Berlin: 25 000 auf revolutionärer 1.Mai-Demo

Berlin: 1. Mai-Demo (1)

Bis zu 25 000 Menschen haben heute an der revolutionären 1.Mai-Demonstration in Berlin-Kreuzberg teilgenommen. 

 

Es gab immer wieder heftige Polizeiangriffe auf den Demonstrationzug, die Zahl der Verletzten und Verhafteten ist noch unbekannt. Ab 18 Uhr sammelten sich die Demonstranten am Lausitzer Platz und zogen gemeinsam zur SPD-Zentrale am Halleschen Tor. Nach Ende der Demonstration ging die Polizei mit massiver Gewalt gegen abziehende Demonstrationsteilnehmer_innen im U-BHF Hallesches Tor vor und setzte am völlig ueberfuellten Gleis Pfefferspray und Schlagstoecke ein. Auch am Kottbuser Tor, auf der Gitschiner Strasse und am Bluecherplatz kam es im Anschluss an die Demo zu Polizeiuebergriffen. Am Kottbusser Tor kam es bis in die Nacht zu den üblichen Scharmützeln zwischen Betrunkenen Myfest-Besuchern und der Polizei, die massenhaft Leute festnahm um ihre Statistik aufzubessern. Mehr Informationen morgen, passt auf euch auf!

ARAB 

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Hey ARAB,

 

mach mal bitte jetzt nicht wieder auf radikal.

Erstens war das Fronttranspi mal wieder eine Systemanbiederung ohne Gleichen. Wir soll man da noch von Kampf/Widerstand reden, wenn man die eigene Friedfertigkeit und das "Wir wollen doch nur spielen"-Konzept allen sichtbar auf dem Silbertablett serviert? Die Berliner Antifa versucht nicht mal den seit jeher propagierten und praktizierten Reformismus mehr hinter Verbalradikalismus zu verstecken.

 

Inhaltlich geht es bei den Aufrufen doch mehr um die Verteidigung des Sozialstaates der BRD. Als wären die sozialen/ökonomischen Rechte hier von der "deutschen Arbeiterklasse" erkämpft gewesen. Im Rest der Welt, wo es diese Sozialleistungen nicht gab, haben sie halt nicht so heldenhaft wie Hans und Wurst gekämpft?

Der Internationalismus der 18 Uhr-Demo ist auch nur eine Unterstreichung des eigenen Eurozentrismus. Dass "wir" hier noch relativ im Wohlstand leben/gelebt haben und dass das etwas mit dem Rest der Welt zu tun hat, auf die Idee kommt man nicht. Wenn "unser" Reichtum dann aber von "ihrer" Armut rührt, wie kann man ihn dann verteidigen? Imperialismus ist ja leider voll 80er.

 

Naja, schlussendlich sollen sie für sich selbst sprechen:

Michael Prütz, Sprecher der "Revolutionären 1. Mai Demo" sagt dem Tagesspiegel außerdem zum Auftreten der Polizei: "Im Großen und Ganzen sind wir nicht unzufrieden. Es ist nicht mein Eindruck, dass sich die Beamten - bis auf einige Ausnahmen - unverhältnismäßig verhalten."

Haters gonna hate - richtig. Die Frage ist doch, ob sie einen Grund haben.

 

Schmetterlingen auf ihrem Weg ins private Abseits mit 'ner Klatsche nachhhelfen.

This!

Danke für den äusserst zutreffenden Kommentar!

Hey Keinen Frieden,

ich denke hier sollen Anknüpfungspunkte zu noch zu mobilisierenden Menschen geschaffen werden. Solche Bezugspunkte sind halt häufig Verschlechterungen die am eigenen Leib erfahren werden (insbesondere wenn mehr als die üblichen eher akademisch geprägten Radikalen angesprochen werden sollen, die von der Krise von der sie reden oft wenig selber ertragen müßen). Für wichtig halte ich dabei das ganze in einen größeren antikapitalistischen Kontext einzubetten um am Ende mehr erreicht zu haben als einen haufen Menschen, die nur ihre eigenen Pfründe verteidigen. Ob dies jeweils gelingt ist eine ander Frage, aber den Versuch finde ich richtig.

