"Sounds like war" Protest gegen "Deutschland gegen Russland"

Sounds like war - Eissporthalle Chemnitz

Wir protestierten unangemeldet vor dem Eisstadion Chemnitz gegen das Länderspiel Deutschland gegen Russland, welches gerade lief. Es hätte auch Nation X gegen Nation Y heißen können. Völlig egal. Wenn Nationen wirklich Frieden schließen wollen, müssen sie zu aller erst ihre Grenzsicherung abschaffen und dürfen auch niemanden mehr abschieben. Nationalismus bedeutet Krieg!

  1.  GEGEN
  2.  Sounds like war: Erklärung
  3.  Transpi
  4.  Englisch
  5.  Böses Russland, gutes Deutschland?
  6.  Polen wieder außen vor
  7.  Ganz tiefes Niveau
  8.  Wahr

1. Die Spielansetzung klingt hier besonders paradox, wenn es Deutschland GEGEN Russland heißt, dies aber ein Freundschaftsspiel sein soll. In einem Krieg steht die Konstellation auch auf dem Papier. 


2. "Sounds like war" ist unserer Ansicht deshalb passend, da im Stadion oft Rufe zu hören sind, welche auch im Krieg verwendet werden. "(Nation) vor." oder die Nationalhymne wird auch schon mal gesungen, um die Landsleute beim imperialistischen Handeln bei Laune zu halten. Eine klare Trennung zwischen Sport und Politik lässt sich bei einem Länderspiel bzw. Nationenvergleich nie feststellen, aber es soll ja immer noch Menschen geben, die glauben, dass Patriotismus keine (rechte) politische Einstellung ist, obwohl es einen positiven Bezug zur Nation hat. Wir sehen es deshalb auch als keinen Zufall an, dass Sachsen (Mittwoch war der gleiche Müll in Dresden) für diese Begegnung ausgewählt wurde. Schließlich dürfte hier der Zuspruch für diese menschenverachtenden Einstellungen in Deutschland am Höchsten sein. Die Regierung besteht aus CDU und FDP und die NPD sitzt auch noch drin. [1] Für die Errichtung eines Mahnmals für die "Opfer" der allierten Bombenabwürfe auf Dresden am 13.2. z.B. stimmten alle drei. [2] Zum Glück gibt es noch Andere wie z.B. uns. Wir waren nur kurz da, um das Foto zu machen und hörten deshalb “nur” Deutschland und zwar dann, als die Trommeln aussetzten. Zufall? [3]


3. Transpi:
Pros werden vielleicht sagen, dass wir uns etwas mehr Mühe hätten geben sollen. Da wäre beispielsweise der Abstand der Buchstaben zu nennen. Na ja, wir haben uns schon etwas dabei gedacht. Erstens sind die letzten beiden Buchstaben von "Sounds" absichtlich kleiner geschrieben. Es handelt sich folglich um DS, dem wir kaum Platz zur Verfügung gestellt haben. DS ist aber auch das Kürzel für "Deutsche Stimme". Es ist die Zeitung des rechtsextremistischen Verlags aus Riesa, welches ebenfalls in diesem Bundesland beheimatet ist. [4] Somit wird also Schleichwerbung durch evtl. Größerschreiben vermieden.

Vergleicht Mensch dann Like und War, dann ist klar zu erkennen, das War kleiner geschrieben wurde. Folglich soll verdeutlich werden, dass Krieg niemals einen großen Platz im Leben einnehmen darf oder besser gesagt: Überhaupt keinen! Damit der/dem Beobachter_in dem Wort doch noch Aufmerksamkeit schenkt, ist's unterstrichen. War zieht tendenziell mehr Blicke als Like oder Sounds, denn War bedeutet einen Verstoß gegen Menschenrechte! Like ist komplett großgeschrieben, um auch hier keine Schleichwerbung für die Datenschutzverbrecher*innen Firma Facebook zu machen.

Die Farbenwahl ist auf schwarz und rot beschränkt, wodurch wir klar machen wollen, dass das Transpi von Antifas stammt. Oben ist übrigens Schwarz und unten Rot. Die nächste Reihe, welche bekanntlich nicht da ist, wäre Gold gewesen, aber "dummerweise" war kein Platz mehr. Was wir damit fördern wollen: Wer noch Deutschlandflaggen (oder "nur" eine) hat, der schneide bitte das Gelbe/Goldene ab, denn Antifaschismus ist wichtiger als Deutschland. Bitte nicht falsch verstehen. Nur es ist doch irgendwo klar, dass gegen den deutschen Nationalismus unser Schwerpunkt liegt, weil wir in Deutschland leben.

