Kundgebung gegen Antisemitismus mit 60-70 Teilnehmer*innen

Kundgebung gegen Antisemitismus mit 60-70 Teilnehmer*innen - 1

Am Abend des 20. Februar versammelten sich unserem Aufruf folgend 60-70 Menschen aus unterschiedlichen politischen Spektren, um als Reaktion auf die wiederholte Beschädigung des Wiwili-Mahnmals ein Zeichen gegen Antisemitismus zu setzen. Im Verlauf der Kundgebung hielten wir einen Redebeitrag und verteilten Flyer an vorbeilaufende Passant*innen. Im Folgenden wollen wir den Redebeitrag in schriftlicher Form dokumentieren und den Flyer als Download zu Verfügung stellen.

 

In den frühen Morgenstunden des 22. und 23. Oktober 1940 zwangen die Gestapo mit Hilfe der örtlichen Polizei die in Freiburg lebenden Juden und Jüdinnen ihre Wohnungen zu verlassen. Nicht mehr als eine Stunde blieb den Familien ihre Habseligkeiten zusammen zu packen. Die Anweisungen waren klar formuliert: auch Säuglinge mit ihren Müttern, Kinder, Greise aus dem Altersheim und selbst gehfähige Schwerkranke gehörten dazu. Wer nicht gehen wollte wurde von den Beamten gezwungen. Mit Hilfe von Lastwagen wurden diese dann zu zentralen Sammelstellen, unter anderem der Annaplatz in der Wiehre oder die Hebelschule im Stühlinger, transportiert und von dort aus mit Güterzügen zusammen mit weiteren 6150 Juden und Jüdinnen aus Südwestdeutschland nach Gurs, Frankreich, deportiert. Auf Grund der miserablen hygienischen Bedingungen starben gut 1000 der Insassen, wer überlebte wurde von der Gestapo ab März 1942 nach Auschwitz verschleppt.

Der Vergessene Mantel hier auf der Wiwili Brücke, an dem wir uns heute versammelt haben, soll zusammen mit einer Gedenktafel an zentraler Stelle an diese grausamen Ereignisse erinnern. Auf dem Mantel ist ein Judenstern in Anlehnung an die Kennzeichnungspflicht im Nationalsozialismus eingraviert. Die Stadt Freiburg errichtete in Zusammenarbeit mit der Jüdischen Gemeinde, der Deutsch-Israelischen Gesellschaft und der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit dieses Mahnmal 2003. Die Idee stammt von dem damaligen stellvertretenden Kulturamtsleiter und spielt darauf an, dass viele Freiburger Deportierte in Briefen erwähnten, ihren Mantel vergessen zu haben. Was ist vorgefallen, dass wir uns heute hier versammeln? Im Laufe der letzten Woche wurde der auf dem Mantel gravierte Davidstern mutwillig zerkratzt. Schon Ende November beschmierten Unbekannte den Mantel mit einem Hakenkreuz. Beides sind offensichtliche Akte des Hasses gegen Juden und Jüdinnen und Ausdruck einer Ideologie, die die Errichtung dieses Mahnmales überhaupt zu einer Notwendigkeit machte. Wer genau als Täter*in oder Täter*innen verantwortlich ist, lässt sich im Moment nicht feststellen, aber die Taten machen etwas deutlich: Der Antisemitismus ist immer noch tief in den Köpfen vieler Menschen verhaftet. Deshalb stehen wir heute hier auf der Brücke, um ein Zeichen zu setzen. Ein Zeichen dafür, dass wir alles tun werden, damit sich dieser irrationale Hass nicht ungestört weiter verbreiten kann.

