Was verdienen eigentlich die Bedienungen in Alternativ- und Punk Rock-Kneipen?

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Lohnspiegel Szene-Kneipen Köln | IWW Umfrage Auswertung

Die IWW Ortsgruppe Köln hat im Jahr 2013 die Löhne in Punkrock- und Alternativkneipen in Köln untersucht. Dabei ist heraus gekommen, dass die Mehrzahl der Läden ihren Beschäftigten weniger Stundenlohn zahlt, als es selbst streng sozialpartnerschaftlich orientierte Weichspüler wie die SPD und der mit ihr verfilzte DGB fordern (derzeit 8,50 €).

 

Eine positive Ausnahme stellt die Südstadt-Kneipe Lotta dar. Sie verwendet u.a. das eingenommene Trinkgeld, um Lohnfortzahlung im Krankheitsfall und Urlaubsgeld zu zahlen. Dass die Lotta ein kollektiv geführter Betrieb ist, muss nicht in Zusammenhang mit ihrem vergleichsweise hohen Lohnniveau und sozialer Absicherung stehen – viele Kollektive in der langen Geschichte der deutschen Linken haben sich als Vorreiter in Selbstausbeutung hervor getan. Bei der Lotta handelt es sich aber offenbar um ein sehr gut organisiertes Kollektiv mit einer fähigen Belegschaft.

 

Hier findet ihr den Lohnspiegel Kölner Szene-Kneipen online: http://iwwcologne.wordpress.com/2013/09/12/iww-lohnspiegel-szene-kneipen-koeln/
Hier als pdf: http://iwwcologne.files.wordpress.com/2013/09/130910_iww-kneipenrecherche-koeln-2013.pdf

In unserer Auswertung machen wir uns darüber hinaus Gedanken über den Mindestlohn, Altersarmut und das zu beobachtende Lohndumping unter
Hartz-IV Bedingungen.
Ferner formulieren wir mögliche Mindestforderungen für Kneipenbedienungen, die auch ohne größeren Aufstand erreichbar sein
müssten.

 

Mindestanforderungen

Wir denken, dass folgende Forderungen für Kölner Kneipen nicht unrealistisch sind. Sie müssten umsetzbar sein, ohne dass die rote Fahne des Aufruhrs gehisst und die Chefs enteignet werden:

  • 9,50 Euro Stundenlohn
  • gleiche Bezahlung für alle
  • Trinkgeld auf alle (um-)verteilen.
  • gerechte Schichteinteilung, (keine Privilegien bei der Schichtvergabe).
  • Krankenversicherung, Lohnfortzahlung im Krankheitsfall und bezahlten Urlaub
  • demokratische Mitbestimmung
  • Transparenz der Umsatzzahlen

Das interessante ist, dass manche dieser Forderungen eigentlich im Gesetz stehen, also in Deutschland geltendes Recht sind. Etwa Lohnfortzahlung im Krankheitsfall und bezahlter Urlaub.

 

Joe Little | Recherchegruppe Industrial Workers of the World Köln

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ja so sind sie, die super korrekten chefs. fressen sich auf kosten ihrer angestellten den ranzen voll. fast überall das gleiche.

ich habe übrigens schon bei erzkonservativen chefs übertariflich verdient.....

In Dresden ist eine neue Gastro-Gewerkschaft der FAU-IAA im Aufbau:

 

Initiative Basisgewerkschaft Nahrung und Gastronomie

https://www.libertaeres-netzwerk.org/gruppen/allgemeines-syndikat/bnglib...

 

deren Flyer (PDF):

https://www.libertaeres-netzwerk.org/fileadmin/AKASD/Archiv/I-BNG/flyer_gastro_faudd_web.pdf 

 

LabourNet-Themenseite Gastronomie

http://www.labournet.de/category/branchen/dienstleistungen/dienstleistungen-gastro/

...denn im Oberhausener Druckluft scheißt der vorstand seit jahren die belegschaft und verbietet jede "einmischung" der belegschaft in "vorstandsentscheidungen".

