Berlin: Polizei greift kurdische Demo an

Berlin: Polizei greift kurdische Demo an 1

Hooligans in Uniform Berlin: Polizei greift kurdische Demonstration an.

Eigentlich hätte es eine Demonstration wie jährlich dutzend andere auch werden können. Etwa 400 Unterstützerinnen und Unterstützer der kurdischen Befreiungsbewegung waren heute gegen 17 Uhr am Kottbusser Damm im Herzen Berlin-Kreuzbergs zusammengekommen, um gegen die jüngsten Übergriffe des türkischen Militärs in Lice zu demonstrieren. In der zur Provinz Diyarbakir gehörenden Stadt hatten in den vergangenen Wochen tausende Menschen gegen den Neubau eines Militärpostens protestiert, mittlerweile gibt es mindestens zwei Tote unter den Demonstranten, andere Quellen sprechen gar von vier.


Die Kreuzberger Demonstration, die sich gegen die Gewalteskalation durch den türkischen Staat richtete und hauptsächlich von Kurden und türkischen Linken getragen wurde (die deutsche Linke hat bis auf einige Ausnahmen leider noch immer kaum eine Beziehung zu derlei Kämpfen entwickelt), verlief bunt, friedlich und laut.


Aber: Offenbar hatten die eingesetzten Beamten vor, im Ausgleich für die Feiertagszulage mal wieder die Verhaftetenquote zu erfüllen, damit niemand auf die Idee kommt, ihre massive Präsenz bei derlei Veranstaltungen könnte vielleicht sogar unnötig sein. Man muss sich seinen Daseinsgrund eben manchmal selber schaffen.


Und so gab es von Anfang an Indizien dafür, dass die Staatsmacht eine Eskalation wollen könnte. “Pack. Ihr kriegt schon noch auf die Schnauze”, maulte eine Dorfschönheit in Uniform bereits am Startpunkt Aktivisten an. Gefilmt wurde auch lange bevor irgendetwas auch nur annähernd Illegales vorgefallen war.


Mittel der Eskalation war wie so oft das “Versammlungsrecht”. Denn der deutsche Staat hat die tolle Idee gehabt, sämtliche Symbole der kurdischen Befreiungsbewegung zu verbieten, jede legale Fahne hat normalerweise eine Halbwertszeit von einigen Monaten, dann ist sie wieder illegal. Auch das Mitführen des Konterfeis Abdullah Öcalans, des inhaftierten Chefs der kurdischen Arbeiterpartei PKK, wird als Straftat gewertet. Früher hatten sich die Beamten da noch tolle Maßregeln ausgedacht, etwa eine Öcalan-Fahne auf 50 Leute oder die Beschränkung, Öcalan nicht in Guerillauniform zu zeigen. Heute war sein Gesicht rundum illegal. “PKK” darf auch nicht skandiert werden, und überhaupt wäre es der Bullenführung wohl am liebsten, die Kurden würden nackt und stumm durch Kreuzberg ziehen.


Als die Demo nun vorbei war, nichts, keine Sachbeschädigung, keine Körperverletzung, kein Steinwurf, passiert war, mussten nun vermeintliche Verstöße gegen das deutsche Bilderverbot (in der Türkei übrigens wird das sogar liberaler gehandhabt) herhalten, um das zu erreichen, was man offenbar von Anfang an geplant hatte.


Eine Gruppe Jugendlicher entfernt sich nichtsahnend von der Demo, 6 Beamte hinterher – und Zugriff. Damit war der Anfang gemacht, denn selbstverständlich solidarisierten sich nun andere und stellten sich vor den zum Abtransport bereitstehenden Polizeiwagen. Auftakt für die Hooligans in Uniform. Ein paar schlagen auf sitzende Menschen ein, wenden ihre tollen, mühsam erlernten Schmerzgriffe an, während die gewaltgeilsten unter den Mackern schon mal den Pfefferlöscher aus der Hose geholt haben, und wahllos in die Menge spritzen.


Es gibt einige Verhaftungen und mehrere Verletzte aufgrund des Pfefferspray-Einsatzes. Für eine ältere kurdische Frau muss ein Krankenwagen gerufen werden, selbst als der da ist, gibt es noch Übergriffe und Verhaftungen, weil einige der Geschädigte den Cops nicht ihre Personalien aushändigen wollen. Verständlicherweise, denn was nun folgt, kennen wir nur zu gut. Weil die Polizei ja grundsätzlich nur Gewalt gegen Leute einsetzt, die “etwas Verbotenes” getan haben, werden nun alle, die man vorher verletzt hat, rasch zu Tätern erklärt. Das Gummidelikt “Landfriedensbruch”, Widerstand gegen die Staatsgewalt, oder sonst irgendeinen Scheiss, irgendwas kann man jedem anhängen, um die eigenen Kollegen zu entlasten.


