Rezeption der Geschehnisse in Hamburg

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Jedes brennende Auto in Hamburg hatte seine Berechtigung. Jeder Plünderung war richtig und wichtig. Ich werde nicht versuchen, die Beweggründe der Aktivist*innen zu erklären, sondern weshalb ich mich solidarisch hinter sie stelle, auch wenn meine und ihre Motivation vielleicht sehr unterschiedlich ist.

 

In einem System, in dem Menschen zu tausend im Mittelmeer umkommen, die EU sich nicht nur weigert, sie zu retten, sondern die Rettung durch NGO's aktiv verhindert und kriminalisiert, in einem Land in dem Bullen Menschen in Kriegsgebiete wie Afghanistan abschieben, ist jegliche Form von Gegengewalt nicht nur legitim, sondern notwendig. Die Geschichte hat gezeigt, dass friedlicher Protest nur seltenst zu Erfolgen führt. Gewalt ist ein probates Mittel, um Unterdrückung, Macht und Diskriminierung zu begegnen, zu bekämpfen und im besten Fall zu besiegen.


Im allgemeinen ist das anzünden von Autos und das 'Markieren' oder Plündern von Banken oder 'kapitalistischen Läden' zu kritisieren. Wenn Schriftzüge an Wänden dazu aufrufen, alle Bänker zu hängen, ist dies eine regressive Kapitalismuskritik, die die Zustände in unserem System komplett missachtet. Nicht 'die Elite' ist Schuld an der Misere, in der wir uns befinden, sondern das System an sich. Es kann nicht reformiert werden, es gehört zerstört und überwunden, um Menschen in Freiheit leben zu lassen.

 

Doch die Gewalt in Hamburg war anders motiviert. Sie war eine gezielte Abrechnung mit der Hamburger Polizei, der Schikane und Repression, die sie gegenüber allen Formen des Protestes auf brutalste Weise an den Tag gelegt hat. Die Bullen konnten sich ein Wochenende lang komplett austoben, Menschen schwerste Verletzungen hinzufügen, durften schießen, mit vorgehaltenem Sturmgewehr Häuser stürmen, und werden dafür auch noch beklatscht. Die Polizei ist das Organ
maximaler Gewaltausübung, sie können ohne jegliche Konsequenz tun und lassen was sie wollen.

 

Wer sich beschwert, kassiert eine Gegenanzeige, und kann dank neustem Recht für das angebliche Schubsen eines Bullenschweins für mindestens drei Monate in den Knast wandern. Der Korpsgeist unter den Schweinen ist so groß, dass Mörder weiter munter in ihren Reihen tanzen können. Die Polizei als System ist abstoßend und menschenfeindlich, und gehört zerschlagen. Das legitimiert auch jegliche Gewalt gegen Bullen, die in ihren Kampfausrüstungen generell eher für
Kriegseinsätze als für Demonstrationen gerüstet sind, weshalb sie sich nicht wundern müssen, wenn es Gegengewalt und Hass hagelt.

 

Die Krawalle waren eine Abrechnung mit einem gentrifizierten Kiez, in dem Menschen ohne geregeltes mittelhohes Einkommen keinen Platz mehr haben. In dem Freiräume wie die Flora bedroht sind. Es ist nur konsequent, dass die Krawalle genau hier, und nicht in sogenannten 'Bonzenvierteln' stattgefunden haben. Ob eine Luxuskarosse oder ein Familienvan brennt tut nichts zur Sache, das Signal, die Botschaft dahinter ist wichtig. Würden die sogenannten 'Chaoten' nur teure Autos von 'Profiteuren' des Systems anzünden, wäre das scharf zu kritisieren. Sie würden eine imaginäre Grenze ziehen zwischen 'bösen' Kapitalisten (Reiche) und 'guten' Kapitalisten (brave Deutsche). Diese Argumentation war schon ein Kern der Ideologie im Nationalsozialismus, die von raffendem (Juden) und schaffendem (Deutsche) Kapital sprachen, und somit die Vernichtung aller Juden weltweit legitimierten. Wenn also irgendwelche Ottos nur Porsche und Mercedes anzünden wollen, begeben sie sich auf einen gefährlichen Weg, der zumindest strukturell Antisemitisch ist, also in seiner Argumentationsstruktur die Auslöschung von 'Eliten' legitimiert.


