Burg: Erneut zwei Neonazis geoutet!

Plakat

In den letzten Tagen wurden, wie man auf Flugblättern und Plakaten sehen konnte, erneut zwei Neonazis aus Burg (Sachsen-Anhalt) geoutet. Die beiden sind Bekannte und Aktive der regionalen Neonaziszene und in den letzten Wochen durch ihre Teilnahme an rechten Aufmärschen und durch Propagandaaktivitäten aufgefallen. Mit diesem Outing wurden nun schon in den letzten Wochen insgesamt 8 Neonazis in Burg aus der Anonymität gerissen. Dies verdeutlicht nochmals, dass Neonazis keine Ruhe in der Stadt haben werden und solange wie sie durch neonazistische Aktivitäten auffallen mit antifaschistische Aktionen rechnen müssen. Erfahrungen zeigen nämlich, dass Neonazis nur dort lange bleiben und Aktionen durchführen, wo sie ungestört sind.

 

Bei dem aktuellen Outing traf es dieses Mal Daniel Müller (Zerbster Chaussee 14c) und Michel Stackebrandt (Wilhelm-Külz-Straße 30b). Beide sind in den letzten Wochen in der Stadt durch ihre Aktivitäten aufgefallen. So dient Müllers Wohnung regelmäßig als Treffpunkt für Neonazis aus Burg und anderen Orten aus dem Jerichower Land. In unmittelbarer Umgebung zur Wohnung taucht regelmäßig Neonazipropaganda in Form von Aufklebern und Sprühereien auf. Außerdem nimmt Müller an regionalen und überregionalen Aufmärschen der rechten Szene teil.

 

Stackebrandt fällt zum Großteil durch Neonazipropaganda und dem Entfernen von antifaschistischem Material in der Stadt auf. Er ist dabei meist mit Kenny Köppe unterwegs. Beim Aufeinandertreffen mit AntifaschistInnen geben beide an eine "180 Grad Wendung eingeschlagen [zu] haben" und "nicht mehr aktiv" zu sein. An rechten Aufmärschen nimmt Stackebrandt eher selten Teil, ist allerdings wie Müller regelmäßig bei dem Naziaufmarsch Anfang Januar in Magdeburg zu sehen.

 

Wie man auf Plakaten lesen konnte, wurde wohl außerdem noch darauf aufmerksam gemacht, dass in einen Supermarkt in der Grabower Landstraße in Burg Sarah Boethge arbeitet. Diese war schon öfter Ziel von AntifaschistInnen da auch ihre Wohnung als Treffpunkt von Neonazis dient, sie an rechten Aufmärschen teilnimmt und in der Stadt für eine Vielzahl von Propagandaaktionen verantwortlich ist.

 

Weitere Outings aus Burg:

Mai 2012

August 2012

 

Nazis raus - aus der Anonymität! Kein Fußbreit den Faschisten!

 

Burg Nazifrei! - Eine Initiative von Bürgerinnen und Bürgern der Stadt Burg

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Aktueller Hinweis für alle Antifaschistinnen und Antifaschisten im Jerichower Land:

In einer Zeit, wo die krisenhafte Zuspitzung des kapitalistischen Irrsinns auf gesellschaftlicher wie ökologischer Ebene voranschreitet und der Ausbau des autoritären Überwachungsstaates immer neue Dimensionen annimmt, stünde es eigentlich an, eine schlagkräftige Linke zu organisieren, die sich dem weltweiten Normalzustand von Ausbeutung und Unterdrückung entgegenstellt und eine fortschrittliche Perspektive vermittelt. Doch müssen wir uns, nachdem es in den letzten Wochen im Jerichower Land (Sachsen-Anhalt) zu mehreren Naziaktivitäten kam, mal wieder darum kümmern, den Nazis mit ihrem menschenverachtenden Weltbild, ihre Handlungsräume einzuschränken und dafür zu sorgen, dass dies dann auch so bleibt. Deshalb wollen wir folgend auf die derzeitige Situation aufmerksam machen und rufen dazu auf, die antifaschistischen Aktionen in den kommenden Wochen zu unterstützen.