Freilich gehört dazu noch mehr als auf der Straße zu demonstrieren. Unerlässlich bleibt eine Analyse der bestehenden Gesellschaft, in welcher sich diese Ideologie so lange halten kann. Hierzu gehört ein Einbezug der ökonomischen Verhältnisse, die von der kapitalistischen Verwertungslogik mit ihrer Krisenhaftigkeit geprägt werden. Der Antisemitismus bietet den Individuen einen möglichen personalisierten und damit vereinfachten Umgang mit eben diesen negativen Erfahrungen des alltäglichen Elends im Kapitalismus. Doch auch der gesellschaftliche Diskurs über die Zeit des Nationalsozialismus hat seinen Anteil.

Während die lokale Presse keine Kosten und Mühen scheut im Trümmerhaufen der Freiburger Stadtgeschichte zu wühlen und den alliierten Luftangriff auf Freiburg noch bis auf den letzten Tropfen deutsch-revisionistischen Selbstmitleids auspresst, gab es für die antisemitischen Schmierereien Ende November nur eine kleine Randnotiz. Auch sonst fällt die Badische Zeitung in diesem Kontext nur negativ auf. Nach Veröffentlichung einer antisemitischen Karikatur wählte das Simon-Wiesenthal-Center den Beitrag des Provinzblattes gemeinsam mit denen anderer Zeitungen, wie etwa der SZ auf Platz sieben ihrer Top Ten Liste antisemitischer/ antiisraelischer Schmähungen 2013. Auch das mehrmalige Hofieren des Holocaustrelativierers und völkischen Antisemiten Gilad Atzmon durch das Café Palestine findet keinerlei kritische Erwähnung. Auch über die Badische Zeitung hinaus rief die Beschädigung des Mahnmals für die deportierten Jüdinnen und Juden Freiburgs keine weiteren Reaktionen hervor. Nur die jüdische Gemeinde Freiburg veröffentlichte eine kurze Pressemitteilung in welcher sie ihre Betroffenheit zum Ausdruck brachte. Es ist zudem beschämend, dass Großteile der Gesellschaft die Gemeinde so alleine lassen! Deshalb haben wir uns heute hier versammelt!

Der menschenverachtenden Ideologie Antisemitismus gilt es direkt entgegenzutreten, ebenso wie seinen Grundlagen in Ökonomie und gesellschaftlichem Diskurs!“

 

Wir möchten uns nochmals bei den zahlreichen Teilnehmer*innen bedanken, die trotz der kurzfristigen Ansetzung und Verlegung des Termins erschienen sind. Pressevertreter*innen, beispielsweise von der Badischen Zeitung, haben wir nicht wahrnehmen können. Die Stadt Freiburg ist weiterhin angehalten die Beschädigungen sofort zu reparieren.


Antifaschistische Initiative Freiburg
http://www.aif.blogsport.de

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Auch wenn ihr immer wieder antisemitische Taten für eure nationalistische Propaganda missbraucht: ihr seid und bleibt zum Kotzen!

Eher bist du zum Kotzen. Die AIF hat korrekte Schlussfolgerungen aus der Geschichte gezogen. Daumen hoch.

Keine Ahnnung was Nationalismus ist, aber der AIF selbiges vorwerfen. Während der tatsächlich vorhandene Nationalismus einiger Anarchist*innen (z.B. bei AATW, Negres Tempestes,...) nie auch nur thematisiert wird.

Nationalismus ist unter anderem, wenn für eine Nation geworben wird. In diesem Fall für Israel. Ich wüsste nicht, was eine vermeintlich nicht stattfindende Kritik an anderen Formen des Nationalismus an dieser Kritik ändern sollte, außer natürlich von der Kritik an den Israel-Fanboys abzulenken.

"Nationalismus ist unter anderem, wenn für eine Nation geworben wird.""

 

Epischer Nationalismusbegriff. Du bist bestimmt Anarchist_in, right?

Das "unter anderem" überliest du, weil es dir nicht in den Kram passt? Was ist an "Werbung für eine Nation ist Nationalismus" falsch?

Nationalismus ist unter anderem, wenn für eine Nation geworben wird.

