Video: Jenaer Preis für Zivilcourage geht nach Wien in den Knast an Josef

Standbild aus dem Video: Jenaer Preis für Zivilcourage geht nach Wien in den Knast an Josef

Der Festsaal im alten Jenaer Rathaus ist gut gefüllt. In den ersten Reihen sitzen die Entscheidungsträger der Stadt Jena: Oberbürgermeister, Superindentent, Polizei, etc. Alle lauschen, als zwei Musiker an Flügel und Trompete „Keine Träne“ der vom Verfassungsschutz beobachteten Band „Feine Sahne Fischfilet“ spielen.

 

Kurz darauf wird die Laudatio auf den Preisträger gehalten. Die Laudatorin und Weggefährtin Jolly Roger erklärt: „Der diesjährige Preisträger kann heute leider nicht bei uns sein. Gerade weil er für seinen politischen Willen eingetreten ist und eintritt. Es ist Josef, unser Freund und Genosse.“ Verwirrung und Erstaunen macht sich um Raum breit. „Wer ist Josef?“ werden sich viele jetzt Fragen. Für den Oberbürgermeister Jenas und die Jury ist er ein Kämpfer für Zivilcourage, für die Staatsanwaltschaft in Wien ein gefährlicher mutmaßlicher Verbrecher, der als Rädelsführer des sogenannten Schwarzen Blocks seit 24. Januar 2014 in Österreich in Untersuchungshaft sitzt. Er hatte gegen den Wiener Opernball demonstriert, eine Veranstaltung konservativer und rechtspopulistischer Kreise, die sich gerne als Elite der Gesellschaft sehen. Die Anklagepunkte gegen Josef sind versuchte absichtliche, schwere Körperverletzung, schwere Sachbeschädigung und Landfriedensbruch. Konservative Medien laufen bereits Sturm gegen die Entscheidung. Der Jenaer Preis für Zivilcourage wird bereits zum 13. Mal verliehen. Dieses Jahr wird der Preis vom Jenaer Shoppingcenter „Goethe Galerie“ gestiftet. Neben dem Preis für Zivilcourage wurde auch der Charlotte-Figulla-Preis an Jugendliche und Schüler*innen vergeben. Letztes Jahr ging der Zivilcouragepreis an Lothar König, der zu dem damaligen Zeitpunkt als Rädelsführer der Proteste in Dresden vor Gericht stand.

 

Link zum Videobeitrag: http://www.filmpiraten.org/2014/06/jenaer-preis-fuer-zivilcourage-geht-nach-wien-in-den-knast-an-josef/

 

Videobeitrag der Filmpiraten vom ersten Prozesstag in Wien, Familientagebuch Josefs, Soligruppe 24.Januar

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Da wird hier ein Preis gefeiert der von einer Stadt, Bürgermeister, Bullenprä und einen verkackten "Shopping-Center" gesponsert wird, nur weil für Zivilcourage heißt!

Was es alles gibt?!

Sowas brauch Josef als Untersdtützung? Für sowas steht Mensch hier bei indy?

 

Hört doch auf! Sonst stehen wir im Kampf gegen diesem Scheiß-Staat und jetzt freut Ihr Euch über sowas ...

Wenn das Faschos wären, würde es vielen hier nicht wundern und klar sein dass das Pack sich gegenseitig in den Arsch kriecht.

 

Wie nennt man das ... ach ja gesellschaftsfähig! Mit denen NIEMALS

Schlechte Laune oder nur einen Horizont einer Zweiraumwohnung in Berlin Kreuzberg?

Es kann zZ. nichts besseres geschehen, als antifaschistisches Gedankengut in die Mitte der Gesellschaft getragen wird und Anerkennung erfährt.

Auch Menschen, die nicht Teil des linken oder linksautonomen Spektrums sind, haben ein Recht darauf sich mit uns zu solidarisieren.
Je weiter wir uns isolieren, desto weniger Chance haben wir das Leben in einer besseren Welt zu ermöglichen!

Aber ist ja ohnehin alles kacke, was nicht Demo und Riot ist, nicht wahr?

Mensch braucht sich nur mal informieren, wie die bisherige Beweislage in Fall von Josef aussieht - nämlich extrem brüchig-, um zu sehen, dass es sich hier ganz offensichtlich um einen politischen Schauprozess des Österreichischen Staats gegen die gesamte Linke Bewegung handelt.
Das ist so offensichtlich, das fällt sogar justizgläubigen Bürgerlichen auf.
Dass Bürgis davor nicht die Augen verschliessen, finde ich einen erfreulichen Schritt!

Ich gebe Dir recht, dass wir mit dem Konstrukt "Zivilcourage" nicht viel anfangen können...
Aber ich denke, dass diese Preisverleihung sehr wohl eine Unterstützung für Josef ist, da zum einen der öffentliche Druck auf die Österreichische Justiz erhöht wird, und zum anderen wird ja Geld für die Anwält*innenkosten, Öffentlichkeisarbeit etc. gebraucht.

Klar kann mensch auch sagen, mensch schlägt den Preis aus, weil mensch keinen Bock darauf hat, Werbung für ein Shopping-Center zu machen und mit Polizei und Bürgermeisti zusammen zu feiern. Solch eine Entscheidudung würde ich auch legitim finden.

Zuletzt sollte klar sein: So eine Preisverleihung wäre im rechts-konservativen Österreich nicht denkbar!
Menschen in Deutschland ist nicht klar, das in Österreich keine Entnazifizierung stattgefunden hat und Nazis dort bis heute in der Regierung sind. Mensch muss diesen Gerichtsprozess in diesem Kontext betrachten.

...wie Du Dir den ersten Schritt einer Sozialen Revolution vorstellst, wenn nicht durch ein Umdenken der Leute.

...und das ist hier der Fall, meiner Meinung nach.