Berlin: Offener Brief zur Evolutionären 1. Mai-Demo 2011

Am 17. April 2011 wurde die 18 Uhr-Demonstration am 1. Mai 2011 in Berlin angemeldet. Unter dem Motto "Evolutionäre 1. Mai-Demonstration 2011 - Gegen die Zensur von Bombenbauanleitungen - Für den grossen Knall" wird ein Demonstrationszug am 1. Mai 2011 ab 18 Uhr vom Kottbusser Tor (Kreuzberg) zur Hermannstrasse (Neukölln) ziehen. Da nach Anmeldungen von Demonstrationen in Berlin durch linke Gruppen regelmässig Absprachen mit der Polizei getroffen wurden, diese aber oft nicht dokumentiert und veröffentlicht werde, wird das hier einmal anders gemacht. In einem offenen Brief werden die Vertreter und Vertreterinnen der Berliner Versammlungsbehörde zu einem öffentlichen Kooperationsgespräch eingeladen, bei denen Pressevertreter und Pressevertreterinnen ebenso willkommen sind.

 

Zusammenarbeit mit der Polizei würde wohl niemand von "radikalen" Gruppen erwarten. Tatsächlich taten das aber in Berlin alle grossen Gruppen und Initiativen - alle "Radikalen" und "Revolutionären" die in den letzten Jahren Demonstrationen angemeldet haben. Die Frage nach dem "Warum" muss näher beleuchtet. Um beworbene Versammlungen unter freiem Himmel legal durchzuführen, brauch es nur eine Anmeldung. Mehr nicht. Die Versammlungsbehörde versucht aber regelmässig irgendwelche Auflagen zu erteilen - Was Einschränkungen für die Versammlung bedeutet. Mit der Teilnahme an einem "Kooperationsgespräch" mit der Polizei erhoffen sich die Veranstalter und Veranstalterinnen einige dieser "Auflagen" abzuwenden.

Doch was passiert dort tatsächlich: Auflagen gibt es so oder so bei angemeldeten Demonstrationen. In der Regel verraten die Veranstalter und Veranstalterinnen die Demonstranten und Demonstrantinnen an die Polizei. Beispielsweise wird im gegenseitigen Einvernehmen vereinbart, dass verdeckte Ermittler und Ermittlerinnen der Polizei die Demonstration infiltrieren dürfen. Ebenso erhalten die am Kooperationsgespräch teilnehmenden Polizisten und Polizistinnen ein Bild von den anmeldenen Personen, was ein Ausschlussverfahren für andere Ermittlungen begünstigt. Eigene Forderungen werden nicht gestellt und ein selbstorganisiertes Handeln von den späteren Demonstrationsteilnehmern und Demonstrationsteilnehmerinnen wird so gehemmt. Was sonst noch so gesagt wird, bleibt meistens ein Geheimnis zwischen Polizei und den anmeldenen Personen. Das in den letzten Jahren fast keine Protokolle von solchen "Gesprächen" veröffentlicht wurden, spricht Bände.

Darum wird das bei der Evolutionären 18 Uhr-Demonstration am 1. Mai in Berlin etwas anders verlaufen. Es wird am 27. April 2011 ein öffentliches Kooperationsgespräch geben, an dem die zukünftigen Demonstranten und Demonstrantinnnen mitwirken können. Die Presse ist auch eingeladen! Und diesmal können Wir die Initiative ergreifen. Polizisten ohne Pfefferspray und ohne Schusswaffen, keine Wasserwerfer und Drohnen - Das und vieles mehr ist möglich.

Sollte die Polizei zu diesem Kooperationsgespräch nicht erscheinen, so müssen Wir davon ausgehen, dass die Polizei nicht kooperieren will. Sollte die Polizei da sein, jedoch nicht auf Unsere Punkte eingehen, dann ist dies ebenso ein Zeichen für die Kooperationsunwilligkeit der Polizei.

