Seit der Räumung der Liebigstraße 14 in Friedrichshain gab es mehrfach Anschläge auf das Gebäude. Nun brannte es. Bei der Suche nach den Tätern setzte die Polizei Hubschrauber ein.
Erneut hat es einen Anschlag auf das ehemalige linke Wohnprojekt in der Liebigstraße 14 gegeben. In der Nacht zu Samstag stand das Dach in Flammen.
Gegen 0:45 Uhr ging der Notruf bei der Feuerwehr ein. 20 Quadratmeter Dachstuhl brannten, konnten von den Einsatzkräften aber problemlos gelöscht werden. Verletzt wurde niemand. Anwohner wollen schwarz gekleidete Personen kurz vor dem Brand auf dem Dach gesehen haben. Die Polizei prüft derzeit noch, ob es sich um eine politisch motvierte Tat handelte, geht aber jedenfalls von Brandstiftung aus.
Bei der Suche nach den Brandstiftern setzte die Polizei erneut Hubschrauber ein und überprüfte mit Wärmebildkameras die Dächer der angrenzenden Häuser.
Erst in der Nach zu Freitag hatte ein solcher Einsatz zur Festnahme zweier Autobrandstifter aus dem linken Spektrum geführt. Während ein 24 Jahre alter Tatverdächtiger wieder auf freien Fuß gesetzt wurde, verbleibt der 43-jährige Detlef M. nach Polizeiangaben weiter in Gewahrsam. Rechtlich dürfe er für die Ermittlungen noch den ganzen Samstag festgehalten werden.
Das Haus in der Liebig 14 wird immer wieder zum Ziel linker Angriffe, meist Stein- und Farbbeutelwürfe. Erst Mitte Mai war ebenfalls das Dach zum Ziel eines Anschlags geworden. Unbekannte stahlen die Ziegel und verursachten durch Beschädigung zweier Leitungen einen Wasserschaden.
Seit der Räumung des ehemals besetzten Hauses von Anfang Februar, wird das Gebäude von den Eigentümern renoviert. Die Liebig 14 gehört wie die angrenzenden Häuser Rigaer 96, 95 und 94 der Lila GbR mit den beiden Gesellschaftern Suitbert Beulker und Edwin Thöne. Sie hatten die Häuser im Januar 1999 erworben.
Seitdem kam es in der Liebig 14 immer wieder zu Auseinandersetzungen zwischen dem neuen Vermieter und den Bewohnern des Anfang der 90er Jahre besetzten und wenig später durch Mietverträge legalisierten Hauses. Der Streit fand seinen vorläufigen Höhepunkt, als Bewohner vor der polizeilichen Räumung das Gebäude verbarrikadierten und verwüsteten.
Bullen PM
Die Bullen melden: