Am 13. Mai gingen Herrenberg über 300 Menschen auf die Straße, um gegen Abschiebungen und menschenunwürdige Abschiebeknäste zu protestieren. Ein besonderes Augenmerk wurde hierbei auf die Abschiebungen in das Kriegsland Afghanistan gelegt. Das breite Spektrum der Proteste, sowie die zahlreiche Beteiligung von Geflüchteten an der Demonstration kann als Erfolg für die Organisatoren aus dem selbstverwalteten Jugendhaus in Herrenberg gewertet werden. Zudem gelang es mit einem kämpferischen Antifablock auch einen Blick über den Tellerrand der bürgerlichen Gesellschaft zu werfen und die rechten Profiteure der globalen Krise zu benennen.
Als um die Kundgebung um 13:00 am Bahnhofsplatz startete hatten sich dort schon mehrere hunderte Menschen versammelt. Nach kämpferischen Redebeiträgen formierte sich der bunte Demonstrationszug: Hinter dem Lautsprecherwagen folgte ein Block der hauptsächlich aus Geflüchteten bestand, dahinter der antifaschistische Block an welchem wir uns beteiligten und schließlich ein offener Abschluss unterschiedlichster Gruppierungen.
Mit einer lockeren, aber entschlossenen Atmosphäre zogen der Demonstrationszug durch die Herrenberger Wohngebiete, ehe es in Richtung Innenstadt ging. Hierbei gelang es mit konstanten Parolen und Durchsagen der Demonstration einen kämpferischen und kapitalismuskritischen Ausdruck zu verleihen.
Auf der Zwischenkundgebung wurden dann verschiedenste Redebeiträge zweisprachig verlesen, wobei angesichts der Zielsetzung die Übersetzung ins persische als richtige Entscheidung angesehen werden kann. Auf der letzten Wegstrecke ertönten dann noch einige Parolen, ehe die Demonstration ihren Abschluss mit verschiedensten Redebeiträgen fand. Hierbei gab es neben Beiträgen von Geflüchteten zu ihrer Situation, auch kulturelle Beiträge wie einen Hip-Hop-Act oder die Rezitation von Gedichten.
Im Anschluss formierte sich eine unangemeldete Spontandemonstration und zog über eine abenteuerliche Route mit Treppen, kleine Tunnel und Wiesen zum Jugendhaus Herrenberg. Dort klang der Abend dann mit Filmen, einem Trommelkreis von Geflüchteten und persischen Speisen aus.
Insgesamt kann der Tag als voller Erfolg gewertet werden.
Den Organisatoren aus dem Jugendhaus gelang es verschiedenste Spektren auf ihrer Demonstration zu vereinigen. Besonders hervorgehoben werden kann hierbei die Mobilisierung von Geflüchteten, welche durch einen ins persische übersetzten Aufruf unterstützt wurde.
Inwieweit diese Arbeit Früchte trägt und in eine längerfristige politische Perspektive einmündet oder versiegt, liegt nun an den AktivistInnen aus Herrenberg. Das jedoch die Basis für eine politische Perspektive Herrenberg existiert hat der Tag deutlich gezeigt. Sollten die örtlichen AktivistInnen daran anknüpfen ist ihnen unsere Unterstützung sicher.
Stay together – support den landscape!
Geographie
Was haben jetzt persische Trommler mit Afghanistan zu tun?
Geographie!
Iran ist Nachbarland und außerdem spricht ne größere Minderheit in Afghanistan Farsi (Persisch).