Hier der offene Brief, der auch als Einschreiben an die Berliner Versammlungsbehörde geschickt wurde:

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Roland Bialke
Postfach 440357
12003 Berlin




Der Polizeipräsident in Berlin
Landeskriminalamt
Versammlungsbehörde
LKA 572
Platz der Luftbrücke 6
12096 Berlin


OFFENER BRIEF - EINLADUNG ZUM KOOPERATIONSGESPRÄCH

Beamten und Beamtinnen der Versammlungsbehörde,

da ich zum 1. Mai 2011 von 18 und 21 Uhr in Berlin-Kreuzberg und Berlin-Neukölln unter dem Motto "Evolutionäre 1. Mai-Demonstration 2011 - Gegen die Zensur von Bombenbauanleitungen - Für den grossen Knall" angemeldet habe, gebe ich Ihnen die Gelegenheit an einem Kooperationsgespräch teilzunehmen, um weitere Dinge zum Verlauf der Versammlung gemeinsam zu klären.

Dieses Kooperationsgespräch findet am Mittwoch, den 27. April.2011 ab 17 Uhr im öffentlichen Raum und unter Einladung von Pressevertreter und Pressevertreterinnnen auf dem Vorplatz des Rathaus Neukölln (in 12053 Berlin, Karl-Marx-Strasse / Ecke Fuldaerstrasse) statt.

Ich habe Tagesordnungspunkte (Tops) zusammengetragen, die Wir besprechen werden. Ich möchte Sie darüber informieren, dass ein Fernbleiben von diesem Kooperationsgespräch rechtliche Konsequenzen für Sie haben kann!

Tagesordnungspunkte:

1. Einsatz chemischer Waffen

Für die zur Demonstration eingesetzte Polizisten und Polizistinnen sollen keine chemischen Waffen bei sich führen und daraus folgend auch nicht einsetzen. Eine Chemische Waffe, z.B. Pfefferspray ist, wenn es einmal ausgebracht wurde, kein zielgerichtetes Mittel. So bilden sich beim Aussprühen dieser Gase ätzende Wolken, die durch den Wind auch in angrenzende Wohnanlagen getragen werden und an Angriffen auf die Demonstration nicht-beteiligte Personen verletzen kann. Wenn in diesen Wohnungen Kleinkinder oder ältere Menschen mit Atemwegserkrankungen schlafen oder sich aufhalten, ist es möglich, dass durch die Polizei ausgebrachtes chemisches Kampfgas in deren Aufenthaltsräume strömt und diese Personen verletzt. Zudem verletzten sich Polizisten und Polizistinnen in den letzten Jahren beim Angriff auf Demonstrationen immer wieder selbst beim Sprühen von chemischen Kampfmitteln. Der Einsatz und die Mitnahme von chemischen Waffen durch die Polizei zu meiner angemeldeten Demonstration ist daher 1. aus Schutz der eingesetzten Polizisten und Polizistinnen zu unterlassen, 2..kein zeilgerichtetes Mittel und soll daher nicht geschehen.

2. Einsatz von Schusswaffen

Für die zur Demonstration eingesetzte Polizisten und Polizistinnen sollen keine Schusswaffen mit sich führen. Die Mitnahme von Schusswaffen zur Demonstration durch die Polizei ist zu unterlassen, weil unverhältnismässig. Bei und in einer friedlichen Demonstration haben keine Schusswaffen etwas zu suchen. Selbst bei anderen Demonstrationen, die unfriedlich verliefen, zeigte sich, dass kein Einsatz von Schusswaffen nötig war. Wo im Umfeld von Demonstrationen doch der gebrauch von Schusswaffen angedroht wurde, bot sich den drohenden Beamten auch kein individuelles Ziel, sondern es wurde der Tod von Menschen in Kauf genommen, die nicht an Straftaten beteiligt waren.

