Am Samstag, den 6. November 2010, trafen sich über 1.500 Menschen in Berg/Pfalz, an der französischen Grenze, um gemeinsam den 12. Castortransport nach Gorleben zu blockieren. Nach einer breiten Mobilisierung zur „Südblockade“ wurden dort, nach einer Kundgebung und Demonstration durch das Dorf, erfolgreich die Gleise besetzt, so dass der Castor ausweichen und bei Strasbourg/Kehl über die Grenze musste.
Genau 1276 Menschen haben kollektiv die Polizeiabsperrung überwunden und gemeinsam die Gleise blockiert. Die Polizei, welche in deutlicher Unterzahl und sichtlich überfordert war, musste daraufhin erst einmal alle verfügbaren Kräfte zusammenziehen. Nach anfänglichen, überfordert und verwirrt wirkenden Versuchen, die Strecke an vier Stellen zu räumen, gab die Polizei auf. Laut der Presseerklärung der Initiative „Castor 2010 Südblockade“ hätte eine Räumung der Strecke weitere vier bis sechs Stunden in Anspruch genommen.
Es war das erste Mal in der Geschichte der Atommülltransporte möglich, den Transportzug auf eine Alternativroute zu zwingen.
Die vier bereits wartenden Dieselloks und die zwölf Personenwaggons wurden von Wörth nach Kehl in Baden-Württemberg gebracht. Dort hatten sich derweil drei Greenpeace-Aktivist_innen an einer Bahnbrücke über der Kinzig abgeseilt und so den Transport ebenfalls für einige Stunden verzögert. Während ungefähr 20 Aktivist_innen, von der Polizei eingekesselt, ihre Mitstreiter_innen lautstark unterstützten, überfuhr der Castortransport direkt an den noch hängenden Aktivist_innen vorbei die Brücke (Video).
Auch in Karlsruhe wurde spontan versucht, mit 300 Menschen eine Brücke über der Castor-Strecke zu besetzen, was aufgrund des massiven Polizeiaufgebots misslang. Danach zogen die Aktivist_innen in einer Spontandemonstration durch die Innenstadt. Dabei wurden mindestens drei Menschen in Gewahrsam genommen.
Fotos gibt es auf flickr.com
Anarchistische Gruppe Freiburg im November 2010
Samba KurzMeldung
Kurze Meldung zu Berg, und Karlsruhe Güterbahnhof
http://www.sambasta.de/?p=166