Zwischen Unwissenheit und Relativierung: Münchens populäres Vegan-Restaurant versucht sich als Aussteigerhilfe für Neonazis
Die Meldung sorgte für Aufsehen: ausgerechnet in einem veganen Restaurant, ausgerechnet im Herzen Münchens, ausgerechnet in einem „internationalen Team“ arbeitet ein Neonazi. Aufgedeckt wurde dies durch das linksalternative Medienportal „Indymedia“. Die Meldung erreichte schnell mehrere hunderttausend Menschen. Alleine auf „München Nazifrei“ (facebook.com/fcknzs.muc), wurde der (hier nur geteilte) Beitrag laut Seitenbetreibern über 15.000 mal angesehen, rund 130 mal geteilt und entsprechend kontrovers diskutiert.
Wirklich alternative Lebensweise findet sich in München fast nur noch ganz am Rande. Der Stadt fehlt etwas an rebellischer Kultur, an Freiräumen, an Rückzugsräumen für Menschen, die anders sein, oder zumindest anders leben wollen. „Anders“, das sind vegan lebende Menschen inzwischen in halbwegs emanzipierten Gesellschaftskreisen längst nicht mehr, sie sind irgendwie im Mainstream angekommen. Verbunden mit allen Vor- und Nachteilen für die Tierrechtsbewegung, deren meist lobenswerte Ansätze zwischen all dem Lifestyle oftmals auf der Strecke bleiben.
Doch ein Restaurant, das mitten in der Münchener Innenstadt aus moralischen Gründen auf Alkohol und den Gebrauch tierischer Produkte konsequent verzichtet, gehört in der Schweinebraten- und Weißbier-Metropole dann eben doch noch zu den Adressen, die irgendwie 'anders' sind. Ein multikulturelles Team, man gibt sich weltoffen und Trendbewusst, aber fair. Das „Max Pett“ kennt man in München, ohne Frage.
Umso schockierter waren nicht zuletzt einige Stammgäste, als sich auf dem linksalternativen Medienportal „Indymedia“ die Meldung verbreitete, dass ausgerechnet zu diesem „multikulturellem Team“ nun auch ein u.a. wegen dem Bau von Bomben vorbestrafter Neonazi gehört. Die Beweislast schien erdrückend.
„Alles ganz anders“ versicherte Max Pett - Chef Peter L. telefonisch gegenüber "München Nazifrei". Doch er erklärte dies in einer Argumentationskette, die das eigentliche Problem eindrucksvoll erklärt. Wer wissen will, warum Daniel T., der sich zum wiederholten Male als „Aussteiger“ präsentiert, im Max Pett arbeitet – und warum er jedoch zu einem Zeitpunkt ins Team geholt wurde, als er selbst in München noch Übergriffe auf Flüchtlinge und nicht-neonazistische Menschen beging, stößt auf Mauern, Ablehnung, Relativierung und Misstrauen gegenüber Medien.
Als wir im veganen Restaurant anriefen, um die Erstmeldung kurz zu überprüfen, war schon klar, was die Restaurantbetreiber_innen des „Max Pett“ eigentlich stört. Der Name und das Medium interessierten zunächst nicht wirklich. „Sandro Kasperczyk, freier Journalist, guten Morgen! Ich rufe an, wegen...“ - Der Satz konnte kaum ausgesprochen werden, da wurde schon „Das gibt es doch nicht! Wieder Presse! Unglaublich!“ entgegnet und das Telefon hörbar wütend zum zwischenzeitlich im Umgang mit Medien erfahrenen Chef gebracht. Wir seien schon die Dritten, die an diesem Tag anrufen würden. Der Chef klang in der Tat leicht verzweifelt und nervös. Schlafen konnte er offensichtlich nicht, nachdem er von der ganzen Sache erfuhr. Doch das eigentliche Problem sei ein anderes. „Diese Linken sind fast schlimmer als die Nazis. Wie die Bluthunde jagen sie unseren Daniel!“.
'Wie die Bluthunde'? Uns stockt der Atem. Man wisse jedenfalls zu diesem Zeitpunkt noch nicht, ob man T., entlassen würde. Er ernähre sich ja inzwischen vegan, wird zwei mal betont. Als würde diese Ernährungsweise neonazistisches Denken per se ausschließen und weiteres Nachfragen sinnlos sein. Er habe diese Fehler in seiner Vergangenheit gemacht, man müsse ihm eine Chance geben.
