Das monatelange Sichtum von de.indymedia.org war für alle unübersehbar. An den Wochenenden wurde teilweise von Freitagabend bis Sonntagnachmittag offensichtlich garnicht moderiert, Artikel von Nazis, geltungssüchtigen Spinnern und Pornos standen teilweise über Tage auf der Plattform. Fast alle ernstzunehmenden politische Zusammenhänge und Leute, die über politische Aktivitäten berichten, waren dazu übergegangen, auf dem eigentlich regional gedachten Portal linksunten.indymedia zu posten.
Nun scheint es wieder genügend Ressourcen zur Moderation bei de.indymedia zu geben, allerdings scheinen Strukturen die Moderation übernommen zu haben, die aus de.indymedia ein politisches Strömungsprojekt machen wollen.
Ein Artikel des Ermittlungsausschusses Berlin, der sich dezidiert mit den auf beiden deutschen indys geposteten (und zu Recht später gelöschten) Spitzelvorwürfel gegen eine Frau aus dem Umfeld der ALB (B) durch eine "autonomen gruppe" auseinandersetzt, wurde mittlerweile auf de.indymedia gelöscht.
Im Beitrag des EA Berlin wird massive Kritik am Vorgehen der "autonomen gruppe" geübt, aber auch erwähnt, dass die ALB in ihrer 3. Stellungnahme (auf antifa.de veröffentlicht) lügt, wenn sie behauptet, es habe keine weiteren Stellungnahmen der "autonomen gruppe" gegeben. Der EA Berlin, stellt klar, dass die Gruppe nach öffentlichen Aufrufen über Umwege Kontakt zum EA aufgenommen hat und die ALB davon wusste.
Um sich selbst ein Bild machen zu können, hier der link zur Stellungnahme des EA: http://ea-berlin.net/zu-den-spitzelvorwurfen-vom-marz-2012
Ein kritischer Beitrag zu einer Pro Assad Demo in Berlin, an der sich auch deutsche Linke und Angehörige der "deutschen Friedensbewegung" beteiligten, tauchte nie auf de.indymedia auf, die VerfasserInnen veröffentlichten ihn daraufhin alternativ auf linksunten.indymedia.org (https://linksunten.indymedia.org/de/node/60625)
Unter einem Beitrag von "Zusammen Kämpfen" (B) zu einer Demo gegen Aufwertung und Vertreibung in Berlin Neukölln auf beiden deutschen indys gab es mehrere kritische Komentare, die sich mit der Politik von ZK und deren gewalttätigen Vorgehen gegen andere Linke beschäftigten. Eine Antwort auf einen kritischen Kommentar zu ZK, indem gefordert wurde "man solle die Sache auf der Strasse klären" und indem Beleidigungen standen, wurde auf linksunten gelöscht, steht aber immer noch bei de.indymedia.org.
Dafür wurden auf de.indymedia mehrere kritische Anmerkungen zu ZK, die rein inhaltlich waren, gelöscht.
Heute vormittag steht auf de.indymedia die Bemerkung eines "horst" in der Ergänzungsfunktion, dass schon 2 Kommentare von ihm gelöscht wurden, es ist zu erwarten, dass dieser Kommentar auch verschwinden wird, sobald die mods aufgestanden sind.
Die "alten" mods von de.indymedia waren schon nicht bereit, auf massive Kritik an ihrer Moderationspolitik einzugehen, dazu sind sie zurecht von vielen Seiten kritisiert werden.
Die "neuen" mods scheinen nun klammheimlich eine politische Ausrichtung von de.indymedia zu betreiben, indem missbeliebige Beiträge zensiert werden.
Da wir nicht davon ausgehen, dass dieser Beitrag überhaupt auf de.indymedia erscheinen oder sofort gelöscht würde, veröffentlichen wir ihn auf linksunten.indymedia, da hier die Moderationskriterien nachvollziehbar und jenseits von politischer Ausrichtung im linken Spektrum sind.
Um sich selbst ein Bild machen zu können...
wäre z.B. die Stellungnahme der ALB hilfreich gewesen:
http://www.antifa.de/cms/content/view/1853/42/
und siehe da, was sich nicht findet ist die angeblich falsche Behauptung "die ALB in ihrer 3. Stellungnahme (auf antifa.de veröffentlicht) lügt, wenn sie behauptet, es habe keine weiteren Stellungnahmen der "autonomen gruppe" gegeben".
Die ALB sagt, sie konnte keinen Kontakt zu der "autonomen Gruppe" herstellen. Gegenteiliges ist auch dem Text des EA nicht zu entnehmen. Der EA selbst hatte offenbar nicht einmal Kenntnis "über die Länge der Kommunikationskette", über die der "Kontakt" zum EA lief, nicht zur ALB.
Fragt sich, wer Interesse an dieser Darstellung hat, insbesondere da dadurch versucht wird zu verdecken, dass sich EA und ALB darin einig sind, dass es keinerlei Beweise für eine Spitzeltätigkeit der Person gibt. D.H. genauso viel oder wenig wie gegen jede andere Person in der Szene...
Ergänzung zum Umgang mit diesem Text (25. Mai 2012)
Wir haben uns bewusst dagegen entschieden, diesen Artikel auf Indymedia (sowohl de.indymedia.org als auch linksunten.indymedia.org) zu veröffentlichen. Wir wollten damit verhindern, dass wieder von Einigen Internas, Tratsch und Hetze in der Kommentarspalte von Indymedia veröffentlicht werden. Wir haben die Moderator_innen von Indymedia de und linksunten daher per Mail gebeten bei einer Veröffentlichung unserer Erklärung durch Andere diese zu löschen. Wir verwehren uns explizit dagegen diesen Fall als Zensur durch Indymedia auszulegen. Diese sind unserem explizitem Wunsch zum Umgang mit unserer Veröffentlichung nachgekommen
Damit ihr nachprüfen könnt, dass diese Aussage von uns stammt, haben wir sie ebenfalls am Ende der Stellungnahme zum Spitzelvorwurf veröffentlicht:
http://ea-berlin.net/zu-den-spitzelvorwurfen-vom-marz-2012#content
Ohne Substanz
Der EA stellt eben nicht klar, dass die "autonome Gruppe" Kontakt zum EA aufgenommen hat, sondern dass der EA gar nicht weiß ,ob es diese "autonome Gruppe" überhaupt gibt oder es nicht vielmehr "a) ein gut informierter VS, der seine Informationen systematisch nutzt; b) eine Rufmordkampagne von Personen, die in der Szene gut integriert sind" ist.
http://ea-berlin.net/zu-den-spitzelvorwurfen-vom-marz-2012#content
Also noch weniger Substanz geht ja wohl nicht.