Das geht da so weit dass leute rausgemobbt werden die nach dem vertraglich garantierten bezahlten urlaub fragen oder die lohnfortzahlung im krankheitsfall einfordern.
Neuerdings werden sogar änderungskündigungen ausgesprochen um minijobber (8.50 €/h) auf ehrenamtler (5.50€/h) umzustellen damit die belegschaft keinen bezahlten urlaub oder lohnfortzahlung mehr bekommen kann und die leute leichter rausgeworfen werden können.
Alles nur damit der laden mehr gewinn machen kann als er eh schon macht.
Leute die aufmucken wenn sie 16 oder 20 stunden am stück arbeiten sollen kriegen Druck oder fliegen gleich raus.
Bei den BufDis sieht es nicht viel anders aus denn der laden hat soviele davon wie es geht weil die nix kosten.
Mehr mag ich dazu nich sagen - praktisch jeder (ich auch) hat angst um den job denn die leute die hier arbeiten haben woanders keine chance mehr was für den vorstand ein weiteres druckmittel darstellt um einen betriebsrat oder gewerkschaftliche organisierung im keim zu ersticken.

Liebe(r) Kollege*in aus dem Oberhausener Druckluft

 

bitte wende dich doch mal an die FAU Düsseldorf und/oder die FAU Duisburg. Die Syndikate helfen dir/euch sicher sehr gerne in eurer Situation weiter. Insbesondere das Syndikat in Düsseldorf hat schon Erfahrungen im Gastrobereich. So konnte u.a. Lohnfortzahlung im Krankheitsfall, bezahlter Urlaub usw von diesem Syndikat schon durchgesetzt werden.

 

hier findest du/ihr die Kontakt eMail des Düsseldorfer Syndikats: http://www.fau-duesseldorf.org/

und über das Kontaktformular der Duisburger könnt ihr auch kontakt aufnehmen: http://faudu.revleft.com

die organisation, von "wirtschaftlich" arbeitenden ärschen ist nicht umsonst gescheitert, gerade in der gastronomie. ich komme aus der gastronomie, ich habe den beruf des kochs gelernt. ich kann nur sagen: keine gewerkschaft, kein chef, geht fair mit dir um.........

was tun...???????

ich rufe nicht zur enteignung auf, ich rufe zu wildem streik auf, und jeder der in der eu oder in deutschland in der gastro arbeitet kann es verstehen... ganz einfach.

es geht so nicht weiter. es ist eben nicht alles in ordnung in dtl.

widerstand gegen kneipenbesitzer, gegen besitzer von läden, die angestellte genauso mies behandeln wie in anderen läden.

GENERALSTREIK, die letzte hoffnug der einfachen angestellten in der gastronomie.

es muss endlich was passieren. gerade wir, köche, service-kräfte, thekenkräfte, leute am eingang und alle die ich jetzt vergessen habe, genau wir müssen jetzt was mit der solidarität von anderen auf die beine stellen. es kann nicht sein, dass wir mit unserem rücken und unserem einsatz weiterhin den durchgeknallten "freizeitspaß" deutschlands finanzieren.

ich liebe meinen beruf des kochs, ich habe ihn mir frei ausgesucht, aber wo schluß ist, ist schluß.

fast niemand will auch nur 1€ mehr für den abend ausgeben, fast niemand sieht die solidarität den arbeitenden gegenüber, wenn er abends weg geht.

JETZT  muss schluss sein.... GEGEN pseudo gewerkschaften, gegen die ausbeutung der arbeitenden klasse der gastronomie.

den generalstreik bundesweit organisieren, den geiz ist geil gedanke beim essen und trinken brechen!!!!!

für faire löhne in der gastronomie und anderswo!

Ganz schön dreist in einem Artikel der IWW nach Kundschaft zu wildern - nicht wahr?

...bei Köln.
Ist das nicht die Elite FAU mit den sozialfreundlichen 10 Euro Mindestbeitrag und dem großen Guru Rudolf Mühland an der Spitze, der da als primus inter pares herrscht?

Der darf natürlich auch bei der Konkurrenz wildern - der darf alles, denn der is ja was besonderes, von einer besonderen, basisdemokratischen FAU Basisgruppe.

Was ist denn das fürn Schwachsinn ? Super Recherche, solche Leute könnten wir gut in unser Gruppe gebrauchen, haha. 

Ich habe in etlichen Jahren Druckluft nicht einen Menschen gesehen der rausgeflogen ist. 16-20 Stundenschichten gibt es dort auch nicht - ich frage mich echt woher du solche bösen Unterstellungen nimmst ? 

