(B) Infos zur Demonstration am Freitag in Solidarität mit den antifaschistischen Kämpfen in Griechenland

Antifa-Demo am 27.9. in Berlin

+++ Updates und Informationen zur Demo am Freitag +++ Demo ist angemeldet +++ Route ist bekannt +++
Am kommenden Freitag, den 27. September, wird eine Solidaritäts-und Gedenkdemonstration in Berlin Kreuzberg stattfinden. Zum Einen möchte die Demo Kraft und Solidarität an die AntifaschistInnen in Griechenland senden, zum Anderen wollen wir dem von Neonazis ermordeten Rapper P. Fysass und den zahlreichen MigrantInnen gedenken, die rassistischer Gewalt zum Opfer gefallen sind.

 


 

Der Vorbereitungskreis

Kurz nach dem Mord an Pavlos trafen sich rund 50 Personen, organisierte Zusammenhänge und Einzelpersonen, um sich über mögliche Soli-Aktionen auszutauschen. Aus diesem Treffen entstand die Idee dieser Demonstration.
Schon am vergangen Samstag folgten Einige dieses Treffen dem Aufruf Berliner GriechInnen, eine Kundgebung in der Nähe des Brandenburger Tors stattfinden zu lassen und setzen eigene anti-autoritäre Akzente durch Flyer und Transparente.

Demoroute

Die Demo am Freitag wird 18:30 Uhr am Heinrichplatz starten und wird die Oranienstraße, über die Wiener Straße in die Ohlauerstraße einbiegen, wo sie am besetzten Refugee-Haus vorbei gehen wird. Weiter dann über die Ohlauer Brücke in die Friedelstraße, Weserstraße bis zum Reuterplatz, dann Reuterstraße bis Sonnenallee. Auf dieser werden wir bis zum Hermannplatz ziehen um dann über den Kottbusser Damm zurück nach Kreuzberg zu kommen.

Dies ist die angemeldete Demo-Route. Es wird keinen Lautsprecherwagen geben, dafür ein Megaphon. Wie dynamisch die Demo schlussendlich wird, liegt an uns!




Warum wir auf die Straße gehen

Eine mörderische Saat, die jahrelang vom Staat und von den Massenmedien gestreut wurde, trägt immer offensichtlicher ihre tödlichen Früchte in Griechenland. Seit Jahren steigt die Zahl rassistischer Übergriffe, ausgeführt von den Schlägertruppen der faschistischen Partei „Chrysi Avgi („Goldene Morgenröte“) und deren SympathisantInnen.
Seit 2012 im Parlament vertreten, geduldet und unterstützt von den griechischen Polizeieinheiten, schaffen sie ein Bedrohungsszenario, dem tagtäglich MigrantInnen, Andersdenkende und Anderslebende ausgesetzt sind.

Uns erinnert die Situation oft an ostdeutsche Städte kurz nach dem Mauerfall, wo No-Go-Areas entstanden und zum Teil bis heute bestehen. Die Angst und der Hass gegen das Fremde begegnet uns auch aktuell, schauen wir nach Berlin-Hellersdorf, nach Rackwitz in Sachsen etc. Eben da, wo Menschen aus Kriegsländern, aus Ländern, in denen sie keine Perspektive aufbauen können, „dank“ der deutschen, rassistischen Asylpolitik in Heimen und Lagern untergebracht werden.Diese menschenunwürdigen Lager kennen wir auch aus Griechenland.
Es sind die Papierlosen, die Geflüchteten, die, egal ob in Deutschland oder Griechenland, die von Statt vermittelt bekommen, sie würden auf der untersten Stufe der Treppe der Gesellschaft stehen. Die repressiven Auflagen seitens des Staates, die Unsicherheit die er verbreitet und die pogromartige Stimmung auf den Straßen lässt einen in die Hölle zurück kehren, aus der man doch gerade erst floh.