Dass diese Vergangenheit überhaupt nicht als solche nachvollziehbar ist, will man nicht wohl gar nicht erst verstehen. Ihm eine Chance geben, dies sei wichtiger gewesen. Dabei müssen die gesellschaftlichen Anforderungen an einen Menschen, der sich quasi gestern noch in der Neonazi-Szene engagierte extrem hoch angesetzt sein, um für alle Seiten Sicherheit garantieren zu können. Vom Saulus zum Paulus - das mag das Herz erwärmen, funktioniert vielleicht durchaus mal bei manchen Personen mit einer sonstwie gearteten kriminellen Energie, nicht aber bei Menschen, die sich dem Nationalsozialismus angeschlossen haben. Hier sind zum Schutz aller Beteiligten erhöhte Vorsichtsmaßnahmen durchaus geboten. Und einem Menschen, der bis vor wenigen Wochen noch für eine friedliche Zusammenkunft unabdingbare Grundsätze wie etwa das Menschenrecht nur als „Erfindung der Besatzer“ ansah, kann man so etwas durchaus auch abverlangen.
Die gesellschaftliche Position jedenfalls sollte klar sein: ein Ausstieg muss ermöglicht werden, auch durch berufliche Perspektiven. Aber am Anfang aller Wege muss die aussteigende Person selbst in Vorleistung gehen und die Ernsthaftigkeit dieses Ausstiegs möglichst transparent unter Beweis stellen. Gerade, wenn ein Ausstieg (wie im Fall T.) schon einmal öffentlichkeitswirksam erfunden wurde, um sich Vorteile zu erschaffen. Damals war es ein Umzug nach München und ein vermeintlich neues Umfeld (check aida: http://aida-archiv.de/index.php?searchword=daniel+thönnessen&ordering&searchphrase=all&Itemid=1383&option=com_search ), ehe er sich dann im Prozess gegen die Mörderbande NSU offensichtlich mit den TäterInnen solidarisierte und ein Gedenken an die Opfer des Münchner Oktoberfest-Attentates störte.
Heute hält T. besonders eine Liebesbeziehung zu einer schwarzen jungen Frau wie eine Ausstiegs-Urkunde hoch. Klar ist man unter Neonazis nicht mehr sonderlich beliebt, wenn man Beziehungen mit nicht-arischen Menschen eingeht. Dennoch: auch Angehörige einer menschenverachtenden Ideologie können nicht-weiße Menschen natürlich attraktiv finden.
Auch die direkte Nachfrage bei Daniel T. selbst bleibt ergebnislos. München Nazifrei liegt diesbezüglich ein Maildialog vor. Zwar meldet T. sich freundlich und reumütig, macht aber gleich deutlich, dass er nicht mit Medien sprechen wolle. Er findet, er habe genug zum Thema gesagt. Dass die vorliegende Anfrage auch noch von Felix Benneckenstein kam, der sich im Verein „Aussteigerhilfe Bayern e.V.“ engagiert, schien für den 'Aussteiger' eine unüberwindbare Hürde zu sein. Schließlich gelte auch hier, dass der Feind nicht rechts stehe. Bei seinem „Ausstieg“ jedenfalls seien ihm von seinen Kamerad_innen keinerlei Steine in den Weg gelegt worden. Diese kämen nur „von Linken“. Als „links“ definiert T. offensichtlich noch immer alles, was ein bisschen seiner eigenen Meinung widerspricht.
Da T. jegliche wirkliche Auskunft verweigert, bleibt zur Analyse seiner Tätigkeit in der Neonaziszene und als Koch im „Max Pett“ nur, öffentlich Nachvollziehbares auszuwerten. Der Faktencheck bringt aber weitere Zweifel. Seine letzte politische Aktivität datiert T. auf Anfang November letzten Jahres, genauer gesagt auf den 6. November 2013. Und in seiner aktiven Zeit dort? Alles halb so wild.
Die „gleichgeschalten Medien“ mit ihren „hetzerischen Artikeln" hätten ein Gros seiner Vita quasi frei erfunden. So sei er nie „Mitglied“ in der „Kameradschaft Aachener Land“ gewesen. Ihm vorliegende Namenslisten (?) würden dies bestätigen. Weitergeben kann er dieses laut Eigenangaben entlastende Material aber freilich nicht. „Aus Datenschutzgründen“. Warum jemand, der angeblich noch nicht einmal Mitglied in der Kameradschaft gewesen sei, dann ausgerechnet noch plötzlich eine brisante Namensliste besitzen soll? Auch diese Frage bleibt unbeantwortet.
