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Heute wurden sieben Aktivist*innen in Oakland festgenommen, die sich für mehrere Stunden an den Haupteingang des Elihu M. Harris State Building's im Zentrum Oaklands angekettet haben. Sie unterstützten mit dieser Aktion die Forderungen der hungerstreikenden Gefangenen, die sich bereits in der 5. Woche (!) ihres Kampfes gegen Isolationshaft und andere brutale Haftbedingungen befinden.

„Isolationshaft ist international als Folter geächtet", sagte die Aktivist*innen. „Die Hungerstreikenden und ihre Familien nehmen eine beeindruckende und ermutigende Haltung angesichts dieser unmenschlichen Behandlung ein. Wir stehen an ihrer Seite. Gouverneur Brown und Gefängnisbehörde, verhandelt sofort, um die fünf Forderungen zu erfüllen (1)".

Die Gefangenen kämpfen bereits seit dem 8. Juli 2013 gegen brutale Bedingungen, die inzwischen selbst innerhalb der US-Justiz umstritten sind (2). Die kalifornischen Behörden verweigern bisher direkte Verhandlungen mit den Gefangenen über deren Forderungen. Nach dem Tod von Bill Michael Sell (3) hat sich allerdings in manchen Gefängnissen die medizinische Betreuung der Hungerstreikenden verbessert, wie aus einem Brief des Gefangenen Robbie Riva vom 17. Hungerstreiktag (inzwischen ist es bereits der 29. Tag) aus dem Calipatria Gefängnis hervorgeht, der der Redaktion der SF Bay View vorliegt. Allein in Calipatria sind nach diesen Angaben beinahe täglich 10-13 Gefangene bewusstlos geworden und mussten in die Krankenstation zur Behandlung gebracht werden. Insgesamt beteiligen sich Gefangene in 33 Bundesstaats-, 4 föderalen und sämtlichen privaten Gefängnissen Kaliforniens an diesem Kampf.

Im Pelican Bay Gefängnis sind 14 Gefangene in totale Isolation geworfen worden, weil sie als erste den Aufruf zum Hungerstreik herausgegeben und z.T. auch als Delegierte für die angestrebten Verhandlungen mit den Behörden benannt worden sind. Sie befinden sich in  leeren Betonzellen ohne die Möglichkeit, selbst Kontakt nach außen aufzunehmen. Alle vier Stunden gibt es eine kurze Untersuchung auf Lebenszeichen seitens der Wärter. Ansonsten bleiben diese Gefangenen sich selbst überlassen. Zusätzlich wird über die Klimaanlage dieser Zellen extrem kalte Luft herein geblasen. Angehörige und auch Anwält*innen haben derzeit keinen Zugang zu ihnen.

Ein Unterstützer stellte nach der Beendigung der heutigen Solidaritätsaktion in Oakland durch die Polizei fest: „Der Hungerstreik befindet sich nun in der 5. Woche. Viele Gefangene sind in bereits in einer lebensgefährlichen Situation. Die Behörden richten sich anscheinend auf  viele Tote ein" und weiter: „Die Gefängnisindustrie und ihre Lobbyisten wollen nicht vor dem selbstorganisierten Kampf derjenigen einlenken, die sie zuvor gewinnbringend versklavt haben."

„Sollten sie mit dieser tödlichen Ignoranz durchkommen, werden das vermutlich noch Tausende von Armen und People Of Color in den USA mit ihrer Freiheit oder sogar ihrem Leben bezahlen."

(1) die fünf Kernforderungen der hungerstreikenden Gefangenen:
- End Group Punishment & Administrative Abuse
- Abolish the Debriefing Policy, and Modify Active/Inactive Gang Status Criteria
- Comply with the US Commission on Safety and Abuse in America’s Prisons 2006 Recommendations Regarding an End to Long-Term Solitary Confinement
- Provide Adequate and Nutritious Food
- Expand and Provide Constructive Programming and Privileges for Indefinite SHU Status Inmates
read more at https://prisonerhungerstrikesolidarity.wordpress.com/the-prisoners-deman...

(2) The Plight of California's Prisoners: Hunger Strike, Sterilization and Valley Fever (August 2, 2013)  http://www.alternet.org/civil-liberties/plight-californias-prisoners-hun...

(3) Gefangener in kalifornischen Hungerstreik gestorben (28.07.2013)
http://de.indymedia.org/2013/07/347225.shtml