Anschlag auf Polizeiwagen: 14-Jähriger hat ein Alibi

Feuerwehrleute untersuchen den Polizeiwagen, an dem sich am Mittwochabend eine Detonation ereigneteFoto: dpa/DPA
Erstveröffentlicht: 
19.05.2011

Am Mittwoch war ein Streifenwagen auf Finkenwerder detoniert. Eine erste Spur zu einem möglichen Täter hat sich als falsch erwiesen.

 

Nach dem Anschlag auf einen Polizeiwagen in Hamburg-Finkenwerder hat sich eine erste Spur zerschlagen: Ein zunächst verdächtigter 14-Jähriger habe für die Tatzeit ein Alibi, teilte die Polizei am Donnerstag mit. Die Ermittlungen hierzu dauerten aber noch an. Der Täter war schwarz gekleidet und mit einem schwarzen Tuch maskiert. Er hatte am Mittwochabend einen Sprengsatz zwischen Motorhaube und Frontscheibe eines geparkten Streifenwagens vor der Polizei-Außenstelle Butendeichsweg montiert. Um 18.30 Uhr kam es zur Explosion. Verletzt wurde niemand.

 

Zeugen hatten einen schwarz gekleideten Mann davonlaufen sehen. Mit zahlreichen Einsatzwagen und einem Hubschrauber wurde am Abend nach dem oder den Tätern gesucht. Die HVV-Fähren, die von Finkenwerder aus fuhren, wurden gestoppt und überprüft.

 

Bei dem beschädigten Fahrzeug handelt es sich um einen VW-Passat. Die Motorhaube wurde teilweise hochgedrückt, die Windschutzscheibe ist gesplittert. Ob der Anschlag auf das Polizeiauto in einem Zusammenhang steht mit der monatelangen Brandserie angezündeter Autos in Hamburg ist unklar.

 

Seit Anfang des Jahres brannten in der Stadt weit mehr als 200 Autos. Die Polizei glaubt, dass Privatfehden oder Geltungssucht der Täter eine Rolle spielen könnten.

 

Anfang Mai konnte die Hamburger Polizei sieben mutmaßliche Auto-Brandstifter schnappen. Mit Hilfe von Grillanzündern und Böllern hatten sie einen Wagen im Stadtteil Barmbek in Brand setzen wollen. Die Beamten stellten mehrere Grillanzünder sicher, die unter dem Fahrzeug lagen. Die sieben Verdächtigen, sechs Männer zwischen 15 und 32 Jahren sowie eine 20-jährige Frau, wurden vorübergehend festgenommen.

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Die Hamburger Polizei vermeldet

 

 

POL-HH: 110519-1. Funkstreifenwagen der Polizei Hamburg bei Explosion beschädigt - Zeugenaufruf

Hamburg (ots) - Tatzeit: 18.05.2011, 18:35 Uhr

Tatort: Hmb.-Finkenwerder, Butendeichsweg

 

Ein bisher unbekannter Täter hat gestern mit einer unkonventionellen Spreng- und Brandvorrichtung (USBV) einen Funkstreifenwagen des Polizeikommissariates 47 stark beschädigt. Die Staatsschutzabteilung des Landeskriminalamtes 7 hat die Ermittlungen übernommen.

Ein Mitarbeiter der Außenstelle der Polizei in Finkenwerder hörte einen lauten Knall und sah, dass der vor der Wache geparkte Funkstreifenwagen stark beschädigt worden war.

Zeugen hatten beobachtet, dass sich der Täter im Bereich Butendeichsweg / Treppenabgang vom Fähranleger Finkenwerder maskiert hatte. Anschließend ging die dunkel gekleidete Person zielstrebig zu dem FuStW, beugte sich darüber und platzierte einen Gegenstand zwischen Motorhaube und Frontscheibe. Anschließend flüchtete der Unbekannte. Wenige Augenblicke später kam es zu der Explosion.

Der Funkstreifenwagen wurde im Bereich der Frontscheibe und des Motorraums stark beschädigt.

 

   Folgende Beschreibung des Täters liegt vor:

   -       bis ca. 20 Jahre alt

   -       170 - 180 cm groß

   -       schlanke Figur

   -       schwarzer Kapuzenpullover

   -       dunkle Hose

   -       maskiert mit schwarzem Tuch 

 

Umfangreiche Fahndungsmaßnahmen der Polizei führten bisher nicht zur Festnahme des Täters.

 

Die Kriminalbeamten des LKA 7 überprüfen derzeit diverse konkrete Hinweise. Zurzeit gibt es keine Anhaltspunkte für eine politische Motivation des Täters. Noch am gestrigen Abend überprüften die Beamten einen 14-jährigen Tatverdächtigen. Hierzu dauern die Ermittlungen an.

 

Die aufgefundenen Reste der Spreng- und Brandvorrichtung werden derzeit von Entschärfern des LKA 7 untersucht. Mehrere Zeugen haben sich bereits bei der Polizei gemeldet. Die Beamten bitten jedoch weiterhin um die Mithilfe der Bevölkerung.

 

Hinweise zu dem Gesuchten nimmt das Landeskriminalamt unter Tel.: 4286-XXXXXX entgegen.

Le.