Einladungstexte zum Einführungsseminar zur Kritik der Politischen Ökonomie: „Inklusion als Impuls zur Neuformulierung eines radikalen Humanismus“, für den 5. Mai 2012
Ankündigung / Empfehlung:
Das 11. Seminar zur Einführung in die »Kritik der Politischen Ökonomie« in Köln
mit einem kritischen Brückenschlag zum laufenden systemisch gesellschaftlichen Diskurs und einer Theorieerweiterung zur Diskussion:
Inklusion als Impuls zur Neuformulierung eines radikalen Humanismus
Samstag fünfter Mai 2012
Humanwissenschaftliche Fakultät (HumF) Uni Köln
11Uhr bis 17Uhr
Raum 417
Gronewaldstraße 2
50931 Köln
Ankündigungstexte (pdf):
Kontakt: al - plenum @ uni - koeln . de
Link zum Termin auf der Seite der AL Uni Köln - Basisdemokratische Hochschulgruppe.
Ein Teach-In der "Projektgruppe (PG) Marxismus und Kritik der Politischen Ökonomie Köln"
Studierendenausschuss der Vollversammlung(StAVV)
School Is Open (SIO) Bildungsraumprojekt
Alternative Liste (AL) Uni Köln
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Weitere Links:
http://alunikoeln.blogsport.de/termine-daten/
https://klips.uni-koeln.de/qisserver/rds?state=verpublish&status=init&vm...
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Offizieller Ankündigungstext des kritischen Seminars im Lehrplan / Vorlesungsverzeichnis an der Uni Köln:
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Einführung in die Kritik der Politischen Ökonomie
(im Rahmen von »school is open«)
Lehrperson: Dipl. Päd. Dieter Asselhoven
Veranstaltungsart: Seminar
Max. TeilnehmerInnen: keine TeilnehmerInnenbeschränkung
Veranstaltungsnr.: 7462
Veranst.: SWS 2
Semester: SoSe 2012
Termine: Freitag 10:00 – 11:30 wöchentlich in: 9 (216 HF Hauptgebäude A)
Beginn: 13. April 2012 Ende: 13. Juli 2012
Kommentar
Das Interesse an der Marxschen Analyse hat durch die angeschlagene Ökonomie und die globalen Krisenerscheinungen und durch die Kapitulation von Experten wie dem Nobelpreisträger Robert Solow (Wirtschaftswissenschaftler seien nur Klempner und „Ich erwarte von meinem Klempner keine Vorhersage, wann die Toilette zusammenbricht.“) zugenommen. Es wäre also an der Zeit, eine Neubewertung marxianischer Theorieansätze vorzunehmen bzw. sie zunächst erster Hand kennen zu lernen. Dabei wird es in dem Seminar nicht darum gehen, sich einer bestimmten orthodoxen Sichtweise anzuschließen. Zudem gibt es Weiterentwicklungen der Kritik der Politischen Ökonomie wie die Kritische Theorie oder die feministische Ökonomiekritik, die im Seminar eine Rolle spielen werden.
Wir sind heute an einem zugespitzten Zeitpunkt der menschlichen Geschichte angelangt. Die bisher höchste Produktivkraftentfaltung und die potentiell mögliche kosmopolitische Weltgesellschaft und -kommunikation fallen zusammen mit der höchsten Entwicklung von technischer Destruktivkraft und einer zugespitzten Verelendungs- und Entwertungstendenz für einen Großteil der Menschen. Klimawandel, Überschwemmungen, Artensterben, neue Krankheiten, sinkende Lebenserwartung für heutige Jugendliche, seit 2008 lebt eine Mehrheit der Menschen in Slums.
Die Unterwerfung der Welt unter die „Diktatur des Profits“ (Viviane Forrester) führt dazu, dass alle Tätigkeiten und Menschen, die nicht „produktiv“ sind, zurück zu stehen haben: Pflege, Erziehung, Bildung, Kultur, Umgang mit Natur, Kindern, Kranken, Alten. Die „scheinbar geschlechtsneutralen Prinzipien der Leistung, Effizienz, Risikobereitschaft, Härte, Robustheit, des Wettbewerbs, der rastlosen Aktivität (sind konnotiert) mit der männlichen Position in der klassisch-bürgerlichen Arbeitsteilung“ (Helga Bilden). Für die Verwertung des „Humankapitals“ wird notwendig abstrahiert vom lebendigen Menschen und gleichzeitig seine umfassende Selbstaktivierung verlangt.
Es geht aber auch um die – für jegliche wissenschaftliche Tätigkeit notwendige – Befassung mit erkenntnistheoretischen Konzepten (u. a. Idealismus, Empirismus, Positivismus, Rationalismus), um die Ausprägung der Fähigkeiten zum Unterscheiden von Erscheinung und Wesen, das Phänomen der Verdinglichung, die Unterscheidung von Abstraktheit und Konkretheit, um die dialektische Methode und das Verhältnis von Subjekt/Objekt sowie um die Fähigkeit zur Unterscheidung von mikro-, meso- und makrosoziologischer Reflexionsebene.