3. Schutzmassnahmen für begleitende Fahrzeuge

Da es in der Vergangenheit immer wieder zu Unfällen durch (Polizei-)Fahrzeuge in und neben Demonstrationen gab, haben sich pro Polizeifahrzeug mindestens 2 Beamte und Beamtinnen pro Fahrzeugachse um die in und im Umfeld der von mir angemeldeten Demonstration zu bewegen, um aufzupassen, dass niemand Gefahr läuft unter die Räder zu kommen. Darum sind auch alle zur Demonstration eingesetzten Fahrzeuge (PKWs, Wasserwerfer, Mannschaftswagen, etc.) durch Polizeibeamte und Polizeibeamtinnen zu schieben. Während der Demonstration sollte aus Sicherheitsgründen und vor allem für ihren eigenen Schutz kein Motor laufen.

4. Individuelle Kennzeichnung aller eingesetzten Beamten und Beamtinnen

Alle in und für die Demonstration entsannte Beamte und Beamtinnen der Polizei haben eein Namensschild mit ihrem Namen und ihrem Geburtsdatum gut sichtbar an ihrer Kleidung (Uniformen) zu tragen. In der Vergangenheit kam es immer wieder vor, dass Straftaten von einzelnen Polizisten und Polizistinnen den Ruf Unserer Polizei schädigten, da nicht erkennbar war, wer von den Polizisten und Polizistinnen diese Straftaten beging. Aus diesen Gründen ist es allein zu ihrem eigenen Schutz wichtig, dass sie sich individuell Kennzeichnen.

5. Offenlegung aller verdeckter Ermittler und Ermittlerinnen

In der Vergangenheit kam es immer wieder vor, dass Polizisten und Polizistinnen in ziviler Kleidung in die 1. Mai-Demonstrationen entsannt wurden. Alle in die von mir angemeldete Demonstration entsannten Polizeibeamten und Polizeibeamtinnen haben sich mir gegenüber nach § 12 in Verbindung mit § 18 VersammlG als Polizist oder Polizistin erkennen zu geben. Ebenso bin ich darüber zu informieren, wer als innländischer oder ausländischer verdeckter Ermittler oder verdeckte Ermittlerin in die Demonstration entsannt wurde bzw. daran "teilnimmt". Wenn dies nicht geschieht, dann kann ich diesen Beamten und Beamtinnen auch keinen "angemessenen Platz" in der Versammlung einräumen Des Weiteren bin ich darüber zu informieren, welche Einheiten, deren polizeiliche Mitglieder in meiner Demonstration in ziviler Kleidung agieren, wie in und um meiner angemeldeten Demonstration eingesetzt werden Ebenso will ich den Namen dieser Einheitzen erfahren Beispielsweise zur am 1. Mai eingesetzte Einheit "FAO" (Fahndung - Aufklärung - Observation) der Direktion 5 habe ich Grund zur Annahme, dass dort nicht immer alles legal zuging und einige (ehemalige) Beamte Drogenprobleme hatten. Solche Menschen sollten nicht in einer Demonstration eingesetzt werden.

6. Zusammenarbeit mit zivilen Kräften und Einsatz technischer Mittel

Ebenso ist die Stabsstruktur des Einsatzes in und um meiner angemeldeten Demonstration offenzulegen. Wie arbeiten die Feuerwehr, das Technische Hilfswerk, die Bundeswehr und die Krankenhäuser mit der Polizei zusammen? Werden Daten von diesen zivilen Kräften (eventuell über Dritte) an die Polizei geleitet. Welche technischen Mittel werden zur Überwachung der Demonstration eingesetzt?

Roland Bialke



Berlin, den 20. April 2011

(Der offene Brief wurde per Einschreiben an die o.g. Polizeiadresse verschickt und als offener Brief auf baal-re-mesh.com veröffentlicht.)

