[B] Kino Babylon vor Arbeitskampf mit der FAU

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Die Neue Babylon Berlin GmbH lehnt Verhandlungen über einen vorgelegten Haustarifvertrag ab und eskaliert so den Konflikt um bessere Arbeitsbedingungen. Bereits seit Monaten bemüht sich die Belegschaft des Traditionshauses am Rosa-Luxemburg-Platz ihre Arbeitsbedingungen zu verbessern. Berichte über die prekären Verhältnisse gegen die sie sich wehren, gingen durch die Berliner Presse und das internationale Fernsehen.

 

Blog von ArbeiterInnen im Kino Babylon Mitte | Website der Lokalföderation Berlin der FAU

 

Obwohl das Filmtheater mit mehreren hundertausend Euro im Jahr vom rot-roten Senat gefördert wird, blieben die Löhne auf einem Niveau, das es den Beschäftigten kaum erlaubt, über den Hartz-IV Satz zu kommen, wie Theaterleiter Jens Mikat auf einer Betriebsversammlung zugab.Forderungen nach Verbesserungen der Arbeitsbedingungen seitens der FAU-Betriebsgruppe wurden ignoriert, immer wieder sehen sich Mitarbeiter gezwungen, ihre Rechte vor Gericht einzuklagen. Auch der Betriebsrat mußte zur Durchsetzung seiner Rechte mehrmals einen Anwalt einschalten.

 

In diese Linie fügt sich die Ablehnung von Tarifverhandlungen über einen Haustarifvertrag. Als Grund wird vorgeschoben, das Allgemeine Syndikat der FAU sei nicht tariffähig. Bisher wurde dies nie in Frage gestellt - sei es bei der letzten Betriebsversammlung oder bei einem Gespräch zwischen Geschäftsleitung und Gewerkschaftsvertretern, in dem es unter anderem auch um einen möglichen Tarifvertrag ging. Tatsache ist auch, dass die FAU die bei weitem mitgliederstärkste und einzig aktive Gewerkschaft im Betrieb ist und in enger Absprache mit der Belegschaft den Haustarifvertrag entworfen hat. Inhaltlich geht die Geschäftsleitung mit keinem Wort auf die hierin enthaltenen Forderungen ein.

Im nun vorgelegten Vertrag geht es u.a. um Löhne auf einem würdigen Niveau, Nacht- und Feiertagszuschläge, sofortige Umwandlung aller befristeten Verträge in unbefristete, ordentliche Entlohnung von PraktikantInnen. Kurzum: Das sofortige Ende prekärer Verhältnisse im Babylon Mitte.

"Ein solches Vertragswerk setzt man durch, oder man lässt es. Wir sind stärkste Gewerkschaft im Betrieb, gut aufgestellt und organisiert. Da nützen auch keine Taktierereien. Wir werden den Haustarif mit allen Mitteln durchsetzten und ich bin mir nicht sicher, ob der Geschäftsleitung des Babylon Mitte wirklich bewusst ist, worauf sie sich damit einlässt." so Lars Röhm, Sekretär des Allgemeinen Syndikates der FAU Berlin.

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Na dann werden wir wohl mal sehen, was geht, vielleicht wird es ja doch mal Zeit in die Gewerkschaft einzutreten. Die Geschäftsführung ist übrigens schon reichlich nervös und versucht mit allen möglichen dämlichen Tricks, die Belegschaft zu spalten. Das Allerdümmste bislang war, als einer der Geschäftsführer, seines Zeichens Spezi der Linkspartei, vorgestern versuchte, Stimmung gegen die KollegInnen der FAU Betriebsgruppe zu machen. Der ging damit haussieren, mit dem er uns zeigen wollte, dass die FAU so schlimme Dinge gemacht hat, wie sich an den Aktionen gegen den G8 in Heiligendamm zu beteiligen und noch dazu die ArbeiterInnen der besetzten Fahhradfabrik in Nordhausen mit dem "Strike-Bike" zu unterstützen. Und überhaupt wären die ja ganz schlimm, weil die stünden ja im Verfassungschutzbericht. Ich habe hinterher mit ein paar Kolleginnen über diese Szene gesprochen und die meinten alle, die Chefs haben eine Meise oder tierisch die Hose voll oder beides. Das Ganze ist umso absurder, als das Kino Babylon auch immer wieder von der Antifa, dem Kuba-Freundschaftsgesellschaft, der Linkspartei und anderen linken Gruppen genutzt wird, die ebenfalls im VS-Bericht auftauchen. Viele von denen kenne ich und mit einigen werde ich über sie Sache sprechen. Eines aber habe ich schon gelernt – ein Boss ist ein Boss ist ein Boss und wenn er nochsolange einen Linkspartei-Parteiausweis in der Tasche hat. Der wird sich noch wundern, hier laufen die meisten von uns gerade mächtig sauer...