Und seit wann macht das Druckluft Gewinn ? Der Laden steht eher jedes Jahr auf den absägenden Ast. Oberhausen ist eine der verschuldesten Städte überhaupt und sobald der Zuschuss gekürzt würde, könnte der Laden schliessen, ausser es arbeiten alle ehrenamtlich weiter.

Und das die Leute, die im Druckluft arbeiten keine Chance mehr haben was anderes an Arbeit zu finden ? Der Großteil hat ne Berufsausbildung oder ein abgeschlossenes Studium, viele wollen aber auch gar nicht woanders arbeiten, weil sie gerne im Druckluft sind.

Also womit sich Fau und iww hier rühmen ist echt strange. Lohnfortzahlung urlaubsgeld durchgesetzt... Ganz toll Leute das ist n scheiss Gesetz das die dgb Gewerkschaften täglich fur 1000de Leute einfordern. Und auch wenn ich die Idee der Fau echt klasse finde so ist Sie doch schlicht bedeutungslos. Gewerkschaft USt hält was die Menschen draus machen es besteht ja kein zwang die dgb Gewerkschaften so zu akzeptieren wie sie sind. Ich kann nur allen Leuten empfehlen der NGG beizutreten und die eigenen Positionen einzubringen. Klar wurde ich den Leuten auch gern sagen können klar geh zu Fau die helfen dir, aber bei vielen Kollegen geht es schlicht um die Lebensgrundlage und diese in die Hände der Fau zu geben erscheint mir recht riskant. Viele Menschen können halt nicht mal so eben auf die bestehenden Tarifverträge und den professionell Ellen Rechtsschutz verzichten. Hierzu gehöre unter anderem Ich. Und auch wenn ich der FAU politisch viel näher stehe als anderen bleibt mir wenig übrig als mich den dgb Gewerkschaften anzuschliessen.

...Leute kündigen, wenn sie befristete Arbeitsverträge haben und immer um die Verlängerung bangen müssen?
Ob formelle Kündigung oder verweigerte Verlängerung eines Arbeitsvertrages → der Unterschied ist Makulatur für den/die Betroffnenen.

    du scheinst dich ja gut auszukennen?

   -hättest du inresse dich im erweiterten vorstand einzubringen und zwar kontinuirlich stände dir diese möglichkeit offen

   -derzeit werden an alle im thekenbereich 8.5 € stundenlohn gezahlt

   -mehr verdienen die hauptamtlichen auch nicht

   -und bevor du weiter irgend einen scheiß von wegen riesen gewinne und so ein zeug schreibst informiere dich mal und und diskutiere so dinge

     kann ja  sein das du nicht gemobbt wurdest sondern keiner bock hatte mit dir arschloch zusammen zu arbeiten 

Die Kneipe Lotta nutzt also das Trinkgeld um Lohnfortzahlung zu leisten und urlaubsgeld zu zahlen. Und ihr findet das auch noch spitze? Ihr seit ja noch viel sozialpartnerschaftliche Leute als die anderen Gewerkschaften. Beides muss in Köln sowieso immer gezahlt werden ohne wenn und aber. Da ist es doch reine verarsche wenn ihr dann behauptet es sei super das die das aus dem Trinkgeld bezahlen. Fur mich sieht das so aus als vertretet ihr die Interessen der Lotta aber nicht der Beschäftigten. Echt unglaublich da lobe ich mir dir anderen Kneipen ohne Kollektiv die Zahlen es zwar auch oft nicht, aber da kommt wenigstens keine mochtegern Gewerkschaft und findet das auch noch lobenswert.

...die offenbar eine US-Amerikanische Gewerkschaft zu sein scheint, kann hier nur dringend angeraten werden, sich mit dem deutschen Arbeitsrecht auseinander zu setzen.
Dem zu Folge, ist Lohnfortzahlung im Krankheitsfall vom Arbeitgeber zu leisten, sofern der Arbeitnehmer länger als 28 Kalendertage beschäftigt ist und diese für die Dauer von mindestens sechs Wochen, in voller Höhe des Gehaltes (bei Angestellten) oder in Höhe des Monatslohnes, ausgehend vom Durchschnitt der letzten zwölf Monate (bei Arbeitern).
Ein Verstoß gegen geltendes Recht ist Betrug nach §263 StGb und damit ein Offizialdelikt.
Da von Lohnersatzleistung Sozialabgaben zu leisten sind, kommt hierbei auch noch eine Verfolgung wegen Unterschlagung der Arbeitnehmeranteile der Gesamtsozialversicherungsbeträge bei sozialversicherungspflichtigen Beschäftigungen, in Betracht, was ebenfalls ein Offizialdelikt und ein Verbrechen ist - Bewährung ausgeschlossen.
Die Umgehung dieser gesetzlichen Regelungen zum Schutz der Beschäftigten, ernsthaft als vorbildlich hinzustellen, ist schon ziemlich starker Tobak - insbesondere für eine Gewerkschaft.