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Kooperationsgespräch zur Evolutionären 1. Mai-Demo
27. April 2011 - 17 Uhr
Vorplatz des Rathaus Neukölln

Wichtig:

Zur Demonstration solltet Ihr Euch unbedingt gut vorbereiten. Schön viele bunte Transparente und Plakate malen! Denkt Euch was sinnvolles zum Rufen aus und macht kreative Aktionen! Es wird keine Lautsprecherwagen geben und kein Führer wird Euch was vorsingen - wie Ihr es von den anderen Demonstrationen gewohnt seid!

 

 

http://www.baal-re-mesh.com

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...aber das ist genial :-)

Die Polizei wird wohl nicht erscheinen, sie wird deine Demonstration einfach souverän verbieten.

Braucht eine Demonstration nicht eh mindestens 7 TeilnehmerInnen?... c'est ca.

Nein. Das war ein Verein. Eine Versammlung braucht in der engeren Auslegung des Grundrechtsschutz zwei Teilnehmer, im Rahmen der Anzeigepflicht des VersG drei.

Niemand hat Bock auf deine Demo bzw. dein Demomotto. Alle Gruppen mobilisieren weiterhin zur Revolutionären 1. Mai-Demo. Niemand geht auf deinen Aufruf ein - jedenfalls nicht in einer positiven Weise - und alle distanzieren sich von dir. Der einzige Teilnehmer deiner "evolutionären" Demonstration wirst du sein und niemand anders.

 

Mach dich nicht noch verhasster als du eh schon bist Bialke. Sag deine Demo einfach wieder ab.

ich find den Ansatz "übliche" Auflagen mal retourkutsche zu schicken erstmal ganz erfrischend.

Und Anmelder brauchts ja erstmal nur einen.

Es ist der Tatsache noch lange nicht geschuldet, wenn Wir Uns mobilisieren für einen Streik oder für eine Demonstration, die nichts anderes ist als eine Bestreikung der gesellschaftlichen Strömungen und Bewegungen. Es ist der Zweifel an der Tatsache, der zu dieser Demonstration aufruft. Hier oder dort sind wie Wir viele Menschen tagtäglich mehr damit beschäftigt, Lebensräume zu erhalten. Diese Lebensräume werden nicht durch Demonstrationen geschaffen, sie sind ein Produkt zwischenmenschlicher Beziehungsformen, die auf Arbeit miteinander beruht.

 

Was aber der Mensch versucht, wenn man ihn lässt, das ist ganz sicher die Bewegungen und Strömungen innerhalb einer Gesellschaft zu mobilisieren. Das kann jeder machen, dafür bedarf es noch lange nicht eines politischen Grundgedankens. Eben darum hat der Anmelder für die 1. Mai-Demonstration auch genauso gehandelt, wie es sein Leben bestimmt, der Aufruf der Massen zu einer gewaltigen Veränderung gesellschaftlicher Zustände.

 

Aber haben Wir nicht dann schon alleine durch die Bewegung vergessen, dass es nicht um die gesellschaftspolitischen Veränderungen geht, sondern um die Lebensbedingungen und -verhältnisse, denen die Arbeiterinnen und Arbeiter tagtäglich ausgesetzt werden. Und das, obwohl sie noch nicht einmal eine Beschäftigung erhalten, die ihnen eine Identifikation, das heißt mit denselben, für die sie leben und die sie wiederum am Leben erhalten, bewahrt?

 

Es ist nicht gut, die offene Auseinandersetzung mit der staatlichen Struktur zu fordern, solange man keine selbstbestimmte Struktur für sich bewahren kann. Und wenn man sich in fremden Strukturen befindet, sich dort aufhalten muss, ob im Knast oder außerhalb, dann muss man sich aus diesen Strukturen befreien. Das kann man nur mit eigenen Strukturen schaffen, nicht mit jenen, die da vorgegeben sind und die man verändern kann.

 

Hier zeigen sich wiederholt Ansätze, die den Kapitalismus über das Lebens- ja selbst Überlebensnotwendige stellt. Geht auf die Straßen und helft denen, die am Leben behindert werden, die nicht in das Stadtbild von Berlin passen.

