[KL] Nachbereitung zur Friedensdemo am 1. September

Nie wieder Krieg!

Am 1. September 2014 demonstrierten 150 FriedensaktivistInnen in der Kaiserslauterer Innenstadt für Frieden und Solidarität mit den unter Kriegen Leidenden dieser Erde. Um 16:00 Uhr begann die Demonstration durch eine Kundgebung vor dem 23er Denkmal (Fruchthalle). Nach zwei Redebeiträgen, von Mitgliedern der FIW gehalten, zogen die TeilnehmerInnen zum St. Martins-Platz. Dort wurde die Veranstaltung durch zwei politische Musikbeiträge untermalt. Außerdem sprach ein Redner des mesopotamischen Kulturvereins über die aktuelle Lage der KurdInnen in der Türkei, dem Irak und Syrien. Desweiteren informierte eine Sprecherin des MCN e.v. die Zuhörerschaft über ihre Arbeit mit kritischen Veteranen/SoldatInnen.

 

Anschließend setzte sich der Demonstrationszug wieder durch Karl-Marx Straße und Eisenbahnstraße zum Philipp-Mees-Platz in Bewegung. Auf dem Weg formierte sich ein starker progressiver Jugendblock. Lautstark wurden Parolen wie „Hinter Krieg und Krise steht das Kapital - der Kampf um Befreiung ist international!“ und „Nato? Weg!“ gerufen.

 

Am Philipp-Mees-Platz wurde die Veranstaltung nach Redebeiträgen der Linksjugend [solid'], in der auf die Flüchtlingsproblematik und das Verhältnis von Kapitalismus und Krieg eingegangen wurde, der Antifaschistischen Jugend Kaiserslautern (Rede siehe unten) und einem Schlusswort des Veranstalters aufgelöst.

 

Wir werten den Tag als ein Erfolg. Zwar wäre eine höhere Beteiligung wünschenswerte gewesen, doch das schließen eines sehr pluralistischen Bündnisses stimmt uns am Ende des Tages durchaus positiv.


Antifaschistische Jugend Kaiserslautern

 

Rede zum Antikriegstag am 1. September 2014 in Kaiserslautern:

Liebe Freundinnen und Freunde,

wir demonstrieren heute gegen Krieg und Militarisierung und für Solidarität mit allen unterdrückten und verfolgten Menschen dieser Erde. Für uns ist es wichtig, den Protest gerade hier in Kaisers-lautern auf die Straße zu tragen, da mit der
Airbase in Ramstein ein Hauptausgangspunkt imperial-istischer Aggression in direkter Nähe liegt.


Was Imperialismus ist, sehen wir zur Zeit in der Ukraine. Zwei kapitalistische Mächte stehen sich in einem geostrategischen und wirtschaftlichen Konflikt entgegen. Imperialismus ist die Exekutive des kapitalistischen Strebens nach Macht. Wir setzen dem unsere internationale Solidarität und unsere Forderung einer Gesellschaft fernab von Unterdrückung und Ausbeutung entgegen.


Für uns kann es nur eine Seite in diesem Konflikt geben; die der fortschrittlichen Kräfte der Ukraine und Russlands, die gegen die authoritären Regime beider Seiten kämpfen müssen. Wir fordern ein Ende der Kriegshetze durch Nato und der unsachlichen, tendenziösen Berichterstattung der westliche Medien.


Zudem muss auch bei den Herrschenden die Erkenntnis eintreten, dass der im Grunde berechtige Maidanprotest durch Faschisten unterwandert wurde, welche noch Heute an der Seite der ukrainischen Armee kämpfen. Bestes Beispiel hierfür ist das Azov-Bataillon, in welchem rechtsradikale aus vielen eurpäischen Ländern gegen die Seperatisten in den Krieg ziehen. Diese haben offen einen „Rassenkieg“ gegen die russische Bevölkerung ausgerufen, welche sie in nazitypischem Jargon als „Untermenschen“ bezeichnen. Eine indirekte Unterstützung derartiger Gruppierungen muss augenblicklich beendet werden.

 

Wir wollen auch auf den wohl polarisierensten Konflikt eingehen. Den zwischen Israel und Palästina.

Eine einseitige und unreflektierte Parteinahme ist zu verurteilen, da dies nur Ressentiments ankurbelt und geistige Brandstiftung fördert. Wer wirklich einen gerechten Frieden für Israel und Palästina will, sollte auf die Suche eines Schuldigen verzichten.

Für uns ist klar: Frieden kann nur mit und durch die fortschrittlichen Kräfte Israels und Palästinas gemacht werden. Sowohl Hamas als auch Neozionisten stehen unserem Ideal einer gerechten Welt unvereinbar gegenüber.

 

Desweiteren gillt unsere Solidarität dem kurdischen Befreiungskampf in Syrien, der Türkei und dem Irak. Der stärkste Gegner der religiösfaschstischen IS Kämpfer ist nicht die USA oder die iranische Armee, sondern die Truppen der Peshmerga und die Guerillas der PKK und YPG.
Eine Waffenlieferung in Krisengebiete wie dieses, verurteilen wir aufs schärfste.

Wir fordern hiermit die sofortige Aufhebung des PKK-Verbots.

 

Wir stehen hier um für unsere Ideale einer gerechteren und friedlicheren Welt einzutreten. Wie schon erwähnt: Frieden wird es im Kapitalismus nie geben. Die Überwindung der bestehenden Vehältnisse muss unsere Losung sein:
Für die soziale Revolution und wie schon Rosa Luxemburg sagte: „Krieg dem Kriege“.“

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Die Bezugnahme auf Neozionismus ist sinnvoll. Während Zionismus sich einfach den Nationalismen zuordnen lässt und eine spezifische Kritik von diesem (und nicht allgemein von Nationalismus) immer einen antisemitischen Touch hat, ist der Neozionismus eine spezifische recht Bewegung in Israel.

Das Thema im Kontext seiner polarisierenden Wirkung (im Gegensatz zu einem generellen Fokus auf "was der Jude tut") anzusprechen finde ich auch gut.

 

Hoch die Antinationale Solidarität.