HoGeSa-Demo: Zieht „pro NRW“ personelle Konsequenzen? / HoGeSa-Regionalleiter wirft hin

Erstveröffentlicht: 
01.11.2014

LEVERKUSEN/KÖLN – Die Demonstration der „ Hooligans gegen Salafisten” (HoGeSa) am 26. Oktober in Köln hat ein Nachspiel für Dominik Roeseler, den stellvertretenden Parteivorsitzenden der „Bürgerbewegung pro NRW“. Die Partei hat für Montag, den 3. November, eine außerordentliche Vorstandssitzung einberufen. Auf der Tagesordnung stehen nach Parteiangaben „das Kölner Demonstrationsgeschehen sowie die anschließende Medienkampagne gegen PRO NRW”.

 

Roeselers Rolle auf der HoGeSa-Demonstation wird sicher ebenfalls Thema sein. Obwohl dieser auf Druck des Parteipräsidiums von „pro NRW“ noch vor dem Kölner Aufmarsch seine Funktionen als stellvertretender Regionalleiter West von HoGeSa und Versammlungsleiter aufgegeben hatte, blieb er an der Organisation der Demonstration beteiligt. Mit einem Megafon ausgerüstet, dirigierte er die Aufstellung des Demonstrationszuges. Zugleich fungierte er weiterhin als Anmelder der Versammlung (nrwrex berichtete). Dass Roeseler Anmelder blieb, führte seitens der Polizei offenbar zu Erwägungen, ihn für die Ausschreitungen in Haftung zu nehmen.

 

„Immenser Schaden“ für die Partei

„Es ist der Partei sicherlich ein immenser Schaden entstanden“, so Markus Beisicht, Vorsitzender von „pro NRW“, gegenüber dem ZDF. Für ihn sei klar, dass es keine „Zusammenarbeit mit Hooligans und Extremisten” geben werde. „Wer dieser Linie nicht folgen kann oder dieser Linie nicht folgt, der kann kein Funktionär mehr bei uns sein”, so Beisicht weiter. Roeseler droht nun also der Verlust seines Postens als stellvertretender Parteivorsitzender. Ein Ausschluss aus der Partei ist eher unwahrscheinlich, weil „pro NRW“ dann einen Stadtratssitz in Mönchengladbach verlieren würde. Unklar ist, ob die Teilnahme an der HoGeSa-Demonstration für einen weiteren stellvertretenden Vorsitzenden von „pro NRW“ parteiintern Konsequenzen haben wird. Der ehemalige Kölner Ratsherr Jörg Uckermann lief ebenfalls bei dem extrem rechten Aufmarsch mit. Sollte auch ihn der Zorn der Partei treffen, würden nur noch der Aachener Wolfgang Palm, der die außerordentliche Vorstandssitzung eingefordert hatte, und der Gelsenkirchener Kevin Gareth Hauer als Parteivizes übrigbleiben.

 

HoGeSa-Regionalleiter Kraul kündigt Rückzug an

Auch Andreas „Kalle“ Kraul hat mit den Folgen der Demonstration zu kämpfen. Nachdem er Anfang der Woche angekündigt hatte, „für ne Woche nicht erreichbar” zu sein, zieht sich der Herner nun offenbar vollständig aus dem Projekt zurück. „Aus Persönlicher Überzeugung werde ich mich aus der Sache Hooligans gegen Salafisten zurückziehen”, schreibt der bisherige „Regionalleiter West” in seinem privaten Facebook-Account. „10%“ der Teilnehmenden waren seiner Meinung nach „nur auf Krawall aus und wollen alle anderen aufstacheln ,damit sie mitmachen, das dient nicht der Sache, macht sie höchstens kaputt“.

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