[LE] Jetze Wagenplätze!

Aufnäher

Wir sind die Gruppe „Jetze Wagenplätze!" Wir besetzen den Radweg zwischen Gieszerstr. und Naumburger Str. Unsere Gruppe fand sich zusammen um zu zeigen daß in Leipzig dringend mehr Raum für Wagenleben  notwendig ist. Auf den bestehenden Wagenplätzen finden wir keinen Raum, da diese bereits voll sind und ebenfalls mit unklaren Zukunftsperspektiven bestehen.

 

Deshalb fordern wir jetzt ein Gelände in Leipzig, auf dem wir in unseren Wägen leben können. Mit einer "Übergangslösung" werden wir uns nicht zufrieden geben!

 

Uns ist wichtig mit dem Wagenleben einen Freiraum zu entwickeln und das braucht bekanntlich ZEIT und RAUM. Zur Untermauerung dieser Problemtik stehen wir jetzt seit Mittwoch den 31.10. hier vor Ort und bringen unser Anliegen den Passanten näher. Täglich gibt es Küfa und Sauna, zu denen jeder immer herzlich eingeladen ist.

 

Bis Montag war keine behördliche Reaktion zu spüren. 

 

Gestern Mittag kam eine Delegation von Polizei und Ordnungsamt zu Besuch. Ihre Einschüchterungsversuche um uns zu vertreiben ließen uns kalt. Wir stehen immer noch.

 

Heute um 11 Uhr sollten weitere Verhandlungen mit der Stadt und dem Liegenschaftsamt erfolgen. Mit 40 minütiger Verspätung rief das Ordnungsamt auch an. Ohne uns einzubinden soll es heute ein Gespräch mit dem Oberbürgermeister und zuständigen Ämtern geben. Erstmals macht das Liegenschaftsamt Eingeständnisse daß die vorliegenden Konzepte für neue Wagenplätze seit längerem in ihren Räumlichkeiten verstauben. Unsere telephonische Kontaktaufnahme zum Büro des Oberbürgermeisters wurde abgewiesen.

 

Deshalb fordern wir weiterhin in die Gespräche einbezogen zu werden!

 

Anwohner_Innen des "Viertels" berichteten über Schikanen seitens des Ordnungsamtes. Innenräume sowie Kennzeichen von Bussen und Wohnmobilen wurden fotografiert. Die Ordnungshüter wurden angesprochen nach dem "Sinn" der Aktion. Sie äußerten, daß die Kfz's auf den Campingplatz gehören und der Verdacht besteht, daß Leute in den Bussen nächtigen. Sie beriefen sich auf die Fahrradwegbesetzung: "Dort würden ja auch Leute ungesetzlich campieren". Das O-amt kündigte Konsequenzen für betroffene Halter an. Ein derartiges Vorgehen finden wir anmaßend und widerlich, denn es stellt alle unter 

Generalverdacht.

 

Nächtliche Kontrollfahrten der Bullen durch unsere Besetzung sind nicht einschüchternd. Wir lassen uns nicht unterkriegen! 

JETZE WAGENPLÄTZE macht weiter und jeder kann uns hier im Kampf unterstützen. Kommt vorbei, es gibt Nähmöglichkeiten, Platz für Austausch und natürlich den Kampf für unsere Freiräume.

 

Squat the world!

Zeige Kommentare: ausgeklappt | moderiert

ausräumen, umräumen, abräumen
morgen (mittwoch 7.11.) gibt es frühstück ab 11 uhr  für alle offen, zum mitbringen, keine messer über 20 cm länge!
wir müssen gehen, da unsere duldung 16 uhr abläuft. eswird ernst.
kommt zahlreich,
grüße, jetzeWagenplätze

die lage hat sich entspannt. wir werden offiziell erst mal nicht geräumt. wir bleiben und freuen uns über support. brunchen findet trotzdem statt.

essen und sauna, wie jeden abend, und das treffen vom Autodidaktischen Institut findet wie angekündigt im szenetreff 20 uhr statt.

