Eisenbahnbundesamt weicht Fragen aus - BI Umweltschutz: Der Castor-Transport ist illegal

Wir blockieren den Castor

Ungefähr 400 Menschen haben am Freitag Abend gegen den rollenden Castor-Transport in Hitzacker/Elbe demonstriert, an vielen anderen Orten gingen Menschen im Wendland gestern Abend auf die Straße. In Lüneburg haben 1.200 Menschen demonstriert. In der Göhrde hat es gegen Abend einige schwerverletzte Demonstranten gegeben, die ins Krankenhaus eingeliefert werden mussten. Polizisten hätten nach Augenzeugenberichten auf gefesselte Festgenommene eingeschlagen.

 

Unterdessen zweifelt die BI weiter an, dass drei Behelfsbrücken im Raum Hitzacker tragfähig für den tonnenschweren Castor-Transport sind.

 

"Manch eine Antwort ist keine Antwort: Das Eisenbahn-Bundesamt hat der BI zwar jetzt geantwortet, aber in dem ganzen Text kein Wort zu den Brücken verloren", sagt BI-Sprecher Wolfgang Ehmke. Eisenbahner hatten der BI gesteckt, dass es drei unzureichende Behelfsbrücken im Raum Hitzacker gibt: bei Pommoissel/Tangsehl, Hitzacker/Eichengrund und Kähmen, außerdem gäbe es auf sieben Kilometern Länge uralte Schienen aus dem Jahr 1928.

 

Dazu kommt, dass Greenpeace nun aus dem niedersächsischen Umweltministerium Schwarz auf Weiß zu lesen bekam, dass alle Zwischenlager nicht sicher sind und nachgerüstet werden müssen. Das Sander-Ministerium schrieb, dass nach neueren Erkenntnissen zum Schutz vor Einwirkung Dritter "umfangreiche baulich-technische Nachrüstungen" erforderlich seien.


"Das Castorkonzept ist in jeder Hinsicht gescheitert, nicht einmal ein Viertel des Lagers ist befüllt, die Strahlung übersteigt die genehmigten Grenzwerte. Nun sind auch noch Baumaßnahmen nötig, trotzdem rollt der Transport", kritisiert die BI.

Hier der Brief des EBA im Wortlaut:

Die Beförderung von Kernbrennstoffen genehmigt nicht das Eisenbahn-Bundesamt (EBA), sondern nach dem Atomgesetz (AtG) das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS). Im von Ihnen genannten Fall hat das BfS dem Transportunternehmen Nuclear Cargo + Service GmbH eine entsprechende Genehmigung erteilt.

Die jeweilige Route wird im Einzelfall durch den Betreiber der Schieneninfrastruktur und die beteiligten Aufsichtsbehörden – etwa die Innenministerien der vom Transport berührten Bundesländer, die Bundespolizei und das EBA - einvernehmlich festgelegt. Ich bitte jedoch um Verständnis, dass das EBA zu Transportrouten aus Sicherheitsgründen keine Auskünfte erteilen kann.

Grundsätzlich können Eisenbahninfrastrukturen für alle Verkehrsformen genutzt werden. Auch für Gefahrguttransporte gibt es grundsätzlich keine Einschränkungen hinsichtlich der Nutzung von Eisenbahntrassen, sofern die allgemeinen Sicherheitsvorschriften beachtet werden.

Bei der Entscheidung über die jeweilige Route für die Beförderung von Kernbrennstoffen werden selbstverständlich alle sicherheitsrelevanten Aspekte berücksichtigt.

Mit freundlichen Grüßen

Im Auftrag
Moritz Huckebrink

Pressestelle
Eisenbahn-Bundesamt
Heinemannstraße 6
53175 Bonn
E-Mail: presse@eba.bund.de
Telefon: 0228 98 26 186


Viele kamen schon Freitag

Großdemonstration in Dannenberg

Viele Menschen haben sich schon gestern auf den Weg ins Wendland gemacht, die Camps füllen sich.

Die Demonstration am heutigen Samstag wird – da ist sich die Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg (BI) sicher – ein weiterer Meilenstein in der fast 35-jährigen Geschichte des Widerstands gegen Gorleben als "nukleares Entsorgungszentrum".

“Der 13. Castortransport, der inzwischen durch Deutschland rollt, ist ein Symbol einer gescheiterten Atommüllpolitik", sagte BI-Sprecher Wolfgang Ehmke. Die Castoren sollen in Gorleben abgestellt werden, obwohl die Strahlenwerte dort überhöht sind – und in Gorleben wird unter Tage weiter gebaut, obwohl ein Neubeginn in der Endlagersuche propagiert wird.


