[S] Flirt von GewerkschafterInnen mit der Bundeswehr - ohne uns!

flyer flirten mit der bundeswehr

Das Zukunftsforum Stuttgarter Gewerkschaften und das Offene Treffen gegen Krieg und Militarisierung (OTKM) laden ein zur Infoveranstaltung "Flirt von GewerkschafterInnen mit der Bundeswehr - ohne uns!" mit Hedwig Krimmer von der Initiative Frauenfriedenskonferenz

Seit Anfang 2013 setzt sich der Vorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbundes DGB Michael Sommer offentlich fiir eine Annaherung von DGB-Gewerkschaften und Bundeswehr ein. Viele Gewerkschafterlnnen Iehnen das entschieden ab. Warum wollen Teile der Gewerkschaften das Zusammenrtlcken mit der Bundeswehr?

 

Konnen die Bundeswehrangehorigen (vor allem Zivilangestellte) nur dann als Mitglieder organisiert werden, wenn ver.di freundlicher Uber die Bundeswehr spricht? Wollen die Betriebsrate der Rustungsfirmen — meist in der IG Metall - die Auftrage der Bundeswehr sichern und deshalb die Bundeswehr in der Gesellschaft akzeptiert sehen? Die GEW wendet sich doch gegen Werbung fur die Bundeswehr an Schulen, wie passt das zusammen? Gibt es da nicht einen Widerspruch zu den gewerkschaftlichen Satzungen, die die Abrtlstung zum Ziel der Gewerkschaften erklaren? Wie sollen sich Gewerkschafterlnnen zu den Beschaftigungsproblemen bei Konzernen wie EADS verhalten, wo Tausende von Beschaftigten arbeitslos werden konnten — konnen die Kollegen nicht im zivilen Teil von EADS bei Airbus unterkommen?


Daruber wollen wir am 13. Februar mit Hedwig Krimmer diskutieren und freuen uns Uber viele Interessierte. Hedwig Krimmer ist Gewerkschaftssekretarin von ver.di Bayern und Mitinitiatorin der Frauenfriedenskonferenz sowie des Aufrufs ,,Wir widersprechen — kein Schulterschluss des DGB mit der deutschen Kriegspolitikl“


Mit kollegialen Grüßen vom Vorbereitungskreis:
Tom Adler, Gerd Aldinger, Sylvia Bayram, Theodor Bergmann, Luigi Colosi, Christoph Ehrensperger, Matthias Fritz, Cuno Hagele, Reiner Hofmann, Christa Hourani, Heinz Hummler, Manfred Jansen, Klaus-Peter Lowen, Gertrud Moll, Manfred Molz, Huseyin Oncu, Herbert Rehm, Bernd Riexinger, Selahattin Sari, Gottfried Schapeler, Sybille Stamm

Weitere Infos auch HIER

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Soldatenräte müssen her!

 

Es wäre schön zu sehen wenn von Seiten der Gewerkschaften der Aufbau einer Interessensvertretung für SoldatInnen stadtfinden würde.

Man sollte sich nicht mit der Führungsebene, sondern anfangend bei den untersten Dienstgraden mit der Bundeswehr annähern. Viele SoldantInnen sind Menschen die häufig aus Geldnot ("entweder Arge oder Bund") den Dienst an der Waffe tuen. Und das Ganze in der Regel auf 4 - 12 Jahre begrenzt und es sind verdammt viele. Es muss doch möglich sein für diese Personengruppe eine politische Meinungsvertretung aufzubauen und diese (meist unpolitisierten) Leute an fortschrittliche Politik heranzuführen.

 

Arbeiter und Soldaten vereinigt euch!

So, direkt dazu ein Statement meinerseits, wir wollen hier ja immer schön alle linken Randgruppen mit ihren Meinungen bedienen.

 

Soldaten politisieren?-Ja klar!

Soldatenräte bilden?-Bitte nicht!

