Krieg gegen Hamburgs Millionäre – Das sagen die reichen Feuer-Opfer

Hamburger Morgenpost: Gewalttäter erklären Reichen den Krieg
Alles zum G20-Gipfel 2017 auf Indymedia linksunten
Erstveröffentlicht: 
05.04.2017

Jetzt bekommen die  Brandanschläge Linksradikaler eine neue Dimension:  Willkürlich ausgewählte „Reiche“ werden zu Opfern, nur weil sie viel Geld haben. Nach Anschlägen in Blankenese hat sich eine Tätergruppe bekannt, die sich „Eat the Rich“ nennt. Im Vorfeld des G20-Gipfels im Juli kündigen sie weitere „Hausbesuche“ bei Hamburger Millionären an.

In der Nacht zum Freitag brannten am Falkensteiner Ufer ein Jeep, ein Audi A6 und ein Land Rover. Bei einem Porsche 911 konnte ein Brandsatz rechtzeitig gelöscht werden. Nach MOPO-Informationen sind folgende Familien betroffen:

Axel Schroeder (51) ist Aufsichtsrat der Firma MPC Capital. MPC steht für „Münchmeyer Petersen & Co“. Das Unternehmen an der Palmaille  geht auf das 1846 gegründete Handelshaus Münchmeyer zurück. Axel Schroeder, Vater von fünf Kindern, sagt:  „Das war für mich und meine Familie ein furchtbarer Schock. Das hätte schlimm enden können.“

Außerdem betroffen: Angehörige der Familie Olearius. Christian Olearius (74) ist  Aufsichtsratschef der traditionsreichen Privatbank M. M. Warburg.

Dr. Peter Rentrop-Schmid (42), bei Warburg an leitender Stelle tätig.
In dem Bekennerschreiben bezichtigen sich die Täter auch eines Farbanschlags auf die Villa des ehemaligen RWE-Chefs Jürgen Großmann (65) an der Elbchaussee. Sie schreiben: „Seine Villa haben wir mit sehr viel Farbe eingesaut.“ Doch dazu ist es offenbar nicht gekommen. Großmann, der heute einer Vermögensverwaltung vorsteht, wollte sich am Dienstag gegenüber der MOPO nicht äußern.

Das auf der linksradikalen Internet-Plattform „Indymedia“ veröffentlichte Bekennerschreiben wird von der Polizei als authentisch angesehen. Unter der Überschrift „Die Stadt der Reichen angreifen“ erklären die Unbekannten, dass es sich lohne, „...das ein oder andere großkotzige Eigentum zu zerstören oder schon mal zu markieren, was später in guter alter sozialistischer Tradition den Bedürftigen als Erholungsort zur Verfügung gestellt werden sollte“.

Die Täter zeichnen das Bild einer Stadt, in der einerseits Obdachlose vertrieben und verfolgt werden und andererseits dem Reeder Bernd Kortüm von der HSH-Nordbank 550 Millionen Euro Schulden erlassen würden. Das Bekennerschreiben endet mit dem Satz: „Wir regen an, die wilde Zeit des G20-Gipfels für Hausbesuche bei den weit über 40.000 Hamburger Millionären zu nutzen. In Hamburg sagt man Tschüss zu den Superreichen.“

Diese Ankündigung stellt die Sicherheitsbehörden vor ungeahnte Herausforderungen. Die bisherigen Anschläge Linksradikaler gingen meist gezielt gegen Politiker, Polizisten oder Behördenvertreter. Eine pauschale Kampfansage an alle „Reichen“ hat es noch nie gegeben. Die Polizei ist nicht in der Lage, einen dauerhaften Schutz zu gewährleisten. Sicherheitsunternehmen registrieren vermehrt Anfragen von Wohlhabenden.

In der Hansestadt sind inzwischen Polizeieinheiten aus anderen Bundesländern eingetroffen. So wurde eine Hundertschaft aus Hessen  im „Panorama-Hotel“ in Billstedt untergebracht. Insgesamt werden beim G20-Gipfel wohl bis zu 20.000 Polizisten in Hamburg sein.

Zeige Kommentare: ausgeklappt | moderiert

you poor take courage
you rich take care