 

Nur Antideutsche werben nicht für eine Nation, sondern solidarisieren sich mit einem Staat, dessen Gründung (nicht ausschließlich, aber) maßgeblich eine Folge des historischen Vernichtungsantisemitismus war, der in der Shoah gipfelte und dessen Zweck unter anderem darin besteht, dass sich dies nicht nocheinmal wieder holt. Mal ganz abgesehen davon, dass das "werben für eine Nation" dem Phänomen Nationalismus nichtmal ansatzweise gerecht wird, gibt es hier in dieser Aussage drei maßgebliche Fehler: 1. Staat und Nation ist nicht das selbe. 2. "Werben" und "solidarisieren" ist ebenfalls nicht das selbe. 3. Implizierst du (wenn vielleicht auch nur ungewollt und unbewusst), dass die Juden eine Nation darstellen würde.

 

Inwiefern die "Solidarität mit Israel" und den Anspruch den diese vertritt gerecht wird, kann man sicher diskutieren und auch kritisieren (Ich befürworte auch keine bedingungslose Solidarität mit Israel). Nur ist bereits jede Diskussion von vornherein zu diesem Thema zum Scheitern verurteilt, wenn Leute sich dazu äußern, die weder Ahnung von Staatlichkeit, noch Nationalismus oder gar der Geschichte von Antisemitismus und der israelischen Geschichte haben.

 

Ich wüsste nicht, was eine vermeintlich nicht stattfindende Kritik an anderen Formen des Nationalismus an dieser Kritik ändern sollte,

 

Das jeglicher vermeintliche Antinationalismus zu Farce verkommt, wenn man doppelte Standard anbringt und vorallem, wenn man nicht die geringste Ahnung von Nation, Nationalität und Nationalismus hat.

War ja klar, dass bei Diskussionen mit Antideutschen sofort ein unterschwelliger Antisemitismusvorwurf kommt. Aber der einzige, der hier von Juden statt von Israelis in Bezug auf Israel spricht, bist du. Ansonsten ist eine Diskussion mit Leuten, die jeglicher Kritik mit Dummheit unterstellender Vorwärtsverteidigung und deiner herablassenden Arroganz begegnen völlig sinnlos.

Aber zum Glück müssen wir uns nicht länger an euch Antideutschen abarbeiten, denn außer einem Stammtisch in Litfaßgröße und keiner Außenwirkung neben Israelfähnchen kriegt ihr ja sowieso nichts mehr auf die Reihe. Viel Spaß noch bei der weiteren Marginalisierung: niemand, wirklich niemand, wird in ein paar Jahren wehmütig an die vielen sinnlosen Stunden mit euch zurückdenken.

Mir vorwerfen, das ich anderen Leuten Dummheit unterstellen würde, aber noch nichtmal richtig lesen können... 

Fängt schon damit an das man mir vorwirft, dass ich Teil der Antideutschen sei, obwohl ich sogar geschrieben habe, das ich bedingungslose Israelsolidarität ablehne (auch wenn das natürlich zu kurz greift Antideutschtum lediglich auf Israelsolidarität zu reduzieren). Aus selbem Grund läuft auch die Behauptung der Vorwärtsverteidigung ins Lehre. Eine Kritik? Wo gab es den seitens der vorherigen Kommentate eine Kritik? Ich sah nur eine Phrase die der AIF Nationalismus vorwarf, wegen des Schwenkens einer Israelflagge (für die Fahne theoretisch auch andere Personengruppen in Frage kämen, DIG bspw.) bei gleichzeitiger Missachtung (oder Unkenntnis) warum sie (also sog. AntiDs) das manchmal tuen. Darüberhinaus ist es nunmal offensichtlich, dass diese "Kritiker" in völliger Unkenntnis der Bedeutung der Begriffe Staat und Nation & Nationalismus einerseits und Werbung und Solidarität andererseits sind. Dies schrieb und schreibe ich NICHT um sie als "Dummköpfe" zu diffamieren, SONDERN in der Hoffnung das sie sich mal mit diesen Begriffen eingehender beschäftigen. Ist nunmal eine Unabdingbare Sache , wenn man Kritik an selbigem Formulieren will.

