[OHV] Antifa is watching FKO

FKO

Vor einigen Wochen berichteten wir kurz und knapp über zwei neue Kameradschaften, die sich neu im nordwesten Brandenburgs gegründet haben. Während die Freie Jugend Wittstock ihre Webseite gelöscht haben, ihre Jappy-Community gelöscht wurde und auch nicht mehr auftauchte kann mensch inzwischen davon ausgehen, dass diese wieder im Umfeld der Freien Kräfte Ost [FKO] zu finden sind.

 

Zeit um nochmal ausführlicher auf die FKO und einige Protagonisten zu blicken.

Offiziell sind die FKO nur in Brandenburg/Havel und Wittstock aktiv. Doch Gründer_innen, Mitglieder _innen und der obligatorische Supporterkreis kommen u.a. aus Neuruppin und Oberhavel.
Gründer der Jappy-Community (inzwischen gesperrt) und auch der Webseite ist der Oranienburger Toni Gusek (geb. 29.01.1987). Nach unserem letzten Text hat er sich im social Network Facebook versucht zu verstecken, in dem er ein Foto vom 1.Mai Aufmarsch von sich herausnahm und seinen Namen in „Toni Hess“ änderte. Doch das war schon zu spät. Dank einem abgleichen der Bilder konnte so auch der Urheber der Jappy-Community herausgefunden werden. Die Webseite der FKO läuft über den Naziserver logr.org und die URL endet mit „toni87“, seinem Namen und Geburtsjahr.
Auch auf dem bisher einzigen offiziellen Foto der Freien Kräfte Ost taucht Gusek zwischen zwei Kameraden stehend auf.


Bevor er aber die FKO gründete war er Mitglied in anderen Kameradschaften. 2006 gründete er mit dem Veltener Neonazi Christian Wanzek den „Sturm Oranienburg“. Diese fielen durch eine einheitliche Uniformierung und dem Selbstdarstellungsdrang Wanzeks auf. Im Winter 2006 lösten sie sich nach Hausdurchsuchungen wieder auf. Später im Jahr 2010 tauchte Gusek als Transparentträger für die Kameradschaft Märkisch-Oder Barnim [KMOB] auf. Das letzte Mal sah mensch ihn beim Naziaufmarsch in Spremberg am 15.05.2011. Dort waren auch andere Mitglieder _innen der FKO.

In den beiden genannten Kameradschaften: Sturm Oranienburg und Kameradschaft Märkisch-Oder Barnim [KMOB], war auch der Oranienburger Patrick „Schulle“ Schulz (geb. 14.09.1988) Mitglied. Bekannt wurde er aufgrund eines Brandanschlags auf das Kreisbüro der Linkspartei in Oranienburg. Für den Brandanschlag bekam er eine 20 monatige Haftstrafe. Es war nicht das erste und auch nicht das letzte Mal, dass er als Angeklagter wegen einer neonazistischen Straftat in Oranienburg vor Gericht saß. Patrick Schulz betrieb gemeinsam mit einem Neonazi aus Hamm, der inzwischen als Aufhörer gilt, einen Online Versand der erst durch ein antifaschistisches Hack beendet wurde. Vermutlich war „Schulle“ auch der Kontakt, der diesen Neonazi nach Oranienburg lockte. Dieser baute ein Outdoor-Laden am Getreidespeicher Oranienburg auf, welcher nun seit Jahren als Treffpunkt der lokalen Neonaziszene gilt. Inzwischen gibt es Hinweise, dass dieses Objekt als „nationales Jugendzentrum“ genutzt wird und dort im ersten Halbjahr 2011 fünf Neonazikonzerte stattfanden. Patrick Schulz tauchte nach seiner Haftentlassung direkt als Mitglied der KMOB auf und war in Neuruppin und Berlin deren Bannerträger. Auch ist er im Besitz von Gruppenpullovern, mit denen sich auch seine Freundin Sarah Werner gern ablichten lässt.

Sarah Werner (geb. 05.05.1994) ist nicht nur die Freundin von „Schulle“, sondern auch Mitglied der FKO. Interessant an ihr ist aber ihr Diskursdrang. So pöbelt sie sowohl bei Jappy, als auch bei Facebook gegen unsere Gruppe und diskutiert mit Kameraden zu uns. Wichtig dabei war es nicht nur die Beziehung zu Schulle zu bekräftigen, sondern auch ihren Onkel zu schützen, der ihrer Meinung nach zu Unrecht in unseren Fokus kam. Dass Ihr Onkel, Olaf Werner, auf einem linken Internetportal selber schrieb, dass er eine „rechte Meinung“ habe und bis vor kurzem in seiner Facebook noch „national“ als politische Einstellung stehen hatte, spielt natürlich keine Rolle. Sarah ist bisher nicht politisch aufgefallen, doch schrieb sie vor kurzem sich mit „Schulle“ zu treffen um über den Aufmarsch in Neuruppin zu reden.


Über diese Oranienburger Verbindung hinaus besteht das Umfeld aus ca. 20 Neonazis, welche meist um die 20 Jahre alt aber tendenziell eher jünger sind und in Wittstock, Brandenburg/Havel und Neuruppin leben. Aufgetreten sind die FKOler_innen bisher nur bei einem Naziaufmarsch als kleinere Bezugsgruppe und durch neonazistische Sprühereien in Brandenburg/Havel. Noch ist allerdings nicht vorhersehbar ob und wie sich diese Struktur weiterentwickeln wird, auch wenn es gerade bei den Hauptpersonen Erfahrungswerte über sie und ihre Kameradschaften gibt.

Als nächstes sind die Neonazis der FKO beim Naziaufmarsch in Neuruppin bestaunen – wir werden da sein, denn Antifa is watching you!


[Bild 1]1.​vl Pa­trick Schulz, 2.​vl Toni Gusek, Bild­rech­te: Emil Ja­cobs
[Bild 2] Faksimile Facebookprofil Sarah Werner
[Bild 3] Faksimile Jappyfotoalbum Toni Gusek (Mitte)

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Beispiel: "Das letzte Mal sah mensch ihn beim Naziaufmarsch" -> . "Das letzte Mal sahen Beobachter_innen ihn beim Naziaufmarsch" Dann ist dann auch klar wer gemeint ist. Mensch könnte jeder sein (ein Rechter?). Texte werden so lesbarer und erfüllen damit eher die WAI-Norm (Web Accessability Initiative). Davon abgesehen, dass Mensch als Wort geschichtlich... nunja...