Der Fairness halber müssen wir anfügen: Einige der eingesetzten Cops hielten offenbar das Verhalten ihrer Hooligan-Kollegen für nicht tragbar. Auf Nachfrage behauptete ein Polizist, dass es angeblich bereits Beschwerden einiger Kollegen gegeben habe und es wohl “dienstliche Verfahren” (was immer das sein soll) gegen einige Bullen geben werde. Ob das der Wahrheit entspricht oder nicht wird man sehen.

 

Quelle: http://lowerclassmagazine.blogsport.eu/2014/06/hooligans-in-uniform/

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"die deutsche Linke hat bis auf einige Ausnahmen leider noch immer kaum eine Beziehung zu derlei Kämpfen entwickelt"

 

Liebes LC, wie ihr sicherlich wisst war die Beziehung der "deutschen" linken zu "kurdischen" kämpfen "früher" (ihr wisst schon wann) wesentlich besser. Statt zu sagen das diese Beziehung "noch immer nicht entwickelt ist" sollte lieber gesagt werden das eben diese verloren gegangen ist.

Wenn dadurch auch nur eine oder einer sagt, "hey da war mal was" und sich vielleicht mehr damit beschäftigt, dann hat sich mein gequengel auch schon gelohnt.

Richtiger Einwand. Aber dieses früher ist auch schon bisschen her. Wir wollten eigentlich nur sagen, dass erstaunlich wenige Deutsche sich für diese Kämpfe interessieren. 

Mag sein das früher ein "bisschen"  her ist, ändert allerdings nichts an fundamentalen Diskrepanzen.

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Den Scheiss mit der "Dorfschönheit" könnt ihr euch sparen. Das Aussehen von Menschen in politischen Fragen ins Spiel zu bringen ist unterste Schublade (auch wenn es sich um Bullen handelt). Oder wäre euch ihr Kommentar lieber gewesen, wenn sie anders ausgesehen hätte? Wohl auch kein Zufall, dass das Aussehen bei einer Frau zum Thema wird...

Polizisten bei Demonstration angegriffen

Polizeimeldung Nr. 1381 vom 10.06.2014

Friedrichshain - Kreuzberg

 

Wegen einer Identitätsfeststellung sind Polizeibeamte gestern Abend von einigen Demonstrationsteilnehmern angegriffen worden. Rund 350 Personen hatten sich gegen 18 Uhr am Kottbusser Tor in Kreuzberg unter dem Motto „ Der Terror des Staates der TC gegen die Kurden im Kurdischen Gebiet Lice, Diyarbakir“ zu einem Aufzug eingefunden. Die Aufzugsteilnehmer skandierten Parolen in kurdischer Sprache mit Bezug zu der verbotenen PKK und zeigten Öcalan-Fahnen. Die Polizei stoppte darauf den Aufzug am Heinrichplatz. Nach entsprechenden Durchsagen wurde das Skandieren eingestellt und der Aufzug konnte störungsfrei bis zum Ziel gegen 19 Uhr am Oranienplatz fortgesetzt werden.
Am Ende der Versammlung wollten Polizisten die Identität eines Mannes wegen Verstoßes gegen das Versammlungsgesetz feststellen, der während des Aufzugs eine Öcalan-Fahne gezeigt hatte. Sofort kam es zu einem Flaschenwurf und Angriffe auf die Beamten. Mehrere Personen blockierten ein Einsatzfahrzeug und einzelne traten und schlugen auf die Beamten ein. Die Polizisten beendeten die Blockade durch Wegdrängen, wobei teilweise Pfefferspray zum Einsatz kam. Die Zahl der Identitätsfeststellungen erhöhte sich in der Folge auf sieben. Drei Personen wurden wegen einer Augenreizung ambulant behandelt. Die Beamten haben ein Strafermittlungsverfahren wegen Landfriedensbruchs eingeleitet.

Was sollen diese Ergänzung und der Titel dazu aussagen?

 

Hat denn schon mal jemand erlebt, dass die Polizei in ihrem Ticker zugibt, politische Repression und Gewalt gezielt gegen Demonstrationen einzusetzen?

Also ist doch egal welche Nationalität man angehört,man geht mit Menschen anders um und in meine Augen sind A.C.A.B es gibt natürlich Ausnahmen ;)

Und was krass ist man spricht davon das die Polizei gemobbt wird....BZ die die wortwörtlich die Wörter umdreht: ganz ehrlich wozu seit ihr Journalisten ????? ! Macht eure Arbeit richtig ihr Söhne und verkauft eure Ärsche nicht
Fuck RTL
Fuck BZ ihr Söhnnnnnnnneeee