Einen Antisemitismusvorwurf gab es nirgends.

Was ist Israel? Ein jüdischer Staat mit einer absoluten Mehrheit an Jüd*innen in der Bevölkerung. Und wenn der Vorkommentator (falls du dass sein solltest, dann du) einfach Staat und Nation gleichsetzt, dann läuft das nunmal (aufgrund des Sachverhaltes um den es hier geht) auf eine Implikation von Judentum und Nation hinaus, wenn es auch ungewollt und unbewusst geschieht.

ich schalte mich auch mal dazu. Zitat: "...wenn man doppelte Standard anbringt und vorallem, wenn man nicht die geringste Ahnung von Nation, Nationalität und Nationalismus hat..." Das kann schon so verstanden werden als ob der Verfasser dieser Zeilen sich selbst für überlegen und sein Gegenüber für ziemlich ahnlunglos hält, also dumm. Und wer hat dann noch Lust mit solchen Leute zu diskutieren? Dieses für Antideutsche typische elitäre und überhebliche Gerede ist doch der Grund für den ganzen Ärger. Und mal ehrlich, das Wedeln mit der Israelfahne soll doch nicht dem Ausdruck der Israelsolidarität dienen, sondern es soll an eben diese Keine-Ahnung-habende-Rest-Linke die Botschaft übermitteln: "Wir haben verstanden und ihr nicht". Und wenn sich dann von diesem überheblichen und entsolidarisierenden Schauspiel einige provoziert fühlen, dann ist das um so praktischer, lässt sich doch aus dem Aufreger über die Fahne ein prima Antisemitismusvorwurf konstruieren. Damals in Hamburg mit der Checkpoint-Performance vor dem B5 wurde der Spieß einfach mal umgedreht und was haben da plötzlich alle gejohlt und geschrien, bis hin zur Bildzeitung und Spiegelonline: "Linker Antisemitismus!"

 

Leute, mal ganz realistisch: Am Staat Israel stört (und störte) sich in der Linken ein verschwindend geringer Prozentsatz, an der Politik der israelischen Regierung sicherlich einige und dafür gibt es die unterschiedlichsten Gründe, der allerletzte dürfte dabei "linker Antisemitismus" sein. Die Gleichung >>Kritik an der Politik der israelischen Regierung = Israelkritik = Antisemitismus<< ist der totale Dumpfsinn, völlig undifferenziert und gewollt schwarz-weiß gedacht, letztlich um Werbung für eine Position zu machen die in ihrer Konsequenz meistens antiemanzipatorisch und affirmativ ist.

Naja, sich erst über Überheblichkeit beschweren und dann die eigene POsition mit "Leute, mal ganz realistisch" einleiten und zur Einschätzung "totaler Dumpfsinn, völlig undifferenziert und gewollt schwarz-weiß gedacht" kommen ist zumindest mal sehr inkonsequent.

Und wenn es anscheinend so offensichtlich ist, was meinst du denn, warum "Antideutsche" immer noch darauf pochen, dass Antisemitismus (nicht nur) in der Linken so weit verbreitet ist? Vielleicht weil du selbst überlegen und "die Antideutschen" ziemlich ahnungslos sind?

 

Wie kannst du eigentlich nicht merken, dass du im selben Antemzug genau das machst, was du "den Antideutschen" vorwirfst und dann auch noch behaupten es wäre genau dieses Verhalten, dass nur von "den Antideutschen" kommen würde und die eigentliche Ursache des ganzen Konflikts wäre?

 

Wenn statt solchen Projektionen und Abwehrreflexen mal eine ernsthafte Auseinandersetzung mit den Argumenten passieren würde, dann würde ich euch eure Israelkritik sogar zum Teil abkaufen. Dass da viel scheiße passiert, die völlig zu Recht kritisiert wird, ist ja nun auch kein Geheimnis.