LG

PS: Den Kommentar bzgl. der Polizei fand ich auch ziemlich kacke.

Zu dem Argument von Frau Bob:
Wenn man "Anknüpfungspunkte zu noch zu mobilisierenden Menschen" schafft, also die Menschen dort abholt, wo man meint, dass sie stehen, bekommt man h“alt einen haufen Menschen, die nur ihre eigenen Pfründe verteidigen". Es ist richtig, gegen Maßnahmen wie Hartz IV zu mobilisieren. Aber das sollte nicht die Hauptbeschäftigung sein. Wenn man Menschen für eine andere Gesellschaft mobilisieren will, muss man das im Wesentlichen auf politischer Basis machen. Die allermeisten Menschen, die z.B. gegen den Irakkrieg weltweit auf die Straße gegangen sind, waren nicht unmittelbar betroffen. Man unterschätzt die Menschen. Als ob nur „Linke“ für nicht unmittelbare Interessen sich engagieren würden. Dann führt das zu solch chauvinistischen Argumenten, wie sie schon öfter auch von Linksradikalen angeführt wurden: "Der Afghanistankrieg ist voll teuer, da solle man lieber hier in Schulen investieren." u.ä. Du willst Revolution und eine andere Gesellschaft - dann mobilisiere für Revolution und eine andere Gesellschaft. Frau Bob, ihr Vorschlag ist nichts anderes als Reformismus pur. Diesen hat Lenin in Was tun? schon zu Beginn des letzten Jahrhunderts fundiert auseinandergenommen. Revolution ist keine spontane Entwicklung, wie man leider wieder beim arabischen Frühling beobachten konnte.
Hinterherlaufen führt nur zu den immer gleichen Fehlern des letzten Jahrhunderts, Reformismus und Chauvinismus. Reformismus, obwohl ewig und drei Tage und überall praktiziert in allen möglichen Farben, hat noch nirgends zum Ziel geführt. Und das ist kein Zufall.
Internationalismus bedeutet, dass das "Weiße" Leben ohne wenn und aber keinen Deut wertvoller ist, als eines außerhalb der imperialistischen Zentren. Dass die Kämpfe rund um die Welt gegen Imperialismus/Kapitalismus auch „meine“ Kämpfe sind. Nicht nach dem Motto, du unterstützt Revolution in "meinem Land" und ich die in "deinem", sondern dass man die politische Verantwortung aus einer globalen Perspektive aufnimmt. Und bei der 18 Uhr-Demo findet man "Internationalismus" nur in zwei unterschiedlichen und dennoch gleich rüchschrittllichen Arten: Entweder wie Baskenland und Kurdistan, also plumper Linksnationalismus, oder a la IL: "Wir kämpfen hier gegen Schwimmbadpreise und Zwangsgräumungen und die in Spanien auch, cool, da haben wir was gemeinsam."
Es ist müssig 2014 immer noch gegen Reformismus, Chauvinismus und Eurozentrismus kämpfen zu müssen. Und die Antifa konzentriert alle drei Ismen in anschaulichster Form. Aktuelles Beispiel? Wo war die Berliner Antifa, als der Oplatz geräumt wurde? Am Abend nicht präsent. Zwei Tage später mit „Reißen wir Henkel die Bude ein“ in Pankow (Ja, Henkel ist schuld. Der ist so gemein! Oplatz wird geräumt, aber wir gehen nach Pankow, weil wir so krasses Mundwerk haben.) Am folgenden WE war der bundesweite Antifakongress in Berlin, wo man „Anknüpfungspunkte zur Antira-Arbeit“ gesucht hat - anscheinend erfolglos, denn die folgende Refugeedemo fand wieder ohne die Antifa statt. Aber dann sollte wieder die NPD kommen, dann ist die Antifa wieder voll einsatzbereit - Nazis - das geht gar nicht, da hört der Spaß auf! Wären statt der Räumung fünf AFD-NAsen gekommen, wäre die Antifa in organisierter Form aufgetreten zu hunderten. Aber Oplatzräumung - not my business. Sogar der reaktionäre Tagesspiegel hält fest: Am Sonntag ignorierten Antifa-Gruppen eine Demo der Flüchtlinge vollständig. Selbst die Taz war hier "linker" als die Antifa.
Immer und immer wieder und ein Antifa-Tiefpunkt folgt dem nächsten. Traurig, aber auch deutschwiderlich.