Mit einer Fläche von 1600 km² (etwa doppelt so groß wie Berlin) und gerade einmal 95.000 Einwohner ist das Jerichower Land, wie weite Teile in Sachsen-Anhalt, eher ländlich geprägt und verschiedene Nazi-Gruppen und Strukturen sind aktiv. Schwerpunkt dabei sind derzeit die (Klein)Städte Möckern und Gommern, aber auch in Burg und Genthin gibt es eine, zwar derzeit geschwächt, aber immer noch aktive rechte Struktur. Organisatorisch sind dabei die Nazis, nachdem sich das „Freie Netz Sachsen-Anhalt“, was hauptsächlich von Nazis aus der Region um Burg geleitet wurde, aufgelöst hat, derzeit gerade einmal in der Lage ab und zu Aufkleber oder Plakate zu verkleben und Aufmärsche zu besuchen. Trotzdem kam es in der letzten Zeit zu körperlichen angriffen auf alternative und linke Menschen.

In der Nacht vom 06. auf den 07. Oktober 2012 attackierten, mehrere zum Teil namentlich bekannte Nazis mehrere Personen in Burg. Dabei besprühten sie erst ihre Opfer mit Pfefferspray, schlugen und traten danach auf diese, unter Sprüchen wie „Ihr scheiß Zecken“ oder „Wir kriegen euch alle“, ein. Wenige Wochen zuvor versammelten sich, während des Rolandfestes, das vom 07.- 09. September 2012 in Burg stattfand, etwa 20-25 Nazis aus Burg, Möckern und Gommern und bedrohten am Freitag (07. September 2012) mehrere vermeintliche Antifaschistinnen und Antifaschisten in der Stadt und versuchten einige dabei körperlich anzugreifen, was ihnen aber durch antifaschistische Intervention nicht gelang.

Dass Nazis aus Burg zusammen mit anderen Rechten aus Möckern oder Gommern zusammen agieren ist dabei nicht neu. So treten diese zusammen auf Demonstrationen auf, stellen wie zum Todestag vom Hitlerstellvertreter Rudolf Hess einheitliche Plakate (Nationale Sozialisten Jerichower Land) her und nehmen gegenseitig an Partys teil, in deren Anschluss es des öfteren zu Auseinandersetzungen mit Antifaschist_innen kommt. Außerdem kommen mehrere Nazis, die derzeit in Burg aktiv sind, aus dem südöstlichen Jerichower Land, wo auch die (Klein)Städte Möckern und Gommern liegen.

Informiert! Die Erfahrung zeigt, dass Nazis nur dort lange bleiben, wo sie ungestört sind. Recherchiert deshalb wo sich deren Treffpunkte befinden, wo sie Veranstaltungen durchführen und wann sie Aktionen planen. Macht das öffentlich und thematisiert in den jeweiligen Orten die Nazistrukturen. Sorgt dafür, dass diese nicht ungestört ihre Aktivitäten durchführen können. Dokumentiert Nazipropaganda und nützliche Informationen über die Nazis.

Organisiert! Gerade in Möckern und Gommern können Nazis, da antifaschistische Strukturen nur sehr schwach bis gar nicht vorhanden sind, derzeit ungestört agieren. Das hat zur Folge, dass die wenigen Jugendlichen, die sich nicht den rassistischen und antisemitischen Horden anschließen wollen zum Teil bedroht und angegriffen werden. Dazu müssen antifaschistische Strukturen gestärkt und aufgebaut werden, um vielen Menschen die Opfer faschistischer Gewalt wurden und werden Möglichkeiten zu bieten, Hilfe in Anspruch zu nehmen und nicht allein dazustehen. Außerdem ist es notwendig, kontinuierlich antifaschistische Positionen zu vermitteln und somit eine starke Gegenkultur zu den Faschisten aufzubauen.

Handelt! Es ist Zeit, gegen die Nazis und ihre Strukturen auch außerhalb von Burg vorzugehen und Solidarität mit den Opfern der faschistischen Gewalt zu zeigen. Das heißt dabei, dafür zu sorgen, dass die Täter_innen und ihre Unterstützer_innen unsere ganze Wut zu spüren bekommen und nicht mehr in der Lage sind, Menschen, die nicht in das beschränkte Weltbild der Faschisten passen, anzugreifen. Dies sind wir dabei nicht nur unserem Verstand, sondern vor allem auch den Millionen Menschen schuldig, die damals wie heute Opfer dieser Gewalt wurden und werden. Deshalb sind alle Menschen in Burg und dem Jerichower Land dazu aufgerufen, sich an den Aktivitäten gegen das Nazipack zu beteiligen und dies auf allen Ebenen, mit allen Mitteln, durchzuführen.

Organisiert den antifaschistischen Selbstschutz! Nazistrukturen zerschlagen!