In diesem Rahmen soll dafür plädiert werden, dass Bialke wegen der Gefahr, die sein Handeln in repressiver Hinsicht und politischer Hinsicht bietet, mit allen Mitteln aus der Demonstration ausgeschlossen wird und dieser Ausschluss auch dauerhaft umgesetzt wird.

Er sollte natürlich generell aus linken Strukturen ausgeschlossen werden, was er zwar mit seiner AVV praktisch schon ist, was aber offensichtlich nicht konsequnt genug durchgezogen wird...

Alter! Selten so gelacht...
Könnte glatt Kommunikationsguerillaclown werden, wenn der Selbstdarstellungszwang nicht so derbe offensichtlich wäre... Du willst keine "Führer" und hast berechtigterweise keinen Bock auf die Repressionsorgane nebst strukturelle Gewalt, etc. - wow ein Fünckchen Wahrheit enthalten Deine kleinen Aufsätze ja immer - und wer oder was bist DU? Und was machst DU damit hier?!? Reflektieren, Junge! Bialke... Alterverwalter... Aber zieh es ruhig durch... gründe doch endlich die Bialke- oder die Baalremeshgruppe und macht EURE Demo mit EUREN vielen tollen bunten okkulten Waffenfreak-Hippietransparenten... Tragt einen überdimensionalen Baalremesh oder sonstewas vor Euch her... Mensch, wo - in was für ne Welt - willst Du eigentlich damit hin??????????
Mehr als Dada das ist Gaga - Du vollreaktionärer Möchtegernanarchist.

wusstest du eigentlich schon, daß es auch dinge außerhalb von berlin gibt? zb demos wo es anders läuft? wenn du nicht so einen enormen egomanischen, neurotischen, profilierungsszwang hättest, könntest du da ruhig mal gucken, ob es da nicht das ein oder andere projekt gäbe wo du andocken könntest. allerdings müsstest du dich selbst dann erstmal in zurückhaltung üben! denn das scheint nicht gerade deine stärke zu sein.

Und siehst Du schon Geister neben Dir, bei Dir, mit Dir?

"Unsere Demonstration soll sich um die Liebe der Menschen zueinander drehen. Dazu meint der Anmelder der Evolutionäre 1. Mai-Demonstration 2011 in Berlin: "Die Grenze verläuft nicht zwischen "Oben" und "Unten", sondern zwischen Dir und mir!" Evolution ist nicht nur ein bloses Umdrehen der Machtverhältnisse und einer Neustrukturierung der Macht. Evolution bedeutet sich geistig und körperlich einen Schritt weiter entwickelt zu haben. Das bedeutet andere Menschen zu lieben, auch wenn der Geist und der Körper etwas anderes sagt. "

Wow...
Oder halluzinierst Du?

Hier der gesamte Originaltext von seiner Homepage, den er hier für Linksunten offensichtlich nochmal etwas geändert hat:

"Nachdem es keine Anmeldungen einer Demonstration zu 18 Uhr in Kreuzberg gibt, haben Wir, die "Initiative für einen Evolutionären 1. Mai", die 18 Uhr-Demonstration am 1. Mai 2011 in Berlin angemeldet. Unter dem Motto "Evolutionäre 1. Mai-Demonstration 2011 - Gegen die Zensur von Bombenbauanleitungen - Für den grossen Knall" wird die Demonstration vom Kottbusser Tor zum U-Bahnhof Boddinstrasse (Flughafenstrasse / Ecke Hermannstrasse) gehen. Mit der Demonstration wollen Wir ein Zeichen gegen die Zensur von radikalen Zeitschriften wie Interim, Radikal und Prisma setzen. Auch die Internetzensur, beispielsweise von Bombenbauanleitungen, soll thematisiert werden. Wir demonstrieren für die freihe Lehre, die freie Meinungsäusserung und für die dafür notwendige Erfüllung grundsätzlicher Bedürfnisse.

