Das bekannte Prager Squat Villa Milada, welches vor drei Jahren geräumt wurde und eines der wichtigsten Orte der tschechische autonomen Untergrund-Szene war, wurde am Samstag den 30. Juni von etwa 30 Menschen genutzt, um den trostlosen Geburtstag mit einem improvisierten Hardcore-Punk-Konzert zu feiern.
Obwohl sogar die Behörden darüber informiert wurden, dass es sich dabei um ein einmaliges Event handelt und nicht um ein Versuch das Squat für immer wieder zu besetzen, sondern symbolisch das Vorgehen des tschechischen Staates aufgezeigt werden sollte, mit welcher Passivität er sich um ungenutzte Gebäude kümmert und wie er die alternativer Kultur unterdrückt, reagierte die Polizei mit einem massiven Polizeieinsatz, einschließlich eines aggressiven Angriffs gegen gewaltlose Konzert-Besucher_innen, der viele blutige Verletzungen und vorübergehende Festnahmen dutzender Menschen zur Folge hatte.
Mindestens 20 Menschen wurden innerhalb des Gebäudes brutal zusammengeschlagen und psychisch gedämütigt, unerreichbar für Kameras und Zeug_innen und die restlichen 7 Aktivist_innen, die sich hinter den Schornsteinen auf dem Dach des Gebäudes versteckten, Angst um ihre Gesundheit hatten und ihr Leben, über einer 4 Stockwerke tiefen Kluft in Richtung Erde, riskierten. Nach einer eintägigen Verhandlung und einiger dummen Versuche der tschechischen Polizei die zig Unterstützer_innen vor dem Haus zu schikanieren, entschieden sich die Besetzenden hinunterzuklettern, wenn sie die Polizei ihre Habseligkeiten aus dem unteren Teil des Hauses einsammeln lässt. Am frühen Abend, Sonntag dem 1. Juli, merkten sie, dass ihr komplettes Equipment, einschließlich Laptops, Lautsprecher, Gitarren-Verstärker und E-Gitarren von der einschreitenden Riot-Einheit der Polizei kaputt geschlagen wurde. Der Besitzende des Gebäudes will Rechtsmittel gegen die Aktivist_innen einlegen und ihnen drohen sogar ernstere Delikte.
Übersetzung aus dem Englischen (von http://praha.squat.net/?p=1633)