Manchmal liegt die Herausforderung nicht im Kampf selbst, sondern in der Auswahl des Schauplatzes.
---english version below! --- avaiable in english, spanish, polish, french on http://www.adbusters.org/magazine/98/brigades-german.html ---
Überall in Europa sehen sich heute Jugendliche, Arbeiter, Arbeitslose, Rentner, Migranten und Familien mit der gleichen düsteren Armee von Sparmaßnahmen, kapitalistischen Repressalien und Polizeigewalt konfrontiert.
In diesem historischen Augenblick sitzen die Angehörigen der europäischen Mittel- und Unterschicht wirklich „alle im gleichen Boot“ („we’re all in this together“, wie der britische Premierminister nicht müde wird, zu betonen).
Unser gemeinsamer Feind ist schon seit einiger Zeit leicht auszumachen. Allerdings hat sich seine Gestalt im Laufe der Jahre verändert, als habe er eine gewissermaßen revolutionäre Transformation durchlaufen, die seinem Körper eine Präsenz verleiht, die allgegenwärtig und unendlich vervielfältigbar ist.
Der Finanzkapitalismus ist überall, von den Pensionskassen bis zur Eigenheimhypothek. Multinationale Konzerne haben ihre Tentakel in jeden Bereich des menschlichen Lebens vorgestreckt, vom Gefängnissystem bis zur Babynahrung. Der Sicherheitsapparat ist inzwischen weit mehr als nur das leere Streben nach dem Panoptikum, er hat eine reale Präsenz in jedem Winkel der physischen, digitalen und kulturellen Welt entwickelt. Die Arroganz des Staates hat die Auslöschung des Sozialsystems mit der epidemischen Ausbreitung der Gedankenkontrolle und der sozialen Säuberung vereint. Die Verantwortungslosigkeit globaler Industrieunternehmen hat zu einer Verseuchung aller Bereiche der Biosphäre geführt, vom Wasser im Nigerdelta bis zur Luft in Peking.
Und auch wenn wir alle im gleichen Kampf gegen den totalitären Kapitalismus begriffen sind, so hat sich doch in diesem Szenario die Anzahl der Schlachtfelder, auf denen unsere Kampfkraft benötigt wird, drastisch vergrößert.
Um bei der militärischen Metapher zu bleiben: Unsere - wenn auch zahlreichen - Truppen sind im Augenblick überlastet, sie laufen hinter Geistern und ungreifbaren Trugbildern des Feindes her.
Athen, Rom, Paris, Madrid, Lissabon, London und selbst Tunis und Kairo. Wie ist es möglich, eine erfolgversprechende Strategie zu entwickeln, wenn wir an so vielen Orten zur gleichen Zeit kämpfen müssen?
Gehen wir einmal zurück an einen Zeitpunkt, der, obwohl er ein gutes Stück in der Vergangenheit liegt, viele Parallelen zu unserer augenblicklichen Situation aufweist.
Im Jahre 1936 sah sich ganz Europa mit einem einzelnen, äußerst bedrohlichen Feind konfrontiert: dem totalitären Faschismus. Viele Länder waren ihm bereits zum Opfer gefallen und viele weitere würden noch folgen. Italien befand sich seit beinahe einem Jahrzehnt unter faschistischer Herrschaft, Portugal seit exakt zehn Jahren, Deutschland war nur drei Jahre zuvor von den Nazis übernommen worden und Länder wie Großbritannien spielten intensiv mit dem Gedanken, sich auf eine ähnliche Regimeform zuzubewegen. In jenem Jahr vollzog General Francisco Franco seinen Angriff auf die Spanische Republik, wobei er sich rasch die Unterstützung Italiens und Deutschlands sicherte und der Faschismus einem weiteren europäischen Staat drohte. Auch wenn die europäische Zivilbevölkerung an vielen verschiedenen Orten dem gleichen Feind gegenüberstand, so war es doch eindeutig, dass Spanien sich als dringlichster Kampfschauplatz anbot.