Ein wichtiger Tipp für Transpis: Beschränkt Euch möglichst auf zwei Zeilen mit wenigen Wörtern, die nicht aus zu vielen Buchstaben bestehen sollten. Dann kann das Foto von weiter weg gemacht werden und es ist immer noch lesbar und zweitens kann dadurch der Hintergrund noch ins Bild miteingebaut werden. In dem konkreten Beispiel: Der Schriftzug des Eisstadions. Im Wort Sounds sind die beiden S sehr eckig geschrieben. Da kann dann niemand auf die kommen, wir wollen Werbung für die mörderische, nationalsozialistische Waffen-SS machen.


4. "Sounds like war" bedeutet übersetzt "Hört sich wie Krieg an". Das Transpi ist auf Englisch, denn das ist aus unserer Sicht auch ein Beitrag für das Aussterben der deutschen Sprache, hin zu einer Gemeinsamen für alle.

 

5. Um mal auf die Beziehung von Deutschland und Russland zu kommen. Diese ist momentan sehr gut und das obwohl in letzgenanntem Land die Wahlergebnisse massiv gefälscht wurden. [5] In Deutschland war schon die letzte Bundestagswahl verfassungswidrig aufgrund des undemokratischen Wahlrechts. Vorgezogene Neuwahlen? Nö, wäre ja demokratisch![6]


6.  Ein großes abgeschlossenes Projekt ist die Gaspipeline von russischem Gebiet nach Deutschland. Die Pipeline verläuft durch die Ostsee, was einen schwereren Eingriff in die Natur darstellt, als über Land. Wer ist von der Grundversorgung somit ausgenommen? Polen, dass jetzt viele Kohlekraftwerke baut und dafür gerügt wird, da es ja klimaschädlicher ist. Erneuerbare Energien könnten natürlich auch mehr gefördert werden, doch die deutsche Bundesregierung hat da kaum Bock drauf, weil der Verkauf von Emissionszertifikaten kurzfristig viel mehr Geld einbringt. Brückentechnologie... Bla Bla Bla. Trotzdem ist die Gaspipeline besser als nichts, weil damit mehr Menschen versorgt werden. Deshalb macht eine Klage wie vom BUND und WWF keinen Sinn. 10 Mio. Euro für eine Umweltstiftung bei 7,4 Mrd. Euro Kosten für den Bau [7] Naturschutz geht nur durch Investitionen in Nachhaltigkeit und einer solidarischen, transparenten Gesellschaft.
- In der ehemaligen Karl-Marx-Stadt liegt seit Tagen Schnee, aber nicht mal bei diesem Wetter spielen die NATIONALspieler draußen und das trotz Eisbahn. Sehr klimaschädlich! Deshalb stehen wir auch jeder Sportart auf künstlichem Eis sehr skeptisch gegenüber.

 

7. Um sich auf ganz niedriges Niveau zu begeben, haben wir uns mal ein paar Sekunden Zeit genommen und geschaut, wer denn gewonnen hat. Das Spiel endete 0:0, was damit zu erklären ist, dass die deutsche Mannschaft mit nur Spielern bis 25 Jahre antrat, welches sich “Top Team Sotschi” nennt. (Wirklich "Top" so ein zusammengewürfeltes Team) Da Olympia aber schon in 2 Jahren dort ist [8], stellt sich einem die Frage, dürfen Spieler über 27 Jahren nicht teilnehmen? Doch, aber nicht hier.

Es ist auch kein Zufall, junge Spieler häufig auflaufen zu lassen, weil diese Altersgruppe tendenziell mehr beeinflussbar ist, als Ältere. Da sind die Menschen eher offen für rechtes Gedankengut, weil die Bundesregierung viel Geld zuschießt, obwohl es selbst aus wirtschaftlicher Sicht null Sinn hat. Wer im Leistungssport gefördert werden will, aber nicht für sein Land auflaufen will, dürfte große Probleme haben, Praxiserfahrungen zu sammeln, da kein paralleles System wirklich existiert. Von wem auch.

Schließlich gibt es wichtigeres, als den ganzen Tag nur Sport zu machen z.B. Nazidemos zu blockieren. Gut, das ist auch Sport. Nur muss niemand dafür sich ein Ticket kaufen, um zuzuschauen. Mitmachen stattdessen erwünscht!