Da aber die Autonomen in Hamburg keine Unterschiede machten bei den Autos die sie anzündeten, umschifften sie die Gefahr dieser regressiven Kritik erfolgreich. Egal ob Bänker, Verkäufer oder Lehrer. Wir alle handeln kapitalistisch, es gibt keine Möglichkeit in diesem System nicht kapitalistisch zu handeln. Deshalb ist jede*r einzelne berechtigtes Ziel einer Wut, die aus der Ohnmacht gegenüber dem System entsteht. Ob sich die Leute auf der Straße dessen bewusst waren, im Moment in dem sie Barrikaden bauten oder Steine schmissen mag zu bezweifeln sein. Doch es ist wichtig für die Rezeption des Geschehenen. Der deutsche Mob, von Afd bis die Linke, von arm bis reich, ist nun bis ins Mark erschüttert ob dieser 'Sinnlosen Gewalt'. In ihren Augen gibt es keinen Unterschied zwischen der Gewalt von links, rechts oder religiös motiviertem Fanatismus. Ob Vergleiche mit Terror, dem NS-Regime oder gar dem Holocaust, der Deutsche ist sich nicht zuschade, alle Geschütze aufzufahren, um den „linken Terrorismus“ zu verdammen.


Und hier merkt man aktuell, wessen Geistes Kind die deutsche Bevölkerung* schon immer war, ist und auch immer sein wird. Die Forderung nach mehr Polizei, mehr Repression tönt durch die Medien. Heiko Maas wünscht sich ein 'Rock gegen Links' und plötzlich ist es gesellschaftlich akzeptabel, Linke zu verachten. Es scheint, als hätte sich an diesem Wochenende ein Knoten gelöst, und die Kartoffeln können wieder gemeinsam gegen einen Feind marschieren, die Linken. Dass dabei sogar die Partei 'Die Linke' mitmacht, zeigt, dass es den meisten nicht um inhaltliche Kritik an den Krawallen geht. Es geht darum, alternative Lebensstile zu kriminalisieren. Freiräume wie die Rote Flora oder die Rigaer sollen dicht gemacht werden, „Die Antifa“ soll unter die Terrorismusklausel fallen. Alles, was sich gegen die herrschenden Verhältnisse auflehnt und für eine befreite, emanzipierte Gesellschaft kämpft, soll kriminalisiert, verboten und in letzter Instanz vernichtet werden. Dann ist Deutschland endlich wieder so rein, weiß und rechts, wie es sich die Mehrheitsbevölkerung wünscht.

 

Deshalb bleibt nur zu sagen.
Deutschland muss sterben, damit wir leben können.

 

*Da der Begriff Bevölkerung verschieden Interpretationen zulässt, definiere ich ihn hier für diesen Text: als deutsche Bevölkerung bezeichne ich alle Menschen, die sich selbst als 'deutsch' bezeichnen, also irgendetwas in ihrem Tun und Handeln, ihrer Sozialisierung oder ihren Ideen und Meinungen einem ominösen deutschen Korpus zuordnen. Die Überzeugung deutsch zu sein, lässt sich jedoch niemals ohne die NS-Zeit, niemals ohne Auschwitz ausführen. Die Aussage, man sei deutsch, ist immer implizit Verbunden mit den Verbrechen des Nationalsozialismus gegen die Menschlichkeit. Ein Deutschland ohne Holocaust zu denken ist unmöglich. Da nach dem zweiten Weltkrieg jedoch die NS-Zeit nie richtig aufgearbeitet wurde, Richter und Politiker ihre Posten behalten und somit die deutsche Rechtsprechung maßgeblich beeinflussen konnten, hat sich der faschistoide Geist niemals aus dem 'deutschen Volksgeist' gelöst. Er schlummert noch immer in jeder und jedem, die sich als deutsch identifizieren. Denn eine Identifikation mit einem Staat, der die industrielle Tötung aller Jüdinnen und Juden nicht nur geplant sondern verwirklicht hat, ist an Widerlichkeit kaum zu überbieten.

