Aufruf des Antifa-Cafés im AZ Mülheim: Vor nunmehr fünf Jahren öffnete in der Essener Innenstadt mit dem „Oseberg“ ein Ladengeschäft, das ausschließlich Kleidung der extrem rechten Marke „Thor Steinar“ verkauft. Diese Filiale ist nach wie vor die einzige ihrer Art in NRW. Die Demo im September letzten Jahres war der nach längerer Pause erste Protest gegen den Naziladen seit langem.
Zuvor war es um den Laden recht still geworden. Da der Mietvertrag des „Oseberg“ Ende September letzten Jahres verlängert wurde und der Oseberg immer noch nicht weg ist, werden wir weiter protestieren und dafür kämpfen, dass der Laden endlich verschwindet. Wir wollen damit die Proteste für die Schließung des rechten Modegeschäfts weiter fortführen und die öffentliche Diskussion weiter voranbringen.
Neonazi-Marke „Thor Steinar“ im Mainstream
„Thor Steinar“ gilt immer noch als Trendmarke in der extremen Rechten.
Die Marke wurde 2002 von Neonazis im brandenburgischen Königs
Wusterhausen registriert und verfügt hierzulande derzeit neben einem
Internet-Versandhandel über zwölf begehbare Ladengeschäfte, die fast
ausschließlich in den neuen Bundesländern angesiedelt sind. Der
Jahresumsatz des Unternehmens liegt mittlerweile im siebenstelligen
Bereich.
Die Marke wird zwar von Neonazis für Neonazis produziert, hat allerdings
schon längst den begrenzten Kreis an Szeneangehörigen verlassen. Das
liegt einerseits daran, dass das Unternehmen neben Artikeln, die etwa
unverkennbar zu Gewalt gegen Antifaschist_innen aufrufen, auch
Kleidungsstücke im Sortiment führt, die eher subtil positive
Deutungsmöglichkeiten bezüglich nordisch-völkischer Mythologie,
Kolonialismus und NS-Ideologie eröffnen. Andererseits konnte die Marke
durch ihre zahlreichen – meist innenstadtnahen – Ladengeschäfte in die
Öffentlichkeit vordringen und dadurch präsenter und zugänglicher werden
als alle anderen expliziten Neonazi-Läden und -Marken. Diese konnten
sich nie richtig von ihrer ästhetischen Ideenlosigkeit, stilistischen
Altbackenheit und ihrem anrüchigem Hinterzimmer-Charme befreien. Im
Gegensatz dazu war und ist es „Thor Steinar“ möglich, den Kundenstamm
über das eigene NS-Klientel hinaus zu erweitern.
„Thor Steinar“ im Ruhrgebiet
Seit 2007 konnte also im Ruhrgebiet, dank erfolgreicher Proteste, die
rechte Bekleidungsmarke nicht mehr über Ladentische verkauft werden. Am
3. April 2009 eröffnete dann an der Viehofer Straße 20, in der Essener
Innenstadt mit dem „Oseberg“ ein eigener „Thor Steinar“-Laden, der der
erste und nach wie vor einzige in Westdeutschland ist.
Unmittelbar nach der Eröffnung kam es zu ersten Protesten gegen das
Geschäft. So demonstrierten am 6. April 2009 rund 200 Menschen gegen den
„Oseberg“. Es folgten weitere Demonstrationen mit 200 und 500
Teilnehmer_innen am 18. April und am 6. Juni 2009. Am Rande dieser
Veranstaltungen kam es jedes Mal zu Provokationen von Mitarbeiter_innen
des rechten Bekleidungsgeschäftes, die beispielsweise versuchten,
Demonstrationsteilnehmer_innen zu fotografieren.
Neben Demonstrationen und Kundgebungen kam es seit der Eröffnung zu
zahlreichen Sachbeschädigungen gegen den Laden. Unbekannte schlugen
mehrfach die Scheiben des „Oseberg“ ein und verübten Farb-Attacken,
weshalb die Schaufenster über Jahre hinweg mit schwarzen Holzlatten
verkleidet wurden.
Zwischenzeitlich hatten sich die Proteste gegen den Laden weitgehend
gelegt. Die letzte Antifa-Demonstration sollte den Auftakt zu einer
neuen Kampagne zur Schließung des Ladens eröffnen, da auch die
Sachbeschädigungen so weit zurückgegangen sind, dass der Betreiber des
„Oseberg“ die Holzlatten-Verkleidung von seiner Fassade entfernen konnte
und die Verkaufsfiliale zumindestens die meiste Zeit den Eindruck eines
normalen Geschäfts erweckt. Die Forderung nach Schließung vom “Oseberg”
wollen wir in Fortführung der Demo im September aufrecht erhalten! Der
Mietvertrag des „Oseberg“ ist zwar verlängert, Naziläden gehören aber
noch lange nicht ins Stadtgebiet. Aus diesem Grund rufen wir als
antifaschistische Gruppen zum fünften Jahrestag der Eröffnung des
“Oseberg” zu einer Kundgebung gegen den Nazi-Laden auf! Wir wollen
öffentlich deutlich machen, dass wir keine rechten Geschäfte dulden
werden!
Kommt am Samstag, dem 5. April 2014, nach Essen! Treffpunkt ist um 13 Uhr am Flachsmarkt!
Nazis das Geschäft versauen!
Oseberg dichtmachen!
Detkil
Der von den Faschistinnen Jennifer Killat und Sandra Detmers betriebene Naziladen Detkil feiert am selben Tag sein einjähriges Bestehen.
facebook.com/pages/Detkil-Gmbh/346416288796634
different town - different way to act
Hier was zu der Misserfolgsgeschichte des Bochumer Thor Steinar Ladens.
Das lag vorwiegend daran, dass diese maßgebliche Gruppe Stadtteilarbeit machte und nicht den üblichen Hooligan-Antifaschismus betrieb, der heute im Ruhrgebiet, inkl. Bochum, common sense ist.
https://www.nadir.org/nadir/initiativ/azzoncao/Steinar.html
Jaja
immer pöbeln und sich dann wundern, dass niemand mit dir spielen will, mr. azzoncao. sei doch mal nett, mach anderen leuten komplimente für gute arbeit, dann klappts auch mit den nachbarn.