Das können sogar die arbeitgeberfreundlichen, großen Gewerkschaften besser.

Ich bin seit einigen Monaten Mitglied in der NGG, habe meinen Umschlag mit Flyerchen und meinen Mitgliedsausweis bekommen, sonst nichts. Einen Tarifvertrag für Kellner_innen hat die NGG in Sachsen nicht auf die Kante bekommen und selbst wenn - wer von den Chef_innen in den kleinen und mittleren Kneipen ist den in einem Arbeitgeber_innenverband. Von "meiner" DGB-Gewerkschaft habe ich hier in der Stadt also niemanden bis jetzt gesehen, ich vermute fast, es gibt nur den einen Hauptamtlichen im Büro des Gewerkschaftshauses und das wars.

 

In der lokalen FAU-Initiative (Initiative Basisgewerkschaft Nahrung und Gastronomie) bin ich jetzt auch seit dem offiziellen Start vor zwei Monaten. Ich habe das Gefühl wir sind jetzt schon mehr Kolleg_innen als in der Dresdner NGG. Zumindest passiert seit dem was, wir gehen regelmäßig Runden durch die Dresdner Kneipen, diskutieren mit Kolleg_innen, erstellen einen Lohnspiegel, organisieren kostenlose Arbeitsrechtsweiterbildungen auch für Kolleg_innen die kein Mitglied sind. Nächsten Monat beginnen wir mit einer stadtweiten Kampagne für 8,50 € Mindestlohn. Das klingt mager, ist in einigen Kneipen aber schon über 100% Lohnzuwachs. Und: die I-BNG signalisiert auch nötigenfalls Streikbereitschaft und füllt dafür gerade kräftig die Streikkassen. Ich habe mit der I-BNG jetzt schon mehr Kolleg_innen kennengelernt, als in den vier Jahren die ich davor Kellner bin.

In Dresden wüsste ich daher nicht, warum mensch der I-BNG/FAU weniger vertrauen sollte als der NGG. Bei der NGG hätte ich eher Angst rein auf gerichtliches Vorgehen festgenagelt zu werden und einen recht zahnlosen Anwalt zu bekommen. Mit der I-BNG im Rücken hat meine Betriebsgruppe nun aber schon erhebliche Verbesserungen im Betrieb durchgesetzt.

Ich kann daher nur anraten die NGG, wenn auch sicherlich vielerorten ne engagierte Gewerkschaft, nicht automatisch als kompetent darzustellen und FAU/IWW-Gruppen nicht automatisch die Handlungsfähigkeit (auch in Sachen gerichtliche Vertretung/ Streiks) abzusprechen. Am besten hingehen und selber ein Bild machen. Wer sich außerdem noch wünscht, dass die Gesellschaft nicht bei Ausbeutung und Stellvertretung stehen bleibt, der/die steht in DGB-Gewerkschaften ohnehin ein wenig aus verlorenem Posten. Wer an Erfahrungsaustausch interessiert ist (egal ob NGG/IWW/FAU-Mitglied) kann gerne mal die I-BNG unter bng-dd [at] fau [punkt] org anschreiben.

Grüße!

Also ich "arbeite" in "meinem" Punkrockschuppen ohne jegliche Bezahlung. Genau wie meine Freund_innen und Mitarbeiter_innen um mich herum, trotzdem haben wir nahezu täglich offen. So sollte es auch sein. Schließlich zahlt das Amt. Und wem das nicht reicht, die/der kann ja malochen gehn.

Ihr redet hier doch bestimmt von Läden, bei denen man für's Konzert mindestens 10 Euro Eintritt berappen muss und für's Bier weit mehr als 1 Euro bezahlt. Das ist Freizeitbespaßung für, pff, was weiß ich wen. Sollte man dann aber auch so nennen. Szenekneipen ist da schon ein guter Anfang. Punkrockkneipen?!? Das is doch der Platz vor Aldi!