Tl;dr: Ich glaube nicht an ein deutsches 'Volk', das besondere Eigenschaften hat, aber an eine Besonderheit der Menschen, die deutsch sozialisiert sind.

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"Wir alle handeln kapitalistisch, es gibt keine Möglichkeit in diesem System nicht
kapitalistisch zu handeln. Deshalb ist jede*r einzelne berechtigtes Ziel einer Wut, die aus der
Ohnmacht gegenüber dem System entsteht."

 

Nach dieser Logik hätte sich die dusseligen "Aktivisten" ja auch gegenseitig auf die Mappe hauen müssen. Bzw, es wäre dann ja auch ok die Karre vom Aktivisten anzuzünden, ohne dass er sich beschweren darf. Dann ist es okay auch gegen die Flora vorzugehen, da sie am kapitalistischen System teilnimmt, Freiraum hin oder her. 

Was erzählst du da für einen Schwachsinn, Bursche? RAF-Fan? (Du benutzt die selbe Sprechweise)

"Bzw, es wäre dann ja auch ok die Karre vom Aktivisten anzuzünden, ohne dass er sich beschweren darf."

Ham wer alles schon erlebt ...

Ne, es ist schlimmer. Nach der Logik ist Gewalt gegen Alles und Alle legitim, wichtig ist nur, dass man alles gleichmässig niederbrennt. Auf jeden brennenden Ferrari muss man nen Fahrrad oben drauf schmeissen, sonst handelt man strukturell antisemitisch...

So in etwa habe ich das gemeint, kam vielleicht nicht so durch :) 

ganz ehrlich? fuck you!

 

dieses geschwurbel von veränderung durch "friedlichen protest". friedlicher prostest heißt einfach nur gesetzeskonformer protest und gesetze macht nun mal das system, nicht die menschen die vom system unterdrückt und zerstört werden.

solche wunderbaren gesetze wie die zum asylkomplex, abschiebungen, sozialhilfe, europäische grenzpolitik(und abschottung), sicherheitsverwahrung, zwangspsyschiatrie, nur um mal einige zu nennen.

 

noch dazu strotzt dein scheiß text nur so von rassismus und deutschtümelei, wenn ich sowas schon lese:

Hier sei gesagt, dass nicht geringe Teile dieser asozialen Kriminellen aus dem Ausland angereist sind. Mehrere Anwohner berichten – zum Beispiel bei N24 im Livestream – dass die Leute, die da Autos anzünden und Co., kein Deutsch sprechen.

da kommt mir das kotzen! "die bösen ausländer sind schuld!"

die bürgerliche "linke"-mitte von "die Linke" über "die grünen" bis zu "attac" ist mittlerweile auf dem selben dummen niveau wie die cdu/csu...alles verkommt zu einem undefinierbaren brei von nationalismus und konformität.

 

"Was die Polizei durch diese Menschen durchmachen muss, ist unfassbar."

ja die arme arme polizei, super traurig was die so erleben...

-dieselbe polizei die an der europäischen außengrenze refugees jagdt,

-dieselbe polizei die refugees in lager einpfercht,

-die rassistisch motivierte personenkontrollen durchführt und dabei die leute permanent wie scheiße behandelt,

-die aus und vor allem für kapitalistische interessen menschen aus ihren wohnungen räumt und einen scheiß drauf gibt wie diese menschen danach überleben,

-diesselbe polizei die menschen erschießt und dabei natürlich immer im recht ist(wie so viele fälle zeigen,

https://linksunten.indymedia.org/de/node/217119 ),

-die polizei, die "die armen/die unterschicht" und die die sich gegen die ungerechtigkeiten des systems auflehnen, das ganze jahr über angreifen, fertig machen und versuchen zu brechen