Das ist ein ambitioniertes Seminarprogramm, sicherlich lektüreintensiv, dessen Niveau nach einer generellen Einführung in wesentliche Grundbegriffe der Kritik der Politischen Ökonomie dann mit den TeilnehmerInnen gemeinsam festgelegt werden wird. Einen Hinweis gibt die exemplarisch zu verstehende Literaturliste im Anhang.
»Im Innersten wissen alle Menschen, ob sie es sich zugestehen oder nicht: Es wäre möglich, es könnte anders sein. Sie könnten nicht nur ohne Hunger und wahrscheinlich ohne Angst leben, sondern auch als Freie leben. Gleichzeitig hat ihnen gegenüber, und zwar auf der ganzen Erde, die gesellschaftliche Apparatur sich so verhärtet, dass das, was als greifbare Möglichkeit, als die offenbare Möglichkeit der Erfüllung ihnen vor Augen steht, ihnen sich als radikal unmöglich präsentiert“ (Theodor W. Adorno).
Literatur
Altvater, Elmar; Hecker, Rolf; Heinrich, Michael; Schaper-Rinkel, Petra: Kapital.doc, Münster 1999
Asselhoven, Dieter; Götting Bernd; Krieg, Gerhard; Spreer, René:
Einführung in die Grundbegriffe der Kritik der Politischen Ökonomie,
Köln 2012
Bilden, Helga: Sozialisation in der Dynamik von Geschlechter- und
anderen Machtverhältnissen in: Bilden, Helga; Dausin, Bettina:
Sozialisation und Geschlecht. Einleitung in eine vielstimmige
Diskussion, Leverkusen 2006
Braunstein, Dirk: Adornos Kritik der politischen Ökonomie, Bielefeld 2011
Fetscher, Iring: Karl Marx, Friedrich Engels. Studienausgabe in fünf Bänden, Berlin 2004
Fraser, Nancy: Frauen, denkt ökonomisch! in: tageszeitung vom 25. Mai 2005
Harvey, David: Marx’ »Kapital« lesen. Ein Begleiter für Fortgeschrittene und Einsteiger, Hamburg 2011
Heinrich, Michael: Die Wissenschaft vom Wert. Die Marxsche Kritik der
politischen Ökonomie zwischen wissenschaftlicher Revolution und
klassischer Tradition, Münster 2011 (5. Auflage)
Marx Karl, Engels Friedrich: Die deutsche Ideologie in: Marx – Engels – Werke (MEW) Band 3, Berlin 1969
Rius (Eduardo del Río): Comic: Marx für Anfänger, Reinbek bei Hamburg 1984
Soiland, Tove: Gender-Konzept in der Krise. Die Reprivatisierung des Geschlechts, in: Forum Wissenschaft vom 12. Mai 2005
Das Seminar ist grundsätzlich offen für alle Interessierten.
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http://www.schoolisopen.uni-koeln.de/aktivitaten/lehrveranstaltungen-im-...
Hier sollte eine kritische Auseinandersetzung mit dem Inklusionsbegriff und dem wissenschaftlichen Hintergrund möglich sein.
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http://oekologische-linke.de/dl/dl.pdfa?download=Einladung-Seminar-2012-...
http://oekologische-linke.de/dl/dl.pdfa?download=Langfassung-Seminar-201...
Ankündigungstext
11. Seminar »Kritik der Politischen Ökonomie«
<strong>Inklusion als Impuls
zur Neuformulierung eines
radikalen Humanismus</strong>
am Samstag, dem 5. Mai 2012
11.00 Uhr – 17.00 Uhr
im Raum 417, HumF Uni Köln, Gronewaldstr. 2, 50931 Köln
Marx sprach davon, dass die bürgerliche Gesellschaft »alle feudalen, patriarchalischen, idyllischen Verhältnisse zerstört (habe). Sie hat die buntscheckigen Feudalbande, die den Menschen an seinen natürlichen Vorgesetzten knüpften, unbarmherzig zerrissen.« Mit der kapitalistischen Moderne hielt eine große Vereinfachung Einzug. Noch einmal Marx: Es werde keine andere soziale Verbindung übrig gelassen als »das nackte Interesse, als die gefühllose bare Zahlung«. Darauf basierend entstanden neue Ungleichheiten, die oft an körperliche Merkmale gebunden wurden.
Wie könnte eine vollständig inklusive Gesellschaft aussehen? Dazu finden wir erneut Hinweise bei Marx: »Nachdem mit der allseitigen Entwicklung der Individuen auch ihre Produktivkräfte gewachsen und alle Springquellen des genossenschaftlichen Reichtums voller fließen – dann kann die Gesellschaft auf ihre Fahne schreiben: Jede nach ihren Fähigkeiten, jede nach ihren Bedürfnissen!«
http://alunikoeln.blogsport.de/2012/05/01/5-mai-11-seminar-kritik-der-po...