Bilder des Widerstands prägen sich ein, so wie die angeblich brennenden Polizeiautos am Nachmittag bei Leitstade und Tollendorf. "Nach unseren Informationen hat es keine Brandanschläge gegeben", unterstreicht die BI, eigene Recherchen hätten ergeben, dass es sich um bengalisches Feuer handelte.

"Wir erwarten Tausende heute zum friedlichen Protest gegen den Atomausstieg light der Bundesregierung und gegen das Festhalten an Gorleben als Endlagerstandort", so Ehmke.

PS.: die Pressekonferenz des Trägerkreises, der die Großdemonstration und Kundgebung organisiert, findet nicht auf der Esso-Wiese in Dannenberg, sondern um 11.15 Uhr auf dem Kundgebungsplatz statt. Zuvor gibt es nämlich um 10 Uhr eine Pressekonferenz des "Schulterschlusses" – der Abgeordneten im Kreis-, Land- und Bundestag der Region, der Bäuerlichen Notgemeinschaft und der BI Umweltschutz, die im Rathaus Dannenberg stattfindet.

 

 

Trägerkreis der Großdemonstration "Gorleben soll leben" in Dannenberg
Gemeinsame Pressemitteilung, 25. November 2011

Großdemonstration am 26.11.2011 in Dannenberg / Informationen für Journalist/innen


Sehr geehrte Damen und Herren,

im Folgenden geben wir einen Überblick über die Demonstration und Großkundgebung am Samstag, 26. November um 12.30 Uhr in Dannenberg im Wendland

** Start: 12.30 Uhr an zwei Auftaktpunkten.
An beiden Auftaktpunkten gibt es kleine Bühnen und Lautsprecherwagen
mit interessantem Vorprogramm, mit Redebeiträgen und viel Musik

* Auftaktpunkt Ost „Umwelt und Leben“:
Sammelpunkt für Demo-Teilnehmer/innen aus Richtung Norden und Osten.
Ort: An der L256 zwischen Splietau und Nebenstedt
Gestaltung: Campact und BUND
Fußweg zur Hauptkundgebung: 2 Kilometer
Beiträge von: Astrid Goltz, Campact; Renate Backhaus, BUND; Christfried
Lenz, BI Kein-CO2-Endlager; Christoph Bautz, Campact; + Musik

* Auftaktpunkt West „Arbeit und Leben“
Sammelpunkt für Demo-Teilnehmer/innen aus Richtung West und Süd.
Ort: Riemannstr./ Querdeich (Dannenberg)
Gestaltung: DGB
Fußweg zur Hauptkundgebung: 3 Kilometer
Beiträge von: Dirk Werner, Lüneburger Aktionsbündnis gegen Atomanlagen;
Lennard Aldag, DGB; Wolfgang Ehmke, BI Lüchow-Dannenberg; Bäuerliche
Notgemeinschaft; Michi Kitazawa-Engel, Aktuelles aus Fukushima + Musik

** 13:00 Uhr: Demonstrationszüge von den Auftaktpunkten; Treffen am
Ortsausgang von Dannenberg zur Großkundgebung ''Gorleben soll leben –
STOP CASTOR!''; anschließend:

** 14 bis 16 Uhr: Bühnenprogramm Hauptbühne (in chronologischer
Reihenfolge)
Begru
̈ßung und Moderation: Jan Egge Sedelies
Berlin Boom Orchestra, Reggae, Dancehall & Ska
Kerstin Rudek, Vorsitzende BI Lüchow-Dannenberg
JapanerInnen zu Fukushima
Hubert Weiger, Bundesvorsitzender BUND
Jochen Stay, .Sprecher ausgestrahlt
Hartmut Tölle, Bezirksvorsitzender Niedersachsen-Bremen-Sachsen-Anhalt
DGB: Grußwort Michael Sommer (ca. 15:00 Uhr)
Beat Poeten, Musik mit Lyrik
Elke Brandes, Anti-Atom-Gruppe Freiburg
Luise Neumann-Cosel, Widerstands-Aktionen
Bäuerliche Notgemeinschaft
Xamba, Samba aus dem Wendland

** Links zur Karten
Demorouten (pdf):
https://www.gorleben-castor.de/downloads/lageplan-demorouten.pdf
Kundgebungsgelände (pdf):
https://www.gorleben-castor.de/downloads/lageplan-kundgebungsgelaende.pdf