 

genau diese polizei ist es, die dafür dieses wochenende im hamburg mal kurz die dadurch entstandene wut zu spüren bekommen hat und wenn es dieser beschissenen deutschen gesellschaft von kleingeistern, den sogenannten "dichtern und denkern", den nazis und henkern,

nicht noch so verdammt gut gehen würde, würdet ihr, die bullenfreunde und obrigkeitshörigen,

die im gleichschritt mitmaschieren hauptsache sie gehören dazu, wenn es euch mal nicht mehr so gut gehen sollte,

ihr von zwangsräumungen betroffen seid und eure wut und frustration nicht mehr auf leute richten würdet denen es noch schlechter als euch geht,

wenn es euch schlecht geht und ihr erkennt das es euch wegen diesem kapitalistischen system so schlecht geht und es auch vielen vielen anderen deswegen so schlecht geht, wenn ihr das erkennt und eure ignoranz überwindet, dann steht ihr vielleicht endlich mal mit "dem schwarzen block" auf der

straße und schmeißt steine auf die, die euch unterdrücken, die euch mit schusswaffen und panzern gegenüber stehen während ihr steine und flaschen in den händen haltet.

ja, genau, und weil du so verblendet und einsilbig daher laberst, bist du wirklich nicht mehr zu retten. Früher konnte man froh sein, wenn es Leute in schwarzen Kutten in der Nähe gab, jetzt verbreitet ihr Angst und Schrecken da wo die wohnen und leben, pardon: "leiden", die ihr so dringend braucht. Ihr seid stehen geblieben, dasselbe Ideologiegeschwafel hattet ihr im Berlin 1980 drauf - einzig: Eure Klamotten und die Sonnenbrillen sind mit der Zeit gegangen ... oder waren die Jungs auf der Elbchaussee nicht doch vielleicht verkleidete Nazis?! Wer tritt vor ...?! Noch eins: Wer hat noch mal das Sagen, wenn alles so ist, wie du es willst? Du?!

Deutschland muss sterben! Nationen überwinden.

Die Battle of Hamburg war äußerst erfolgreich. 26 000 Schweine aus dem Weltall konnten nicht für einen "ruhigen" Gipfel sorgen. Dank an alle, die teils von weit hergekommen sind.

So und jetzt Bühne frei für das Genöhle der Kartoffeln......

Ich habe hier gerade das Gefühl, dass du eher eine Kartoffel bist, du scheinst nämlich rein gar nichts verstanden. In Hamburg war rein gar nichts erfolgreich, dein arrogantes Elite-Denken scheint dir aber dafür wohl die Sicht zu vernebeln. Was da passierte war weder im antifaschistischen noch antikapitalistischen Sinne und hat sich grundlegend nur gegen das Volk (nein, nicht die Bürger sondern gegen die Volksmassen) gerichtet und weder noch die Verantwortlichen tangiert noch das kapitalistische System ins Wanken gebracht. Wenn eine Linke die Massen mobilisieren will, darf sie nicht die Waffen gegen das Volk richten, die Revolition kann nur aus den Volksmassen kommen und nicht von bei paar elitären Hirnis, die die angebliche Wahrheit für sich gepachtet hat (und davon leider nichts verstanden hat). Die Aktion war unpolitisch, es ging nur um Krawall. Da war weder eine Aussage noch eine Symbolik. Der Keil zwischen Linken und Volksmassen wurde nur noch vergrößert. Und das ist bedauerlich. 

Worauf stützt Du Deine Behauptungen? Welche konkreten Beaobachtungen hast Du gemacht, die den vermeintlich volksfeindlichen Charakter der Aktionen in Hamburg dokumentieren?

Welche Beobachtungen hast du gemacht, die wohlwollend das Volk in diesen gescheiteren "Revolutionsversuch" mit einbeziehen? 

