Soziale Proteste in Bosnien & Herzegowina weiten sich aus

Solidarnost

Gefunden auf: facebook.com/kampagne.solidarnost

Die sozialen Proteste in Bosnien und Herzegowina weiten sich immer mehr aus. Mittlerweile wurden aus mehreren Städten Demonstrationen gemeldet. Für morgen, Freitag den 7.Februar werden neue Proteste angekündigt – auch in weiteren Städten.

 

Begonnen haben die Demonstrationen am Mittwoch den 4.Februar im ostbosnischen Tuzla, nachdem ca. 1.000 Arbeiter_innen ihre Jobs verloren haben. Zuvor hatten sie monatelang keinen Lohn erhalten. Die Demonstrierenden werfen der Politik vor, bei der Privatisierung mehrerer öffentlicher Unternehmen/Fabriken abkassiert und die sich anschließende Misswirtschaft nicht verhindert zu haben. Sie zogen vor das Regierungsgebäude des Kanton, um von der Politik eine Intervention zu fordern. Dort entwickelten sich heftige Auseinandersetzungen mit aggressiven Polizeikräften. Es gab zahlreiche Verletzte auf beiden Seiten, was die Dynamik der Proteste zusätzlich befeuerte.

 

Am heutigen Donnerstag den 06.02.2014 gab es erneut Demonstrationen in Tuzla, bei denen sich etwa 6.000 Menschen beteiligt haben sollen. Es wurden Straßen blockiert, das Regierungsgebäude attackiert und die Freilassung der Gefangenen gefordert. Auch aus anderen Städten wie z.B. Sarajevo, Bihac und Zenica wurden Proteste gemeldet. Für Freitag den 07.02.2014 sind Demos in weiteren Städten wie z.B. in Mostar und in der größten Stadt der serbischen Republik Banja Luka angekündigt.

 

In den Social Media und auch auf Plakaten häufen sich anti-nationalistische und pro-jugoslawische Statements, die zu einem gemeinsamen sozialen Kampf gegen die korrupten Eliten aufrufen.

 

Solidarische Grüße nach Bosnien und Herzegowina! Nastavite sa borbom!

 

Wir versuchen, euch auf dem aktuellen Stand zu halten.

 

06.02.2014, Stand: 20:00 Uhr

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http://de.labournet.tv/video/6652/bosnien-proteste-gegen-fabrikschliessu...

 

07.02.2014 - Seit Mittwoch eskalieren die Proteste - angefangen haben sie in Tuzla, als entlassene Arbeiter_innen, die keinen Lohn erhalten hatten, auf der Straße gegangen sind. Zunächst kam es in vier anderen Städten zu Solidaritätsaktionen und heute sollen Proteste in mehr als zehn anderen Städten stattfinden. Die Bewegung, an der viele junge Leute und Arbeitslose beteiligt sind, protestiert gegen die schlechte Wirtschaftslage, die hohe Arbeitslosigkeit und die Korruption.

Das Besondere an dieser Bewegung ist, dass Kroat_innen, Bosnier_innen und Serb_innen zusammen kämpfen und den Nationalismus ablehnen, der von der Regierung benutzt wurde, um Bewegungen zu spalten. Scheinbar steht keine politische Partei hinter diese Protesten.

Wir zeigen hier ein kurzes Mobilisierungs-Video der Facebook-Gruppe U.D.A.R, die sich spontan aufgrund der Proteste vor ein paar Tagen gegründet hat, und die zu einer Ausweitung der Bewegung aufruft.

Morgen (8.2.2014) findet um 12:00 vor der Botschaft Bosniens in Berlin eine Soli-Kundgebung statt.

 

Quelle: Solidarnost (http://solidarnost.blogsport.eu/)