** Pressekonferenz
Samstag, 26.11.11 um 11:00 Uhr im Pressezelt rechts neben der Bühne:
Vertreter des Trägerkreises

** Technische Hinweise:
* Parkplatz für Ü-Wagen: Anfahrt über L 256 aus Richtung Nebenstedt,
dort wird eine Parkspur für Ü-Wagen neben der Gartower Str.
eingerichtet. Bitte früh da sein, denn früher oder später ist die
Straße dicht.
* Pressepodest: neben dem Mischpult auf dem Kundgebungsplatz; hier auch
Ausgabe von Tonsignal möglich
* Pressezelt rechts neben der Bühne: hier Aufenthaltsmöglichkeit für
JornalistInnen und Zugang zu Presseansprechpartnern (siehe unten) und
Redner/innen.
* Interviews und O-Töne von Presseansprechpartnern und Redner/innen
erhalten Sie im Pressezelt.
* Der Graben zwischen Bühne und Teilnehmern ist für Journalist/innen
zugänglich
* Der Zugang zu Bühne und Backstagebereich ist für Journalist/innen
nicht (!) möglich.
* Teilnehmerzahl: die Veranstalter werden nach Abschluss der Zählung
(!) eine TeilnehmerInnenzahl bekannt geben. Dies wird voraussichtlich
zwischen 13:00 und 14:00 Uhr der Fall sein.

** Presseansprechpartner des Trägerkreises:
Wolfgang Ehmke, Pressesprecher BI Umweltschutz Lüchow-Dannenberg,
0170-5105606
Jochen Stay, Sprecher .ausgestrahlt - gemeinsam gegen
Atomenergie,0170-9358759
Rüdiger Rosenthal, Pressesprecher BUND (über ihn Kontakt zu Hubert
Weiger), 01 71 / 831 10 51

Weitere Pressekontakte:
http://www.gorleben-castor.de/index.php?cont=8

** Organisiert wird die Großdemonstration von einem breiten Bündnis:
Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg, der Bäuerlichen Notgemeinschaft Lüchow-Dannenberg, der Anti-Atom-Organisation

 

 

.ausgestrahltdem Kampagnennetzwerk Campactdem Bund für Umwelt- und Naturschutz Deutschland (BUND), Robin Wood, ContrAtom, der Arbeitsgemeinschaft Schacht Konrad und dem DGB Region Nord-Ost-Niedersachsen.

 

** Weitere Informationen auf http://www.gorleben-castor.de

 

 Wolfgang Ehmke 0170-5105606 

 

 

 

Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow - Dannenberg e.V.
Rosenstr. 20
29439 Lüchow
Büro: Tel: 05841-4684  Fax: -3197
buero@bi-luechow-dannenberg.de

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Aus dem Wendland schreibt Jochen Stay von .ausgestrahlt

 

Die Bühne ist aufgebaut, die Parkplätze sind ausgeschildert, das Kulturprogramm steht für die große Demonstration am heutigen Samstag in Dannenberg.

 

Zu Tausenden werden wir hier in Sichtweite des Castor-Verladekrans den endgültigen Stopp des Endlagerprojekts im maroden Salzstock Gorleben einfordern.

 

Dazu braucht es jetzt nur noch eines: Dass auch Du morgen nach Dannenberg kommst.

 

Vereinzelt berichtet die Presse von kleinen Scharmützeln, die es entlang der Schienenstrecke heute gab - lass Dich davon nicht irritieren.

 

Unabhängig davon, wie schnell oder langsam der Atommüllzug auf seiner Route quer durch Deutschland vorankommt - die Großdemonstration "Castor Stopp - Gorleben soll leben!" beginnt in Dannenberg wie geplant um 12.30 Uhr.

 

Sie wird ein großes Protesttreffen für die ganze Familie. Die beiden Demozüge und die Kundgebung sind angemeldet, die Polizei wird hier wie in den vergangenen Jahren lediglich den Verkehr regeln. Wir zählen auf Dich!

 

Alle Infos zur Großdemo findest Du hier: http://www.ausgestrahlt.de/mitmachen/castor11/demo

 

Die Wettervorhersage sagt: trocken, wenig Sonne. Warme Kleidung und ein paar Regensachen im Gepäck können aber nicht schaden. Wir empfehlen die Anreise über Uelzen, Salzwedel oder die Dömitzer Brücke und nicht über Lüneburg.

 

Herzliche Grüße

Jochen Stay
und das ganze .ausgestrahlt-Team


PS1:
Aktuelle Infos zu weiteren Aktionen rund um den Castor: http://www.ausgestrahlt.de/mitmachen/castor11/weitere-aktionen

 

PS2: Wo rollt der Castor, wo steht er? Das berichtet aktuell der Castorticker: http://www.castorticker.de