.

auch wenn ich ihre kommunistischen ideale nicht unterstütze, das ist ein gutes zitat zur "gewaltdebatte":

 

Zur G e w a l t f r a g e

von Clara Zetkin

Gegen den Pazifismus (Auszug)

“Der Pazifismus ist seinem Wesen nach bürgerliche Sozialreform, ist eine spezifische Form der bürgerlichen Sozialreform und ebenso ohnmächtig wie diese, die Widersprüche, Gegensätze und Übel des Kapitalismus zu überwinden.“

“Um sich von der Ausbeutung und Unterdrückung zu befreien, muss die Arbeiterklasse der Bourgeoisie nicht bloß die Produktionsmittel des Lebens entreißen, sondern auch die Produktionsmittel des Todes. Gewalt lässt sich nicht wegdisputieren und nicht wegbeten. Gewalt kann nur durch Gewalt gebrochen werden. Das sprechen wir Kommunisten offen aus, nicht weil wir ‘Anbeter der Gewalt’ sind, wie sanfte bürgerliche und sozialdemokratische pazifistische Gemüter uns beschuldigen. Nein, wir beten die Gewalt nicht an, jedoch wir rechnen mit ihr, weil wir mit ihr rechnen müssen. Sie ist da und spielt ihre geschichtliche Rolle, ob wir wollen oder nicht.

Es fragt sich nur, ob wir sie widerstandslos erdulden oder ob wir sie kämpfend überwinden wollen.“

Quelle: Clara Zetkin, Gegen den Pazifismus. Aus der
“Kommunistischen Fraueninternationale“ 1922, S. 13/14.

Das Problem ist doch, dass sich die Gewalt vor allem gegen die "Arbeiterklasse" (die gibt es meiner Ansicht heutzutage nicht mehr wirklich) gerichtet hat. Die Gewalt hat also die Falschen getroffen, nämlich die, die man mit ins Boot holen sollte. (Und nein, ich meine nicht die Bullen - das sollte zwar klar sein, aber man muss es ja erwähnen)

Wenn deine (berechtigte und von mir geteilte) Wut jegliche gewaltsame Aktion gegen "kapitalistisch handelnde" Menschen rechtfertigt, zu denen du ja, wie du zu gibst, selber gehörst, dann wird der Kapitalismus in letzter Konsequenz wohl durch die Ausrottung der Menschheit überwunden oder was? Wut legitimiert jegliche Gewalt?? Alter, du stehst sowas von auf der falschen Seite der Barrikade und merkst nicht mal, zu welchem Gesocks du dich ideologisch gesellt hast.

Die Rote Flora in deiner unterbelichteten Argumentation aufzuführen ist genauso absurd und widerlich, wie die Verlautbarungen der Bullen, die ihr Vorgehen am Donnerstag gegen g2h mit den Reaktionen vom Freitag begründet haben. Die RF war vor dem 7.7. nicht besonders gefährdet und gut im Stadtteil verankert, aber wegen solcher Hohlbirnen wie dir ist das komplett gekippt und es besteht jetzt akute Räumungsgefahr.

Ein ironisches "Vielen Dank" reicht an diesem Punkt nicht mehr und bei einer schlichten Distanzierung von euch kann man das auch nicht mehr belassen, d.h. wir müssen uns wohl oder übel Gedanken machen, wie wir uns zukünftig gegen solche autistischen Gewaltwichser wehren müssen.

Euer Fehler ist es, den identitätspolitisch geprägten, jungen Linken vorbehaltlos zu vertrauen. Es ist was dran am Geraune der Rechten vom Kulturmarxismus (nicht in der Herleitung, aber in den Folgen der Identitätspolitik). Die Abkehr vom Kollektiv und die Hinwendung zum Individuum lässt keine klare Zielsetzung mehr zu. Wenn das Wohl Aller hinter das Wohl von Einzelidentitäten zurücktritt sind wir als Linke eigentlich am Ende. Und genau an dem Punkt sind die jungen Linken. Da gibt es nur noch unauflösbare Zielkonflikte. Die totale Ziellosigkeit manifestiert sich im Gestammel von Gerechtigkeit (zB. Schulz), oder auch solchen Beiträgen wie dem oben (da wird versucht "fair" zu sein in dem man den Angriff auf alles und jeden legitimiert, anders geht es idetitätspolitisch auch nicht), oder halt in zielloser Gewalt. Die Gewalt ist ziellos weil es keine zulässigen Ziele mehr gibt. Natürlich gibt es da ein ominöses "System", das zerfällt aber analytisch in Identitäten die nicht angegriffen werden dürfen (Im Falle des G20 hätte man die Identitäten "Türke", "Araber", "Chinese" usw angreifen müssen, was halt nicht geht. Also behilft man sich damit einfach blindlings alles anzugreifen, das ist dann wenigstens identitätspolitisch "fair". Der Genosse versucht das antideutsch zu begründen, es dringt da aber die Handlungsunfähigkeit der Identitätspolitik durch jeden Ritze....