Die freie Lehre und eine emanzipatorische Entwicklung von Menschen setzen einige Bedingungen voraus. Alle Menschen brauchen zum Leben und Lernen ausreichend Wohnraum, ausreichend Nahrung, freie Bewegungsmöglichkeiten und eine Krankenversorgung. Darum protestieren Wir für die Erfüllung dieser Bedürfnisse.

- Für die freie Lehre für alle Menschen
- Für freie Meinungsäusserungen für alle Menschen
- Für die Auflösung aller Nationalstaaten
- Für ein weltweites Bedingungsloses Grundeinkommen für alle Menschen
- Für kostenlosen Wohnraum für alle Menschen
- Für einen kostenlosen Nahverkehr für alle Menschen
- Für eine kostenlose Krankenversorgung für alle Menschen
- Für das grundgesetzliche Verbot von Staatsschulden
[Jawoll!]

Da das von staatlicher Seite organisierte Myfest immer wieder Krawalle inszinierte, wollen Wir Uns mit Unserer Demonstration vom Myfest nicht nur räumlich abgrenzen. Die Gewalt einiger Suffköpfe des Myfestes wollen Wir nicht unterstützen und im Gegensatz zur Ballermann-Kultur des Kreuzberger Myfest am 1. Mai 2011 eine evolutionäre Entwicklung nehmen. Auch wollen Wir Uns von bürgerliche Politclowns distanzieren, die Uns mit hohlen Phrasen den Macker machen und Uns später alleine lassen. Sie sind Teil der Repression. Mit Hass und Gewalt - wie es die deutsche Polizei und das deutsche Militär praktizieren - werden Wir keine Erfolge erzielen.

Unsere Demonstration soll sich um die Liebe der Menschen zueinander drehen. Dazu meint der Anmelder der Evolutionäre 1. Mai-Demonstration 2011 in Berlin: "Die Grenze verläuft nicht zwischen "Oben" und "Unten", sondern zwischen Dir und mir!" Evolution ist nicht nur ein bloses Umdrehen der Machtverhältnisse und einer Neustrukturierung der Macht. Evolution bedeutet sich geistig und körperlich einen Schritt weiter entwickelt zu haben. Das bedeutet andere Menschen zu lieben, auch wenn der Geist und der Körper etwas anderes sagt.

Die Demonstrationsroute: Kottbusser Tor - Kottbusser Strasse - Kottbusser Damm - Hermannplatz - Karl-Marx-Strasse - Flughafenstrasse - Hermannstrasse Mit Unserem Schritt die Demonstration ohne verknöcherte Strukturen anzumelden, wollen Wir etwas für die Selbstorganisierung aller Teilnehmer und Teilnehmerinnen tun. Neue Ideen sind gefragt, jeder und jede kann sich miteinbringen. Für Unsere Demonstration brauchen Wir noch viele kreative Transparente und Plakate, sowie die engagierten Menschen die sie tragen. Wer seine oder ihre Unterstützung anbieten will, kann sich unter webmaster@baal-re-mesh.com melden. Wir brauchen dringend auch noch juristische Hilfe.

Eine angemeldete Demonstration bedeutet auch sich mit den repressiven Kräften einzulassen. Von den angemeldeten "Revolutionären 1. Mai-Demonstrationen" in Berlin aus den letzten Jahren ist Uns das bekannt. Unsere friedliche Demonstration wird viele Polizeikräfte binden, ebenso die von der Presse erwarteten saufpolitischen Krawalle des Myfest. Von daher steht es Kleingruppen frei sich im ganzen Stadtgebiet kreativ zu betätigen.

Der Anmeldungstext

Evolutionäre 1. Mai-Demonstration 2011 - Gegen die Zensur von Bombenbauanleitungen - Für den grossen Knall

Die Polizei macht im Bundesgebiet Jagd auf Menschen, die Bombenbauanleitungen und Sprengstoffsynthesen im Internet veröffentlichen. Spezielle Einsatzkommandos stürmen die Wohnungen der meist jugendlichen Hobby-Naturwissenschaftler, traumatisieren und kriminalisieren mit ihrem Verhalten.

