Selbstorganisiertes Stadteilzentrum „Blauer Block“ im Gallus wieder eröffnet.

Selbstorganisiertes Stadteilzentrum „Blauer Block“ im Gallus

Am 6. September 2013 hat die Initiative communal<<west in der Kriftelerstraße 84 das selbstorganisierte Stadtteilzentrum „Blauer Block“ wieder eröffnet. Mit der Besetzung des seit geraumer Zeit leerstehenden Hauses wollen die verschiedenen Aktiven der Initiative endlich ein selbstorganisiertes Stadtteilzentrum im Gallus realisieren. 

 

Bereits Ende Mai dieses Jahres hatte die Initiative versucht, ein solches Projekt im ehemaligen Sozialrathaus in der Schwalbacherstraße 45 zu etablieren. Weder die Eigentümer_innen des seit Jahren und bis heute leer stehenden Hauses noch die Stadt waren damals zu Verhandlungen bereit und erzwangen eine polizeiliche Räumung.

 

„Seitdem hat sich im Gallus nichts verbessert. Im Gegenteil: die Situation spitzt sich immer weiter zu. Durch steigende Mieten entstehen Verdrängungsprozesse, die für viele zum Problem werden. In der Stadt sind außerdem kaum Orte vorhanden, an denen kollektiv und selbstorganisiert gearbeitet, diskutiert und gefeiert werden kann. Das soeben eröffnete Stadtteilzentrum will dieser Entwicklung etwas entgegensetzen“, sagt Kevin Prinzig, Pressesprecher der Initiative. Im „Blauen Block“ soll eine gemeinsame und kritische Auseinandersetzung mit der Entwicklung des Stadtteils möglich werden. Die Initiative plant, das Haus für verschiedene Projekte zu nutzen: Neben Ausstellungen, Konzerten und einem Café sind ein Kulturprogramm für Jugendliche und eine Asyl- und Mieter_innen-Beratung angedacht. Auch eine Vernetzung und Zusammenarbeit mit bestehenden Projekten im Gallus ist geplant. Die Ausgestaltung des Programms ist dabei offen für neue Ideen und Interessierte, die sich engagieren wollen. 

 

„Mit der Räumung aus der Schwalbacherstraße ist die Idee eines Stadtteilzentrums keineswegs vom Tisch, nicht zuletzt der große Zuspruch aus dem Viertel hat das gezeigt. Wir mussten uns lediglich nach einer neuen Immobilie umsehen. Angesichts des immensen Leerstands in Frankfurt war das kein großes Problem. Auch unser neues Gebäude in der Kriftelerstraße ist für das Vorhaben bestens geeignet“, berichtet Clara Winter, Pressesprecherin der Initiative communal west.

 

„Die geringe Verhandlungsbereitschaft der Stadt im Falle des kürzlich geräumten Instituts für vergleichende Irrelevanz hat uns gezeigt, dass uns wohl nichts anderes übrig bleibt als uns selbst den nötigen Raum zu nehmen“, so Prinzig.

 

Das ehemalige Sozialrathaus ist in Besitz der Stadt und steht seit über einem Jahr leer. Offenbar hat die Stadt bisher keine Verwendung dafür gefunden. Winter fordert deshalb: „Wir appellieren an die Stadt, sich nicht erneut hinter einer polizeilichen ‚Lösung‘ zu verstecken und dem Stadtteilzentrum das Haus zur Verfügung zu stellen!“ 

 

Weitere Informationen, auch zum Programm, finden Sie unter: blauer.blogsport.de 

Aktuelle Infos auf dem twitter: @communalwestffm

 

Pressekontakt:

Clara Winter, Kevin Prinzig

Tel.: 0152-17549851 | communalwest@freenet.de

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