Am zurückliegenden Samstagvormittag versammelte sich in Bückeburg eine größere Anzahl von Nazis. Die rund 30 Personen, aus den rechten Zusammenhängen „Westfalen Nord“, sowie den „Nationalen Sozialisten Bückeburg“, trugen ein Banner bei sich und verteilten Flugblätter mit rechten Gedankengut. Die Aktion schien längerfristig geplant gewesen zu sein, da sich neben regionalen auch überregional organisierte Aktivist_innen beteiligten. Unmittelbar zuvor war es in Hannover zu einer gleichen Aktion gekommen.
Zwar wurde die Gruppe Neonazis zwischenzeitlich von der Polizei
kontrolliert, sie konnten jedoch bis ca. 12:00 Uhr weitestgehend
unbehelligt die Innenstadt durchqueren und ihre Propaganda
verteilen.
Nachdem lokale Antifastrukturen auf die Naziaktivitäten
hingewiesen wurden, versammelten sich gegen 15:00 rund 30
Antifaschist_innen, spontan und deshalb ebenfalls unangemeldet, in
der Innenstadt, um auf die rechten Umtriebe aufmerksam zu machen und
gegen diese zu protestieren. Mithilfe eines Transparent und schnell
gedruckten Infoblättern wurden die Innenstadtbesucher_innen über
die vergangene Naziaktion aufgeklärt. Neben Ladenbesitzer_innen und
Passant_innen, die die Nazis in Aktion erlebt hatten, konnten auch
Uneingeweihte erreicht werden.
Eine halbe Stunde nachdem sich die antifaschistische Demonstration
aufgelöst hatte, kontrollierte die Polizei einige Jugendliche, die
sie den Demonstrationsteilnehmer_innen zurechnete.
Gegen 17.00
wurden dann, rund 300 Meter entfernt von der Polizeistation eine
handvoll Jugendlicher von rund 30 erwachsenen Männer attackiert. Die
Angreifer_innen hetzten die Jugendlichen bis in ein Lokal, in welchem
eine direkte Konfrontation nur mit Hilfe des Ladenpersonals
verhindert werden konnte.
Die regionale Naziszene zeigte sich in den vergangenen Wochen
ungewohnt selbstbewusst. Waren ihre Anhänger_innen im
zurückliegenden Jahr vor allem durch Gewalttaten aufgefallen, hatten
sie es gleichzeitig vermieden öffentlich in Erscheinung zu treten.
Bereits Ende März jedoch hatten Mitglieder der „Nationalen
Sozialisten Bückeburg“, ebenfalls unterstützt durch
„Kamerad_innen“ des Nazinetzwerkes „Westfalen Nord“, durch
Verteilaktionen schon einmal direkten Kontakt zur Bevölkerung
gesucht. Vergangene Propagandaaktionen waren zumeist im Schutze der
Nacht als Briefwurfsendungen erfolgt.
Während die Gewalt gegen
politisch Andersdenkende noch immer überdeutliche Relevanz besitzt,
offenbart sich anhand derartiger Aktionen ein politischer Wille jener
Neonazis, der deutlich über ihr angebliches jugendliches Bandenwesen
hinausweist.
Autonome Antifa Bückeburg, 15. März 2012
männliche Angreifer_innen???
"...handvoll Jugendlicher von rund 30 erwachsenen Männer attackiert. Die Angreifer_innen hetzten die Jugendlichen bis in ein Lokal..." Wie viele der 30 attackierenden Männer waren denn Angreiferinnen? Sorry, aber dogmatisches Verwenden von _innen, auch wo es inhaltlich keinerlei Sinn macht, wirkt schnell etwas lächerlich