Nach dem Fund von drei falschen Rohrbomben am 1. Mai hat die Polizei interne Informationspannen eingeräumt. Unklare Sachverhalte müssten künftig sicherer und schneller geklärt sowie gleich gemeldet werden, sagte Polizei-Einsatzleiter Jürgen Klug am Montag im Innenausschuss des Abgeordnetenhauses.
Man prüfe ein Online-Verfahren, um den Informationsfluss zu verbessern. Die amtierende Polizeipräsidentin Margarete Koppers hatte die Öffentlichkeit eine Woche nach dem Fund von drei Metallrohren mit Zündschnur bei der sogenannten Revolutionären 1.-Mai-Demonstration informiert.
Die Gefährdungs-Einschätzung stimmte allerdings nicht.Die Fundstücke stellten sich als ungefährlich heraus. Die Polizei hatte inzwischen eingeräumt, dass die Rohre nicht explosionsfähig waren.
Koppers sprach am Montag von einem "pyrotechnischen Nebelsatz". Die Beamtin sagte, der Schnelltest bei der chemischen Analyse der gefundenen Substanzen in den Rohren sei erstmalig falsch gewesen und habe deshalb zu einer falschen Einschätzung der Gefährlichkeit geführt.
Künftig werde die Lage erst beurteilt, wenn belastbare Laborergebnisse vorliegen, sagte Innensenator Frank Henkel (CDU).
15 Bewerber um Polizeipräsidentenamt
Die Berliner Polizei soll bis zum Jahresende einen neuen Chef bekommen. Er rechne mit der Neubesetzung im letzten Quartal dieses Jahres, sagte Innensenator Henkel im Innenausschuss.
Es gebe 15 Bewerbungen. Unklar blieb, ob auch Polizeivizepräsidentin Margarete Koppers ihren Hut in den Ring geworfen hat. Dazu wolle sie sich nicht äußern, sagte Koppers.
Sie führt die mit 22.500 Mitarbeitern bundesweit größte Landespolizei seit einem Jahr. Der langjährige Polizeipräsident Dieter Glietsch war in den Ruhestand gegangen.Thema im Innenausschuss sollte auch die Suche nach einem neuen Polizeipräsidenten für Berlin sein.
Vom kleinen Schweinchen
Sagt Baby-Schweinchen:"Oh, guck' mal _wieder_ drei Rohrbomben gefunden, Papa." - Papa-Schweinchen erwidert grunzend:"Joa, nichts Besonderes. Ich hab' hier 'ne Plastiktüte. Pack' die da mal rein und dann schleppen wir die in unseren Stall." - fragt das Baby:"Und wenn die auf dem Weg oder im Stall explodieren?" - "Ach, hör' auf. Wir machen das immer so.", erwidert Papa-Schweinchen. "Außerdem haben die BILD-Reporter und Sprengkommandos gerade viel Besseres zu tun. Die können wir jetzt nicht anrufen."