Das, was du als Reformismus bezeichnest, führt zu nichts, das hat schon Lenin gesagt?  Ich glaubs nicht, wohin hat machen, was Lenin sagt, denn bitteschön geführt? DAS ist ganz bestimmt nicht meine Revolution. Für die kannst du gerne offen und ehrlich mobilisieren, dann weiß ich, dass ich zu Hause bleibe. Und dann auch noch auf Schulterschluss mit Hasselmann gehen, mir wird schlecht.

Das war eine der größten Demonstrationen seid langer Zeit...und endlich mal wesentlich größer als die DGB Demo. Wir überholen die Sozialpartner auf der Linken Spur ;-)

 

Aber einige haben nichts besseres zu tun als zu spalten. Immer wenn in Berlin oder Hamburg was geht kommen einige denen es wohl lieber wäre wir wären nur 40 Hanseln in unserem Loch. Wem das nützen soll? Wessen Geistes Kind sind solcher Spalter Kommentare?

 

Die ARAB und die ALB machen nicht alles richtig?!? Die Rote Hilfe ist nicht immer Pefekt?!? Der EA könnte noch mehr Helfer brauchen?!? Deine Kamera ist kaputt gegangen?!? Klaro!!! Niemand hat he behazuptet das wir perfekt sind und immer alles richtig machen! Wir sind auch ncur ehrenamtliche SchülerInnen, StudentInnen, ArbeiterInnen. Wir haben weder Philosophie noch Politikwissenschaften studiert. Auch 20 Jahre Erfahrung in Logistik und Millitär-Strategie fehlen uns. Aber wir meinen es ernst! Und mit uns viele tausend Menschen!.

 

Wir waren 24.000 Menschen auf der Demo! Lasst und nächstes Jahr 30.000 sein! Sie können uns nicht mehr totschweigen, unten halten, niederknüppeln! Nach der Demo ist vor der Revolution! Im November ist Silvio-Meier-Demo...da werden wir den Grundstein legen und im nächtsen Jahr Bundesweite Mobiblisierung nach Stuttgart/Berlin/Hamburg! Haltet euch die Tage frei! Trommelt eure Freunde zusammen und kommt nach Stuttgart/Berlin/Hamburg! Wir werden viele sein und wir werden gehört werden!

 

Die Organisationen rund um den 1. Mai werden weiter wachsen! Sie werden sich weiter professionalisieren! Sie werden weiter konsequent arbeiten! We stand united!

 

PS: Lasst eure Kameras zu Hause!

 

stadtspiel gegen stadtklau berlin 

1. Mai verlängern!

2. Mai, 13 Uhr, Senefelder Platz: Demo zum Internationalen Kampf- und Feiertag der Arbeitslosen.

 

3. Mai, 13 Uhr, Kottbusser Tor / Gecekondu: Stadtspiel 6 aus 49

 