Uns erinnert die Rolle der Polizei in Griechenland, an die der Polizei hierzulande. Faschisten können jahrelang morden, werden über polizeiliche Kanäle über Repressalien informiert und können ihre Einflussnahme ausbauen und festigen. Der NSU konnte allein durch die Verstrickung des Verfassungsschutzes seine mörderischen Aktivitäten ausleben.
Chrysi Avgi wurde Recherchen zu Folge von rund 50% der jungen griechischen PolizistInnen gewählt, MitgliederInnen der Partei lassen sich in den Posten der Polizeistationen finden und nicht selten fallen die Spezialeinheiten DELTA und DIAS durch ihre brutale und rassistische Handhabe mit vermeintlichen Papierlosen auf.
Gedeckt werden die Übergriffe durch die Massenmedien, welche die Mordserie des NSU als „Dönermorde“, oder die, wie in Griechenland, den Mord an Pavlos Fysass als Streit unter Fußballfans bezeichnen und abtun.

Parallelen finden sich viele. Faschisten, egal in welchem Land sind die Schergen eines Staates, der sie erst dann aus dem Rennen nimmt, wenn ihre Angriffe für eine Öffentlichkeit aus dem Ruder laufen.

Gründe wütend zu sein gibt es genügend, aber auch genügend um traurig zu sein.
Mit der Demonstration am Freitag wollen wir ein dynamisches Zeichen setzen und Solidarität nicht nur ein Wort bleiben lassen.

Lasst uns die Trauer in Wut und die Wut in Widerstand wandeln!
Der Tod Pavlos` ist ein weiterer schmerzhafter Höhepunkt, doch vergessen wir nicht all die Anderen, die aufgrund ihrer Hautfarbe oder ihres Passes täglich Schikanen und Übergriffen ausgeliefert sind.

Faschisten und Staat angreifen! Überall!

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Dass 40 - 50 Prozent der MAT und anderer Polizeieinheiten Golden Dawn wählen, sollte bekannt sein.

 

Jetzt mussten aufgrund öffentlichen Drucks in Mittelgriechenland zwei ranghohe Polizei - Offiziere wegen "Verflechtung von Polizisten mit rechtsradikalen Kräften" ihres Amtes enthoben werden. Gegen andere wird ermittelt, sie wurden versetzt, da sie  bei rechtsradikalen Aktionen "nicht effektiv genug ermittelt hatten". Ein Lesen zwischen den Zeilen sagt alles. (Quelle: ORF, 23.09.2013).

 

Sehr gut finde ich in Aufruf und Demoroute den Zusammenhang zwischen dem Mord an Pavlos und den Morden  und Übergriffen an Refugees zu ziehen.

 

Übergriffe auf Refugees durch z.B. die Athener Polizei sind täglich zu beobachten. Kontrollen sind grundsätzlich von Gewalt geprägt, vom Herumfuchteln mit dem Teleskop - Schlagstock, dessen ungezügeltem Einsatz bis zu Faustschlägen und pervers anmutenden öffentlichen Austeilen von Backpfeifen (man sagte mir, eine besondere Art der Demütigung in Griechenland). Besonders brutal trifft es dabei die FLT und Prostituierten unter den Refugees. Die Öffentlichkeit wird nicht gescheut und Fotografieren ist natürlich verboten (Obdachlosigkeit darf übrigens auch nicht dokumentiert werden!). Meist werden die Schlägertrupps zu Fuss von Motorrad - Bullen in Sichtnähe gedeckt. Wie beim Mord an Pavlos.

 

Wer durch die Athener Innenstadt läuft und dies, und das brutale Vorgehen gegen Obdachlose - mit sichtlichem Spass werden deren Pappbehausungen von Bullen zertreten und zerkloppt, und hier trifft es GriechInnen so wie Refugees gleichermassen (Familien mit Kindern!) - nicht sieht, mag blind sein oder nicht sehen wollen.

 

Und hier sei die KKE benannt, deren Zentrale nahe Omónia - Platz liegt, wo als einem Hotspot dies alles tagtäglich passiert.