Was ich in Frage stelle ist eure Motivation. Da einfach den Kontext der postfaschistischen deutschen Gesellschaft, des immer noch weit verbreiteten Antisemitismus in der deutschen Gesellschaft und global auszublenden halte ich für ein Armutszeugnis der deutschen sowie der internationalen Linken.

Der deutsche Antisemitismus wurde in der Linken nie ausgeblendet. Ich weiß nicht welcher Jahrgang du bist, aber du kannst sicher sein, dass auch der Antisemitismus neben zig anderen -ismen immer ein Thema war, auch inden 70+80ern. Es gab Palästina-Soligruppen genau wie viele andere Gruppen, die denen kritisch gegenüberstanden. Die Linke war sehr heterogen und wild, nicht so ein konformistischer Scheißhaufen wie heute. Was seit den 1990ern neu dazu kam, war eine sich vom Rest abgrenzende Bewegung unter dem Label Antideutsch mit Avantgarde-Anspruch. Den hatte zwar die RAF und einige andere K-Gruppen auch, aber niemals in dem Maße, dass sie sich den Abriss der BRD-Linken als oberstes Ziel auf die Fahne gesetzt hätten und niemals stand die Abgrenzung so auschließlich im Fordergrund. Eine Gruppe, die kein anderes Thema außer Israel kennt und vor allem immer dann präsent ist, wenn es darum geht anderen Linken Antisemitismus zu unterstellen, die verliert schnell ihre Glaubwürdigkeit.

Kannst Du die Stelle zitieren?

Schau dir doch mal die blau-weißen Winkelemente an. Ist National Fahnen schwenken jetzt etwa kein Nationalismus mehr??

Wenn du schon weder weißt was eine Nation und was Nationalismus ist und warum AntiDs sich mit Israel solidarisieren, noch vor hast dich mal mit diesem Dingen auseinanderzusetzen, dann halte doch wenigstens die Klappe! Wäre auch zu deinem Vorteil, weil du dich dann hier nicht weiter lächerlich machst.

anderen "Keine Ahnung" unterstellen und "Klappe halten" fordern, das ist alles was ihr könnt und das ist auch genau der Grund warum sich alle über euch aufregen. Und natürlich ist das Solidarisieren mit egal welcher Nation nationalistisch, auch wenn es sich um den "Schutzraum" für Juden handelt, denn dieser könnte auch ganz anders gestaltet werden, aber dazu fehlt euch der Wille oder die Phantasie, weil ihr im Kern reaktionär und utopiefeindlich seid.

Herrlich. JEtzt fehlt den Antideutschen der Wille den "Schutzraum für Jüdinnen und Juden" anders zu gestalten. Mensch. Hätten diese Antideutschen sich das nur mal anders ausgedacht.

 

Aber leider ist es hinfällig mit jemandem zu diskutieren, der/die sowieso weiß, wie man "im Kern" tickt.

Zu gescheiterter Kommunikation gehören manchmal eben auch zwei.

Kannst du nicht lesen? Es geht darum, dass ihr euch einen Schutzraum nicht anders vorstellen könnt, als als Nationalstaat. Dass ihr praktisch keine Bedeutung habt, ist uns allen klar.

klar gibt es Alternativen zum nem Nationalstaat als Schutzraum. Wie wäre es zum Beispiel mit einer Welt ohne Antisemitismus? Wenn die Antideutschen sich doch lieber mal dafür...moment das machen sie ja....mist.

Wenn bei (Freiburger) Antideutschen "Kampf gegen Antisemitismus" drauf steht, dann ist meist "nationalistische und militaristische Propaganda für Israel" oder "Verleumdung linker Gruppen und Infrastruktur" drin. Es gibt keine Basis für eine Zusammenarbeit.

alles klar. Du hast die geheimen Machenschaften der Freiburger Antideutschen erkannt.

 

Niemand hat von dir gefordert mit irgendwem zusammen zu arbeiten. ISt dir keine bessere Parole eingefallen?