"6 aus 49 – Stadtspiel gegen Stadtklau". O2-Welt neben Hartz IV-Realität. Fette Video-Werbetafeln, die 24h täglich mit fadem Kommerz-Mainstream die optische Luft verpesten. Gated Communities und noble Lofts neben leerstehenden Wohnhäusern und Bürokomplexen. Steigende Mieten, die Menschen verdrängen und unverblümte Umverteilung von unten nach oben bedeuten. Ob schwarz, rot oder grün, der Kaputtalismus feiert in Berlin eine schaurige Party und alle Gäste sehen gleich aus...
...was sagen wir dazu? Nich mit uns: Wir stressen zurück! Schluss damit, wir wollen das gute Leben jetzt! Wir wollen eine Stadt mit selbstverwalteten Projekten, Platz für alle unabhängig vom Geldbeutel, für jung und alt, für Menschen auf der Flucht. Überall Emanzipatorisches gestalten.
Das Klima soll für Investor_innen und Vermieter_innen in Berlin und überall verdammt nochmal endlich rauer werden. Das schont nicht nur den Geldbeutel, sondern macht auch richtig gute Laune.
Dafür werden wir am 3. Mai mit unserem Stadtspiel "6 aus 49" viele kleine bunte Zeichen setzen. Wie? Wir ziehen mit euch mittags am Kotti 6 Ausflugsziele aus den 49 der Berliner Liste. Diese werden wir dann besuchen. Auf dem Weg werden wir mit Tourist_innen Theather spielen, eklige Kapital-Bunker anmalen, Ordnungskräfte nerven und dem ein oder anderen fiesen Gentrifizierungs-Papst in den Privatpool spucken. Seid dabei, sammelt Punkte bringt Freund_innen mit, macht, was euch einfällt. Mit abwechslungsreicher Garderobe und mobil – am besten mit dem Fahrrad.
Mit dem Schwung des 1. Mai werden wir die soziale Frage am Berliner Wohnungsmarkt stellen und dabei gemeinsam mit anderen Stadtaktivist_innen Spaß haben. Wird das der Auftakt für viele schöne weitere Aktivitäten...?

 

Organisatorisches:
13.00 Uhr Kotti / Gecekondu

16.00 Uhr Gendarmenmarkt

woanders dann gemütlicher Ausklang am Abend, mehr Infos am Aktionstag.

 

Offenes Nachtreffen am 13.5. um 19.00 Uhr im NewYorck im Bethanien.

Ihr bekommt es ja nicht mal hin eure Bilder zu verpixeln...die Bullen freuen sich über jedes Bild mehr zur Verwertung.

Ganz großes Kino...aber die ARAB hat ja auch schon letztes Jahr die Leute auf der 18Uhr Demo verheizt, gibt ja immerhin 25 000, nicht?

 

Ihr solltet es echt besser wissen. Unglaublich.

Die Presse der Polizei redet von 3.000

Die 3000 beziehen sich auf die Walpurgisnacht, von der Demo von der hier die Rede ist, spricht die Polizei selbst von 20000. Trottel.

Das es ja immer Schaulustige (aber auch Demoteilnehmer*innen) mit SmartPhones oder dergleichen am Rande der Demo gibt, ist ja leider nichts Neues. Jedoch bedarf es allmählich konsequenterem Handeln. Jedes Foto, jedes Kurzvideo stellt für Alle eine Gefahr dar!

Dieses Mal wurde am Rande der Demo Kottbusser Damm auf Höhe des Marktes am Maybachufer ein Faschist, der am Samstag auf der Jannowitzbrücke dabei war, dabei beobachtet, wie er mit einer Videokamera die vorbei laufende Demo abfilmte. Nach konsequenter Intervention musste er zusammen packen. In der Zukunft muss darauf verstärkt Acht gegeben werden.

Hier ein Foto zur Person - Wintermütze, Brille, blondes Haar:

https://www.flickr.com/photos/boeseraltermannberlin/13998466146/

Der Fascho war übrigens um 17 Uhr auch am Mariannenplatz bei der der unangemeldeten Demo am Start, wurde sich auch ziemlich schnell drum gekümmert. Hat den am Kottbusser Damm die Kamera überlebt?

Auch wenn 25.000 nicht schlecht klingt, leider trifft es dieser Kommentar ganz gut: http://taz.de/Kommentar-1-Mai-in-Berlin/!137748/

„Früher Flaschen, heute gaffen“

Es ist nicht gelungen, die Proteste am 1. Mai an aktuell brisante politische Themen anzubinden. Was bleibt sind Mythen und Touristen.