 

Wenn du einen Berufssoldaten vor dir hast, dann kannst du eig. mit mind. 50% warscheinlichkeit davon ausgehen, dass er sich freiwillig für den Dienst im Heer entschieden hat. Ich meine klar, viele Menschen gehen zum Bund, auf Grund beschissener Beschäftigungsverhältnisse in ihrer Heimat oder dem schlechten Abschluss den sie gemacht haben. Der Bund lockt ja auch mit div. Weiterbildungen.

Aber mind. genauso viele gehen zum Militär um die Sicherheit am Hindukusch zu verteidigen oder mal so richtig "männlich" zu sein, oder mit mit den coolen Waffen "Frieden zu bringen".

Was ist da hauptinteresse eines Soldaten?

Ja wohl der Erhalt seines Jobs -> Krieg

Ist das produktiv?

Ist ein Militär produktiv?

 

Ich beantworte für mich beides mit einem entscheidenen

NEIN!

 

Man kann sich gerne damit beschäftigen den Soldaten klarzumachen das Ihr momentaner Arbeitgeber Ihnen im Gefecht die Menschenrechte aberkennt, sie auch bei Fahnenflucht erschießen kann und sie Spielball zwischen global-Playern wie der UNO und NATO sind, aber das Militär zu akzeptieren ist der falsche Weg.

Man kann ihnen die Waffen wegnehmen und sie in das THW umbenennen, dann hab ich kein Problem mit ihnen.

Ohne Waffen, Panzer und Flieger ist kämpfen auch viel ungefährlicher.

Und wer von denen gern mit Waffen spielt soll in die Staaten gehen, aber bitte nicht sich hier verdingen.

Und blablabla Kampf für Menschenrechte kann man auch als Kulturimperialismus feinster Güte bezeichnen.

Die Aufgabe der Bundeswehr

Die Aufgabe des Militärs (also der Bundeswehr) sollte sein dem Volk (also den Menschen) zu dienen. So schwört/gelobt es auch jedeR SoldatIn ("[...]das Recht und die Freiheit des deutschen Volkes tapfer zu verteidigen.") und eben diesen Menschen ihre Sicherheit zu garantieren. Dass dies notwendig ist steht meiner Meinung nach weitesgehend außer Frage und dass man dazu nicht nach Afghanistan gehen muss, ist denke ich jedem klar. Das Problem der heutigen Situation ist in erster Linie, dass das Militär nicht den Menschen sondern vielmehr dem Kapital dient und so aufgrund des Wiederspruches zwischen Mensch und Kapital indirekt dem Volk Schaden zufügt.

 

Zu der Frage ob das Militär produktiv ist

Es kann ganz klar gesagt werden: Nein ist es nicht, aber es ist auch nicht die Aufgabe des Militärs produktiv zu sein, da es einen Teil der öffentlichen Infrastruktur darstellt und somit einen gemeinnützigen Zweck inne hat (bzw. eher "haben sollte"!).

 

Zu der Frage ob die SoldatInnen ihren Job freiwillig machen

Wenn man hier von formalen Kriterien ausgeht, kann man sagen, dass 100% aller SoldatInnen sich freiwillig für den Dienst entschieden haben. Was hierbei vergessen wird, sind die ganzen strukturellen Zwänge, die sehr individuell auf jedeN einzelneN wirken (z.B. finanzielle Probleme, Arbeitslosigkeit, schlechte Chancen auf dem Arbeitsmarkt,...). 

 

Zur Konstrellation innerhalb der Bundeswehr

Es gibt drei Gruppen von SoldatInnen. Wehrdienstleistende (FWDL), Zeitsoldaten* (SaZ) und Berufssoldaten* (BS). Erwähnenswert hierbei ist, dass die Zeitsoldaten den mit Abstand größten Teil ausmachen und dass Berufssoldaten ausschließlich aus lang gedienten Zeitsoldaten rekrutiert werden. Auch bei der Bewerbung als Berufssoldat spielen wieder strukturelle Zwänge, die sich aus der neuen Situation (fortgeschrittenes Lebensalter, keinerlei (zivile) Berufserfahrung,...) eine große Rolle.