Seit 2006 gibt es das Xplosives.org, ein Forum in dem sich Menschen über Sprengstoffe und ähnlich interessante Dinge austauschen konnten. Ebenso gab es 2007 einen Versuch mit der Homepage http://www.sprengstoff-verein.de der Repression etwas entgegen zu setzen. Begabte, wissbegierige junge Menschen aufzufangen und ihre Energien in eine positive Richtung zu lenken, anstatt sie mit Gewalt einzuschüchtern - Das war Unser Ziel.

Doch dieses Ziel scheiterte als das Berliner Landeskriminalamt am 21. August 2010 die beiden Homepages xplosives.org und sprengstoff-verein.de abschaltete. Die Verantwortliche Person soll am 3. Mai 2011 zu 5 Jahren Gefängnis verurteilt werden. Ebenso gab es Durchsuchungen in verschiedenen Buchläden, um wegen Brandsatz-Anleitungen in den Zeitschriften Interim, Radikal und Prisma die dort arbeitenden Menschen zu kriminalisieren und die Inhalte der Zeitschriften zu zensieren.

Wir wollen am 1. Mai 2011 ab 18 Uhr von Kreuzberg nach Neukölln ziehen, um mit Unserer Demonstration auf die Zensur-Praxis in der Bundesrepublik Deutschland hinzuweisen. Wir wollen dort Unsere Meinung kundtun, dass die Lehre - also auch das Anleiten von Bombenbauanleitungen legal sein muss. Wir protestieren für eine Änderung des Waffengesetzes, damit ein emanzipatorisches Verhältnis aufgebaut werden kann.

Ohne Nahrung keine Lehre !!

Die Information, ihre Verbreitung und ihre Wahrnehmung standen am Anfang allen Lebens und somit auch der Evolution der Menschen. Die freie Lehre und die freie Meinungsäusserung sind darum Notwendigkeiten, um die Menschen zu neuen Menschen werden zu lassen. Es braucht einen grossen Knall, um den Menschen eine neue Wahrnehmung und dadurch eine neue Lebensweise zu ermöglichen.

Wir wollen keine Steine auf andere Menschen werfen, sondern einander respektieren und Uns lieben. Wir brauchen keine Grenzen, darum wollen Wir am 1. Mai 2011 für die Abschaffung aller Staatsgrenzen und die Bewegungsfreiheit aller demonstrieren. Freie Menschen brauchen keine Lohnarbeit, darum wollen Wir am 1. Mai 2011 für ein weltweites Bedingungsloses Grundeinkommen für alle Menschen demonstrieren. Ebenso wollen Wir am 1. Mai 2011 für die Abschaffung und die grundgesetzliche Verunmöglichung von Staatsschulden demonstrieren.

Demonstrieren wollen Wir ohne bürgerliche Politclowns, die Uns mit hohlen Phrasen, wie beispielsweise "Für die Soziale Revolte", zu Hass und Gewalt anstacheln und Uns später dann in den Gerichten hängen lassen. Demonstrieren wollen Wir ohne Alkohol und anderen Rauschgiften, ohne Neonazis und ohne Uns infiltrierende Repressionsorgane.