 

Die Zahlen beeindrucken: 40.000 Besucher auf dem Myfest, 20.000 auf der Revolutionären 1.Mai-Demo, die durch Kreuzberg, Neukölln und Mitte zur SPD-Zentrale marschierte. Die Masse an Live-Tickern, aufgeregter Krawall-Bericht-Erstattung, an Vorbereitung auf allen Seiten indes rechtfertigen sie seit langem nicht mehr. In der Linken gab es in den letzten Jahren viel erfolgreiche Konzepte für Protest, die ans Hier und Jetzt angeknüft haben, an alltägliche Aspeke wie Arbeitsbedingungen oder Mieten, mit Blockupy auch die Politik der europäischen Union. Diese mit dem 1. Mai zu verbinden, ist nicht gelungen.

„Kreuzberg in den 1980ern, das war wirklich Krieg, vor allem am ersten Mai!“, sagt ein Anwohner, nicht ohne sich dabei wohlig zu gruseln. Kreuzberg in den 1980ern, der 1. Mai 1987, die Herausforderung und der kurzfristige Sieg über die Staatsmacht – das hatte eine solche Strahlkraft, dass der Mythos bis heute am 1. Mai die Menschen nach Kreuzberg zieht, Linke wie Touristen.

Allerdings hat sich deren Verhältnis inzwischen umgekehrt. „Früher Flaschen, heute gaffen“, kommentierte eine Userin auf Twitter treffend ein Bild, auf dem Hunderte von Neugierigen, das Bier in der Hand nahe des Kottbusser Tores die Polizisten anstarrten und warteten, dass was passiert: Krawall-Touristen eben.

Selbst randalieren wollen sie nämlich nicht, aber so ein paar Flaschenwürfe sehen oder gar fliegende Steine, um dann die Neuigkeiten ins Smartphone zu tippen, das wäre schon schön. Auf dem Myfest bot ein kluger Geschäftsmann eine Treppe für Foto-Aufnahmen an, 50 Cent die Nutzung – für den Selfie vor der überfüllten Oranienstraße.


Und die Polizei?

Das Myfest, eingerichtet um die Proteste einzudämmen, ist längst auch kein Fest für die alteingessessen Anwohner, sondern vor allem eine Attraktion bei Touristen und Neu-Zugezogenen. Noch ziehen die Grillschwaden rund um den Mariannenplatz, aber es wird nicht lange dauern, da werden Köfte und Sucuk durch Bio-Burger und vegane Häppchen verdrängt werden.

Der 1. Mai ging in Kreuzberg auch in diesem Jahr weitgehend friedlich über die Bühne ging, von einer kurzen U-Bahn-Blockade abgesehen, einigen Rangeleien mit der Polizei, etwas Glas und einem brennenden Auto. Aber wenn Polizei und Senat jetzt verkünden, dies sei der „zurückhaltenden und doch entschlossenen“ Polizeitaktik zu verdanken, ist das nur ein Teil der Wahrheit.

Der andere Teil: Die 1. Mai Mythen überleben sich. Es ist Zeit für etwas Neues.

Knallt's, heißt es überall das ist inhaltsloser Spaß, knallt's nicht sind alle enttäuscht. Und am meisten, wie es scheint, die Bulle und die bürgerliche Presse.

 

Ich würde sagen darum geht's einfach nicht. Es ist eben die eine große Demo auf der man mal zählen kann wie groß linke Bewegungen in Berlin sind und sich ein bisschen selbst feiert. Und das ist doch auch voll okay so. Es werden jedes Jahr mehr Leute und die Bewegungen und Gruppen, die ihe eigentliche Praxis im Rest des Jahres machen sind fast alle dabei. Wär der 1. Mai noch so ein Krawallfest wie früher, wären viele dieser Leute auch einfach nicht da.

 

Militanz und Aktionen auf der Straße sind auch wichtig, aber bitte dann wenn es um was geht und taktisch sinnvoll ist (und das ist es aus einer Demo heraus fast nie).

 

Viel mehr gibt's dazu nicht zu sagen und deswegen muss man sich bei der taz jetzt irgend einen Mist überlegen, damit was Interessantes in der Zeitung steht. Who cares?