Nachdem sie diesen einen spezifischen Kampf als Herzstück des größeren Geschehens ermittelt hatten, konnten sich Tausende antifaschistischer Kämpfer, die
in ihren Heimatländern machtlos waren, zusammenschließen und ihre gemeinsame Energie einem besseren Ziel zuführen als einsamer Frustration oder selbstmörderischem Heldentum.
Zu diesem Zeitpunkt entschieden sie sich dafür, dieses gemeinsame Unterfangen in Anlehnung an die Kommunistische Internationale „Internationale Brigaden” zu nennen.
Was können wir heutzutage aus dieser historischen Lektion lernen?
Nun, zuallererst natürlich, dass kämpferische Bemühungen, selbst wenn sie einer gerechten Sache dienen, nicht zwangsläufig siegreich enden. Wir müssen uns ins Gedächtnis rufen, dass der Krieg gegen den Faschismus nicht von den internationalen Solidaritätsgruppen gewonnen wurde, sondern von einem Bündnis militarisierter Nationalstaaten – die de facto Europa nach dem Krieg in einen von Staaten kontrollierten kapitalistischen Kontinent verwandelten, nicht etwa in den anarchistisch-sozialistischen Traum der antifaschistischen Partisanen.
Am wichtigsten jedoch ist, dass wir das Beispiel des Spanischen Bürgerkriegs als Memento dafür nehmen, dass es in gewissen historischen Momenten notwendig ist, einen gemeinsamen Kampfschauplatz zu finden, an dem die Kräfte aus allen Ländern sich vereinigen können.
Wo könnten sich die heutigen Internationalen Brigaden in ihrem Kampf gegen die Sparmaßnahmen, den Kapitalismus und den Totalitarismus versammeln?
Wie in den 1930ern scheinen wir eine größere Auswahl zu haben, als uns lieb ist. Manche würden sagen, dass Griechenland sich anbietet, der erste EU-Staat, der offiziell der Dritten Welt beitreten wird. Da dort bereits Hunderte von anarchistischen Gruppierungen und unzählige soziale Bewegungen und Organisationen vorhanden sind, könnte Griechenland ein guter Ort zu sein, um alle Bemühungen zusammenzuschließen. Andere würden sagen, Italien sei prädestiniert – ein Land, in dem eine korrupte, plutokratische Regierung nun endlich unter dem Gewicht der Finanzkrise zusammenbricht, während es täglich zu neuen, stärker werdenden Studenten- und Migrantenunruhen kommt. In Italien gibt es eine geschichtlich starke Tradition von Widerstandsbewegungen sowie eine weitverbreitete Kultur des Anarchismus, besonders in den südlichen Regionen. Andere wiederum würden vielleicht sogar Monaco als Schauplatz einbringen. Das Fürstentum ist eine der wohl berühmtesten Ikonen des internationalen Kapitalismus. Es handelt sich um ein winziges Land, nachgerade ohne eigene Armee und mit gewaltiger kultureller Konnotation.
Dieser Liste, die noch viele weitere Schauplätze umfasst, würde ich gerne Großbritannien hinzufügen. Ungleich den anderen Beispielen zeichnet sich das heutige Großbritannien nicht durch Potential für einen Sieg, sondern durch die absehbare Gefahr einer erschütternden Niederlage aus. Nach den Aufständen in den letzten Wochen hat sich die Regierung bemüht, so schnell wie möglich eine Reihe von Sozial- und Sicherheitsmaßnahmen zu ergreifen, die dieses Land in Gefahr bringen, sich auf eine dystopische Version des Viktorianischen Zeitalters zuzubewegen. Die Randalierer sollen, so Cameron, die volle Macht des Gesetzes zu spüren bekommen. So wurde etwa ein 23-Jähriger für den Diebstahl von zwei Flaschen Wasser zu sechs Monaten im Gefängnis verurteilt, ein 18-Jähriger erhielt eine Gefängnisstrafe über 6 Wochen dafür, dass er zu einem Polizisten gesagt hatte: “Ich würde dich plattmachen, wenn du deine Uniform ausziehen würdest” und zwei junge Männer, die über ihre Facebook-Seite versucht hatten, zu Krawallen aufzurufen, erhielten eine Haftstrafe von je vier Jahren. Und es geht so weiter, die gesamte Liste umfasst mehr als 2300 Festnahmen. Die Familien der Festgenommenen verlieren jegliche Sozialleistungen von der Regierung (wenn sie diese beziehen) und die Räumungsbefehle für ihre Sozialwohnungen wurden bereits verschickt. Cameron hat sich deutlich dafür ausgesprochen, dass die Regierung gegen die Brutherde solcher Revolten – die ärmsten Bezirke des Landes - sicherheitstechnisch und sozial „zurückschlägt” und hat sich bereits an den amerikanischen „Supercop” Bill Bratton gewandt, um eine generelle „Null-Toleranz”-Politik überall im Land einzuführen. Und all dies während die Londoner City immer noch die Hauptschlagader des globalen Finanzsystems ist und Legionen von Bankern und Spekulanten beherbergt, die so emsig wie eh und je damit beschäftigt sind, die Weltwirtschaft und das Ökosystem auszuplündern und zu zerstören.
