Unterstützung der Cuvrybrache

Die Cuvrybrache ist eine besetzte Brachfläche am Spreeufer in Berlin/Kreuzberg. Jede_r kann auf die Brache kommen, dort wohnen, leben und da sein.

Ein paar Fakten: Derzeit leben in selbstgebauten Hütten circa 100-150 Menschen, auch viele Kinder. Es gibt keinen Strom und kein Wasser auf dem Platz. Wenn du Müll rausstellt, kannste eine Anzeige bekommen. Der Bezirk stellt keinerlei Unterstützung, zuletzt mit der perfiden Argumentation, dass die besetzte Schule in der Ohlauer soviel Geld koste. Die Brache ist akut räumungsbedroht.

Ca. 50 bis 100 Touristen kommen täglich vorbei und glotzen und es gibt mindestens ein/e Reporter_in pro Tag, die die Geschichte von der 'Ersten Favela Deutschlands weiter aussschlachten will'.

 

Trotz der schwierigen Umstände leben die meisten Leute gern dort, und leben (nicht immer, aber) meistens friedlich und solidarisch zusammen.

Die Brache ist ein wichtiger autonomer Ort in Berlin. Ein grosses Squat mitten in Kreuzberg, offen für alle. Es liegt am Spreeufer, das seit Jahren aggressiv privatisiert und kommerzialisiert wird und das ein wichtiger Bezugspunkt für linksautonomen Widerstand ist.

 

Deshalb wäre es cool, wenn nicht nur Leute die Brache besuchen, die nicht nur glotzen und am Strand rumhängen, sondern aktiv werden!!

 

Die Brache braucht eure Unterstützung beim:

Müllaufräumen, Klos bauen, Unterstützung der Romafamilien und vor allem der Kinder, Zwangsräumung verhindern, zuhören, politischen Druck ausüben, Widerstand organisieren, was bauen, zusammen organisieren usw.

 

Morgen, Freitag 15.8. gehts erstmal los mit Müllaufräumen: ab 13 Uhr überall auf der Brache, halte Ausschau nach Leuten mit Müllsäcken.

 

Yallah, free cuvry!

 

(Hintergrundinfos zur Brache sind ganz gut dargestellt hier: https://linksunten.indymedia.org/node/117991)

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die restlichen Aufforderungen sind super, aber bei ca 100+ Leuten die dort wohnen braucht ihr Hilfe beim Müll aufräumen? Ernsthaft? Wie wärs ihr organisiert da über ein Nachbarschaftsplenum mal lieber nen Müllplan?

yo also erstmal ist es unglaublich sehr viel müll, der sich über lange zeit angesammelt hat. wenn der weg ist, bekommen wir die müllentsorgung schon hin.

und es gibt viele leute auf der brache, die nicht die zeit, kraft, lust, wie auch imer dazu haben, da was zu starten. is so.

ihr könnt natürlich auch was anderes wichtiges machen dort morgen. wichtig ist, dass leute kommen.

Ich habe auch keine Lust, das Wegbringen meines Mülls zu organisieren und mit meinem 40 Stunden-Job wahrscheinlich auch viel weniger Zeit, da was zu starten als die meisten Bewohner der Cuvry-Brache. Ich mache es trotzdem, weil ich mir über die Konsequenzen im Klaren bin.

Reden wir nicht um den heißen Brei herum: Seit einigen Jahren wird ständig um Solidarität für Leute gebten, die nicht in der Lage sind, ihr soziales Miteinander halbwegs selbst zu organisieren. Vor ein paar Jahren waren es Romafamilien, die ins Bethanien aufgenommen wurden, bis sie selbst dort rausflogen, dann die Gerhard-Hauptmann-Schule mit den Messerstechereien, jetzt die Cuvry-Brache. Aber Linke sind keine Kindermädchen: Wenn Leute, von denen viele durchaus in der Lage wären, ihren Müll zu entsorgen, darauf keine Lust haben, ist da nichts gegen einzuwenden. Nur ist das auch nicht unser Problem. Wenn Leute sich nicht in so einem Wohnort zusammensetzen und halbwegs funktionierende Regeln des Zusammenlebens aufstellen können, müssen sie das auch nicht: Aber erwartet doch nicht dauernd, dass irgendwelche Linken dann die Müllabfuhr übernehmen.

halbwegs funktionierende Regeln des Zusammenlebens sind an Orten leichter zu organisieren wo Wasser, Strom, Honig und Milch fließt, wie das wahrscheinlich bei dir und bei mir zu hause so is

der drop-out aus der gesellschaft ist auch schneller zu schaffen wenn du schon mit diesen basischen sachen wie müll wegbringen überfordert bist.

ich finde an orten wie der cuvry brache oder allen anderen beispielen die du genannt hast sieht man wie weit unser konzept von selbstverwaltung gereift ist. funktioniert das nur für mich und meine klientel oder haben wir tatsächlich etwas in der hand, das die herrschenden überflüssig macht?

 

An wievielen Orten stellst oder entwickelst Du eine kollektive Struktur?