Das Problem bei T.s Äusserungen ist, dass sie für den Fall, dass man ihnen Glauben schenken möchte, noch immer nicht die eigentlich wichtigen Fragen beantworten:
Statt auf Aufklärung zu setzen, ist T. momentan anscheinend eher mit Spurenverwischung beschäftigt. Vor drei Monaten erschien auf einem Twitter-Account, der T. zugerechnet wird, noch ein Posting der "JN Geithain" - der Jugendorganisation der NPD. Auch im Januar wurde dort noch ein Beitrag über die lokalpolitischen Aktivitäten der "Bürgerinitiative Ausländerstopp" veröffentlicht. Und nicht zuletzt mehrere Fotos von einem Naziaufmarsch in Remagen, der am 23. November letzten Jahres dort stattfand, also mehr als zwei Wochen nach der angeblich "letzten politischen Aktivität", finden sich mit diesem Erscheinungsdatum auf dem Account - nahezu im Stil einer Live-Berichterstattung.
Und so kam es wie es kommen musste - seit wenigen Tagen erscheint folgende Meldung beim Aufruf des Twitter-Accounts: "Sorry, diese Seite existiert nicht!". Und auch auf seinem Facebook-Profil verschwand unmittelbar nach dem Aufdecken seiner Arbeitsstelle ein Foto von T., auf welchem er noch ein Nazi-Shirt trug. Als Aussteiger hätte T. definitiv mit Bedrohungen aus der Neonaziszene zu kämpfen. Zumindest, wenn der Ausstieg dieses Mal ernstgemeint wäre.
Doch T. unterhält im privaten Bereich nach wie vor Kontakte zu Neonazis. Belegt wird dies durch seine Facebook-Freundesliste. Dort ist u.a. André Plum, der Spitzenkandidat der NRW-Landesliste für die Bundestagswahl der neonazistischen Partei „Die Rechte“ zu finden. Auch lokale Münchner Neonazis wie seine Mitbewohnerin (!) Vanessa Becker, gescheiterte Kandidatin bei der diesjährigen Münchner Kommunalwahl für die "Bürgerinitiative Ausländerstopp", zählt T. zu seinen Freund_innen.
Ein Ausstieg aus militanten Neonazi-Kreisen ist ein Prozess, der immer über einen längeren Zeitraum stattfindet. Besonders die in der Kameradschaftsszene, aus der T. ohne Zweifel stammt, allein regierende nationalsozialistische Ideologie, in der menschenverachtende Denkweisen tief verankert sind, lässt sich nicht von einem auf den anderen Tag ablegen. T.s Behauptung, dass von seiner Seite aus schon alles zu diesem Thema gesagt worden wäre, trifft mitnichten zu. Besonders wenn man sich seine Aussage, dass er bereits seit "mehr als einem Jahr" im Max Pett angestellt sei, näher vor Augen führt. Dies impliziert unmissverständlich, dass T. dort bereits als aktiver Neonazi eingestellt wurde.
Im vergangenen Sommer hat Daniel T. noch eine Demonstration der Organisation "Refugee struggle for freedom" angegriffen - gemeinsam mit Sven G., Karl-Heinz Statzberger und Robin Siener. Der Angriff auf die Flüchtlinge konnte abgewehrt werden.
Danach, oder davor hat T. Im „Max Pett“ also Menschen bekocht, von denen sich nicht wenige auch mit den Flüchtlingsprotesten solidarisierten. Nicht einmal die Frage, ob T. In der Zeit vor seinem angeblichen Ausstieg an Informationen über diese Menschen herankam und was er mit diesen gemacht hat, kann beantwortet werden.
Eine Stellungnahme des Max Pett, sonst eher an Öffentlichkeit interessiert, ist unterdessen noch immer nicht zu finden. Von selbst hätte aus diesem Restaurant niemand etwas vom bombenbauenden Koch erfahren. Ohne zu einem Boykott aufrufen zu wollen: Ruhigen Gewissens dort rein gehen können wir für unseren Teil nicht mehr.
facebook.com/fcknzs.muc/posts/343781339119175
Zweite Chance
Einmal Nazi immer Nazi! Keine zweite Chance für Nazis!!!
