Yes we camp on the Marktplatz - Wir sind da, wo seid ihr?
Am Montag den 10.9.2012 sind wir um die Mittagszeit, pünktlich zur Dixiklolieferung und guter Dinge auf dem Marktplatz in Letzlingen angekommen. Wir haben uns ganz gemütlich eingerichtet und die Polizei hat ihre üblichen Schikaneversuche abgespult. Unser U-Bahnfahrkartenautomat für Schnöggersburg wurde kurzfristig als geklauter DB-Automat durch die Bullen gefahndet. Zelt, Pavillions, Kuchentische, Transpis, Infotafeln und -tische, Dosenwerfen und die Ausstellung „Was ist Terrorismus“ wurden aufgebaut.
Einige Passant_innen schauten sich interessiert um und diskutierten mit uns, andere drehten ihre Interessiert_innenrunde mit Auto und wiederum andere waren nicht so begeistert von unserer Platzeinnahme. Da die Bullerei uns verbot, auf dem Marktplatz offenes Feuer zu machen uns somit die Vokü nicht kochen konnte, wurde das Kochen auf den Bürgersteig in den Ort hinein verlagert. Dort kam es dann noch zu ganz netten Annäherungen zu unseren Busnachbar_innen seitens der Bewohner_innen Letzlingens. Mit ca. 40 Personen nächtigten wir auf dem Marktplatz, vor der Markthalle und in herumstehenden Bussen. Am Morgen wurden wir mit militärischem Drill von den Bullen vor der Markthalle geräumt. Woanders grüßten uns wohlgesonnene Anwohner_innen mit „Gut geschlafen?“.
Ein ambivalentes Geschehen also hier vor Ort und die Einschätzung des Plenums, dass, wenn wir mehr werden – was wir stetig werden und zwar heute -, wir den Druck aufbauen können, den wir brauchen, um von dem Marktplatz auf ein öffentliches Grundstück verlegt zu werden. Inzwischen haben wir auch die Vokü direkt auf dem Marktplatz durchgesetzt und kochen hier.
Also schnappt euch Isomatte und Schlafsack und kommt vorbei!
Apropos durchgesetzt: Es gibt seit Freitag, den 6.9. eine Allgemeinverfügung des Landrates, die alle öffentlichen Versammlungen unter freien Himmel um das GÜZ herum untersagen will. (Begrenzungen sind die umliegenden Bundesstrassen B189 und B71, im Norden ist es die ICE Trasse und im Süden Hillersleben) Wir haben Widerspruch eingelegt und die Anwält_innen sind dran, durchkommen können sie da nicht mit. In der „Begründung“ zur Verfügung wird über 9 Seiten hinweg beschrieben, warum das „War starts here Camp“ eine unglaublich riesengroße Gefahr für das Gefechtsübungszentrum und die öffentliche Sicherheit darstelle.
So wird dort u.a. geschrieben, das angeblich im Namen der „War starts here“-Kampagne schon viele Straftaten, z.b. Brandanschläge, verübt worden seien und der Landrat rechnet jetzt damit, dass sowas auch auf dem GÜZ passieren soll. Er sieht Waldbrände, die das Leben der Soldat_innen gefährden, und gestörte Übungen, die dazu führen könnten, dass die Soldat_innen durch gestörte Ausbildung schlecht vorbereitet in Auslandseinsätze geschickt werden. Wir lesen außerdem von vermehrten Farbschmierereien, die bemerkt wurden und dass mit grossflächigen Sachbeschädigungen gerechnet würde. Es seien schon Feuerlöscher mit Farbe am GÜZ gefunden worden, was angeblich die Hamburger und Berliner linksextreme Szene benutzt, und zu guterletzt sei Antimilitarismus traditionell ja ein Thema der linksextremen Szene. Aha. Weiterhin vermuten sie das wir Letzlingen besetzen wollen, da sowas in der Infoveranstaltung in Letzlingen erwähnt worden sein soll.
Also, wir sind gespannt was passiert!
Unser Camp wächst und bleibt widerständig gegen Polizei und Militär.
Also schnappt euch Isomatte und Schlafsack und kommt vorbei!
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hoffentlich...
haben die bullen recht mit fast allem was sie in ihrer verfügungschreiben und es kommt auch so...