Am 23.3.2013 wurden 6 Neonazis an ihren Wohnorten geoutet. Im Vorfeld zum 1. Mai wollen wir aufzeigen, dass Nazis bei Aufmärschen nicht vom Himmel fallen. Sie leben, wohnen und arbeiten irgendwo.
Auch wenn sich zu Naziaufmärschen in der Regel Bündnisse bilden, die sich den Nazis in den Weg stellen wollen oder diese kritisch begleiten, bleibt es meist bei Gegenaktivitäten rund um den Aufmarsch, welche nach dem eigentlichen Event schnell in Vergessenheit geraten. Neonazis, egal aus welchem Spektrum, bleiben in ihrem Alltag meist unbehelligt und können sich ohne Widerstand in ihre Privatleben „zurückziehen“. Denn werden Neonazis aus der Anonymität gerissen, heißt es nicht selten, dass sie ihr Weltbild nicht öffentlich verbreiten würden.
Und trotzdem ist nicht allein die als solche kenntliche Nazi-Propaganda problematisch. Dass auch sie nicht ausschließlich dumpfe Parolen von sich geben, sondern diese verklausulieren und darüber versuchen, für die Mehrheitsgesellschaft anschlussfähig zu bleiben, ist immer mehr zu beobachten. Positionen zum Euro, den Benzinpreisen oder zu Kindesmissbrauch klingen scheinbar zunächst einmal unverfänglich. Das sich dahinter allerdings ein menschenverachtendes Weltbild verbirgt, scheint vielen erst einmal abwegig.
Die Annahme, dass Neonazis in einem in sich geschlossenen Teil der Gesellschaft leben und agieren ist fatal. Die Übergänge zur Mehrheitsgesellschaft sind fließend und die von Neonazis benutzten Stereotype werden genauso wie Rassismus, Antisemitismus usw. dort tagtäglich reproduziert. Denn ohne dieses Weltbild welches in der sogenannten Mitte der Gesellschaft wurzelt, wären Nazis tatsächlich isoliert und ihr Handlungsspielraum kaum erwähnenswert.
Dennoch soll es hier um
organisierte Nazistrukturen gehen. Denn aus unserer Sicht ist es
notwendig Nazistrukturen offenzulegen. Einerseits um aufzuzeigen,
dass diese bei Aufmärschen nicht aus dem Nichts kommen und danach
wieder dorthin verschwinden. Zum Anderen um deren Umfeld zu
sensibilisieren. Es ist unserer Ansicht nach ein wichtiger Schritt
sie als das zu benennen was sie sind.
Nicht nur vor diesem
Hintergrund wird deutlich, wie notwendig ein engagiertes und
entschlossenes Vorgehen gegen die Neonazis und ihre Strukturen ist. Dort wo keine kontinuierliche antifaschistische Arbeit stattfindet, werden Neonazis immer wieder Räume finden, um sich zu organisieren und ihr menschenverachtendes Weltbild zu verbreiten. In diesem Sinne liegt es an jeder einzelnen Person selbst die Initiative zu ergreifen.
Denn die Erfahrung zeigt, dass Neonazis nur dort lange bleiben, wo sie sie ungestört sind. Deshalb müssen Nazis im Alltag ständig zu spüren bekommen, wie unerwünscht sie sind und dass
ihre menschenverachtende Ideologie auf Ablehnung stößt!
Folgende Personen wurden am 23.03.2013 geoutet:
Frank Marschner (Offenbach), Katharina Wagner (Lollar bei Gießen), Sebastian Schreck (Weiterstadt-Braunshardt), Stefan Jährling (Heppenheim), Kai König (Eschborn) & Torsten Bohn (Lampertheim)
Flyer im Anhang
Hammer
Gute Aktion.
Grüsse aus dem LDK
twitter.com/afa_ldk
FR
http://www.fr-online.de/rhein-main/antifa-eschborn-mit-flugblatt-und-sti...
Ergänzung zu Schreck
Weiss ja nicht obs weiterhilft, aber ein plauderfreudiger Kamerad aus dem Umfeld der Naso-Ried hat mir letztens unter anderem gesteckt, dass Schreck seinen roten Opel Astra (DA-NW-1428) nicht mehr fährt, weil er das Teil letztes Jahr in Griesheim zu Schrott gefahren hat.