Bericht zur Gedenkdemo am 24.08.2013 in Koblenz

Transparent

Am 24.08.2013 fand in Koblenz eine antifaschistische Demonstration gegen Rassismus, Ausgrenzung und Nazi-Gewalt statt. Anlass war der 21. Todestag von Frank Bönisch, der am 24. August 1992 von einem Neonazi erschossen wurde.

 

Der Zeitpunkt der Tat war kein Zufall. Der Täter, ein 23-jähriger Neonazi aus Koblenz mit Szenenamen "Deutscher Andy", wusste von den rassistischen Pogromen die in Rostock stattfanden. Kameraden von ihm waren dorthin angereist. Der "Deutsche Andy" kündigte am 23.08.1992 an, auch in Koblenz loszuschlagen. Einen Tag später tauchte er mit einer großkalibriegen Schusswaffe auf und schoss auf eine Gruppe von Odachlosen, drug-user_innen und Alternativen, die am Zentralplatz ihr Bierchen tranken. Frank starb sofort, weitere Menschen wurden angeschossen.

 

Die Gedenkdemo

Trotz heftigem Regenschauer beteiligten sich 120 bis 130 vor allem jugendliche Antifaschist_innen an der Gedenkdemo. Los gings im Regen vom Hauptbahnhof zum Zentralplatz, wo Frank Bönisch erschossen wurde. Dort wurder auch am 29. April die Gedenkplatte für Frank verlegt.

Dort gab es Redebeiträge und es hörte auf zu regnen, statt kam die Sonne raus.

Weiter gings zum Rathaus und durch einen Teil der Altstadt, vorbei an Cafes mit Tourist_innen. Die Abschlusskundgebung fand vor dem Löhr-Center statt, es folgte ein öffentliches Konzert mit Bands aus Koblenz.

 

Das Konzert

Nach der Demo gab es ein Open-Air in der Innenstadt, es traten Lost In The Ocean und Johnny Mutante auf. Der Auftritt der Familie Reinhardt musste leider kurzfristig ausfallen.

Spontan gab es noch ein Liedchen mit Gitarre von einem der Menschen, die am 24.08.1992 angeschossen wurden.

Nach Ende der Veranstaltung sammelte die Polizei einen betrunkenen Punk auf. Einige Leute sollten lieber nur so viel trinken, wie sie auch vertragen.

Alk hat bei solchen politischen Veranstaltungen nichts zu suchen!

 

Die Afterparty

Nach dem öffentlichen Konzert gab es noch eine nette kleine Afterparty mit Das Flug in einer linken Altstadtkneipe.

 

Die Polizei

Die Polizei hielt sich zurück und regelte vor allem den Verkehr, es gab weder Vorkontrollen noch Seitenspalier. Da die Polizei mit Störungen durch Neonazis rechnete, waren viele Kräfte im Umfeld der Demo zusammengezogen.

Negativ war, dass die Polizei offensichtlich versuchte, einzelne Antifas zu fotografieren.

 

Die Nazis

Dirtekt zu Beginn wurde ein pöbelnder Rassist aus der Demo geschmissen, beim Konzert gab es noch einen antifaschistischen Platzverweis wegen Nazi-Shirt.

Organisierte Nazis liessen sich nicht blicken.

Zwei Tage vorher, am 22.08.2013, war die NPD mit dem Flaggschiff in Koblenz, wurde jedoch angemessen empfangen. Bei der NPD-Kundgebung tauchten auch eine Gruppe von Neonazis auf, die gerade wegen Aktionsbüro Mittelrhein vor Gericht stehen.

Bericht 1, Bericht 2

 

Fazit

Angetrunkene Leute haben teilweise genervt, ansonsten nette Veranstaltung, gute Stimmung, inhaltlich super.

 

Auf der Homepage der Initiative Kein Vergessen gibt es Berichte, Redebeiträge von Veranstaltungen und Presseartikel aus den letzten zwei Jahren

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