 

Und im ernst: Wenn man sich von sowas davon abhälten lässt, sich gegen Antisemitismus zu positionieren (remember: Ausschlag war die Schändung eines Holocaust Mahnmals), finde ich das ziemlich peinlich. "Wir schweigen zum Antisemitismus, weil andere, die gegen Antisemitismus sind eigentlich garnicht gegen Antisemitismus sind".

 

Und jetzt komm mir nicht mit "Ich würde ja so gerne was gegen Antisemitismus machen, aber die bösen Antideutschen halten mich davon ab". Niemand hat irgendwen davon abgehalten sich kritisch an der Kundgebung zu beteiligen, eigene Kundgebungen abzuhalten oder Stellungnahmen zu dem Vorfall zu vebreiten. Aber statt sich um das eigentliche Problem zu kümmern - dass in Freiburg Antsemiten die ekelhafte Dreistigkeit besitzen ein Denkmal für die Opfer des Holocaust zu schänden - kümmert man sich lieber darum den eigenen Vorgarten sauber zu halten und bloß nicht mit "denen da" in Verbindung gebracht zu werden.

Mir würde das an deiner Stelle zu denken geben.

ich frage mich, wie man so dermaßen verbohrt sein kann.

natürlich fehlt euch der Wille zur Alternative. Im Gegenteil, ihr habt euch bisher mit jeder noch so rechten Regierung Israels, mit jeder Miltitäraktion und mit jeder noch so verrückten reaktionären Kacke einverstanden erklärt, es dient ja auch in euren Augen alles dem Schutz der Juden. Damit geht ihr sogar noch weit über den blanken Nationalismus hinaus, ihr beteiligt euch Aktiv an der Gewaltspirale und am Militarismus und werdet somit auch noch zum Spielball der Hamas, die brauchen nämlich solche Geister auf Seiten Israels. Immer schön Öl ins Feuer...

während die Pro-Palästinensiche Front hingegen nie auf die Idee gekommen ist mit Antisemiten gemeinsame Sache zu machen und noch die grausamsten Diktatoren zu unterstützen oder über deren Menschenrechtsverletzungen wohlwollen hinwegzusehen bloß weil es dem Anliegen, gegen Israel zu sein dient.

Wenn man soweit geht Selbstmordattentate als verzweifelte Taten wegen den Bösen Israelis zu verharmlosen (damit dürfte ich jetzt auf deinem Niveau haltloser Anschludigungen angekommen sein) ist man schon weit mehr als bloß ein Spielball der Hamas. Man leistet ihr ideologische Schützenhilfe.

 

Eine andere Interpretation wäre, dass sich Antideutsche eben nicht anmaßen aus dem gut behüteten Mitteleuropa heraus einem Land seine Sicherheitspolitik vorzuschreiben, dass ständig mit Raketen beschossen wird.

die "Pro-Palästinensische Front" gibt es nur in deiner Phantasie. Es gab und gibt natürlich immer irgendwelche marginalisierten Splittergruppen jeglicher Coleur, genau wie es die Splittergruppen der "Antideutschen" gibt.

natürlich. Wenn es um einen selbst geht, muss natürlich immer differenziert werden. Gerne auch mit dem Hinweis, dass man natürlich auch bei den anderen differenzieren muss. Nur hat dich das nicht davon abgehalten bei den Kommentaren davor munter alle in einen Topf zu werfen.

Wenn es denn tatsächlich zu einer Einsicht verholfen hat, will ich ja garnicht meckern.

Wenn das nur ein rethorischer Trick ist um scheinbar versöhnlich zu wirken, war es ein schlechter.

...mal wieder ein schönes Beispiel dafür, dass es überhaupt nicht um Israel gehen muss, damit die beleidigten anti-antideutschen sofort ihre Beißreflexe auspacken. Für mich diskreditiert sowas den großteil eurer Kritik, weil es den EIndruck vermittelt, dass euch der Inhalt eigentlich scheiß egal ist und es euch nur darum geht "die Antideutschen" zu bashen.

