Mit autonomen Zentren antifaschistisch in die Zukunft!

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Zum 14. November planen linksradikale Gruppen und Initiativen in Freiburg eine unangemeldete Demo gegen Nazis und für mehr Autonome Zentren. Die Autonome Antifa Freiburg hat hierzu einen Aufruf geschrieben, im folgenden lest ihr den Kurzaufruf des KTS-Plenums vom 28. September 2009.

 

Unter www.kts-freiburg/siempre-antifascista findet ihr Erklärungen zu den aktuellen Problemen mit Nazis und Repression, sowie immer aktuelle Infos zur Demo.

(Bei Indymedia Deutschland gibt es einen Hintergrundbericht zur Situation Anfang 2008).

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Mit autonomen Zentren antifaschistisch in die Zukunft!

KTS-Demo am 14.11.2009, 14 Uhr, Schwabentor

 

Wir rufen für Samstag, den 14. November, zur Demonstration: „Mit Autonomen Zentren antifaschistisch in die Zukunft!“ in der Freiburger Innenstadt auf. Angesichts wachsender Repression und Nazigewalt gegen linke Strukturen ist es dringend notwendig ein starkes Zeichen gegen Nazis und für Autonome Zentren zu setzen. Das Autonome Zentrum KTS-Freiburg und die Wagenburg der Schattenparker sind gegenwärtig sowohl staatlicher Repression, als auch Drohungen und Angriffen von Nazis, ausgesetzt. Anlässlich der überregionalen Aktionstage „siempre antifascista“ werden in vielen Städten Linke den Betroffenen von Nazigewalt gedenken. Hierzu sind Konferenzen, Festivals und Demonstrationen geplant. Fühlt euch dazu aufgerufen in diesen Tagen aktiv zu werden.

Neben der unangemeldeten Demonstration findet am 13. und 14. November auch das antifaschistische „No-Pasaran!“ Festival in Freiburg statt. Am nächsten Tag, Sonntag den 15. November, findet in Rheinau-Freistett die größte regelmäßig stattfindende NPD-Veranstaltung Baden-Württembergs statt. Es wird ein Bus aus Freiburg fahren, aktuelle Informationen in Kürze unter www.machteuchvomacker.tk.

 

Antifaschistische Subkultur fördern!


Gemeinsam gegen die Nazis - her mit den Häusern und Plätzen!

 

KTS Freiburg am 28 September 2009

 



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Wofür kämpfen die Autonomen denn, ausser gegen der obligatorischen üblen Repression, den Nazis und der bösen Polizei? Diese ständige Definition der eigenen Identität in Abgrenzung und Widerstand gegen ein Böses was ausserhalb ist, wird auf längere Sicht nicht aufgehen. Das ist nur von kurzer Dauer von Interesse. Wogegen sich die Repression der Bullen und die Wut der Faschos richtet, das weiß in Freiburg gleich niemand mehr. Wofür steht denn das AZ?

Es ist also angedacht, dass mit der bösen Polizei gemeinsam ausgehandelt wird, daß auf der
Demonstration vermummt auf einer abgesprochenen Route gelaufen werden darf. Im Gegenzug wird man sich dann aber hoffentlich auch an die vereinbarten Absprachen halten und keinen unnötigen Ärger machen:
Von der Demo-Organisation ist damit also schon vorgegeben, wie sich die Demoteilnehmerin bitte zu verhalten hat:
Alle mögen sich schön an den Spielplan halten - am besten vermummt 'wegen den Nazis' und dann sieht das sicherlich alles gefährlich aus und die Freiburger Linke kann mal wieder mit einer großen und entschlossenen Demo medial punkten.

Die Probleme sind aber:
 
1: Man kann nicht für sich in Anspruch nehmen autonom zu sein und dann alles planen und absprechen und faktisch damit schon vor der Demo festlegen, wie die Demo ablaufen soll. Damit macht man die TeilnehmerInnen zu Statistinnen.
Was macht ihr eigentlich in Freiburg, wenn mal Krawall-Autonome Euren mackerhaften Aufrufen folgen und es wirklich Randale gibt?

2: Der Fokus auf Neonazis mag in der Natur der Sache der Antifa liegen: Nur scheint langsam der Wald aufgrund einiger Bäume aus dem Sichtfeld zu geraten. Unzählige Übergriffe der Polizei; ständiges Filmen und nicht gerade wenige Verurteilungen auch in Freiburg UND mit Aussagen dieser Polizei. Wenn ich mich vermumme, dann nicht aus der Angst von ein paar verwirrten Nazis in Freiburg - sondern um mich vor diesem Überwachungsstaat und seinen filmenden Schlägern zu schützen. Wenn aber nun genau mit denen der Spielplan festgelegt wird - wo man doch mit guten Recht auf jeder Demo auch genau gegen diese Polizei demonstrieren sollte - dann weiß ich wirklich nicht, was daran noch in irgendeiner Weise autonom sein soll.

Viel Spaß bei Euren zweifelhaften Absprachen im Vorfeld (warum eigentlich schon im Vorfeld?). Wer von Euch nennt sich Autonom und trifft sich dann mit Polizisten? Steht nicht in jedem Demohandbuch: "Nicht mit Polizisten reden: man gebe doch immer Infos preis"? - Oder besteht diese Gefahr bei der Antifa nicht?

Schluss:

Ich werde nicht angefahren kommen, um eine Statistin in einer Antifa-Polizei-Aufführung zu sein.

Bis vor einem Jahr konnten autonome Demos in Freiburg wegen der Bullen oft gar nicht laufen, Trotzdem gab es auch damals Absprachen, nur führten die zumindest unter Amann meist nicht dazu, dass die Demo statffinden konnte. Noch viel früher wurden in Freiburg sogar die Routen bekannt gegeben, was wir seit über einem Jahr nicht mehr machen, nur waren die Absprachen den DemoteilnehmerInnen oft nicht bekannt.

 

Wir versuchen durch größtmögliche Transparenz Leuten wie dir eine faire Entscheidung zu ermöglichen, ob sie mit unseren Absprachen leben können – gerne treffen wir die nämlich auch nicht. Mit Indy linksunten gibt es zudem eine Plattform, auf der du deine Bedenken, Kritik oder auch Ablehnung unzensiert äußern kannst. Uns ist es nämlich sehr wichtig, dass die Leute nicht einfach nur auf der Demo mitlaufen, sondern eine bewusste Entscheidung für die Demonstration und ihre politischen Ziele treffen.

 

Mit dieser Demo wollen wir eben ein politisches Zeichen gegen Faschismus & Repression und für die KTS setzen. Ich bin im Gegensatz zur dir nicht der Meinung, dass die „paar verwirrten Nazis in Freiburg“ kein Problem darstellen. Natürlich kann es sein, dass es bei solchen Demos knallt, ist ja letztes Mal auch passiert, aber das hängt wesentlich vom Verhalten von Bullen und Stadt ab. Manchmal ist es eben besser, keinen Riot zu starten, um unser politisches Ziel zu erreichen. Und aus welchem Grund du dich vermummst, bleibt ganz und gar dir überlassen...

Nicht vergessen: am 24. Oktober findet in Heidelberg die Nachttanzdemo für linke selbstverwaltete Zentren statt. Anschließend gibt es noch eine Soliparty im Teufel...

 

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