Die Forderung nach »Elite« hat Konjunktur. Vom Bestehen gesellschaftlicher Funktionseliten wird dabei häufig auf die Existenz einer höher begabten Menschengruppe geschlossen. Deren Befähigung zur »Elite« wird auf biologische Kategorien zurückgeführt: »Rasse«, vererbte Intelligenz oder genetische Veranlagung.
Volker Weiß analysiert, wie sich das Bedürfnis nach Abgrenzung einer Elite in Deutschland äußert: von Botho Strauß über Peter
Sloterdijk bis zu Thilo Sarrazin.
Er weist nach, dass dieses Bedürfnis nach »Elite« in direkter Tradition
der Theoretiker der »Konservativen Revolution« der Weimarer Zeit steht.
Heute wird dieses Bedürfnis von einer »neuen« Rechten befeuert. Ihr Ziel ist die Revision gesellschaftlicher Liberalisierungen seit dem
Ende der sechziger Jahre. Neu ist, dass sich diese Strömung nicht nur
mit dem Gestus der Opfer und Tabubrecher präsentiert, sondern mit dieser
Strategie auch Erfolg hat.
Veranstaltungsort
Planwirtschaft, Werderstraße 28
www.infoladen-ka.org