Ich weiß, dass ich das nicht so verallgemeinern sollte, aber wundert euch nicht, dass ich so ein Bild erstmal im Kopf hab, wenn ich einen von euch treffe.

den Antideutschen geht es nicht um Israel sondern nur darum, sich selbst als Avantgarde und alle anderen als Deppen und Antisemiten zu präsentieren. Das nervt und wer will sich schon so beleidigen lassen? kein Wunder dass der Blog hier immer länger wird...

hol noch mal tief Luft und versuche zu rekonstruieren, auf welchen Kommentar das ne Antwort war.

 

Tipp: Eine "Antideutsche" Gruppe schreibt einen Bericht über eine Kundgebung gegen Antisemitismus. In diesem Bericht gibt es nicht einen Satz, der sich explizit auf den Staat Israel bezieht. der Erste Kommentar unter dem Artikel lautet: "Ihr mit eurer scheiß nationalistischen Propaganda. Ihr seid zum Kotzen"

 

Aber klar: Die Antideutschen sind schuld. an allem... kein Wunder, dass sie mit Leuten wie dir nciht mehr diskutieren.

Du ignorierst immer noch, dass es keiner Zeile bedurfte, schließlich habt ihr ja mit genug Israel-Fähnchen gewedelt. Wenn auch verpixelt... ;-)

Da ich mit ziemlicher Sicherheit davon ausgehen kann, dass du während besagter Kundgebung deinen Arsch nicht aus dem Haus gekriegt hast eine Frage: Wo siehst du denn "genug Israel-Fähnchen"? Ich kann auf einem einzigen Bild ein einziges Fähnchen entdecken. Zudem ist überhaupt nicht klar, wer damit aus welchem Grund "gewedelt" hat.

Es kann genau so gut irgend ein bürgerlicher und/oder jemand von der jüdischen Gemeinde gewesen sein, der ein ganz anderes Verhältnis zu Israel und/oder Antismitismus hat.

 

Wie gesagt: Weder Artikel noch Bilder lassen den Schluss zu, hier hätten "Antideutsche" Nationalismus hinter Kritik an Antisemitismus verstecken wollen. Aber so lange die Beißreflexe sitzen muss man in Freiburg wohl zu Antisemitismus schweigen, wenn man nicht in die "Antideutsche Nationalisten" Schublade gesteckt werden will.

Solche Zustände finde ich 100 mal mehr zum Kotzen als jedes kleine Israelfähnchen. Das ist einfach nur armselig.

ist das auf Bild 2 ein verpixeltes Israelfähnchen?

gute schlussfolgerung aus linken diskursen gegen nationalismus. daumen hoch!

Sieht eher so aus, als wäre es eine Bewegungsunschärfe aufgrund längerer Belichtungszeit.

eine KSC Fahne.

Ich zähle auf dem Foto 40 Leute. Wo haben sich denn die anderen versteckt? Dass ihr immer so übertreiben müsst...

Hier eine Demo mit angeblichen 600 Teilnehmern von denen man auf FOtos nur maximal 200 sehen kann, da eine Kundgebung mit angeblichen 80 Teilnehmern von denen amn auf Fotos nur 20 sehen kann.

Wenn du mal deinen Hintern vom Computer wegbewegen und auf Demos und Kundgebungen gehen würdest wüsstest du ,dass solche Bilder nie die gesamtzahl der Teilnehmenden ablichten.

Sorry für die Unterstellung, aber ich kann mir dieses hämische "ihr habt aber bestimmt die Zahlen gefälscht" nciht anders erklären, als dass es von Leuten kommt die noch nie auf einer Demo war über die es dann später einen BEricht gab.