Noch gibt es doch genügend freie Plätzchen in Leipzig. Kauft Euch doch einfach ein Stück Land und Ihr habt Eure Ruhe....

die idee mit dem kaufen hat gewiss einen vorteil: man kann nicht mehr verscheucht werden. allerdings hast du offensichtlich nicht die idee hinter dem prinzip wagenplatz verstanden. nach meinem verständnis wählt, wer sich für ein leben auf dem wagenplatz entscheidet, ein leben in freiheit: man hat in seinem mobilen heim alle siebensachen und kann gehen, wann und wohin man will. da fängt es schon an - soll man in jedem land, in jeder stadt, in der man sich niederlassen möchte, ein stück land kaufen? nein, denn ... siehe betreff. die geldsache allgemein ist auch ein grund (neben der ablehnung des "ich kaufe mir was ich haben will"-prinzips, dem die gesellschaft immer mehr verfällt), weswegen land für wagenplätze nicht gekauft wird, werden kann, sollte! es gibt auch andere lebenskonzepte, die stark von dem allseits bekannten wohnungsmieten oder hauskaufen abweicht, aber wahrscheinlich ist es genau die andersartigkeit dieses lebenskonzeptes, die für die abneigung, das unverständnis vieler menschen gegen wagenplätze und die dort lebenden menschen und tiere sorgt. neben vielen weiteren, hier nicht aufgeführten gründen kann ich nur sagen: lebe lieber ungewöhnlich! solidarität mit den wagenplatzmenschen!

Ich habe viele Jahre in alten, unsanierten Häusern, in Leipzig gelebt.

Leider gibt es von diesen immer weniger. Auch ich hätte gern, mehr Freiheit, Freiheit um atmen zu können,

um mich zu verwirklichen.    Aber habe ich ein Anrecht darauf??  Kann ich zu Stadt gehen und dies einfordern??

 

Ich halte Euer Problem für ein reines Luxusproblem!!

 

Ihr wollt in der Stadt leben, gleichzeitig aber Euern Traum leben.

Was denkt ihr, wie viele Menschen das auch wollen?

 

Es gibt genug Möglichkeiten. Es gibt Komunen.

Und es gibt auf dem Land, gerade hier in Sachsen, sehr viele Grundstücke und Häuser.

Jeder kann sich austoben und sein Leben so leben wie er es will.

 

Aber hier, mitten in der Stadt zu fordern, dass man möglichst kostenlos einen Platz bekommt, ist selbst mir zu viel.

 

Man kann nicht alles haben.

und man kann es nicht einfach so einfordern!!

"Es gibt genug Möglichkeiten. Es gibt Komunen.

Und es gibt auf dem Land, gerade hier in Sachsen, sehr viele Grundstücke und Häuser.

Jeder kann sich austoben und sein Leben so leben wie er es will."

 

Ja, schön wenn das Deine Vorstellung von Freiheit ist (Freiheit=Land, raus aus der Stadt). Das sieht aber jede*R anders.

Darum gehts hier aber! Ich z.B. LIEBE das post-indutrielle Um- und Betätigungsfeld Leipzigs! Das schreit gerade zu nach Umgestaltung.

Und ich will unbedingt HIER Freiräume. Ich hole mir das Land in die Stadt und "fliehe" nicht aufs Land.

Ist mir z.B. zu langweilig (=viel zu ruhig, keine Reibungsfläche, in der eigenen Soße braten)

 

"Ich habe viele Jahre in alten, unsanierten Häusern, in Leipzig gelebt. Leider gibt es von diesen immer weniger. "

Warum wohl? Warum wohnst Du nicht mehr in unsanierten Häusern? Oder wars dann doch nicht ganz so wichtig

und weg ziehen war einfacher?

 

"Auch ich hätte gern, mehr Freiheit, Freiheit um atmen zu können,um mich zu verwirklichen.    Aber habe ich ein Anrecht darauf??"

JA, hast Du! Du bist ein Teil des Ganzen - das ist hier kein Ameisenstaat. Einfach mal MACHEN - solange Du niemand anderes

einschränkst versteht sich natürlich. :)