Dazu kommt, dass so jemand das Essen für anständige Leute kocht.
solidarische Grüße nach München
Zurück in die Zivilisation
Sorry, das ist dumm, saudumm, es sei denn, dass man fürchtet, dass man keine Feinde und somit keine eigene Existenzberechtigung mehr hat.
Ob sich der Typ im vorliegenden Fall gewandelt hat oder nicht, das ist mir jetzt mal egal, mir geht's um Allgemeine. Wenn ein Nazi weiß, dass ihm kein Weg zurück in die Zivilisation gewährt wird, dann wird er weitermachen. Vielleicht ist gerade der Nazi, dem man den Weg zurück verweigert, der Killer von morgen, denk mal drüber nach!
No way back!?
Der Münchner Blogger BKPNK hat vor einiger Zeit mal ein bischen gesammelt, wie ein Ausstieg auszusehen hat:
Nazi-Ideologie ist keine einfache Ansammlung von Glaubenssätzen, sondern eine bestimmte Art die Welt und die Leute darin zu deuten und zu bewerten – zum Beispiel das alles in rassistischen Kategorien gedeutet wird, die Überhöhung von Härte und Hierarchie, die positive Bewertung des historischen NS, der Antisemitismus, nach dem immer „die Juden“ schuld sind. Diese Denke legt niemand über Nacht ab, vielmehr muss sich der Ex-Nazi einen neuen Zugang zur Welt erarbeiten. Die vielen Widersprüche in der NS-Ideologie würden dafür eine Handhabe bieten.
Aus irgendwelchen Gründen – keine Zeit, persönliche Streits, Beziehung – den organisierten Kontakt zu Nazis aufzgeben, bedeutet nicht, dass sich derjenige auf diesen Reflektionsprozess einläst..
weiter gehts hier:
http://bkpnk089.blogsport.de/2010/03/05/aufhoeren-aussteigen-abtauchen-z...
Soviel dazu! Thönessen behauptet einfach nur ausgestiegen zu sein und das wars...
EXIT unterstützen
Du hast in dem Punkt recht, dass Ausstiegsinitiativen wie EXIT mehr gefördert und unterstützt werden müssen, damit ein glaubhafter und verfolgbarer Ausstieg möglich ist. Deswegen lohnt sich die Arbeit für solche Initiativen!
Ausgerechnet ...
... in einem vegangen Restaurant.
Wieso "ausgerechnet"? Also ob Veganer und Nazis sein ein Widerspruch wäre.
genau das habe ich auch gedacht
unfassbar, dieses wort ausgerechnet, als ob veganer per se keine nazis sein koennten. dieses ausgerechnet ist gefaehrlich , weil es impliziert, dass menschen die fleisch essen eher nazis sind als verganer. uebel!!!!
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weil vlt. in einem veganen Restaurant mehr szene leute verkehren, da der anteil der veganer*innen bei uns wohl höher ist als in durchschnitts kaltland.
the same old shit
Die Meisten finden Nazis irgendwie Scheiße, aber gehen sie in die eigene Klasse, Schule, arbeiten sie im selben Betrieb, wohnen in dem selben Haus ist das plötzlich etwas gaaaaaanz Anderes. Dann haben die ihre Propaganda gar nicht so gemeint, ihre gewalttätigen Angriffe fanden so nicht statt oder waren Notwehr, aus der Naziorganisation sind sie ja schon seit 4 Wochen raus, sie können dann auch im Freundes- und Bekanntenkreis alle möglichen Nazi- und Gewaltgrößen haben, dass dieser Typ mit Nicht-Nazis verkehrt, beweist seine Läuterung, dass er Sex mit einer dunkelhäutige Frau hat ist Zeichen seiner Toleranz, das er veganes Essen zubereitet der Beleg seines Gutmenschenseins.
AntifaschistInnen die dies traute Bei- und Miteinander mit Nazis thematisieren mutieren dann schnell mal von Nazigegner zu Nazis. Angeblich sind ihre Methoden, Argumente, Intentionen und ihre Werte alles Andere als demokratisch. Nach dem Leitsatz "Wer stört ist Nazis" wird schnell eine Umkehrlogik vollzogen, die nur beweist, dass die Vertreter solcher Ansichten eins nicht haben können ein politisches Bewußtsein und demokratisches Standing. Vielmehr sind Vertreter einer mittelständigen Bourgeoisie, bei der die ersten braunen Flecken durch ihren Schafspelz dringen.
Eigentlich hat das Outing dieses Kameraden gesellschaftpolitisch mehr aufgedeckt als die bloße berufliche Kuschelecke eines rechten Gewalttäters: München hat eine zutiefst reaktionäre Stadtgesellschaft.