Danke für den Kommentar, stimme dir größtenteils zu. Ritualisierte Krawallfeste sind blöd und tun weh, und eine Demo ist nicht zwingend erfolglos, wenn es nicht geknallt hat. Am 1. Mai finde ich es tatsächlich besser, diese widerwärtige, sensationsgeile Gier der Presse und der schaulustigen Krawall-begaffungs-touristen nicht zu bedienen. Aber das "wir haben den 1. Mai erfolgreich befriedet" Gelaber ist auch nicht viel besser. Wie mans macht, am 1. Mai ist halt politisch nicht viel rauszuholen.

Militanz aus Demos kann aber in einigen Fällen trotzdem sinnvoll sein, ich erinnere mich noch gut an den 1. Mai letztes Jahr, an dem kurz vorher eine Zwangsräumung in der Hermannstr. abgesagt wurde und laut einer internen mail, die an die Öffentlichkeit gelangte, städtische Wohnungsunternehmen erstmal nicht geräumt haben. Das hatte schon was mit der Angst vor einem richtig großen Knall am 1. Mai zu tun, sicher auch mit dem Tod von Rosemarie. Auf jeden Fall hat dort das ritualisierte Krawallfest, wahrscheinlich mehr zufällig als taktisch geplant, die bestehende Dynamik rund um Zwangsräumungen ziemlich positiv verstärkt. Ein taktisch in bestehende Kämpfe eingebundener 1. Mai mit dem Krawallriutal als Druckmittel, was auch so kommuniziert wird, wäre mal ne verdammt sinnvolle Abwechslung und eins der wenigen Beispiele, wo Militanz aus Demos heraus auch Sinn macht. Und im Gegensatz zur unsäglichen Antirepressionsdemo wäre das auch kein hohles rumgemackere, das auf einen Blick als Verbalradikalismus zu erkennen ist, sondern ein echtes Bedrohungsszenario. Und ein 1. Mai, dem ich nicht mit gemischten Gefühlen entgegensehen müsste.

...wäre,das beim nächsten Mal der Lautsprecherwagen von ARAB oder wem auch immer, entschieden weiter vorne fahren muß,damit die Demospitze nicht völlig alleingelassen wird.Es waren auch mitunter große Lücken festzustellen.Leider gingen auch wieder zu viele Menschen(von der Staatsmacht mal abgesehen) vor dem Fronttransparent und somit dem internationalistischen Block.

Die Out of Control DemoteilnehmerInnen (so nenne ich jetzt mal die vielen am Wegesrand) störten mitunter die Bullenkräfte und streckenweise mußten diese dann selbst im Spalier laufen.

Mich würde nochmal interessieren, ob jemand was zu den (sahen aus wie SEK Einheiten) Polizeieinheiten auf verschiedenen Häuserdächern sagen kann.Die sahen sehr professionell ausgerüstet aus (Seilsicherung,Klettergurt etc...).Das Ablichten der Demo von dort oben sollte mal eine Anfrage der "die Linke" in Berlin wert sein,ähnlich wie es mal zu überdenken wäre,nicht allmählich juristisch gegen den unangemessenen Pfeffersprayeinsatz von diveresen Bulleneinheiten vorzugehen.Die Chancen stehen da bei guter Dokumentation (so glaube ich) nicht allzuschlecht!!!Der Einsatz von Pfefferspray unterliegt in Polizeikreisen bestimmten Ausnahmeregelungen,die nur seltenst !!! in der Praxis anzuwenden sind.

Duffte fand ich übrignes die 17Uhr unangemeldete Demo in Kreuzberg.Schöne kraftvolle ,schnelle Demo (die 20 Cops hätten mehr abbekommen müßen)mit einer stetig wachsenden TeilnehmerInnenanzahl.Alles in allem fand ich den Revolutionären 1.Mai in Berlin kraftvoll und etabliert.

und bevor das gehate wieder losgeht. ich fand den 1.mai 2014 in Berlin auch sehr schön (verhältnimäßig). Wenn die Bullen nicht angreifen und alle Banken extrem verriegelt sind, muss eine Demo auch nicht militant sein, ist ja kein Selbstzweck. also war die friedlichkeit durchaus angemessen. falls die demo nächstes jahr vorzeitig von den bullen angegriffen werden würde, ist massenmilitanz natürlich wieder gefordert!

den punkt finde ich auch wichtig (dachbullen).