Die schleichende Militarisierung des Vereinigten Königreichs, die stetig strengeren Einwanderungsgesetze, die erbarmungslose soziale Säuberung der unteren Klassen durch Regierungsverordnungen und die Gentrifizierung in den Städten und die beispiellosen Angriffe auf das Bildungs- und Gesundheitssystem in Verbindung mit den schamlos ausgenutzten Privilegien der Oberschicht und der globalen Konzerne lassen keine Frage darüber offen, dass Großbritannien der Laborversuch für das post-krisenhafte Europa von Morgen ist.
Großbritannien ist nicht Griechenland, es ist ein gesittetes, normales Erstweltland. Sollte das totalitäre kapitalistische Projekt in Großbritannien erfolgreich sein, dann bietet dies dem Rest von Europa eine „funktionierende” Vorlage, die bald zu sogar noch härteren Maßnahmen in allen EU-Mitgliedsstaaten und Kandidatenstaaten führen wird. Eine Niederlage in Großbritannien wäre ein höchst gefährlicher Schritt hin zu einer Niederlage auf dem gesamten Kontinent. Aus diesem Grund glaube ich, dass das Vereinigte Königreich unser Land der Wahl für einen gemeinsamen, internationalen Kampf sein sollte. So wie Spanien in den 1930ern, so sollte das Vereinigte Königreich heutzutage das Ziel der neuen Internationalen Brigaden sein.
Wie könnten Internationale Brigaden heutzutage in einer Situation nicht-militärischer, ziviler Aufstände funktionieren? Ich glaube, dass die Kampfpraxis heute anstatt im bewaffneten Kampf heute eher in präfigurativer Politik bestehen sollte, in der augenblicklichen Implementierung von Lebensmodellen, die utopisch erscheinen. Natürlich ist die Relevanz solcher Versuche postkapitalistischen Lebens proportional zu ihrer Verbreitung und der Größenordnung zu sehen.
Dank dem Schengener Abkommen der Freizügigkeit in der EU und der Verfügbarkeit von günstigen Transportmitteln, sind heute EU-interne Migrationen in einer Größenordnung wie niemals zuvor vorstellbar. So könnte beispielsweise buchstäblich jeder einzelne arbeitslose Jugendliche schnell und günstig auf unbestimmte Zeit ins Vereinigte Königreich ziehen. Das Vereinigte Königreich wäre innerhalb kürzester Zeit von Massen von Aktivisten überschwemmt, die wenig zu verlieren und „eine Welt zu gewinnen” haben. Bedenkt man, dass die Jugendarbeitslosenquote in den meisten europäischen Ländern bei etwa 20 % liegt, so sprechen wir hier über wirklich riesige Zahlen. Sobald sie in Großbritannien sind, könnte diese neue Welle politischer Immigranten – alias Neue Internationale Brigaden – zahllose regionale Projekte in jedem Bezirk des Landes ins Leben rufen. Die Vororte von London, Manchester, Liverpool, Glasgow, Bristol, Brighton und vielen weiteren britischen Städten bieten eine Menge Möglichkeiten für regionale Direkte Aktionen. Bei dieser Anzahl von Menschen könnte es zu einem drastischen Anstieg von Hausbesetzungen kommen, wodurch sich in den meisten Städten soziale Zentren bilden könnten und überall auf der Insel ein kooperatives Netzwerk entstünde. Außerdem würde die Begegnung mit gleichgesinnten Aktivisten – über einen längeren Zeitraum als bei den kurzen Zusammenkünften der Gipfelgegner – zur Entwicklung neuer Kampf- und Lebensmodelle führen, zur Vermischung (mestizaje) von Ideen, Praktiken und Lösungen und zur Erschaffung einer wirklichen Graswurzel-Alternative zu augenblicklichen Strukturen des Wirtschafts- und Soziallebens. Arbeitslose Jugendliche Europas, schaut Euch um! Was habt Ihr zu verlieren? Ein eintöniges Leben? Frustration? Machtlosigkeit? Ausbeutung? Unterdrückung?