 

Weder verlassen sie ihr Gebäude während Razzien und Übergriffen, noch solidarisieren sie sich, ausser in seltenem nichtssagenden Geseiere (die Geschichte des deklassierten arbeits- und wohnungslosen internationalen Proletariats scheint ihnen nicht bekannt zu sein).

 

Also Ärsche hoch, kommt zur Demo!

Clip 4 Killah P: http://vimeo.com/75318362

gibt es auf:

 

http://blog.occupiedlondon.org/2013/09/25/antifascist-demo-to-golden-daw...

 

Von den Menschen in den Strassen genötigt gab es in den letzten Tagen auch Durchsuchungen in den Kommisariaten der uniformierten Golden Dawn - AnhängerInnen in Athen ("Tagesschau").

 

Unterdessen spekulieren die Rechtsaussen im griechischen Parlament hinter vorgehaltener Hand weiter über mögliche Koalitionen mit Golden Dawn, um sich an den Geldtöpfen zu halten. ("Google News").

 

Unterdessen sind zehntausende in Athen, Saloniki, Ioannina, Chania (Kreta)...auf den Strassen, immer begleitet und immer wieder angegriffen von den Motorrad - Einheiten von GD (Polizei!), MAT und anderen Riot - Cops.

 

Unser Protest am Freitag richtet sich nicht nur im Gedenken an Pavlos "Killah P", sondern auch im Gedenken an Alexis (ermordet von uniformierten Rechtsaussen) in Exarchia/Athen und den verletzten und ermordeten Refugees (bisher offiziell 3 Menschen).

 

Weiterhin in Solidarität mit den Refugees, die auf Strassen und in Gaststätten aufgemischt werden, deren Kleinhandel von Kriminellen in Uniform zerstört und beraubt wird. Ein wenig Schutz geniessen sie nur in Uni - Nähe in Exarchia.

 

Solidarität mit den Opfern von Fortress Europe an den griechischen Grenzen und den Überlebenden der totbringenden Flucht, die, ohne den Holocaust zu relativieren, in KZ - ähnlichen Lagern eingepfercht werden ("Spiegel TV").

 

Solidarität mit den ErntearbeiterInnen aus Bulgarien, Rumänien, Pakistan..., die ganzjährig in menschenunwürdigen Hütten gezimmert aus alten Plastiktreibhäusern (meist Bananen, aufgegeben, weil die griechische Banane nicht die EU - Chiqitta" - Norm erfüllt) leben müssen und bei Forderungen nach ausstehenden Löhnen gerne auch mal zusammengeschossen werden ("Linksunten" - Archiv).

 

Solidarität auch mit den Obdachlosen (seit der Olympiade gibt es ein Verbot dieses zu dokumentieren oder via Presse zu veröffentlichen!), die jetzt wieder einen harten Winter vor sich haben. Die mit Kindern rings um den Omónia - Platz in Favela - ähnlichen Karton- und Euro - Paletten - Behausungen leben müssen. Jederzeit auf dem Sprung von den Mördern in Uniform und Golden Dawn.

 

Die Razzien gegen Refugees, FLT, Prostituierte und Obdachlose haben eine Brutalität, die einer/einem die Sprache verschlägt.

 

Fast täglich können wir solche Übergriffe beobachten. Das Abräumen einer Familien - Hütte nahe der KKE - Zentrale im Morgengrauen. Das ärmliche Hab und Gut wurde über die Strasse verstreut. Strassenkontrollen vermeintlicher "AusländerInnen" (Marge ist die Hautfarbe) durch Zivis. Hier dient der Teleskop - Schlagstock als Ausweismittel. Das Verprügeln von Transsexuellen, wo immer sie sich treffen.

 

Das sind ein paar Gründe Freitag in Berlin - Kreuzberg auf die Strasse zu gehen.

 

Zeigt euch solidarisch! Unterstützt die Volxküchen, freie ÄrztInnen - Initiativen (Bedürftige werden kostenlos behandelt) und antifaschistischen Gruppen in Griechenland auch praktisch und finanziell.

