Non-Citizens sind zurück auf den Straßen. Wir Non-Citizens sind jetzt im Namen der Menschen und der Menschlichkeit in dieser Gegend präsent. Wir, aus verschiedenen geographischen Regionen der Welt, überquerten die Grenzen, um hierher zu gelangen. Der Grund dafür ist, dass sogenannte sichere Länder, wie Deutschland, die Sicherheit derer Länder mit Exportstrukturen und Werkzeugen der Stabilisierung zerstören (Strukturen und Werkzeuge wie Kriegsführung, Überwachungsinstrumentarien, Methoden der Unterdrückung etc.).
Wir
mussten jene Gebiete verlassen wegen dieser Besetzungen und den
Attacken auf die Sicherheit dieser Länder. Um sicher zu sein, waren wir
gezwungen, eine neue Region als unseren neuen Wohnort zu nehmen. Aber in
diesen sogenannten sicheren Ländern mussten und müssen wir noch immer
unsere Leben riskieren, auf Grund von Gesetzen, welche sich gegen die
Menschlichkeit und die Menschenrechte stellen – verabschiedet von eben
jener Regierung. In dieser Gesellschaft sind wir nicht gleich. Diese
Gesetze geben uns nicht die gleichen Rechte, wie sie andere innehaben,
nur weil sie die Papiere der Staatsbürgerschaft besitzen. Diese Gesetze
produzieren „Ausländer“ und errichten Mauern zwischen Menschen. Diese
Regierung mit diesen Gesetzen will uns einsperren (in Lager).
Aber
um dieser harten Situation, also dem langsamen Sterben Tag für Tag im
Lager, sowie dieser ungleichen Stellung ein Ende zu setzen und eine rote
Linie zu ziehen, organisierten wir verschiedenen Proteste in ganz
Deutschland, wie z.B. Protestcamps, einen Hungerstreik in München und
einen langen Marsch von Würzburg und Bayreuth nach München. Wegen des
brutalen Agierens der Polizei während der letzten Aktion, dem
beschämenden Verhalten verschiedener Behörden und anderer Ämter in
München, welche eine Haltung zeigten, wie z.B. uns das Sprechen am
Runden Tisch für die Anerkennung unserer Anträge vom „Bundesamt für
Migration und Flüchtlinge“ zu verweigern, sahen wir Non-Citizens uns
dazu gezwungen, wieder auf die Straßen zu gehen. Wir wählen den Weg des
Hungerstreiks, denn wir wollten und wollen immer noch nicht im Lager, in
welchen uns die Regierung für einen stillen Tod festzuhalten versucht,
sterben. Wir entschieden uns, vor die Augen aller, in die Öffentlichkeit
zu treten. Wir wollen diese grundlegende soziale Ungleichheit beenden,
wir fordern einen gleichen Status, also die Anerkennung unserer
Asylanträge. Wir Non-Citizens haben uns entschieden, wieder auf die
Straßen zu gehen, dieses Mal in Berlin (Brandenburger Tor), und wir
werden den Hungerstreik so lange weiterführen, bis unsere Forderung,
welche die Akzeptanz unserer Asylanträge ist, wahr wird.
Die hungerstreikenden Non-Citizens am Brandenburger Tor am Pariser Platz, Berlin
http://refugeestruggle.org