Datum: 1. Mai 2011
Voraussichtliche Dauer: von 18 Uhr bis 21 Uhr

Die Versammlung soll um 18 Uhr am Kottbusser Tor in 10999 Berlin beginnen. Dort soll in Höhe der Commerzbankfiliale am Kottbusser Tor (Kottbusser Strasse 1 in 10999 Berlin) Unsere Kundgebung von 18 bis 19 Uhr stattfinden. Dann wird sich gegen 19 Uhr Unser Demonstrationszug von dort über die Kottbusser Strasse, den Kottbusser Damm bis zu dem Hermannplatz in Neukölln bewegen. Hier soll nochmal eine etwa 15-minütige Zwischenkundgebung abgehalten werden. Schliesslich wird sich der Demonstrationszug die Karl-Marx-Strasse bis zur Kreuzung Flughafenstrasse bewegen und dort in die Flughafenstrasse einbiegen. Der Demonstrationszug wird sich dann über die Flughafenstrasse bis zum U-Bahnhof Boddinstrasse bewegen. Auf der Flughafenstrasse in Höhe des U-Bahnhofes Boddinstrasse wird dann die Abschlusskundgebung bis um 21 Uhr stattfinden.

Alle in die Demonstration entsannten Polizisten und Polizisten - die keine Uniformen tragen oder sich nicht über die Dauer der Demonstration mit den Wort "Polizei" als polizeiangehörige Person kenntlich gemacht haben - haben sich den Versammlungsleiter persönlich erkennen zu geben.

Roland Ionas Bialke (Anmelder der Evolutionären 1-Mai-Demonstration 2011 in Berlin)

Prozess gegen Roland Ionas Bialke
3. Mai 2011 - 13 Uhr 30 - Raum 1104
Amtsgericht Kirchstrasse (!)
Kirchstrasse 6
Nahe S-Bahnhof Bellevue (S7) "

Ja, krass, der Staat wird versuchen Dich wegzusperren oder zu psychiatrisieren, wieder einmal. Und was hast Du daraus gelernt? Machst Du deswegen diesen ganzen Propanz hier?
Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom?
http://de.wikipedia.org/wiki/Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivit%C3%A4t...
Gibt es nicht?
Eher schon... bloß sind die sog. Therapiemaßnahmen eher ungeeignet und beschrieben wird mit dem sog. Syndrom auch nur eine Erscheinungsform von Vielen.

Du, Bialke, by the way, lieferst den Repressionsorganen wieder viele triftige Hinweise, u.a. auf Deiner Seite: "Sprengstoff-Verein.de" Dich weiter zu verfolgen. Mach nur weiter so... viel Spaß dabei. Kein vernünftiger Mensch würde Dich unterstützen, wenn Du Dein Verhalten nicht von selber änderst und das wurde Dir offensichtlich, nach diversen Szeneschriften und Auseinandersetzungen in Indymedia, etc., zu urteilen, schon vor X-Jahren gesagt und wiederholt (versucht) klar gemacht (zu machen).

Also! Piss off, Macker!

hatte sich anscheinend minder von ihm distanziert. In der Veröffentlichung des letztens Protokolls hier in den beiden d-Indys heißt es so ungefähr, daß nochmal explizit auf den Umstand des nicht (mehr) zur AVVB gehörenden Blogs und die nicht (mehr) zur AVVB gehörende Emailadresse, sowie auf die Person die diese benutzt hat hingewiesen wurde. Damit dürfte dort vermutlich alles geklärt sein. Der breiteren (linken) Öffentlichkeit wurde damit aber anscheinend auch bewusst nichts Mehr als nötig mitgeteilt. Wahrscheinlich auch um B. nicht weiter zum Kernpunkt des Interesses zu machen und ihm keine weitere Projektionsfläche zu bieten. Eine taktisch sehr verständliche und anscheinend auch weise Entscheidung. Jetzt wo sein nächster Egotripversuch augenscheinlich sofort von selbst aufflog und er sich diesmal auch keine Mühe mehr gab, oder es selbst als sinnlos einsah nicht die Alleinvertretungsgewalt einer losen Struktur spielen zu können, warten einige Amüsierte aus der Szene schon gespannt auf seinen nächsten großen Auftritt. Sein neuestes Selbstdarstellungsbild mit Rastas und Schminke auf seiner Homepage lässt da schon viel vermuten. Geht B. in die Hippiebewegung? Wird er Hare-Krishna unterwandern? Oder gründet er einen Bibelkreis? Machet B. hau rein!