Rentenempfänger Europas, wie steht es um Eure Situation? Ihr seid die letzten, die noch eine Pension erhalten werden und die bei guter Gesundheit freie Zeit zur Verfügung haben. Was werdet Ihr mit der euch verbleibenden Zeit machen? Fernsehen? An die guten alten Zeiten zurückdenken, als Ihr noch für etwas gekämpft habt? Alles für Euer Ableben vorbereiten?
Die Menschen im Vereinigten Königreich, die Immigranten wie die Untertanen Ihrer Majestät, brauchen heute Eure Hilfe! Kommt zu Tausenden, überflutet dieses Land! Lasst uns ihren blutleeren Traum von der Unterdrückung in das blühende, wachsende Erlebnis unseres befreiten Daseins verwandeln! Lasst es uns zusammen angehen, gemeinsam können wir dieses Land der überwachten Bürger in ein Land verwandeln, in dem alle Fremde sind, in dem jeder daheim ist. Die Zeit läuft und wir müssen schnell handeln. Die Truppen des totalitären Kapitalismus mit ihren Generälen bei Scotland Yard, in der City, in Downing Street, sind rapide dabei, sich zu reorganisieren. Wenn wir nicht bald handeln, riskieren wir, diesen Kampf für immer zu verlieren. Kommt zu Tausenden! Verbreitet euch überall! Wir können Sie überraschen! Denkt an das, was Sun Tzu sagte: „Erscheine an Orten, zu deren Verteidigung der Feind erst herbeieilen muss; marschiere rasch zu den Orten, an denen du nicht erwartet wirst.“
(erstmals veröffentlicht auf http://th-rough.eu/writers/campagna-eng/why-uk-needs-international-briga...)
--- english version ---
Why the UK needs International Brigades, now.
- More than battles, sometimes the challenge is to pick battle-fields -
All across Europe, youth, workers, the unemployed, retirees, migrants and families are today facing the same bleak army of austerity measures, capitalist backlash and police brutality. Like the British Prime Minister loves to say, in this historical moment the European lower and middle classes truly are ‘all in this together’.
Our common enemy is clearly identifiable, as it has been for a long time now. However, its shape has changed over the years, as if it underwent a virtual revolution that turned its body into an omnipresent and infinitely multipliable presence. Financial capitalism is everywhere, from pension funds to house mortgages. Multinational corporations have expanded their tentacles to every aspect of human life, from the prison system to baby food. The security apparatus has gone well beyond the empty dream of the panopticum, creating a real presence in every corner of the physical, digital and cultural world. The arrogance of the State has combined the disappearance of the welfare system with the epidemic of thought-control and social cleansing. The carelessness of global industries has managed to pollute all layers of the biosphere, from the waters of the Niger delta to the air of Beijing.
Within this scenario, although we all share the same battle against totalitarian capitalism, the number of battle-fields where our struggle is needed have increased exponentially. If we are to understand this through a military metaphor, we might say that our troops, although numerous, are currently overstretched, constantly running around chasing ghosts and ever-changing mirages of the enemy. Athens, Rome, Paris, Madrid, Lisbon, London, and even Tunis and Cairo. How is it possible to imagine a successful strategy, if we are to fight at the same time in so many different places?