Mitarbeiter setzen noch eins drauf...
Man mag die Situation sehen wie man möchte - nur der MaxPett-Mitarbeiter Constantin P. der jetzt den eigenen privaten Senf auf Facebook dazu gibt, schaukelt das ganze nochmal hoch:
1. er "weiß was es heißt" Rechtsradikale Arbeitskollegen zu haben welche sich "gegenseitig zur Begrüßung erstmal mit rechter Hand gehoben grüßen und den Küchenchef 'mein Führer' nennen!", meinte jedoch dass Daniel T. das Gegenteil sei.
2. "Jeder der oft wiederhohlt, dass er eine schwarze Freundin hat ist immer noch ein Rassist?" impleziert der Mitarbeiter zudem ironisch und meint damit wohl, dass man kein Rassist mehr sein könne, wenn man eine Freundin hat die nicht die gleiche Hautfarbe wie man selbst hat? So war der Satz doch ausgelegt, oder?
3. Zitat: "Die [Antifa] sind doch keine Stück besser als Nazis! Extrem ist extrem, das war extrem zu viel!" und meinte "Nationalsozialismus und Rassismus bekämpfen kann man ja verstehen, aber auf so einem Niveau? Feige! Unmoralisch! Unter aller Sau! Unterstes soziales Rost, wahnsinnig!" - und diffamiert gleich mal sozial Schwächere und schlägt in die zuvor schon angesprochene Kerbe der Relativierung wenn es das eigene Umfeld betrifft.
Die vielen Postings vom Mitarbeiter zeigen, dass es ihn ganz schön erzürnt was da geschen ist.
Aber das Hirn vor allem Ärger komplett ausschalten?
Andere Ausstehendene diffamieren, Antifa mit Nazis gleichsetzen?
Musste das wirklich sein? Muss man echt sich noch mehr in die Nesseln setzen?
WIZO - 'Ganz klar gegen Nazis':
"Und gegen scheiß Gleichmacherei von Antifa und rechtsextrem
Wer den Unterschied nicht schnall, hat ein Intelligenzproblem"
Persönliches Fazit:
Gegen Nazis sind alle, nur "ganz klar gegen Nazis, ohne jede Diskussion" wie auch im davor zitierten WIZO-Lied sieht dann anscheinend bei paar echt schwer aus, wenn dieser ein Gesicht bekommt, vor der Tür steht und nicht jeder Satz gleich blöd-polemisch-rassistisch daher kommt.
Das MaxPett jetzt in den Boden stampfen kann man machen, muss man aber nicht, denn antifaschistisch eingestellte Menschen werden das ab nun im Hinterkopf behalten wie klar "ganz klar gegen Nazis, ohne jede Diskussion" mensch dort ist, wie ein Mitarbeiter dort denkt wenn er frei seinen Senf im Internet dazu geben kann, und alles weitere ergibt sich von selbst.
Ausstiegskriterien
Der Artikel erwähnt leider nicht die wichtigen Bausteine eines glaubhaften Ausstiegs. Eine Mindestanfoderungen währen eine eigene, glaubhafte Kritik am vergangenen Weltbild zu entwickeln und transparent zu machen. Also nicht: "das war so eine Phase", sondern "Ich lehne das ab weil ..." und dann kommts natürlich darauf an was die Kritik genau ist.
Eine andere Mindestanforderung: Den eigenen Ex-Kamerad_innen aktiv schaden, mindestens durch weitergabe von Informationen an interessierte Antifa-Rechercheure oder ähnliches. Deine Ex-Kameraden dürfen dich ruhig hassen. Wenn du aus der Szene raus willst, warum verbrennst du nicht die Brücken hinter dir?
Nicht auszuschliessen (aber - siehe die Geschichte T's - sehr unwahrscheinlich) das T. tatsächlich kein Nazi mehr sein will. Dann kann er anfangen an sich zu arbeiten und vielleicht sehen wir in ein paar Jahren die Sache anders. Ein glaubhafter Ausstieg braucht Zeit.
Das andere ist die offensichtliche Unfähigkeit des Max Pett Wirts zu kapieren was ein Nazi ist und warum man sowas nicht in der Küche will.
Siehe auch http://bkpnk089.blogsport.de/2010/03/05/aufhoeren-aussteigen-abtauchen-z... und den dort verlinkten AIB ARtikel.