[VS] Protest gegen die Bundeswehr auf Jobmesse

Krieg beginnt hier...

Auf der Berufs- und Ausbildungsmesse Jobs for Future, die vom 03.04.2014 bis zum 05.04.2014 in Schwenningen stattfand, präsentierte sich wiedereinmal die Bundeswehr. Mit einem großen Stand, allerlei Kriegsgerät und Soldaten in Kampfmontur versuchten sie junge Menschen für den Krieg zu werben. Doch die Bundeswehr ist kein normaler Arbeitgeber, familienfreundliche Kriege gibt es nicht und sie bietet erst recht keine Zukunftsperspektive!


Darauf machten mehrere AntimilitaristInnen aus Villingen-Schwenningen aufmerksam und störten den Auftritt der Bundeswehr auf der Jobs for Future. Vor dem Stand wurde ein Transparent entrollt, Flyer verteilt und eine Rede verlesen. Sofort versuchten einige der Soldaten dies zu verhindern, indem sie die AntimilitaristInnen umstellten. Dabei tat sich besonders ein Soldat hervor, der sofort seine Lederhandschuhe anzog und direkt gewalttätig wurde. Dennoch wurde die Rede zu Ende gehalten. Schließlich gelang es den herbeigeeilten Polizisten die Protestierenden abzudrängen.

 

Wenn auch du dich in Villingen-Schwenningen gegen Krieg und Militarismus engagieren willst, dann komm vorbei!

Jeden dritten Mittwoch im Monat finden das Treffen gegen Krieg und Militarismus um 19 Uhr im Linken Zentrum Villingen-Schwenningen (Jahnstraße 47/1, Eingang über Karlstraße) statt.

 

Gehaltene Rede:

 

Die Bundeswehr will sich auf dieser Messe als normaler Arbeitgeber präsentieren. Mit dem Versprechen einer sicheren Zukunft, eines sicheren Jobs, Ausbildung und Studium sowie Abenteuer und Abwechslung, wird versucht junge Leute zu ködern.

 

Das können wir so nicht stehen lassen. Die Bundeswehr ist kein normaler Arbeitgeber. Es geht nicht darum etwas produktives zur Gesellschaft beizutragen, sondern es geht um's Töten und Krieg führen – für wirtschaftliche Interessen – weltweit.

 

Derzeit ist die Bundeswehr an 16 Einsätzen weltweit beteiligt. Mit dem Beginn des völkerrechtswidrigen Kosovokrieg reihte sich Deutschland wieder in die Reihe der kriegsführenden Staaten ein.

 

Seit 2008 geht die Bundeswehr militärisch gegen somalische Fischer vor, die sich aus Hunger und Verzweiflung dafür bezahlen lassen, Handelsschiffe zu kapern. Die Küste wurde von riesigen Fischtrailer leer gefischt und Giftmüll aus aller Welt ins Meer gekippt. Den Fischern in Somalia wurde somit jegliche Grundlage zum überleben genommen. Doch dies will man hier zu Lande nicht wahr haben.

 

Mit dem Einsatz deutscher Patriotraketen an der türkisch-syrischen Grenze wird dem NATO-Verbündeten Recep Tayip Erdogan in der Türkei der Rücken gestärkt, während er gegen das eigene Volk vorgeht und Islamisten in Syrien unterstürtzt.

 

In den Einsatzzentralen Africom und Eucom in Stuttgart werden die Kriege der USA und der NATO in Afrika und Europa geleitet und die Schussbefehle gegeben.

 

Um in diesen Kriegen noch effektiver handeln zu können, wird die Bundeswehr in einer professionelle Interventionsarmee umgewandelt. In diesem Rahmen wurde die Wehrpflicht faktisch abgeschafft und die Bundeswehr ist gezwungen auf Jobmessen, wie der heutigen, potentielle Mörder zu werben – und das als ganz normaler, familienfreundlicher Betrieb mit Zukunftsperspektive.

 

Eine Armee ist kein normaler Arbeitgeber! Familienfreundliche Kriege gibt es nicht! Und eine Berufsarmee mit Zukunftsperspektive drückt einzig den Wunsch aus, in Zukunft noch mehr Kriege führen zu wollen!

 

Lasst euch nicht für dumm verkaufen!

 

Töten und getötet werden ist keine berufliche Perspektive!

 

Kein Werben für's sterben!

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Man beachte auch dass der Stabsunteroffizier (chic in grün-schwarz geschminkt) kein Namensband trägt, was eindeutig ein Verstoß gegen ZDv 37/10 ist:

 

...
Das Namensband (Bild 420) ist ein ca. 2,5 cm hohes und 14 cm breites Baumwoll-/Kunststoffband. Es wird waagerecht über der linken Brusttasche bzw. an entsprechender Stelle getragen.

(1) Das Namensband in olivfarbenem Grundtuch mit schwarzen Buchstaben wird getragen an der/am:
− Feldparka,
− Feldjacke,
− Feldhemd,
− Feldjacke, Tarndruck,
− Feldbluse, Tarndruck,
...

Das ist nicht ganz richtig! Das Namensband darf auf Befehl des Diszipinarvorgestetzen oder der Feldjäger abgenommen werden.

Der deutsche Soldat hat einen Eid auf die demokratische Grundordnung unseres Landes geschworen. Er ist somit, ein Teil der Gesellschaft, wie Ihr auch. Deshalb gibt es Euch auch nicht das Recht, diese Menschen anzugreifen, zu beleidigen. Ihr möchtet so auch nicht behandelt werden, oder?

Ich denke auch nicht, dass irgendein Soldat der BW, heiß aufs töten oder schießen ist, denn eher das Gegenteil ist der Fall. Wenn Ihr was bewegen möchtet, dann geht gefälligst zur Wahl. Und lasst Euren Frust nicht bei den Soldaten aus. Denn Sie sind auch für Euch, die Garanten der Freiheit, in jeder Hinsicht.

Gerade weil diese Schwachköpfe in Uniform ein Eid auf die demokratische Grundordnung geschworen haben, sollten sie die friedlich demonstrierenden Aktivisten nicht gewaltsam angreifen, sondern ihre Meinung tolerieren. Wer nicht heiß aufs töten und schießen ist, sollte auch nicht Soldat werden, denn in diesem Beruf geht es nunmal NUR ums töten und schießen und auf gerade diesen Sachverhalt haben die Aktivisten hingewiesen.

 

Solidarische Grüße