Let us go back to a past that, though not recent, resembles in great part our current situation. In 1936, the whole of Europe was confronted by one, extremely threatening enemy: totalitarian fascism. Many countries were already lost, and more were to be lost soon. Italy had already been under the fascist heel for more than a decade, Portugal for exactly ten years, Germany had been conquered by the Nazis just three years before, and countries like Britain were heavily flirting with the possibility of shifting towards similar types of regimes. In that year, general Francisco Franco launched his attack against the Spanish Republic, quickly gaining the support of Italy and Germany and threatening to bring fascism to yet another European country. Although the European civil society was facing that same enemy on numerous grounds, the choice of Spain as the ultimate battle-field became immediately apparent. Having identified one specific battle as the heart of a broader struggle, thousands of anti-fascist militants, who were powerless in their own countries, could finally join forces and use their energy for a better aim than solitary frustration or suicidal heroism. At that time, on the wave of the Communist International, they decided to name this joint effort International Brigades.
What could we learn from that lesson today? Certainly, the first thing to be learnt is that a struggle, even if it is just, is not necessarily destined to end victoriously. We must remember how the war against fascism wasn’t won by international solidarity groups, but by an alliance of militarized nation States – which, in fact, turned post-war Europe into a heavily State-controlled, capitalist continent rather than the anarcho-socialist dream of the anti-fascist partisans. Most of all, though, we should look at the example of the Spanish Civil war as a reminder that, in certain historical moments, it is necessary to identify one, shared battle-field, in which forces from all countries can converge. Where could today’s anti-austerity, anti-capitalist, anti-totalitarian International Brigades meet?
Once again, like in the 1930s, there is more choice than we would like to have. Some might say Greece, the first EU country to officially join the new Third World. Already equipped with hundreds of anarchist groups, countless social movements and organizations, Greece could certainly be a good candidate as the place where all our struggles could converge. Others might say Italy, where a corrupt, plutocratic government is finally crumbling under the weight of the economic crisis, while student and migrant riots are growing by the day. Italy has a strong, historic tradition of resistance struggle, together with a widespread anarchist culture, especially in the southern regions. Others, maybe more imaginatively, would say Monaco. The Principate is probably the most recognizable icon of the transnational capitalist class. It is a minuscule country, virtually without an army and with an incredibly powerful cultural connotation.
To this list, which could include many other territories, I would like to add the UK. Differently from the other examples, the quality of today’s United Kingdom does not lie in its potential for victory, but in its danger of turning into a massive defeat. Following the recent days of riots, the government has pressed down the accelerator on a set of social and security policies that threatens to bring the country back to an more dystopian version of the Victorian era. Rioters, said Cameron, will feel the full weight of the law. For the theft of two bottles of water, a 23 year-old was sentenced to six months in prison; an 18 year-old was given 6 weeks in prison for saying to a police officer ‘I’d smash you if you took your uniform off’, while 4 years in prison was given to two young men who had tried to incite rioting on their Facebook page. And so on, in a long list that numbers more than 2,300 arrests. Families of the arrested who receive any benefits from the government will lose them, and the eviction notices from their council houses have already been sent. Cameron has clearly spoken about a ‘security and social fight-back’ from the government against the breeding-places of such revolts – the poorest neighbourhoods of the country - and has already called American ‘supercop’ Bill Bratton to enforce a generalized zero-tolerance regime across the UK. And all this, while the City of London is still at the heart of the global financial system, hosting legions of bankers and speculators, busy as always looting the world economy and ecosystem.
The progressive militarization of the UK, its ever tougher immigration policies, the uncompromising social cleansing of the lower classes through government decrees and urban gentrification, the unprecedented attack to public education and the health service, together with the shameless privileges enjoyed by the upper classes and global corporations, clearly define Britain as the laboratory for tomorrow’s post-crisis Europe. The UK is not Greece, it is a pacified, normal, First-World country. If the totalitarian capitalist project succeeds in Britain, the rest of Europe will have a ‘functioning’ model to follow, which will soon lead to even harsher measures in all member and member candidate EU countries. A defeat in the UK will be an extremely dangerous step towards a general defeat across the whole continent. For this reason, I believe that the UK should be our ground of choice for a collective, international struggle. Just like Spain in the 1930s, the United Kingdom should become the destination for the new International Brigades.