"Die Geschichte hat gezeigt, dass friedlicher Protest nur seltenst zu Erfolgen führt."

"Tl;dr: Ich glaube nicht an ein deutsches 'Volk', das besondere Eigenschaften hat, aber an eine Besonderheit der Menschen, die deutsch sozialisiert sind."

das kann doch wirklich nur ein troll sein

Bei deiner Befürwortung einer Gewalt die sich gegen Alle richtet und einer gewalttätigen Revolution bemerkst du nicht, dass es Leute wie du sind, die der Bewegung mehr schaden als nutzen. Die Symptome des Gewaltmonopols Staat willst du bekämpfen und im besten Fall besiegen, indem Familienwagen brennen? Ich muss dich enttäuschen, die Botschaft dahinter interessiert dann niemanden mehr, außer die, die sie senden. Ich verstehe die Kapitalismuskritik die du dahinein interpretierst, aber sie ist sinnlos, da sie nach außen hin niemanden erreicht, eher abstoßend wirkt und somit nur eine Selbstbestätigung für die ist, die es eh schon verstanden haben. Ein auf diese Weise geführter Kampf für eine befreite und emanzipierte Gesellschaft kann kein Erfolgreicher sein und wird immer symbolisch bleiben. Man sollte sich Fragen für wen und wie man kämpfen will. Eine erfolgreiche Bewegung benötigt Rückhalt in der Bevölkerung (Ja Bevölkerung, nicht deutsche Bevölkerung) und die Solidarität dieser. Die Abspaltung und Dezimierung seiner eigenen Gruppe durch Gewaltexzesse, wird jedenfalls nicht dafür sorgen, dass sich tatsächlich etwas ändert. Abgesehen von noch stärkeren Repressionen, vor die sich viele Linke und linke Projekte in naher Zukunft, freiwillig oder unfreiwillg, gestellt sehen werden.

Einer der dümmsten Artikel zum Thema. Der Kampf aller gegen aller um den Kapitalismus zu beseitigen. Die Argumentation ist schlimmer als damals bei der RAF. Morgen verbrenn ich den Rollator von der Renterin gegenüber auf der Straße und feier das als Akt gegen kapitalistische Verwertungslogik. Alle Menschen gleichermaßen angreifen. Für die Herrschaft von kriminellen Banden. Geile Hegemonietheorie!

Mi, 12.7. um 19:30 

Mehringhof / Gneisenaustr. 2a / 2. Hof / 1.OG / Versammlungsraum


"Nach G20-Gipfel wieder Berlin"

  • Hamburg ist vorbei - der Gipfel konnte nicht stattfinden = Feiern! oder:
  • der Gipfel konnte nur mit größten Störungen stattfinden, Sabotage all über all = Freuen, auswerten, Weitermachen! oder:
  • die Bullen haben nix zugelassen, fette Repression, Stress = auswerten, Soli organisieren, nicht klein kriegen lassen...

Kommt zum Treffen, bringt eure Erfahrungen und ersten Auswertungen mit, damit wir zusammen diskutieren können, wie es in Berlin weitergeht.

No Podium - No Master!

#NoG20

Translation will be self-organized just-in-time - can you help?

Berliner Autonome

Schon mal was von Dr. Martin Luther King gehört? Die Bevölkerung will nicht "befreit" werden, sie will überzeugt werden. Vielleicht solltest Du üben, mit Worten statt mit Steinen zu überzeugen!