Die aufgelaufenen russischen Nationalspieler sind übrigens auch nicht gerade erste Wahl gewesen. Trotzdem ausverkauft. Lag wohl an der untransparenten Werbung. Nach dem 0:0 war aber nur offiziell Schluss, denn in dieser Sportart muss es nach den Regularien immer einen Gewinner und einen Verlierer geben. Selbst im “Freundschaftsspiel”, wo das Ergebnis doch eigentlich nicht im Vordergrund stehen soll. [9]

 

8. Wer Länderspiele trotzdem anschaut, muss Eines wissen. Die Einwohner*innenzahl der jeweiligen Länder ist generell unterschiedlich. Damit hängt die Wahrscheinlichkeit des Sieges stark davon ab, wo wer geboren bist. Glücksspielfaktor: Extrem hoch. Deshalb:


No Nation, No Border, Fight Law and Order!
Nationalismus, Sexismus, Faschismus, Speziesismus, Rassismus, Patriotismus und Homophobie raus aus den Köpfen!
Emanzipation weiter voranbringen!
Ländervergleiche abschaffen!

 

Quellen:
[1] http://www.landtag.sachsen.de/en/1717.aspx
[2] http://www.addn.me/news/nazis-beim-namen-nennen/
[3] https://www.youtube.com/watch?v=NBtZf2XHOTg
[4] http://www.publikative.org/2012/09/07/npd-versand-deutsche-stimme-vor-de...
[5] http://www.zeit.de/politik/ausland/2012-10/gouverneurswahlen-russland-ma...
{6] http://www.zeit.de/online/2009/28/wahlrechtsreform-gescheitert
[7] http://www.ostsee-zeitung.de/nachrichten/brennpunkt/index_artikel_komple...
[8] http://www.dradio.de/dkultur/sendungen/weltzeit/1428304/
[9] http://www.spox.com/de/sport/eishockey/1212/News/deutsche-eishockey-ausw...

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Ach kommt schon, ist doch nicht euer ernst...

Und morgen wird wieder für ein freies Kurdistan oder Baskenland protestiert oder für die Genossen von der FARC, die ja auch niemals so etwas wie einen Staat aufziehen würden.

 

Dass Fußball und andere Sportereignisse tatsächlich eine Art Kriegsersatz ist stimmt allerdings, nur weiß ich jetzt nicht was daran schlecht sein soll.

?

Was für ein unglaublich dummer Bericht. 25 jährige sind mehr beeinflussbarer als 27 jährige, Sieg oder Niederlage hängt von der Einwohnerinnenzahl des Landes ab, Eisstadien sind klimaschädlich usw. Ey nicht mehr ganz dicht?? Kritik an Nationalismus, Patriotismus und Nationen und Staaten sind ja wichtig, aber dass ist einfach nur unglaublicher Blödsinn...

Ich musste mir auch einen Kommentar unterdrücken als ich den Artikel das erste Mal gelesen habe. Ist schon furchtbar grausam, dass Menschen ihre Agressionen friedlich, konstruktiv in einem fairen Wettbewerb austragen. Wie kann man es nur wagen leidenschaftlich zu sein. Ich finde wir sollten sofort alle Paintball-Spiele angreifen, verbietet Computerspiele, stürmt die LAN-Partys und radiert die deutsche Sprache aus! Sie ist nationalistisch! Englisch ist imperialistisch! Echte Linke dürfen nur noch arabisch? sprechen!... Und nicht vergessen, wenn man keine Lust auf "Warsound" hat, immer schön in eine Kriegszone reisen. Was gibt es schöneres als nem Panzer nachzurennen und sich darüber zu beschweren dass es irgendwie so ekelhaft nach Krieg aussieht überall?!...ist doch logisch, machen wir doch alle jeden Tag.

 

Ansonsten habe ich auch positives Feedback für die Aktion. U.a. finde ich bewunderswert dass ihr Euch zu einer Gruppe zusammengerauft habt, dass ihr bei dieser Kälte den Bock aufbringt mit nem Transpi draußen rumzustehen und die Kritik dass es in Europa beim Fußball schon lange nicht mehr um den Sport sondern um das Austragen politischer Projektionen geht und der Nationalismus (die gegnerische Mannschaft also wegen ihrer Herkunft, nicht weil man sie aus anderen Gründen unsympathisch findet, zu hassen) im Vordergrund steht, anstatt das inhaltliche Interesse an der eigenen Mannschaft und am Sport itself.

 

Allerdings müsstet Ihr fairerweise dann beim nächsten 1.Mai auch neben der Gesamtkulisse stehen und die Aktion widerholen. Wäre ja nicht so als würde es nur in einem Fußballstadion nach "Krieg" klingen ;) !