 

Alexis, Pavlos und die ermordeten Refugees (Scham, dass mir ihre Namen gerade nicht geläufig sind!), PRESENTE!

Als weitere Quelle zum Geschriebenen ein weiterer Artikel

 

http://diepresse.com/home/panorama/integration/1457224/Athen_Seit-Vorjah...

 

Wenn ihr in Athen seid, schaut nicht weg. Geht in die Nebenstrassen vom Omónia - Platz, nach Piräus.

 

Intervenieren ist schwierig als TouristIn. Verwickelt die Bullen in "touristische Gespräche", quatscht laut mit Umstehenden, was das soll und, dass ihr Angst hättet, vor solchem Treiben (in english!) oder dokumentiert (versteckt!) und schickt es an Indymedia, Junge Welt, Neues Deutschland, Graswurzelrevolution und meinetwegen an Jungle World. Kurzbericht dazu ist immer gut. Schafft UNSERE Öffentlichkeit.

 

Gibt es Verletzte, ruft die Ambulanz. Bleibt dabei. Auch die mögen kein Aufsehen. Notiert das Kennzeichen.

 

Ansonsten sprecht die Betroffenen an, bietet Hilfe an, begleitet sie aus dem Gefahrengebiet.

 

Fragt nach lokalen Initiativen, in jeder Volxküche, esst gut dort (immer!) und unterstützt sie.

Ambulanz nur rufen, wenn die Flüchtlinge dies wollen (meist nicht versichert) oder ernsthafte Verletzungen vorliegen. Oder informiert euch vorher über freie ÄrztInnen und teilt deren Adresse mit (echt eine Kleinigkeit dies zu googeln oder in VoKüs - gibt es fast in allen Stadtteilen -zu fragen).

 

Schaut nicht weg!

Hier ein Bericht zum (Nicht-) Verhalten der Bullen beim Mord an Pavlos.

 

Das Eingreifen einer Polizistin konnte bisher nicht von unabhängigen Quellen bestätigt werden. Die Passivität ihrer Kollegen jedoch.

 

http://icantrelaxingreece.wordpress.com/2013/09/19/the-woman-from-dias-p...

Auch in Griechenland wird der Zusammenhang zwischen den Terror - Brigaden von Golden Dawn und Polizei und Verfassungsschutz immer offener.

 

Genötigt von Zehntausenden auf den Strassen werden jetzt Polizeioffiziere abberufen, versetzt, es wird "ermittelt", was wir alle schon wussten. Wie einst die "Republikaner" in Berlin, ist Golden Dawn eine Polizei - Partei.

 

Es gibt Razzien in den Polizei - Höhlen des Golden Dawn, ein Tropfen auf dem heissen Stein, bei dem all zu Offensichtlichem. 40 - 50 Prozent der Schläger in Uniform wählen GD.

 

http://www.keeptalkinggreece.com/2013/09/24/greek-police-raids-3-police-...

 

Ändern wird es nur die Strasse. Die Erklärungen von den Offiziellen der KKE und SYRIZA sind ein inhaltsloser Papiertiger, auch, wenn positiv zu bemerken ist, dass ihre Basis heute in Athen auf der Strasse war.

 

Ganz besonders gegrüsst seien, die GenossInnen auf Kreta, in Heraklion, Chania, Rethymnon und in Ierapetra, wo die Golden Dawn - Lunatics ihr Büro "freiwillig" geschlossen haben.

Interview mit Pavlovs Mutter, Berichte vom gestrigen Tage und vieles mehr unter

 

http://roarmag.org/2013/09/antifascist-protest-athens-pavlos-fyssas/

Zur Erhellung der Hintergründe der organisierten - Telefonkette - Ermordung von Killah P sei ein Text aus deren Feder empfohlen. Wenn man dann noch bedenkt das 50% der CA - Mitglieder dienstlich Zugriff auch zu schweren Waffen hat, kann einem schon Bange werden.

 

http://www.griechenland-blog.gr/2013/09/neonazis-in-griechenland-vermags...