How can we imagine International Brigades to function today, in a situation of non-military civil unrest? I believe that the practice of struggle, today, should be that of prefigurative politics rather than of armed conflict, in the sense of an immediate implementation of models of life that are already utopian. Of course, the relevance of such examples of post-capitalist life is proportional to their diffusion and their size. Because of the Schengen agreements for free circulation within the EU and of the availability of cheap transport, it is now possible to imagine internal migrations on a scale that was never possible before. For instance, virtually every young, unemployed person in any European country could quickly and cheaply move to the United Kingdom for an indefinite period of time. The UK could be flooded with masses of radicals with little to lose and ‘a world to win’. Considering that youth unemployment rates in most European countries are around 20%, the numbers we are talking about could be truly astonishing. Once in the UK, this new wave of political migrants – aka New International Brigades – could soon create and gather around countless local projects in every area of the country. The suburbs of London, Manchester, Liverpool, Glasgow, Bristol, Brighton and of many other British cities offer plenty of opportunities for local direct action. Because of the numbers, squatting could increase dramatically, leading to the creation of social centres in most cities and of a strong network of cooperation across the whole island. Furthermore, the encounter of like-minded activists for an extended period of time – well over the short-termed experiences of anti-summit contestations – would lead to the development of new strategies of struggle and life, to the mestizaje of concepts, practices and solutions and to the creation of a truly grassroots alternative to the current structures of economic and social life.
Unemployed youth of Europe, look around yourself! What do you have to
lose? A miserable life? Frustration? Powerlessness? Exploitation?
Submission?
Retired peoples of Europe, look at your role! You are the last ones
left with a pension and the availability of free time while still in
good health. What are you going to do with the future that you have
left? Watch TV? Think of the good old times when you were a radical?
Plan your euthanasia?
The people of the United Kingdom, migrants and subjects of the Crown, need your help today! Come in the thousands, flood this land! Let us turn their bloodless dream of submission into the thriving experience of our liberated lives. Let us do it together, turning this country of policed citizens into a land where everyone is a foreigner, where everyone is at home. The time is running out, and we need to do it now. The troops of totalitarian capitalism, via their generals in Scotland Yard, the City and Downing Street, are reorganizing quickly. If we don’t act immediately, we risk losing this battle forever. Come by the thousands! Spread everywhere! Let us take them by surprise! Remember, as Sun Tzu used to say, ‘appear at points which the enemy must hasten to defend; march swiftly to places where you are not expected.’
(first published in english on http://th-rough.eu/writers/campagna-eng/why-uk-needs-international-briga...)
ohje
Da hab ich aufgehört zu lesen. Was hat so ein Schund hier zu suchen?
Ich kann ja verstehen das fast alles toleriert wird aufgrund dessen das Indy ja kein privater Blog einer speziellen ideologischen Gruppe ist, aber das hier ein Text veröffentlicht ist der den Kapitalismus als aus 2Komponenten bestehend - dem "schaffendem" und dem "raffendem" Kapital - versteht und denkt das der Kapitalismus durch die Eliminierung des "raffenden" Kapitals beseitigt werden kann ist einfach ätzend! Diese vollkommen fehlerhafte Analyse des Kapitalismus könnte man ja noch nachvollziehen wenn sie von einer Person mit niedrigen Bildungsstandart stammen würde, die aus einer Region stammt in der ein allgemein niedriges Bildungsniveau herrscht, aber für eine "Analyse" aus Europa ist es, nett ausgedrückt, einfach nur Megapeinlich und total FAIL!!
Mannomann!
Welch' ein Schwachsinn!
Wann nehmt ihr Protagonisten der "Diktatur des Proletariats" endlich zur Kenntnis, dass die Menschen heute nicht das Lebensziel haben, "proletarischer Diktator" zu werden (wenn der Straßenbahnfahrer Diktator ist, wer fährt denn dann die Straßenbahn?), sondern den Status eines Konsumenten der Mittelklasse anstreben?!
Mit euren Denkmodellen und Zielen seid ihr mindestens zwei Generationen zu spät dran!