Nachdem eine Prämie auf die Bekanntgabe der Namen der MacherInnen des fundamentalistisch-katholischen, aggressiv schwulenfeindlichen und rassistischen Blogs Kreuz.net ausgesetzt worden ist, werden Stück für Stück immer weitere AutorInnen bekannt. Die Seite selbst ist inzwischen nicht mehr erreichbar. Anders sieht es bei ähnlich gelagerten „Angeboten“ aus. Diese erfreuen sich noch hoher Zugriffszahlen und veröffentlichen unbekümmert ihre extrem rechte, rassistische Hetze im Netz. Einer der BetreiberInnen von Politically Incorrect (PI) hat sich auf der Seite selbst geoutet.
Der rechtspopulistische, islamhetzende Politblog PI ist nach
Altermedia eine der bedeutendsten noch bestehenden Seiten für Hetze und
Austausch in rechtsextremen und rechtspopulistischen Kreisen. Die
Zugriffszahlen liegen täglich zwischen 50.000 und 75.000. Ebenso wie kreuz.net
oder Altermedia agiert dieser Blog aus dem Untergrund. Er hat kein Impressum,
es gibt keine Verantwortlichen. Die Server stehen im Ausland, wahrscheinlich in
den USA: Dies macht es schwierig, Verantwortliche zu greifen. Nicht nur die
AutorInnen, sondern auch die KommentatorInnen dürfen ungestraft hetzen und
beleidigen. Sicherlich hat sich in den letzten Wochen schon die eine oder der
andere gefragt: „Warum setzt niemand eine Prämie für die Veröffentlichung der
MacherInnen dieses Blogs aus - ähnlich wie bei kreuz.net?“
Vielleicht ist dies gar nicht mehr notwendig. Am 5. Dezember fand sich dort ein
Artikel des PI Autors Michael Stürzenberger wieder. Er ist einer der wenigen
Autoren, die dort unter Klarnamen schreiben. In diesem Artikel gibt er eine
E-Mail Diskussion mit dem Chefkommentator der Welt, Torsten Krauel, wieder.
Dieser hat ihn dazu autorisiert. Überschrieben ist der Artikel:
„PI-Kommunikation mit Torsten Krauel (Welt)“. Stürzenberger hat der Überschrift
nach nicht als der (Journalist) Stürzenberger mit Herrn Krauel diskutiert,
sondern als Vertretung von PI.
Krauel hatte in einem Leitartikel der Welt vom 24. Oktober diesen Jahres
“Braune Netzwerke” PI der “rechtsextremen Subkultur” zugeordnet. In seiner
ersten Mail bittet Stürzenberger Krauel, „um die Möglichkeit zu einer
Gegendarstellung bei Welt Online“. Wer, wenn nicht die Macher einer Seite,
können sich hin stellen und eine Gegendarstellung verlangen. Und wer, wenn
nicht diese sollen sie dann schreiben.
Spätestens in einer weiteren Mail tappt Stürzenberger dann vollends in die
selbstgebaute Falle: „Was beleidigende und extreme Reaktionen von manchen
PI-Lesern anbelangt: Sie können hiervon nicht auf den Charakter des größten
europäischen Polit-Internetblogs und seinem Autorenteam schließen. Wir sind
nicht für jeden einzelnen Leser verantwortlich. Im Internet tummelt sich viel.
Wir sind bemüht – trotz hauptberuflicher Inanspruchnahme – viel Zeit
aufzubringen, um den PI-Kommentarbereich „sauber“ zu halten.“
Das muss man sich richtig auf der Zunge zergehen lassen: „Wir sind nicht für
jeden einzelnen Leser verantwortlich“ schreibt er, „Wir sind bemüht …, den
PI-Kommentarbereich „sauber“ zu halten“, Er gibt zu: Ich, Stürzenberger, bin
ein Teil Pis, ich administriere und kümmere mich um die Kommentare, wir haben
ein Autorenteam! Ein Team, wohlgemerkt, nicht nur einzelne nebeneinander
arbeitende AutorInnen, sondern ein Team. Nach „kewil“ ist Stürzenberger der
zweithäufigste Autor dieses Teams. Im Team und als BetreiberIn ist man auch
mitverantwortlich für Artikel anderer, auf jeden Fall bei FremdautorInnen aber
auch bei denen der eigenen TeamkollegInnen, die sich hinter einer finsteren
Anonymität wie „kewil“ verbergen. Wer den Kommentarbereich „sauber“ hält, ist
damit für die veröffentlichten anonymen Kommentare verantwortlich.
Stürzenberger hat sich selbst geoutet – wohl aus Geltungsbewusstsein! Er ist
einer der BetreiberInnen von PI! Dafür sollte er zur Verantwortung gezogen
werden. Und wenn seine „Kameraden“ wie „kewil“ nicht Manns genug sind, die
Verantwortung für ihre Untaten zu übernehmen, dann muss Stürzenberger zur
Verantwortung gezogen werden.
Beleidigt und verleumdet wurden auf dem Blog Viele. Jetzt ist es u. a. an
diesen, sein Ende herbei zu führen.
Es gib bestimmt genügend Menschen, die es anders sehen als Herr Krauel, der in
seiner Mail an PI schreibt: „Die PI-Betreiber haben Glück, dass ich ein sehr
weites Verständnis von Meinungsfreiheit habe und die herzliche Würdigung in der
Tat als Debattenbeitrag ansehe. Jemand anderes an meiner Stelle hätte
wahrscheinlich eine Beleidigungsklage und, unter Verweis auf die Zugriffszahlen
bei PI, eine Schmerzensgeldforderung in beträchtlicher Höhe eingereicht – und sei
es nur deswegen, um PI in den finanziellen Ruin zu treiben. Das ist mir von
manchen Seiten so nahegelegt worden, auch von juristischer. Ich habe abgelehnt;
für mich läuft der “kewil”-Beitrag unter Meinungsfreiheit.“
Alle Zitate aus: pi-news.net/2012/12/pi-kommunikation-mit-torsten-krauel-welt/
Bürgerinnen und Bürger gegen extreme Rechte
FB Seite: Gemeinschaft "Bürgerinnen und Bürger gegen extreme Rechte"
Mann genug?
Warum muss man "Manns genug" sein, um für irgendwas Verantwortung zu übernehmen?
ist ok
Danke, ist begrifflich schlecht gewählt. Soll im Prinzip das eigene patriarchale Männerbild der benannten PI Autoren nutzen, um sie daran polemisch zu messen.
bekannt
Stürzenberger ist schon länger bekannt als einer der Hauptorganisatoren in dem kulturrassistischen Spektrum, so auch bei PI-News. Er war z.B. auch Organisator bei der rassistischen "Kaffeefahrt" zu der gefloppten Demo der europäischen Rechten in Arhus (Dänemark) im März dieses Jahres. Damals war Stürzenberger für den PI-News-Bus aus Deutschland verantwortlich.
Extremismusquatsch
Den "Bürgerinnen und Bürger gegen extreme Rechte" sei mal empfohlen sich mit der Extremismusdoktrin kritisch auseinanderzusetzen, vielleicht hören diese dann auf diesen Quatsch zu reproduzieren.
Extremismus Doktrin
Bezüglich Auseinandersetzung mit der "Extremismusdoktrin"
Weshalb heißen wir "gegen extreme Rechte" und nicht "gegen Rechtsextremismus"?