Am 3. Mai diesen Jahres wird die selbsternannte Bürgerbewegung „Pro NRW“ vor einer Bochumer Moschee eine Kundgebung abhalten. Diese Kundgebung wird im Rahmen einer NRW weiten Wahlkampftour der Partei stattfinden. Es gilt sich diesem rassistischen Spuk entgegenzustellen und zu zeigen, dass die Rassist_innen von „Pro NRW“ nicht willkommen sind!
Rassismus im aufgeklärten Gewand
„Pro-NRW“ ist eine weit rechts außen liegende Partei und ein Ableger der „Bürgerbewegung Pro Köln“. Die Partei kandidiert wieder für die Landtagswahl in Nordrhein-Westfalen. Die Thematik ist hierbei stets dieselbe geblieben: Es geht um eine herbei fantasierte „Überfremdung des Abendlandes“. Dass „Pro NRW“ damit rassistische Inhalte aufgreift, welche auch in der allgemeinen Bevölkerung und unter dem, was sich als „Normalverbraucher“ bezeichnet, weit verbreitet sind, ist hierbei Teil der Wahlkampfstrategie. Im Gegensatz zu anderen rechtsradikalen Parteien gibt sich „Pro NRW“ bei ihrer Hetze gegen Migrantinnen und Migranten betont bürgerlich. „Ausländer raus!“ wird zu „Islamisierung stoppen!“, rassistische Hass- und Hetzparolen werden gegen vermeintlich harmlosere Forderungen ausgetauscht. Die Partei versucht so auch nicht rechtsoffene Wählerstimmen aus der „breiten Masse“ zu erhaschen. Gerade diese Form des Rassismus stößt auch in der politischen Mitte nicht auf taube Ohren. Allein der Gedanke, dass Migrantinnen und Migranten „uns“ die Arbeitsplätze wegnähmen oder das Sozialsystem belasteten, ohne sich „der deutschen Kultur“ anzupassen, ist in der Bevölkerung weit verbreitet. Diese Form des Rassismus ist der sogenannte „Alltagsrassismus“. Also kein Rassismus, der darin besteht, dass Nazis ihre Opfer mit Baseballschlägern durch die Straßen eines ostdeutschen Dorfes jagen, sondern ein Rassismus, für den der Bürger und die Bürgerin sehr empfänglich sind. Ein Rassismus, der sich unter dem Deckmantel der „aufgeklärten, demokratischen Deutschen“ verbirgt und schon seit längerer Zeit immer weiter ausbricht. Er beinhaltet sowohl die Forderungen von deutschen Spitzenpolitiker_innen, welche sich danach sehnen, dass sich alle Menschen einer deutschen Leitkultur anpassen und in feucht fröhlicher Stimmung „Kinder statt Inder“ ins Mikrofon grölen dürfen, aber auch nach dem Unverständnis des deutschen Bürgertums gegenüber so wahrgenommenen „anderen Kulturen“. Dass dies ein mehr als gesunder Nährboden für die Nazis ist, welche ihre Opfer durch die Straßen eines ostdeutschen Dorfes hetzen und für die Nazis, wie „Pro NRW“, welche versuchen in den Köpfen des/der Bürger_in zum Zünder des geistlichen Sprengstoffes zu werden, ist offensichtlich. Rassismus ist und bleibt Rassismus. Egal wie, oder wo er praktiziert wird. Doch nicht nur das entlarvt „Pro NRW“ als eine rechtsradikale Partei.
Akteure von „Pro NRW“
„Pro NRW“ entstand wie schon erwähnt aus der „Bürgerbewegung Pro
Köln“, die für misslungene Veranstaltungen wie den „Anti-Islam Kongress“
in Köln verantwortlich ist und deren Hauptakteure die Neonazis Markus
Beisicht und Manfred Rhous sind. Pro Köln war aber auch nicht die erste
Idee dieser Aktuere. Beisicht und Rhous gründeten Anfang der 90er Jahre
den Kreisverband der Partei „Die Republikaner“ (REP), die die gleiche
Strategie wie „Pro NRW“ hatte, die Stimmen der Wähler zu erhaschen. Doch
auch hier viel schnell auf, welch Geistes Kinder die beiden Ex-CDUler
und ihre neuen Parteigenossen waren. Bei „nationalen Saufgelagen“ in der
Republikaner Parteizentrale durften weder Hitlergruß noch anschließende
Pöbelein gegen Migrant_innen fehlen. Auch die Ausübung des Berufs von
Beisicht lässt auf seine Ideologie schließen. Markus Beisicht ist
Anwalt. Er verteidigt jedoch nicht irgendwen, sondern regelmäßig
Neonazi-Größen, wie den Nazi-Kader Axel Reitz. Beisicht engagierte sich
in seiner Studienzeit im „Ring freiheitlicher Stundenten“, einer
faschistsichen Studierendengruppe, und Rhous war Mitglied in der NPD.
