Seit am Samstag Nachmittag Plattformen in 5 alte Bäume des Hambacher Forstes gezogen wurden, der komplett bedroht ist von der Rodung für den Braunkohleabbau, dauert die Waldbesetzung nun seit 3 Tagen an. Es sind immernoch viele Aktivist_innen vor Ort, in den Bäumen und am Boden. Sowohl oben als auch unten wird fleißig Infrastruktur ausgebaut. Die Polizei hat sich bisher noch nicht besonders für die Besetzung interessiert. Am Ort, an dem am Samstag das Waldfest stattfand, einige hundert Meter von der Besetzung entfernt, wurde zusätzlich eine Mahnwache angemeldet, sodass es jetzt zudem noch einen sicheren, legalen Ort gibt. Am Donnerstag findet die Jahreshauptversammlung von RWE in Essen statt gegen die ebenfalls große Proteste und eine Blockade geplant sind. Nach der Aktion in Essen ist geplant mit möglichst vielen Menschen zusammen auf die Waldbesetzung zu fahren, um die erfolgreiche Blockade bei einer „Nach der Blockade ist auf der Besetzung“-Party zu feiern. Vom Waldfest am Samstag und über die Hintergründe der Besetzung gibt es eine 10 minütige Videodokumentation. Diese findet ihr hier.
Die Waldbesetzung sieht sich als eine langfristige direkte Aktion im Zusammenhang mit ansteigendem Widerstand in den unterschiedlichsten Facetten. Zum einen gegen die Kohleverstromung weltweit und konkret im Reihnischen Braunkohlerevier. „Eine Idee für ein Transpispruch die mir besonders gut gefallen hat war: Germany‘s next Wendland“ rief ein Kletterer den Besucher_innen des Festes am Samstag per Megaphon zu. Und ein Widerstand wie im Wendland wäre hier, wegen der Dimension der Zerstörung, die hier auf den verschiedenen Ebenen durch die „Besatzungsmacht RWE“ (so ein Anwohner) stattfindet, dringend notwendig: Der Zerstörung des Weltklimas (Das Rehinische Braunkohlenrevier ist Europas Klimakiller Nummer 1), der Zerstörung der lokalen Umwelt durch die Abbaggerung, das Abpumpen des Grundwassers, die dadurch entstehende Trockenheit die noch in Aachen Probleme bereitet, die Vernichtung von Lebensräumen und das damit einhergehende Artensterben, die Zerstörung von in Jahrtausenden entstandenen Wäldern (Der ehemals größte Wald der gesamten Region wird komplett gerodet) und der Zerstörung der Gesundheit Hunderttausender Menschen durch die Feinstaubbelastung und die darin enthaltenden radioaktiven Partikel. (nähere Infos findet ihr hier: hambacherforst.blogsport.de, bei den Buirern für Buir und beim BUND.
Die Waldbesetzung ist ein weiterer Schritt in die Richtung eines massiveren Widerstandes. Neben den Klimacamp in Manheim im letzten Jahr, der Kampagne Ausgeco2hlt, den zahlreichen lokalen Gruppen und RWE Unplugged, regt sich nun auch direkt an der Abbruchkante eine lebendige Anti-Kohle Bewegung. Auch im Wendland hat alles mit einer Platzbesetzung begonnen.
Kommt also zahlreich und unterstützt die Waldbesetzung. Eine Wegbeschreibung findet ihr hier. Auch Sachspenden sind sehr willkommen. Gebraucht wird Bauholz, Brennholz, veganes Essen, Planen, Fahrräder (auch Fahrradteile, oder reparaturbedürftigte Fahrräder, oder Fahrradwerkzeug), Werkzeuge allgemein (Sägen, Hämmer, Schrauben, Nägel, Akku-Bohrer,...), warme Decken, Zelte,...
Bäume statt Bagger
Wald statt Kohle
Widerstand statt Ausgebrand
Auch Geldspenden helfen weiter:
Konto: Spenden & Aktionen
Konto-Nr.: 92881806
BLZ: 513 900 00
Bank: Volksbank Mittelhessen
Betreff: Hambacher Forst
Weiter so!
Ihr seid super, macht weiter, haltet durch, meine Solidarität habt ihr voll und ganz, vielleicht reichts sogar für einen Besuch bald!