Refugee protest camp Oranienplatz: Räumung

Refugees Welcome

Am Sonntag Nachmittag wurde eine Winterunterkunft für Geflüchtete vom Oranienplatz eröffnet. Es handelt sich dabei um ein altes Seniorenheim in der Residenzstraße im Wedding. Im Anschluss an den Umzug von ca. 80 Menschen in besagte Unterkunft versuchten Polizisten am Sonntag Abend das refugee protest camp am Oranienplatz zu räumen.

 

Am Sonntag Nachmittag wurde eine Winterunterkunft für Geflüchtete vom Oranienplatz eröffnet. Es handelt sich dabei um ein altes Seniorenheim in der Residenzstraße im Wedding. Im Anschluss an den Umzug von ca. 80 Menschen in besagte Unterkunft versuchten Polizisten am Sonntag Abend das refugee protest camp am Oranienplatz zu räumen.
Jedoch konnten die Anstalten vom Bezirksamt und den Cops die noch bewohnten Zelte zu räumen vorerst verhindert werden. Es versammelten sich ca. 700 Menschen in Solidarität mit den Geflüchteten und es gab eine Sponti durch Kreuzberg. Die Cops blieben zwar rund um den Oranienplatz präsent, blieben aber im Hintergrund.
Von Seite der verantwortlichen Grünen in Kreuzberg blieb man dabei, den Räumungsversuch zu leugnen: so hätte man lediglich technische Hilfe leisten wollen.
Die Lage am Oranienplatz ist am Montag Abend weiter unklar. Die Cops haben sich heute im Laufe des Tages zurück gehalten, auch eine kleine Demo verlief ohne Störung.
Ob eine Räumung ansteht ist von offizieller Seite (dem Bezirksamt unter den Grünen) bisher nicht bestätigt worden. Absurder weise beruft sich die verantwortliche Bezirksbürgermeisterin Monika Herrmann auf eine angebliche Absprache mit einer Gruppen von Geflüchteten. So soll die Vereinbarung für eine Winterunterkunft beinhaltetet haben, dass nach dem Umzug am Sonntag von gerade einmal 80 Menschen in ein provisorisches Heim im Wedding (Residenzstraße) der Oranienplatz bis auf ein nicht bewohnbares Infozelt geräumt werden sollte.
Auch am Montag hieß es nur, man hätte die rechtmäßigen BewohnerInnen des Oranienplatzes im Wedding untergebracht. Damit sei eine Lösung für die „richtigen“ Geflüchteten gefunden, die Verbliebenen hätten keinerlei Anspruch auf das Protest Camp.
Diese verzerrte und falsche Darstellung wurde auch in den meisten Medien übernommen (taz.de Autor S. Heiser übernimmt 100% unkritisch die Position der Bezirksbürgermeisterin Herrmann, die refugees am Oranienplatz werden nicht berücksichtigt http://www.taz.de/Debatte-Umgang-mit-Fluechtlingen/!128183/

Entscheidend ist und bleibt, dass die Grünen im Bezirksamt von Anfang an informiert waren, dass weit mehr als 80 Menschen am Oranienplatz lebten. 80 Plätze in der neuen Unterkunft entsprechen nicht dem Bedarf, abgesehen davon, dass Einige nicht in die Unterkunft ziehen wollten. Vermutungen, dass das Vorgehen der Grünen auf eine gezielte Spaltung der der refugee protest Bewegung zielt, erscheinen vor diesem Hintergrund plausibel.
Am Dienstag Abend leben also weiterhin in den Zelten auf dem Oranienplatz Geflüchtete, deren Alternative im besten Fall ein Leben in menschenunwürdigen Lagern wäre. Ganz zu schweigen davon, dass Einige nicht einmal einen Anspruch auf einen Platz in einem dieser Lager hätten. Das der Sinn dieser Gemeinschaftsunterkünfte und Asylbewerberheimen lediglich die Isolation und Ausgrenzung von Menschen ohne Papiere ist, sollte hinlänglich bekannt sein.

Deswegen gilt es den Oranienplatz auch weiterhin zu verteidigen, als selbstorganisiertes Zentrum des refugee protests, als Anlaufpunkt mitten in Kreuzberg. Der Oranienplatz bleibt auch weiterhin ein Ausgangspunkt des Kampfes gegen ein rassistisches Asylsystem, Ausgrenzung und europäische Abschottungspolitik.

Zeigt Solidarität:


→ Da die Räumung weiterhin droht, ist es wichtig dauerhaft am Oranienplatz präsent zu sein, übernehmt Schichten! (Infopoint)

→ es werden viele Hände gebraucht, um weiterhin Infrastruktur am Oranienplatz zu ermöglichen! (Küchenzelt, Schlafplätze, Zelte reparieren etc.)

→ Bringt euch ein im Plenum, jeden Tag um 17:00 Uhr ! (Zirkuszelt auf dem Oranienplatz).

→ Spendet Lebensmittel, Getränke, Thermoflaschen, Decken, Taschenlampen, Medikamente, Kekse, Planen, Feuerholz, Feuertonnen, Schlafsäcke

→ Tragt euch in die Listen für Dusch-/Waschplätze ein! (Infopoint)


→ Stellt Schlafplätze in euren WGs und Wohnungen zur Verfügung!(Listen am Infopoint)

→ Spendet Geld für Stromrechnung, Abfallkosten, Sanitärwagen etc.


→ spread the word! Informiert eure Netzwerke, bereitet Menschen auf eine drohende Räumung vor!

Plenum jeden Tag 17:00 Uhr auf dem Oranienplatz


Demo Dienstag 15:00 Uhr vom Oranienplatz, zum Bezirksparlament in der Yorkstraße

Infos direkt am Infopoint

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vieleicht noch bei termine eintragen, wenn noch nich passiert!

 

DEMO: HEUTE 27.11.13, ORANIENPLATZ!!!!!!!!!!

demos sind heute am 27.11 zwei 10Uhr und eine um 15uhr

Wer es von euch einrichten kann, könnte danach noch der NPD in Zepernick zeigen, dass Berliner Antifaschist_innen auch sehr wohl ein Auge auf das Umland haben und Geflüchtete auch dort nicht allene lassen werden.

Ab 19 Uhr hat dort heute die NPD eine Kundgebung angemeldet.

Ab 18 Uhr wollen sich Antifaschist_innen zum Gegenprotest in Alt Zepernick Am Dorfanger treffen.

 

http://www.bernau.antifa.cc/blog/?p=1797

Aktuell ist die Kreuzberger Bezirksverordnetenversammlung durch die davor stattfindende Demo besetzt worden. Einen Bericht dazu gabs in der Abendschau. Wird wohl in kürze online gestellt:

http://www.rbb-online.de/abendschau/

Bezirksparlament gestürmt