Rhous ist allerdings nicht mehr bei „Pro NRW“, sondern bei ihrem Ableger
„Pro Deutschland“ zu finden. Beisicht ist Parteivorsitzender von „Pro
NRW“.
Mitte letzten Jahres gründete sich auch in Bochum eine Ortsgruppe von
„Pro NRW“. Hier ist der Vorsitzende Kevin-Gareth Hauer. Er ist
stellvertretender Vorsitzender und aktives Mitglied. Der Kreisverband
Bochum trat bisher noch nicht stark im Bochumer Stadtgebiet in
Erscheinung. Es wurden lediglich einige Flyer in verschiedenen
Stadtteilen verteilt. Auch wenn nicht damit gerechnet werden kann, dass
„Pro NRW“ die 5%-Hürde knackt und somit nicht in den Landtag einziehen
wird, ist es wichtig, einer geistigen Brandstiftung und denen, die sie
verursachen, vorzubeugen und sich entgegenzustellen.
Wir als Antifaschist_innen treten aus unserem Selbstverständnis heraus gegen Rassismus und für eine befreite Gesellschaft ein, in der die Menschen frei von Unterdrückung und herbei fantasierten Unterschieden aufgrund ihrer Herkunft oder Religion leben können. Auch wenn wir uns selbst keiner Religion zugehörig fühlen verteidigen wir selbstverständlich die Religionsfreiheit aller Menschen. Es ist eine traurige Wahrheit, dass es immer wieder rassistisch motivierte Gewalttaten und Morde gibt und dass diese größtenteils von der Bundesregierung geleugnet werden und zum Teil von Vertreter_innen des deutschen Staates begangen werden.
Am 3. Mai rufen wir dazu auf, sich mit uns gegen „Pro NRW“ und die deutsche Realität zu stellen.
Es gibt kein besseres Deutschland!
Den rassistischen Konsens brechen!
ACHTUNG, NEUER KUNDGEBUNGSPUNKT!
Neu:
Kundgebung:
03.05.2012 – 10:00 – Humboldtstr./Ecke Marienplatz (Parkplatz gegenüber der Marienkirche)
[Nicht mehr aktuell: 03.05.2012 - 10:00 - Südring/Ecke Humboldtstraße}
Krefeld
Krefeld startet jetzt auch die Kampagne:
Kampagne http://gegenjedennationalismus.noblogs.org/ gestartet!
ProNrw und Grauen Wölfen in Krefeld entgegentreten!
Facebook: fb.me/1mlV2pm07
Joho
Cool, dass in Krefeld was gemacht wird!
Aber wieso beschäftigt sich der Aufruf auch mit den Grauen Wölfen? Den Zusammenhang verstehe ich nicht.
...
weil die PROs dort vor einer Moschee stehen, die ein Treffpunkt für Graue Wölfe ist. Und warum die nicht cool sind....naja, lässt sich auch in dem AUfruf nachvollziehen, bzw. googlen ;)
Übrigens ist an dem selben Tag wie in Bochum auch eine Kundgebung von PRO NRW in DOrtmund angemeldet!
DAHER: Erst nach Bochum, PRO NRW plattmachen, dann in Dortmund um die Überreste kümmern! ;)
Gemeinsam Kontra geben! Keine Räume für Rassist_innen!
Wer zur besagten - ja doch recht ungünstigen - Uhrzeit in Bochum nicht kann, aber dennoch gegen „pro NRW“ und seine Strukturen auf die Straße gehen mag, kann das am Wochenende darauf in Leverkusen tun:
Antifaschistische Demonstration:
Kontra geben! Keine Räume für Rassist_innen!
5. Mai 2012 | 17 Uhr | Leverkusen-Opladen
Auftakt: Bahnhofstraße - Ecke Humboldtstraße
Gemeinsam gegen die extreme Rechte auf die Straße gehen!
Egal ob in Bochum, Leverkusen oder anderswo!
Weitere Informationen findet Ihr unter http://www.aalev.info
Kundgebungsort verschoben!
Der Standort der antifaschistischen Kundgebung gegen „pro NRW“ hat sich um ein paar Straßen verschoben. Die Kundgebung findet nun an derHumboldtstr./Ecke Marienplatz (Parkplatz gegenüber der Marienkirche) statt.
Am 4.5. Pro NRW in Düsseldorf entgegentreten!
Solidarisch gegen Rassismus, Rechtspopulismus und andere Widerlichkeiten!
4.5. Düsseldorf
16.30 h Münsterstr. 199
http://bhoa.blogsport.eu/2012/05/02/am-4-5-pro-nrw-in-dusseldorf-entgegentreten/