Ihr konstruiert, wir organisieren

Ihr konstruiert, wir organisieren

Wir unterstützen die Initiative und Anregung, in den Fällen von Razzien und Repressionsschlägen, am selben Tag um 19 Uhr eine Vollversammlung zum Informationsaustausch und zur Besprechung der weiteren Vorgehensweisen ab-zuhalten. Nach unseren Einschätzungen und Erfahrungen aus der Razzia ist es wichtig, schnellstmöglich einen Informationspool zu schaffen, in welchem, soweit möglich, sachlich die Fakten solcher Ereignisse zusammengetragen werden können. Wir halten die Idee eines gemeinsamen Treffens für sinnvoll, damit ein Informationsfluss gewährleistet werden kann, der unabhängig von digitalen Medien, einzelne Personen und Gruppenzusammenhänge erreichen kann.

 

So lassen sich Gerüchte, Fehlinformationen und Spekulationen vermeiden. Desweiteren erschweren wir so den Bullen ihre Praxis, mithilfe von Informationsdatenüberwachung und anschließender Auswertung, an solchen Tagen Personenzusammenhänge auszuspähen und zu konstruieren, Daten zu sammeln und ihre Überwachungs-maßnahmen auf andere Personen auszuweiten. Einen weiteren Vorteil sehen wir darin, dass Menschen, die von den Repressions-schlägen nicht betroffen sind, die Möglichkeit gegeben wird, sich zu sammeln, auszutauschen und die Betroffenen zu unterstützen. Beispielsweise kann die Orga möglicher (Re)Aktionen abgenommen werden, wenn es erwünscht ist. Es ist halt nervig gerazzt zu werden und anschließend noch eine Sponti vorzubereiten. Mit Hilfe solch eines Treffens können wir Aufgaben besser verteilen und insgesamt vorausschauender planen.Diesen Anspruch stellen wir auch an uns selbst. Wir wollen zeitnah auf Razzien reagieren und in derartigen Fällen unsere Solidarität aktiv und konstruktiv umsetzen um den Betroffenen zur Seite zu stehen und damit eine Ansprechbarkeit zu ermöglichen. Das ist jedoch nur mögliche, wenn sich eine gemeinsame Praxis entwickelt Hausdurchsuchungen öffentlich zu machen. Werden solche Vorkommnisse nicht publik gemacht, ermöglichen wir der Springerpresse, anderen Hetzblättern und den Bullen die Deutungshoheit und eine völlig verzerrten Darstellungen von Geschehnissen. Das Endprodukt dieser Diffamierungen liest sich dann wie folgt: „linke Terrorzentrale… etc.“. Wir sind nicht der Meinung, dass es mit einer VV möglich wäre, eine derartige Meinungsmache zu unterbinden. Wir sollten vielmehr selbst in die Lage sein eine Gegenöffentlichkeit zu schaffen. Uns ist wichtig, bei Repressionsschlägen, nicht auf die reaktionären Medien als Informationsquellen angewiesen zu sein. Dies schürt Gerüchte (Spekulationen über Personen u. Vorwürfe) und verfälscht oft in dramatischer Weise die Tatsachen....

 

Deshalb achtet auf Ankündigungen und verbreitet, dass wir uns bei Repressionsschlägen um 19:00 Uhr im NewYorck (Mariannenplatz 2) treffen.

 

Rigaer94

Zeige Kommentare: ausgeklappt | moderiert

"Desweiteren erschweren wir so den Bullen ihre Praxis, mithilfe von Informationsdatenüberwachung und anschließender Auswertung, an solchen Tagen Personenzusammenhänge auszuspähen und zu konstruieren, Daten zu sammeln und ihre Überwachungs-maßnahmen auf andere Personen auszuweiten."

 

Dieser Punkt wurde ja auch in dem EA-Papier angesprochen, dazu zwei Anmerkungen:

1. Warnungen an Menschen, die event. auch betroffen sein könnten, sollte es weiterhin geben. Das Papier -und das finde ich auch wichtig- weist aber darauf hin, dass Mittel und Wege gefunden werden müssen, dass dies nicht oder erschwert ausgespäht werden kann.

2. Es ist nicht gesagt, dass die Treffen im New-York dann nicht überwacht werden und event. auch daraus Ermittlungsfäden gesponnen werden. Gegen eine solche Praxis hilft nur massenhafte oder zumindest zahlreiche Beteiligung. Dies stärkt natürlich auch die anderen Punkte weshalb ein solches Treffen wichtig ist.

 

Worüber vielleicht noch eine Debatte geführt werden sollte, ist was denn Repressionsschläge eigendlich sind. Dies wird vielleicht unterschiedlich aufgefasst, weshalb es nicht schlecht wäre, wenn dies event. mit einigen Eckpunkten gefasst werden könnte.

Klar ist natürlich die Hausdurchsuchung im linken Projekt. Was ist aber mit Hausdurchsuchungen in "privaten Räumen" (sprich normalen Wohnungen die nicht selber ein Projekt sind)? Ab wie vielen wird das als Repressionsschlag aufgefasst?

Oder noch weiter: Wird mal wieder ein Mensch im Arbeitsamt an oder umgeschossen weil sie_er rabatz gemacht hat, ist dies auch ein Repressionsschlag?

 

Ich finde die Idee eines Treffens hervorragend und freue mich das so schnell ein potenzieller Ort gefunden hat. Insbesondere die Fragerei soll nicht verwirren oder "schwächen" sondern, vielleicht, eine Debatte über die gestellten Fragen auslösen. (Wo auch immer diese stattfinden mag).

Ein kurzer Überblick über die bisherige Diskussion: