Etwa 100 Teilnehmer protestierten am Samstag mittag auf dem Lidellplatz gegen die neue Kanzlei einer rechten Anwältin. Die Kundgebung unter dem Motto "Gegen Nazis und ihre AnwältInnen" sollte auf die Verstrickungen von Nicole Schneiders in die Neonazi-Szene aufmerksam machen und forderte den Vermieter auf, ihr die Kanzleiräume zu kündigen.
In mehreren Redebeiträgen wurde die Rolle von Anwälten für die rechte Szene thematisiert. Neben Nicole Schneiders gibt es auch in Rastatt mit Klaus Harsch und in Reutlingen mit Steffen Hammer Anwälte, die Neonazis nicht nur vertreten, sondern gleichfalls in der rechten Szene aktiv sind. Ihre Rolle als Anwälte nutzen sie für Rechtsberatung oder indem sie für ihre anwaltliche Tätigkeit für Neonazis einen Freundschaftspreis oder gar nichts in Rechnung stellen. Während Nicole Schneiders ihre rechte, menschenfeindliche Einstellung in internen Neonazi-Foren äußert, nutzte Steffen Hammer dafür seine Rolle als Sänger der Rechtsrockbands "Noie Werte".
Nils Schnurr von der Autonomen Antifa Karlsruhe betonte, dass sich die Kundgebung nicht dagegen richtete, dass Anwälte auch Neonazis vertreten. "Bei Nicole Schneiders liegt der Fall anders. Sie ist seit Jahren in der rechten Szene aktiv, war im NPD-Vorstand und Mitglied in der Kameradschaftsszene. Ihr Engagement geht mit Rechtsschulungen bei Kameradschaften oder kostenlose Unterstützung im Einzelfall weit über ihre anwaltlichen Pflichten hinaus."
Schnurr zog ein positives Fazit der Kundgebung, die vor allem die Anwohner über ihre Nachbarin informieren sollte. "Wir werden nicht zulassen, dass sich die neue Kanzlei festsetzt. Es ist für alle Anwohner unerträglich, dass in der Karlsruher Innenstadt Neonazis ein- und ausgehen. Daher werden wir unsere Proteste fortsetzen, bis der Vermieter Nicole Schneider die Räume kündigt."
SWR
Redaktion: Oliver Grimm
Letzte Aktualisierung: 10.03.2012, 12.30 Uhr
Rund 80 Teilnehmer protestieren nach Angaben der Polizei derzeit auf dem Lidellplatz gegen die Eröffnung einer Rechtsanwaltskanzlei. Der Protest richtet sich gegen eine Anwältin, die früher Mitglied der NPD war. Sie vertritt einen mutmaßlichen Unterstützer der rechtsextremen NSU Terrorzelle. Zu der angemeldeten Kundgebung hat ein "Bündnis gegen Rechts" aufgerufen.
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