In dem westslowakischen Ort Devînska Nová Ves - unweit der österreichischen Grenze - erschoss am Montag, den 30.08.10, ein Rechtsextremist kaltblütig sechs Angehörige einer Roma-Famile mit einer Maschinenpistole. Die Familie lebte im selben Haus wie der Mörder. Zuvor soll es laut Polizei schon seit längerem immer wieder zu Übergriffen von örtlichen Neonazis gegen die Familie der Opfer und andere Roma gekommen sein.
Nach dem Massaker richtete der bereits als Waffenfetischist und Hitlerverehrer aktenkundige Täter seine Maschinenpistole gegen sich selbst und nahm sich das Leben. Bereits wenige Stunden nach dem Vorfall wurde von Seiten der slowakischen Regierung das nur allzu durchsichtige Gerücht verbreitet, dass die Opfer-Familie angeblich in Rauschgiftgeschäfte verwickelt sei und hierin der Grund für die Tat liegen soll. Beweise für diese These wurden natürlich keine vorgelegt! Freunde und Angehörige der Opfer-Familie bestreiten diese Behauptung entschieden!
Nach aktuellen slowakischen Presseberichten, könnte der Grund für dieses Ablenkungsmanöver die geradezu panische Furcht der Behörden vor Ausschreitungen und gewaltsamen Racheaktionen der Roma-Minderheit im Land sein. Diese ist offenbar nicht mehr länger gewillt die ständige Diskriminierung, Verfolgung und Ermordung ihrer Angehörigen weiter teilnahmslos hinzunehmen!
Zur Beruhigung der Lage verkündete gestern der slowakische Innenminister Vladimír Mráz, dass die Opferfamilie eine grosszügige finanzielle Entschädigung bekommen solle. Die Lage in den Romavierteln im Osten des Landes und in den grossen Städten ist dennoch weiterhin explosiv und angespannnt. In den Städten Košice und Prešov begannen vermummte Roma-Aktivist_innen damit, ihre Viertel zu verbarrikadieren und keine Polizei und Behördenvertreter mehr hineinzulassen.
Zu den erschreckenden Erkenntnissen über die Stimmung im Land gehört aber auch die Tatsache, dass offenbare viele Angehörige der slawischen Bevölkerungsmehrheit den Täter und seine Tat verteidigen und offen rechtfertigen.
In tausenden Leserbriefen und Online-Kommentaren in den grossen Medien des Landes, wird die Tat des Rechtsextremisten verständnisvoll kommentiert und teils sogar offen bejubelt. Beklagt wird in fast allen Fällen nur der Tod des Mörders. Einzig eine kleine Minderheit stellt sich auf die Seite der Opfer.
In der Slowakei tut sich derzeit - ähnlich wie zuvor schon in Ungarn und Rumänien - mehr und mehr ein blutiger Riss zwischen den Bevölkerungsgruppen auf. Es ist fraglich, ob diese Kluft nur mit politischen Mitteln wieder zu schliessen sein wird?
Über der Slowakei beginnen düstere Wolken aus Rassismus, Hass und Gewalt heraufzuziehen ...
solidarität mit den verfolgten, überall
für solidarität und mitgefühl mit den roma in der slowakei.
danke für die berichte, das thema ist leider völlig unterrepräsentiert.
antiziganistische zustände bekämpfen.
faschist_innen auf die fresse.