 

Das Interesse der SoldatInnen

Die mit Abstand meisten SoldatInnen ziehen den Frieden dem Krieg vor, da dieser viele Vorteile und Erleichterungen mit sich bringt, da sie nich töten müssen und nicht getötet werden und da sie, wenn sie sich nicht im Einsatz befinden, ihre Freunde und Familie regelmäßig sehen können. Ein Militär, das den Auftrag hat den Frieden zu sichern, "arbeitet" genau dann "produktiv" wenn Frieden ist. Der Erhalt ihres Jobs ist auch ohne Krieg garantiert und ihre (Rest)Dienstzeit vertraglich vereinbart. SoldatInnen können nicht ohne weiteres "gekündigt" werden, wenn sie gerade nicht gebraucht werden.

 

Etwas persönliche Kritik an meinem Vorredner

 

Wenn du einen Berufssoldaten vor dir hast, dann kannst du eig. mit mind. 50% warscheinlichkeit davon ausgehen, dass er sich freiwillig für den Dienst im Heer entschieden hat. Ich meine klar, viele Menschen gehen zum Bund, auf Grund beschissener Beschäftigungsverhältnisse in ihrer Heimat oder dem schlechten Abschluss den sie gemacht haben. Der Bund lockt ja auch mit div. Weiterbildungen.

Aber mind. genauso viele gehen zum Militär um die Sicherheit am Hindukusch zu verteidigen oder mal so richtig "männlich" zu sein, oder mit mit den coolen Waffen "Frieden zu bringen".

Wenn ich das lese, frage ich mich, woher du diese Einschätzung hast. Sind die von dir angenommenen Verhältnisse auch nur in irgendeiner Weise begündet? Kannst du dafür eine Quelle nennen, oder handelt es sich ausschließlich um subjektive Spekulationen deinerseits? Bei so etwas sollte man sehr vorsichtig und vor allem nicht voreingenommen sein, um kein verqueres Weltbild zu erschaffen!

 

Abschließende Bemerkung

Viele SoldatInnen sind äußerst unreflektiert, was ihre Funktion innerhalb staatlichen Gemeinschaft angeht und die aller wenigsten sind auch nur ansatzweise politisiert. Dass dies von höherer Ebene auch so gewollt ist und dieser Zustand innerhalb der Bundeswehr als normal angesehen wird, tut dazu sein Übriges. Was bleibt ist die Tatsache, dass SoldatInnen Abhängige unterster Schublade sind, denen sogar Teile ihrer Grundrechte verwehrt bleiben. Dieser Zustand ist nicht dadurch zu beseitigen sie am Bahnhof als Mörder zu beschimpfen, sondern bedarf einer Praxis des auf-sie-zugehens und dem Aufbau einer Interessensvertretung.

 

* nicht gegendert, da es sich um einen terminus technicus handelt

?

wir wollen hier ja immer schön alle linken Randgruppen mit ihren Meinungen bedienen.

 

 

---> was bitte meinst du mit "linken Randgruppen"

ich frag mich jetzt mal einfach nicht welcher "linken randgruppe" du dich zugehörig fühlst.. bei fahnenflucht erschießen?! bleiben wir mal bei den tatsachen: selbstvertändlich kann ein fahnenflüchtiger soldat erschossen werden. genauso kann aber auch ein nicht fahnenflüchtiger soldat oder ein kunstlehrer oder der typ der bei mcdonalds hinter der theke steht von seinem arbeitgeber erschossen werden. erlaubt ist das aber noch lange nicht... (btw fahnenflucht ---> bis zu 5 jahre knast) schlimm wie immer wieder leute gegen bundeswehr und soldaten hetzen ohne mit der materie vertraut zu sein oder sich auch nur ansatzweise damit auskennen.. naja es gibt ja auch noch andere, wie hier in den kommentaren zu lesen. ich denke wir sollten alle etwas realistischer mit der thematik umgehen