Inhaltsverzeichnis: Deutschland - Gedanken über den G20 und die Revolte | Deutschland - G20 in Hamburg: Tage der Revolte | Deutschland - Am Anfang des Flusses. Der Kampf gegen den Google-Campus in Berlin | Frankreich - Unter Ausnahmezustand kämpfen. Anarchistische Blicke auf die Konfliktualität in Frankreich. | Kanada - In die Tat umsetzen
Aus dem Editorial
Sich im Konflikt mit der Macht zu befinden, heißt nicht, dieser an sich feindlich gegenüber zu stehen. Die Feindlichkeit gegenüber der Macht beginnt mit der Skepsis – der Skepsis, die ihre Existenz und Notwendigkeit in Frage stellt. Eine rationale Angelegenheit, die uns dazu verleitet, rationale Analysen über die Funktionen und Wandlungen der Macht zu entwickeln. Allerdings auch eine rein abstrakte Sache, denn das in die Praxis setzen unserer Feindlichkeit gegenüber der Macht bedeutet dazu überzugehen, vom eigenen ich zu sprechen und das eigene Leben als Projektionsfläche der eigenen Ideen zu begreifen. Eine irrationale Sache, eine Sache des Herzens, eine Sache der Aktion, ein individueller Moment des Bruchs. Ein Bruch, der die passive Haltung der Skepsis überwindet, und mittels der eigenen Ideen und mit den eigenen Gefährten Projekte kreiert, die versuchen die Feindlichkeit gegenüber der Macht in Richtung einer permanenten Revolte und eines generalisierten Bruchs mit der Herrschaft zu treiben.
Bei der Entwicklung von gemeinsamen Projekten entsteht auch immer ein Moment des „Wir“s, ein Moment der Identität, den eine minimale gemeinsame Perspektive zusammen hält. Ein „Wir“, dass aus gutem Grunde die Skeptiker aufhorchen lässt. Ein „Wir“ zu konstruieren, ist eine Angelegenheit, die oft dem Willen nach Macht, nach Geltung und Normen entspringt. Denn wenn es so etwas gibt wie eine anarchistische Identität, worauf basiert diese? Was konstituiert die Bewegung, die sich diesen Namen gibt? Die Anzahl der Gruppen, der Anhänger, der Räume – eine Sache der Struktur?
Oder die Ideen, ihre Geschichte, die Diskussionen – also die Theorie? Oder gar die Angriffe und die Form der Aktionen, die die Feindlichkeit gegenüber Herrschaft annimmt – also die Praxis? Oder alles zusammen?
Im Gegensatz zu einer Perspektive, die nur durch den Hunger nach neuen Anhängern für die eigene Identität getrieben wird, zielen unsere Projekte – also die vielenunterschiedlichen Projekte der diversen Individuen, die dieses Projekt teilen – auf etwas anderes. Der Versuch aufständische Dynamiken und Beziehungen anzustoßen und zu entwickeln, ist der Versuch innerhalb des Konfliktes mit der Macht die Isolation unserer Ideen und Methoden aufzubrechen, um die Möglichkeit eines generellen Bruchs mit der sozialen Realität zu erproben.
Denn wenige Gefährten zu sein, bedeutet nicht isoliert zu sein, genauso wie die Qualität und Kompromisslosigkeit einer Konflikthaltung nicht auch quantitativ teilbar werden kann. Denn unsere Beziehungen und Kämpfe sind nicht an das Teilen einer fixen Identität, eines Namens oder einer formellen (physischen) Struktur gebunden, sondern viel eher an die Art und Weise, wie wir gegen die Macht kämpfen wollen. Was bedeutet, dass wir in unseren Kämpfen nicht nur die Bindung an Formalitäten hinter uns lassen und unsere Beziehungen auf wirklichen Affinitäten und Erfahrungen basieren,
sondern unsere Kämpfe auch auf eine anti-politische Grundlage stellen. Denn damit sich eine Methode potentiell verbreiten kann, muss sie auf der Analyse spezifischer sozialer Konfliktualitäten beruhen, auf der Realität des Konflikts mit der Macht. Darüber hinaus wollen wir in unseren Kämpfen über ein bloßes Reagieren auf die Schläge der Macht hinaus gehen und unsere Kämpfe und das Terrain, auf dem sie sich abspielen, selbst bestimmen – und somit auch auf Basis eigener Analysen, eigener Vorschläge und einem individuellen Rhythmus stellen.
In diesem Sinne bedeutet Kollektivität für uns das Zusammenkommen verschiedener individueller Perspektiven, die zum Zwecke eines Projektes die notwendigen Dinge organisieren und diese Organisierung nur so lange aufrecht erhalten, wie diese eine individuelle Bereicherung und Annäherung an eigene Perspektiven bedeutet und ermöglicht. Gefährten, die eine internationale Korrespondenz unter Anarchisten über ihre Projekte und Kämpfe begrüßen und die Avalanche dafür als nützliches Mittel betrachten, rufen wir auf, zu diesem Projekt durch eigene Texte, Übersetzungen und die Verbreitung der Zeitung beizutragen.
avalanche.noblogs.org
Bestellung der deutschen Ausgabe: avalanche-de@riseup.net
Einige irgendwo in Deutschland lebende Anarchisten
so macht ein DL keinen Sinn
also zumindest das DE-PDF hat 0 Byte
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PS: Das Captcha ist unleserlich, zumindest bisher bei 10 Versuchen!
repariert
Wir haben die PFDs repariert und das Captcha leichter gemacht.