Widerstand gegen Windkraft-Megaprojekte in Oaxaca / Mexiko
Die Landenge von Mexiko gilt als einer der idealsten Orte für Windnutzung weltweit. Sie hat in den letzten Jahren das Interesse der Windenergiebranche geweckt. Vor allem spanische, dänische und deutsche Unternehmen der Windenergiebranche lassen in diesem begehrten Windkorridor Windkraftanlagen regelrecht wie Pilze aus dem Boden schießen.
Im ganzen Isthmus von Tehuantepec schätzt man das Potenzial der Windkraftleistung auf 30 Giga-Watt. Das entspricht in etwa der gesamten installierten Windkraftleistung in Deutschland im Jahr 2010. Bislang zählt man in der Kernregion rund 600 Windräder. Diese Zahl könnte sich in den nächsten Jahren verzehnfachen - auf einer Fläche von 1200 km2.
Die riesigen Windparks sollen mit intelligenten Hochleistungsnetzen über Tausende Kilometer hinweg die Industriezentren mit sauberem Strom beliefern und von fossilen Brennstoffen unabhängiger machen.
In der Region regt sich Widerstand gegen die angeblich saubere Energiegewinnung. Im Zentrum der Kritik stehen unter anderem die Pachtverträge, mit denen sich die europäischen Unternehmer den Zugang zu Land verschaffen.
Viele Familien in der Region der mexikanischen Landenge leben von der Viehzucht und dem Maisanbau. Je mehr Windräder aufgestellt werden, umso offensichtlicher werden die negativen Folgen für die Landwirtschaft und für die Menschen vor Ort.
Mehrere Bauern, Gruppen und Organisationen haben sich im 'Bündnis zum Schutz der Landenge' zusammengeschlossen. Sie organisieren Landbesetzungen, Demonstrationen, klagen vor Gericht und versuchen, die Pachtverträge rückgängig zu machen. Der Staat schlägt mit Repression zurück: gegen mehr als hundert der MitstreiterInnen liegen zur Zeit Haftbefehle vor.
Die lokalansäßige Agrarwissenschaftlerin Bettina Cruz wird darüber berichten wie „grüner Kapitalismus“ kollektive Formen der Teilhabe und kulturelles Erbgut zerstört. Sie erzählt warum sie und ihre MitstreiterInnen entschieden Widerstand leisten und trotzdem die Windenergie begrüßen.
Veranstalter: Redaktionsgruppe raices nomades (Radio Dreyeckland), cine rebelde und das ökumenische Büro München.
Vortrag und Diskussion mit der lokalansäßigen Agrarwissenschaftlerin Bettina Cruz
Mittwoch 30. Mai, 19:30h - SUSI BewohnerInnen Treff, Haus A, Vaubanallee 2
anschließend gemütliches Café-Ambiente
Vortrag auf Spanisch mit deutscher Übersetzung - Eintritt frei – Spenden erwünscht