Ein super Text den alle mal lesen sollten, die sich für die Frage interessieren, wie es zu dem Phänomen der innerlinken Israelsolidarität gekommen ist:

 

http://www.antifa.de/cms/content/view/1991/32/

"Unerlässlich bleibt eine Analyse der bestehenden Gesellschaft, in welcher sich diese Ideologie [der Antisemitismus] so lange halten kann. Hierzu gehört ein Einbezug der ökonomischen Verhältnisse, die von der kapitalistischen Verwertungslogik mit ihrer Krisenhaftigkeit geprägt werden. Der Antisemitismus bietet den Individuen einen möglichen personalisierten und damit vereinfachten Umgang mit eben diesen negativen Erfahrungen des alltäglichen Elends im Kapitalismus."

Der verlinkte Text beschreibt sehr gut, wie Teile der Linken, die sich als "antifa" bezeichnen, seit den 90iger Jahren ihre antikapitalistische Perspektive aufgegeben haben und daher auch den Antisemitismus nicht mehr in ihrem Kern erfassen können, sondern ihn sogar gegenteilig als Projektionsfläche zur Abwehr antikapitalistischer Strömungen mißbrauchen und damit zu Gehilfen der Herrschenden mutieren. So findet der Kapitalismus immer neue Wege alles und (fast) jede(n) zu assimilieren. Schon beeindruckend!

Wow. Das hast du gut aus dem Debatten 1x1 auswendig gelernt.

Und es ist so offensichtlich: Eine ganz eindeutig antikapitalistische Aussage ist eigentlich pro Kapitalistisch. Mehr noch: Antikapitalismus dient hier der Abwehr des Antikapitalismus.

 

Bravo! Danke für diese Einsicht.

....dass macht das plötzliche Auftauchen der AIF als Gruppe letztlich so interessant/sympathisch. Da ist eine Gruppe, die sich scheinbar offen als "iraelsolidarisch" und antifaschistisch versteht und dann auch noch die Ökonomie mit auf der Tagesordnung zu haben scheint (siehe das viel gerügte, aber im Kern spannende Transpi bei der Weihnachtsmarktdemo).

 

Finde das gut, dass das scheinbar auch von den Genoss*innen der Antifaschistischen Linken Freiburg wahrgenmmen wurde, von denen sich tatsächlich einige zur Kundgebung gemacht haben.

 

Von anderen, sich als Antifa wahrnehmende Gruppen, die meines Wissens nach außer einem marginalen Anarchismusbegriff kaum Theorie hinter ihrem Schaffen haben, war hingegen leider weniger zu sehen.....schade.

 

Zu den Aussagen (Debatte wäre ja übertrieben) über die Relevanz einer Gruppe wie die AIF: Ich denke, dass sich wesentlich mehr linke/linksradikale Menschen in Freiburg in der Nähe der Positionen der AIF sehen, als der anderer Gruppen (Banda Vaga und AG mal ausgenommen, da die Gruppenpositionen ja stellenweise sehr überlappen bzw. konsensfähig mit der AIF sind). Nur bewegen sich diese Menschen lieber in bürgerlichen Lebenrealitäten oder wirken dort, wo es wirklich drauf ankommt (Arbeitsplatz, Geflüchtetenhilfe, Antiziganismusgruppen, Fußballfanszene etc.), anstatt sich im autonomen Umfeld unsichtbar zu machen. Die aus Spekulationen über Gruppenmitgliedschaften anzunehmende Gruppengröße der AIF im Vergleich zu anderen Gruppen spricht da für meine These.

Da die AIF nur die eigenen Mitglieder und Freunde mobilisieren konnte, blieb die Teilnehmerzahl unter 70...

...da es anderen Gruppen und Personen scheinbar wichtiger ist sich von der AIF abzugrenzen statt ein Zeichen gegen Antisemitismus zu setzen, blieb die Teilnehmerzahl unter 70...

Mit euch gegen Antisemitismus? Haha, schwenkt ihr nur weiter eure Nationalfahnen. Aber macht das mal schön alleine.

Spalterei und Grabenkämpfe sind eben einfach ein spannenderes BEtätigungsfeld als der Versuch etwas gegen Antisemitismus in der Gesellschaft zu unternehmen.