 

hier gilt es den rechtlichen weg zu gehen--> inwiefern ist das abfilmen mit panoramaaufnahmen erlaubt wenn aufzug friedlich (und zoomen können die bei der hohen videoauflösung später immer noch!)

 

der sich selbst befragende weg----> es schien mir so, als ob die bullen dieses jahr die dachactions gemacht haben und es dieses jahr nicht eine einzige transpi-feuerwerk-sonstwas aktion von uns gegeben hat. inwiefern war da der bullenaufzug auf den dächern bekannt und wie wurde damit umgegangen?

 

der empörte weg---> wer trägt die verantwortung für die besetzung der dächer durch die bullen? sind es hausverwaltungen (höchstwahrscheinlich) inwiefern wurden diese unter druck gesetzt für bullen platz zu machen? dies sollte angeprangert werden

 

der besuchende weg---> hausverwaltungen die sich sehr kooperativ gezeigt haben und vielleicht ohnehin schweinevereine sind, sollten damit noch einen weiteren punkt in der liste der untaten angehäuft haben, welche einen feucht/farbigen besuch lohnenswert machen.

"Am Kottbusser Tor kam es bis in die Nacht zu den üblichen Scharmützeln zwischen Betrunkenen Myfest-Besuchern und der Polizei"

 

Naja interressanter ist, WAS für Drogen nehmt IHR, nur so als Selbstschutz nicht das ich mal an das gleiche Zeug gerate.

63 Personen wurden beim EA Berlin am #1Mai gemeldet. Die meisten sind wieder raus. Einige sind noch in der GESA Tempelhofer Damm. Prisoner Support ist vor Ort.

Video von beiden Demos in Berlin Kreuzberg
-17.00 Mariannenplatz
-18.00 Lausitzer Platz, Revolutionäre 1. Mai Demo

https://www.youtube.com/watch?v=9cZvlMl7kVE

Bulle sprüht Mensch unvermittelt am Kreuzberger Zentrum ins Gesicht. Weil er halt Bock darauf hat. Video

Am 1. Mai nach der 18 Uhr Demo wurde am Kottbusser Tor ein Mann mit Kamera im Revers beobachtet. Er war mit einer weiteren männlichen Person unterwegs.

Sie bewegten sich aus Richtung Prinzenstraße in Richtung Kotti, als einer der beiden Männer seine Handykamera einschaltete und zu filmen begann. Daraufhin steckte er sein Smartphone in seine linke Brusttasche, achtete aber peinlichst darauf, dass die Linse der Kamera nicht in der Tasche verschwindet. Umstehende wurden lauthals auf die Beiden und die Tatsache, dass sie von ihnen gefilmt werden aufmerksam gemacht, waren aber leider in weiten Teilen uninteressiert. Die beiden reagierten gelassen, schauten aber ziemlich ratlos. Sie standen einen Moment planlos am Kotti rum. Kurz darauf verloren wir sie leider aus den Augen.

Fraglich ist, wofür die beiden die Aufnahmen anfertigten. Auch als einige Umstehende die beiden massiv beleidigten kam es zu keinem Zugriff, obwohl genügend Greiftrupps nur weinge Meter entfernt standen. Ob es sich bei den beiden um Nazis, Bullen (warum kein Zugriff?), oder sonst irgendwelche Schnüffler handelt ist leider unklar.

 

 

Was immer ihr tut - haltet die Augen offen!

Macht derartige Vorfälle öffentlich, informiert euer Umfeld.

 

„Das größte Schwein im ganzen Land ist und bleibt der Denunziant“

Wolfgang Schäuble